Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240716
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192407167
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240716
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-16
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
165, 16. Juli 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9587 erzeugenden Industrie hat sich im Lause des Berichtsmonats erheb lich verschlechtert. Infolge der allgemeinen Geldknappheit ist der Auftragseingang im Inland weiter zuriickgegangen, während die Ausfuhr durch die zu hohen Gestehungskosten kaum noch ohne Verlust möglich ist. Betriebseinschränkungen und Stillegungen nahmen ent sprechend zu. Zahlungsschwierigkeiten rlbn seiten der Kunden machten sich immer stärker fühlbar, während die drückenden Steuerlasten aller Art und die zu hohen Frachten das Wirtschaftsleben zu erdrosseln drohen. Wegen der schlechten Verkehrsverhältnisse und der Unsicher heit der Lage im besetzten Gebiet wandert ein Teil der an sich schon geringen Aufträge in das unbesetzte Gebiet ab. Erhebliche Steigerung der Papier- und Papicrstosfanssuhr Kanadas. — Wie aus einem längeren statistischen Aufsatz der »In dustrie- und Handelszeitung« zu ersehen ist, dauerte die kanadische Ausfuhr von Zeitungsdruckpapier nach den Vereinigten Staaten im März d. I. in übernormaler Weise an. Der Monat April wird noch eine weitere Steigerung zeigen. Von den Verschiffungen im März in einer Gesamtmenge von 127 583 Tonnen im Werte von 9 756 330 Dollar erhielten die Vereinigten Staaten 125 818 Tonnen im Werke von 9 617 823 Dollar. Auch die übrige Ausfuhr in Buchdruckpapier, Kraft-Packpapier, Schreibpapier, Tapeten, Wandpapier und Pappe war sehr stark. Die Gesamtausfuhr an Papier und Pappen stellte sich auf 10 604 573 Dollar, d. h. 25°/, mehr als im Februar und 1026 mehr als im März des Jahres 1923. Enorm war auch die Ausfuhr von Zellulose und Holzschliff aus Kanada. Gegenüber dem Monat Februar stieg die Ausfuhr um 42«/, des Gewichts und 36,826 des Wertbetrags. In den ersten drei Monaten dieses Jahres betrug der Wert der Aus fuhr an Papier, Holzschliff und Papierholz aus Kanada 40 410 632 Dollar, 8,626 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhr an Zeitungsdruckpapier betrug in diesen drei Monaten ins gesamt 320 920 Tonnen im Werte von 24 204 932 Dollar, was eine Zunahme von 14°/» gegen die gleiche Zeit des Vorjahres bedeutet. — In den Vereinigten Staaten behauptete sich im April die Ausfuhr von Papier und Papierwaren trotz starker Konkurrenz. Sie war 2°/» niedriger als im April 1923, aber 826 höher als 'im Mürz 1924. Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgchilsen, Ersatzkasse, Leipzig, Hospitalstraßc 25. — Am Sonntag, dem 6. Juli, vormittags 10 Uhr, fand im kleinen Saale des Buchhändlerhauses die 11. ordent liche Hauptversammlung statt. In Abwesenheit des 1. Vorsitzenden Herrn Hintzsche wurde die Versammlung durch den 2. Vorsitzenden Herrn Prokurist Karl Schmidt geleitet. Herr Schmidt stellte fest, daß die Hauptversammlung ordnungsgemäß ein- bcrusen sei, und erteilte, in die Tagesordnung eintrctend, Herrn Ge schäftsführer Krüger das Wort zum Geschäftsbericht über die Jahre 1922/23. Herr Krüger bezcichnete die Jahre als schwere Jahre für die Krankenkasse. Infolge fleißiger und zielbewußter Arbeit sei die Lage der Krankenkasse aber gefestigt. Wesentlich ist aus dem Bericht, daß die Inflationszeit eine Fülle von Gesetzen gebracht hat, die eine ungeheure Mehrarbeit bedingten, und daß während der Inflationszeit die Rücklagen der Krankenkasse vollständig aufgezehrt wurden. Auf die neuere Zeit übergehend, bemerkte Herr Krüger, daß zurzeit un geheure Aufwendungen zur Krankcuhilfe zu leisten sind, vor allem für Arzthonorar. Es müsse versucht werden, diese ungeheuren Lasten durch vorsichtiges Kalkulieren, nicht durch Erhöhung der Beiträge, anszugleichen, wozu jedes Mitglied durch Einschränkung der Arztbe handlung auf nur schwere Fälle wesentlich mit beitragen kann. Dem vom Ausschuß gestellten Anträge auf Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung wurde einstimmig entsprochen. Die weitere Ta gesordnung brachte teils Ersatz-, teils Neuwahlen. Die während der Inflationszeit vom Ausschuß bisher vorgenommcnen Satzungsände rungen wurden nachträglich genehmigt. In der sich anschließenden Debatte wurde vor allem das Problem der V e r u f s k r a n k e n - kasse lebhaft erörtert. Zum Schluß wurde der Geschäftsführung der Dank der^Lersammlung für geleistete umsichtige und tüchtige Ar beit abgestattet. Verordnung über Annahme ausländischer Zahlungsmittel im Jn- landverkchr. — Bezüglich der Verlängerung obiger Verordnung ist der Außcnhanöelsverband der papicrverarbeitenden Industrie wieder holt bei dem Neichswirtscha'stsminisierium vorstellig geworden, ohne daß es indessen gelungen wäre, eine weitere Verlängerung der Gül tigkeitsdauer der Verordnung zu erreichen. Das Neichswirtschafts- ministerium hat ihm erklärt, daß es dem Drängen des Neichsfinanz- ministeriil'lns und der NeichsbanE auf Beseitigung der Verordnung nachgcben müsse, da zurzeit infolge der vollen Devisenzuteilung kein stichhaltiger Grund für die Ausrechterhaltnng der Verordnung geltend gemacht werden könne. Es ist demgemäß nachstehende Notiz der Presse übergeben worden: »Am 28. Juni 1924 läuft die Verordnung über Annahme aus ländischer Zahlungsmittel im Jnlandvcrkehr endgültig ab. Nach diesem Zcitpunikt darf bei Jnlandgcschäften im Sinne des 8 2 der Valutaspeliulationsiverordnung Zahlung in ausländischer Wahrung nicht mehr ausbeknngen, geleistet oder angenommen werden, abge sehen von den in 8 3 der Aussnhrungsüe st immun gen aufgeführten Fällen, die den mit dem Auslandverkehr unmittelbar zusammen hängenden Warenverkehr betreffen. Auch laufende Verträge können also nach diesem Zeitpunkt nicht mehr in ausländischer Währung erfüllt werden. Sie sind deshalb nicht nichtig. Regelmäßig wird vielmehr der Wille der Parteien dahin gegangen sein, ein Geschäft auf wertbeständiger Grundlage abzuschließen, sodaß nach 88 139, 244 BGB. an die Stelle einer Devisenzahlung nunmehr Zahlung in kurzgcsicherter Nentenmark zu erfolgen hat. Es erscheint unter diesen Umstünden auch nicht notwendig, eine besondere gesetzliche Anordnung zu treffen«. Das Sammeln rein aus Sammellust, ohne im geringsten an den geldlichen Wert des Gesammelten zu denken, ist entweder eine Hand lung eines ganz primitiven Menschen oder eine Blüte höchster Kultur. In Amerika ist man aus ersterem Zustand heraus und in letzteren wohl noch nicht weit cingedrungen. Uber das Büchersammeln schreibt ein bekannter Mann im kookman: »Only koolisü anä iZnorant snobs«, es sängt etwas stark an und ist mit sanften Worten nicht zu über setzen, vielleicht: »Nur ganz verrückte und dumme Kerle« leugnen: »daß das Sammeln sich mit dem Anlegen von Werren vereinbaren läßt, daß eine Sammlung einen Rückhalt bedeutet für den Besitzer und eine schlicßliche Belohnung für dessen Geduld und sein gutes Urteil«. Es wird dann darauf hingewieseu, daß die Huth-Bücheret 120.600 L gekostet habe und beim Verkauf in den Jahren 1911—20 278 498 L erzielt habe. Wir glauben, daß es schon mit den idealen Sammelabsichten nicht ganz vereinbar ist, seine eigene Sammlung in einem Geschäftsbuch mit Heller und Pfennigen von Fall zu Fall zu bewerten, daß es bei uns recht viele solche Snobs gibt, und wir hoffen zur Hochhaltung unserer Ideale, daß uns dieses »Snobtum« noch recht lauge erhalten bleibt. —r. Ausstellung. — Zu der vom 21.—28. September in Görlitz stattfindendcn Jacob Böhme-Feier (vgl. Bbl. Nr. 155) wird auch eine Ausstellung von Werken Jacob Böhmes geplant nebst Schrif ten und Bildwerken, die mit ihm Zusammenhängen. Die vorbereiten den Arbeiten zu dieser Schau hat die Firma E. Nemersche Buch handlung (A l f r e d M e i ß n e r) in Görlitz übernommen. (Vgl. Bbl. Nr. 163, S. 9528.) Preisausschreiben und Handelskammer. Gegen die »Preis ausschreiben«, die neuerdings in einem Teil der deutschen Presse in steigendem Umfange als Inserate erscheinen, wendet sich die Leip ziger Handelskammer wie folgt: »In außergewöhnlich zahlreichen Fällen werden jetzt von meist unbekannten und wenig vertrauenswürdigen Firmen sogenannte .Preisausschreiben' veröffentlicht, die mit wenigen Ausnahmen auf eine glatte Täuschung des Publikums hinauslaufeu. Bei genauerer Prüfung der Bedingungen zeigt sich meistens, daß nur ein mehr oder minder geschickt verkappter Versuch vorliegt, Ware abzusetzen und sich Geld zu verschaffen. Die sogenannte Preisaufgabe ist durch weg lächerlich-einfach. Das Hauptgewicht wird stets aas die Ein sendung einer bestimmten Geldsumme bzw. auf den Nachweis gelegt, daß eine bestimmte Anzahl der Produkte der Firmen von dem Ein sender gekauft worden ist, und von der ,Anzahl der richtigen Lösun gen', d. h. von der Summe des eiugegaugeuen Geldes, hängt der übrigens ganz unkontrollierbare Gesamtwert der zu verteilenden ,Preise' ab. In einem Beispiel kommen etwa auf ,1600 Eingänge 1000 Mark Preise' zur Verteilung, während jeder Teilnehmer 2.20 Mark einsenden muß, das sind bei 1000 Eingängen 2200 Mark Ein nahmen. In einem zweiten Beispiel werden ebenfalls für 1000 Eingänge 1000 Mark Preise ausgesetzt, während jeder ,Löser' des Preisrätsels gar 4 Mark cinsenden muß. Daß meistens für diesen eingesandten Betrag Ware geliefert wird, kann die Bedenken nicht zerstreuen, da die Prciswürdigkeit dieser Waren durchaus unkontrol- 1246*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder