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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1925
- Strukturtyp
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- 1925-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1925
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- Deutsch
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shs: 50, 28. Föbvuar 1925. Redaktioneller Teil. dörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. A5t3 Ausstellungen. — Am LS. Februar hat das Buch- und Kunst antiquariat Heinrich Tiedemann in Berlin seine neuen Ausstellungsräume Unter den Linden 12/13 im Bleichröderschen Hause erössnet. Es werden zunächst Stiche und Radierungen Dürers und Nembrandts sowie Farbstiche des 18. Jahrhunderts in erlesenen Exem plaren gezeigt. Zugleich mit der Einladung wurde ein hübsches Büch lein verschickt, das Liebesbriefe des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen an Pauline Wiesel enthält und das von Otto von Holten in IMS Exemplaren gedruckt wurde. — Die Buch- und Kunsthandlung Neuß L Pollack in Berlin eröfsncte ebenfalls ani LS. Februar eine Sonderausstellung des Rembrandt-Vcrlagcs, Ber- Itn-Zehlendors, in der Bücher und Mappcnwerkc, Original- zcichnungen und Einzelgraphik von K. Kollwttz, Kubin, H. Meid, Liebermann, Orlik, Scheurich und Zille zu sehen sind. — Am 2. März nachmittags 8 Uhr findet bei der gleichen Firma die Eriissnung einer Sonderausstellung des Verlages Philipp Reel am sun., Leip zig, statt, bei der Felix Langer einleitende Worte sprechen wird, Vortragsabend. — Am 1. März wird Herr Or. Julius Rodende rg, Bibliothekar der Deutschen Bücherei, Leipzig, über »Die rationalen Elemente im künstlerischen Schassen«- sprechen. Der Vortrag findet im Vortragssaale der Deutschen Bücherei abends 8 Uhr statt. Buchwerbesilm: »Vom schönen Bucheinband«. — Um dem gesamten Buchhandel die Besichtigung des Buchwerbefilms »Vom schönen Bucheinband« zu ermöglichen, hat die Firma Hübel L Denck, Buchbindcwerkstätten in Leipzig, mit dem Ufa-Lichtspieltheater »Astoria«, Leipzig, Windmühilenftraße 31, vereinbart, daß ab Sonntag, dem 1. März, bis zum 5. März einschließlich der Buchwerbesilm dieser Firma zur Vorführung gelangt. Paul Keller-Abend der Wcrbcstcllc des Börscnvcreins. — Die Wcrbestelle des Börfenvereins hat in der Zeit vom 18. Januar bis 21. Februar d. I. eine Vortragsreise slir Paul Keller organisiert, die den bekannten Dichter durch folgende Städte führte: Zittau, Cassel, Mannheim, Neustadt (Haardt), Speyer, Kaiserslautern, Fulda, Frank furt a. M-, Wiesbaden, Weinheim, Freiburg i. B„ Basel, Kempten i. A„ München, Augsburg, Regensbnrg, Straubing, Schwcinsurt, Plauen i. V., Leipzig. Soweit der Wcrbestelle bisher Berichte zugc- gangen sind, ist überall ein voller Erfolg zu verzeichnen gewesen, der den Veranstaltern teilweise auch sehr beträchtliche finanzielle Gewinne gebracht hat. Der letzte Abend war slir Leipzig Vorbehalten und wurde dort vom Vortragsamt der Wcrbestelle selbst veranstaltet, trotzdem angeblich gerade Leipzig ein außerordentlich ungünstiger Boden für derartige Veranstaltungen fei» sollte und trotzdem andere Veranstalter sAgcniurcn) mit solchen Abenden teilweise schon schlimme Erfahrungen gemacht hatten. Der Saal war vollkommen ausverkauft. Eine größere Anzahl Besucher mußte an der Abendkasse abgewiescn werden. Paul Keller sprach frei, mit einem geringen Aufwand an stimmlichen Ge staltungsmitteln, der trotzdem lebendigsten Eindruck vermittelte. »Nicht unwesentlichen Anteil an der Gestaltung nimmt die untermalende Sprache seiner nervösen Hände. Die Wirkung seines Vortrags war an den erhellten Mienen setner Zuhörer abzulesen: als er die Kinder humoreske von der Puppe Eveline vortrug, da wurde man selbst zum Kind«. (Leipz. Neueste Nachr.) Nach Schluß des Vortrags setzte ein derartiger Beifall ein, daß der Dichter sich immer wieder von neuem zeigen mußte. Die Werbcstelle kann diesen Abend als einen uneinge schränkten Erfolg in jeder Beziehung betrachten. Sie beabsichtigt noch im kommenden März und April einige weitere Abende zu veranstal ten und wird dann im Börsenblatt anssiihrlich über ihre Erfahrungen zu Nutz und Frommen der Gesamtheit berichten. Hinter den Kulissen eines naturwissenschastlichc» Verlags. — Am 20. Februar sprach im Rahmen der Einzelvorträge der Essener Akademischen Kurse Herr Tony Kellen, literarischer Beirat der Kranckh'schen Verlagshandlung, Stuttgart. Der Redner gab einen kurzen Überblick über die Geschichte des Verlags, der vor drei Jahren sein hundertjähriges Jubiläum seiern konnte. Die fesselnden Ausfüh rungen deS Redners wurden in wirksamster Weise durch zahlreiche Lichtbilder unterstützt: die Entstehung der schmucken KoSmosbändchen wurde von der Papierfabrik an bis zum Versand in den einzelnen Phasen vorgesührt; hervorragende Mitarbeiter und Leiter des Verlags präsentierten sich am Zeichentisch, hinter ihren Büchern, im Radio- ztmmer, bei mikroskopischen Untersuchungen, im Atelier; die Neklame- tStigke.it in ihren Schlagern wurde vorgesührt — kurz, man sah wirk lich »hinter die Kulissen eines naturwissenschaftlichen Verlags«, wie Kellen seinen Vortrag betitelt hatte. Daneben gab es allerhand inter essante Einzelheiten aus seiner speziellen Tätigkeit als Lektor. Der Redner vermied es taktvollerweise, irgendwie einseitig Reklame für Aus Großbritannien. — Beatrice Chase, die streitbare eng lische Schriftstellerin, deren Angriffe aus den Sortimentsbuchhandel wir schon erwähnten, erklärt jetzt, daß sie von jetzt ab, weil die Buch händler ihre Werke um 30 bis äükL verteuerten sdie Buchhändler in der Nähe ihres Wohnortes hatten sie wegen ihrer Angriffe boykot tiert), ihre Bücher selber vertreibe an die, die sich dieserwegen bei ihr meldeten, und an die vielen Besucher auf ihrem Landsitz, die sie aus täglich beinahe hundert Personen angibt. — Bet einem Belsastcr Buch händler bestellte ein Kunde das Buch: Max Bottler, »Bleich-, Retni- gungs-. Wasch- und Detachiermittel usw.«. Von seinem Londoner Grossisten erhielt er zur Antwort: »Sie bestelle» mir von Deutschland: a dottis ok cüsmlcols. Ties können wir Ihnen nicht besorgen, da wir nur Bücher und Zeitschriften vom Ausland einführen können. — In England hat man auch nach amerikanischem Vorbild Kinderbücher durch Kinder begutachten lasse». Hören wir die Beurteilung der 11jährigen Phyllis über Johanna Spyris Veronica: »Ich denke, daß bas Buch Veronica eines der interessantesten ist, die ich je gelesen habe. Die Erklärungen der Charaktere sind in einer Weife gegeben, daß du sie klar verstehen wirst. Ter Haupt-Charakter des Buches ist Vero- nica. Sie ist der Typus eines Mädchens, wie man es nicht häufig findet. Das Buch gibt die Lehre, daß Erfahrung belehrt. ES zeigt, baß am Ende die Personen, die die Saat der Gerechtigkeit säen, Er folg haben. Ich liebe dies Buch, auch weil die Charaktere Mut habe» usw. usw.« snoch 10 Druckzeilen). Sch. Deutsches Institut in Portugal. — Von der Faculdade de Letras der Universität Coimbra wurde vor kurzem mit Unterstützung der portugiesischen Regierung ein Deutsches Institut gegründet, das dem Studium der Sprache und Kultur Deutschlands und der Pslege enger Beziehungen zur deutschen Wissenschaft und Kunst obliegt und dessen Bestrebungen daher weitgehende Unterstützung verdienen. Zum Direk tor des Instituts wurde der Germanist Professor l)r. I. Provi- dencia Costa ernannt. Die Eröffnung des Instituts, mit welcher eine Ausstellung deutscher Bücher, Zeitschriften und Zeitungen verbunden werden soll, findet im August d. I. aus Anlaß der vom 20. Juli bis 30. August an der Universität Coimbra stattsindenden internationalen Ferienkurse statt. Die Förde rung des Instituts hat deutscherseits die Ham burgische Uni versität, die Durchführung der erforderlichen Arbeiten das Jbero-amerikanifche Institut in Hamburg übernommen. Aus Spanien. — Die amerikanische Verlegerzcitung erzählte Mitte Januar Ihren Lesern, daß der in Amerika viel gelesenene spanische Schriftsteller Blasco Jbanez mit" seinem neue» Buch: »Alfons XIII. entlarvt« große Volkstümlichkeit erlangt hätte, aber das Buch sei so ausreizend, besonders noch mit seinem Untertitel »Der militärische Schrecken in Spanien«, daß es natürlich verboten wurde und sogar kein Stück nach England hinein darf. Die englische Post wird darauf hin untersucht und jedes Stück vernichtet, daher sei das Buch eine Seltenheit, und die wenigen durchgeschlllpften Stücke werden hoch- bezahlt. Nicht im Einklang steht aber damit eine halbseitige Anzeige in der englischen Verlegerzcitung 3 Wochen später, in der das Buch empfohlen wird. In der Anzeige wirb Jbanez als »treuer« Freund der Alliierten hingestellt und auf sein Buch »Die 4 Reiter der Apoka lypse« Hingeiviesen, das bekanntlich die deutschen sogenannten Kriegs greuel ausschlachtet. Obiges Buch des Spaniers ist außerdem auch in französischer Sprache bei dem bekannten Verleger Flammarion in Paris erschienen. Sch. Ausländische ungültige Banknoten. — Während der letzten Letp- z i g e r M e s s c ist häusig versucht worden, gefälschte oder längst außer Kraft gesetzte, Insbesondere ausländische Banknoten beim hiesigen Publikum abzusetzen. Alle Geschäftsleute, Meßvermteter usw. werden gut tun, bet Entgegennahme ausländischer Zahlungsmittel größte Vor sicht walten zu lassen und sie nötigenfalls nur anzunehmen, nach dem eine Bank die Gültigkeit der Banknoten bestätigt hat. Ausbedingüng der Zahlung In ausländischer Währung. — Nach den einschlägigen Bestimmungen des Bürgerlichen Rechtes kann dann, »seinen» Verlag zu machen, und das Publikum, das trotz karnevalifti- ^ wenn eine in ausländischer Währung ausgedrückte Geldschuld im Jn- schen Hochbetriebs und schlechten Wetters zahlreich erschienen war, ^ land zu zahlen ist, die Zahlung in Neichsivährung erfolgen, cs sei denn, folgte gespannt den Ausführungen, die ja allen Laien Neuland waren,, daß Zahlung in ausländischer Währung ausdrücklich bedungen ist. und bankte mit lebhaftem Beifall. vr. K. Fuß. i Die Umrechnung erfolgt nach dem Kursiver!, der zur Zeit der Zahlung ^ 471
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