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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1925
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- 1925-03-05
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- 05.03.1925
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X- s< 5. März 1925. Redaktionell« Teil. BSN-ubl-n,. d. Dttch-, Suchh-od-r 3837 der Flecken peeipveten Mittel und ein Urteil über die Art ihrer Verwendung möglich. Dies wird in der Praxis viel verkannt und ist auch verkannt worden in den beiden Ausführungen: 1. »Reinigung alter Drucke- in der Zeitschrift sür Bücher freunde 1921. Heft I, Beiblatt; 2. »Wie Bücher restauriert werden- in Nr. 167 des Buch händlerbörsenblattes vom 29. Juli 1922. Nach einer sich Wer lange Zeit erstreckenden eingehenden Beschäftigung mit allen bei der Restauration von Büchern ouf- tretenden Fragen, insbesondere mit den alten Drucken durch Mikroorganismen zngefllgten Schäden und deren Bekäinpfung darf ich mich, wie folgt, äußern: Die verschiedensten Erscheinungen hinsichtlich der zu be seitigenden Fleckenschäden, des Pahiermaterials und der Druck masse machen ohne weiteres ersichtlich, daß von einer schema tischen Behandlung mit einem oder einigen wenigen Universal- mttteln nicht die Rede sein kann. Die vorstehend zitierten Aus führungen können den Glauben an solche Behandlung leicht er wecken und schließen somit die Gefahr in sich ein, auch Nicht- fachleute zu Versuchen auf diesem Gebiete anzurcgen. Das vielfach empfohlene Chlor und die Hypochlorite haben bei unsachgemäßer Verwendung eine zerstörend« Einwirkung auf die Papierfaser zur Folge, aber auch andere zur Beseitigung der so weit verbreiteten Stockflecken empfohlenen Mittel er weisen sich bei genauerem Studium weder als solch«, denen ein« souveräne Stellung in bezug auf unbedingten Erfolg, Flecke zu beseitigen, noch eine unbedingt« Gefahrlosigkeit in bezug auf di« Papierfaser zugesprochen werden kann. Bon diesen Gesichtspunkten ans mag über die Verwendung des übermangansauren Kaliums, welches in der angezogenen Ausführung des Börsenblattes zur Beseitigung von Stockflecken empfohlen wird, einiges gesagt sein. Das übermangansaure Kalium, welches im vorliegenden Falle als Oxydationsmittel in neutraler Lösung gebraucht wird, geht hierbei in Mangan- superoxydhydrat über, das sich auf dem Papier, besonders auf den Stellen, an denen kräftige Oxydation stattgesunden hat, als dunkelfarbiger Belag niederfchlägt. Dieser muß durch Behand lung des Blattes mit verdünnter Schwefelsäure in Lösung ge bracht werden. I« nach der Menge des sich bei der Oxydation gebildeten Mangansuperoxhdhydrats ist es nötig, die Schwefel säure kürzere oder längere Zeit auf das behandelte Blatt ein wirken zu lassen. Hierdurch tritt die Möglichkeit ein, daß im letztgenannten Falle die Zellulose, >aus der die Papierfaser be steht, in Hydrozellulose übergefllhrt wird. Die Hydrozellulose aber, welch« wahrscheinlich bereits ein Abbauprodnkt der Zellu lose darstellt, weist geringere Haltbarkeit aus; es ist mithin eine EckMigung der Papiersubstanz eingetreten. Der gleiche Fall einer Schädigung kann nach dem Trocknen durch BriichigweÄen der Blätter eintreten, wenn diese nicht in peinlichster Weise von jeder Spur freier Schwefelsäure durch entsprechend langes Answaschen befreit worden sind. Es ist demnach in Fällen, in denen die Bildung größerer Mengen von Mangonsuperoxydhhdrat zu erwarten steht, oder ein Papier vor liegt, welches seiner Beschaffenheit nach nicht leicht auswasch bar ist, van einem Gebrauch des übermangansauren Kaliums besser abzusehen und dieses durch «in geeigneter erscheinendes Mittel zu ersetzen. In dem oben gedachten Aufsatz der Zeitschrift ifür Bücher freunde werden zur Entfernung von Stockflecken »je nach der Lag« des einzelnen Falles«, ohne nähere Angaben darüber zu bringen, neben einer Behandlung mit Wein- oder Zitronensäure Chlorwasser und Chlorkalk empfohlen. Eine andere an dieser Stelle gegebene Vorschrift läuft darauf hinaus, stockfleckige Kupferstiche mit Salz zu bestreuen, Zitronensaft daraus zu träufeln und danach mit siedendem Wasser zu behandeln. Wenn diesen Mitteln gegenüber zu sagen ist, daß sie zum Teil nur bedingten Erfolg haben, oder, wie Chlorkalkbchandlung oder eine Behandlung mit siedendem Wasser, groß« Gefahren sür die zu behandelnden Stiche in sich schließen, so gibt diese Empfehlung ein weiteres Beispiel dafür «ab, daß Empfehlungen allgemeingiiltiger Art keine Folge geleistet werden kann, Börsenblatt s. den Deutschen Buchhantel. «. Iahrgan« Wie bereits angedeuiet, lassen sich allgemein gültig« Vor schriften nicht geben, und so können und konnten die erwähnten beiden Ausführungen nicht das bringen, was von ihnen wohl erwartet und in der Zeitschrift für Bücherfreunde auch in Aus sicht gestellt wird, nämlich dem Kunsthändler und Sammler wunschgemäß einfache Mittel zur Fleckenbeseitigung in alten Drucken zu nennen. Völlig außer Acht gelassen ist aber bisher in den Dar legungen über Bllcherrestanralion auf dem Gebiete von Flecken schäden, daß diese in vielen Fällen mehr leisten muß als die Beseitigung das ästhetisch« Empfinden in Frage stellender Flecken. Ich habe die vielen Fälle im Auge, in denen die Flecken auf eine Ansiedlung von Mikroorganismen zurückgeführt werden müssen. Ein durch Mikroorganismen heimgesuchter Druck ist als krank zu bezeichnen, und die Flecken sind nur als Symptome der Krankheit anzusprechen. In den weitaus meisten Fällen hat Fruchtbildung stetige- fnnden, und ich habe vielfach durch Kuliurverfuche Nachweisen können, daß eine Verschleppung von Pilzsporen an andere Stel len des Druckes stattgesunden hatte. Es bedarf unter genannten Umständen nur des Eintretens keimungbegünstigender Be dingungen, um von neuem vegetative Formen und damit neue Schädigungen zu zeitigen. Hierbei ist zu beachten, daß auch Drucke, in denen die vegetativen Formen völlig emgetrocknet sind, durchaus leine Gewähr für nicht wieder eintretende Pilz entwicklung bieten. Die Pilzsporen besitzen im Gegensatz zu der vegetativen Form leine bedeutende Resistenz gegen äußere Ein flüsse, wie z. B. anhaltende Trockenheit und Temperaturschwan kungen, und es spielen unter den Pilzen, welche in allen Drucken anzutresfen sind, auch solche eine Rolle, deren Sporen eine über Jahrs hinaus dauernde Keimfähigkeit bewahren. Es bedarf nur der Andeutung, daß in den Fällen, in welchen Mikroorga nismen zu FleckenbWdungen geführt haben, eine lediglich der Beseitigung -der letzteren gewidmete Tätigkeit des Restaurators ein Stückwerk bleibt, und es bestätigt die unbedingte Notwendig keit einer zunächst vom Restaurator anzustellenden Diagnose des Wesens der Fleckenbildung die Richtigkeit des von mir aufge stellten Leitsatzes, daß eine schematische Behandlung aus allen Gründen verworfen werden muß. . Der Restaurator steht in vielen Fällen vor Erkrankungen so schwerer Art, daß die fernere Existenz des Druckes in Frage gestellt wird. Höchste Gewissenhaftigkeit, wissenschaftliche Er kenntnis, praktische Erfahrung und eine sichere Hand müssen sich für eine erfolgreiche Tätigkeit des Restaurators von Buchwerten vereinigen, mag es sich darum handeln, «in ästhetisches Wohl behagen zu ermöglichen, oder sogar einen erkrankten Druck vor dein sicheren Untergang zu bewahren. Hanseatische Buch- und Zeilschriften- Gesellschaft m. b. H. in Bremen, am Wall 13R Bericht über die Generalversammlung am 18. Februar 1923. Am Mittwoch, dem 18. Februar, hatte die Hanseatische Buch- und Zeitschriften-Gesellschaft ihre Hauptversammlung, zu der alle Mit glieder erschienen waren. Jahresbericht und Bilanz wurden vorgelegt und genehmigt. Nachher folgte eine Aussprache, aus der sich ergab, das; wir alle mit Stolz und Freude auf diese Gründung zurückblicken und keiner Neigung verspürt, die Zeitschriften wieder in sein Geschäft zu übernehmen. Es wurde berichtet, daß auch die neu gegründeten Bremer Buchhandlungen- die der Gesellschaft noch nicht angeschlossen sin'd, ihre Zeitschriften von uns beziehen und durch uns bestellen lassen, so daß bis heute die Einheit noch voll gewahrt ist. Anträge von Len noch fehlenden Kollegen, betreffend Aufnahme in die Gesellschaft, wur den dem Vorstand zur weiteren Erledigung übergeben, da in diesem Falle eine Satzungsänderung vorgcnommen werden muß. Ein gemein sames Abendessen vereinigte uns noch bis spät in die Nacht, und es war erfreulich, wie gerade in diesen Stunden der gegenseitige Ge dankenaustausch Gutes zutage förderte. Das Ergebnis des Jahres war stark beeinflußt 1. durch den Ab bau des Teuerungszuschlags und 2. durch den mit großen Kosten ver bundenen Ulnzug iw unser neues Geschäftslokal. 1919 haben wir diel 614
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