Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1925
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- 1925-03-05
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- 05.03.1925
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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38386->r1enblatt f. d. Dttchu. vschhaadel. Redaktioneller Teil. Xr 54, 5. März 1925. Gesellschaft gegründet. Nach Jahren ständigen Kampfes mit allen Widerwärtigkeiten, die die Zeit mit sich Machte, war dies das erste Jahr ruhiger Arbeit. Der Umsatz i-st auf die alte Friedenshöhe ge bracht; die Abonnentenzahl erhöht sich ständig. Die Behörden und Schulen danken es dem Ortsverein, das; sie nur noch mit einer ein zigen Zentrale zu verrechnen haben, und mit allen wird der Verkehr reibungslos geführt. Ein schweres Problem ist und bleibt der Weg fall des Teuerungszuschlags, der durch das Bestellgeld nur ,zum ge ringsten ausgeglichen werden kann. Mehr noch als im Buch-Sortiment I druckt die Umsatzsteuer auf uns, denn vollständig der Willkür des Verlegers preisgegeben, können unsere Spesen durch den Verlag erhöht werden, ohne daß wir dagegen etwas machen können. Zum Beispiel hatte eine führende Monatsschrift in ihrem Weihnachtsheft derart viele Anzeigen und Beilagen, daß sich das Gewicht der Sen dung um die Hälfte vergrößert hat. Durch das infolge der vielen Weihnachtsanzeigen erhöhte Gewicht waren wir gezwungen, statt des bisherigen Frachtpreises von rnnd 46 Mark 60 Mark zu bezahlen. Obwohl sich durch die vielen Mehranzeigen bei diesem Heft der Geivinn beim Verlag um ein ganz Beträchtliches erhöht hatte, wurde unser Wunsch, in diesem Falle ein Drittel der Mehrfrachtspesen (20 Mark) zu tragen, abgeschlagen. Daß dieses eine schreiende Ungerechtig keit ist, wird jeder Verleger zugeben müssen. Bedauern müssen wir auch, daß noch immer nicht vom Börsenverein bei der Post er reicht werden konnte, bei Postabounements die Postgebühren ganz und gar aus den Besteller abzuwälzen. Hier müßte der Verlegerverein mithelfen, denn es ist völlig abwegig, daß die Post billiger liefern darf als das Sortiment. Erst dann, wenn der Empfänger allein die Portokosten tragen muß, wird der Zeitschrift«:«Handel für das Sortiment in größerem Maße möglich werden, weil dann der Kon sument kein Interesse daran hat, durch die Post zn beziehen. Das Verhängnisvollste aber ist der Straßen- und Kolportagehandel, der von den Verlegern geradezu grvßgezüchtet wird. In Bremen haben wir den Fall, daß eine Firma, die sich speziell mit dem Massenver trieb von mehr oder weniger zweifelhafter Literatur und Zeitschriften befaßt, sehr hohe Gewinne erzielt, die sie zum großen Teil dazu ver wendet, den nur gute Zeitschriften führenden Firmen starke Kon kurrenz zu machen. Diese Firma, die ganz geflissentlich daraus aus geht, den ehrlichen Buchhandel zu untergraben, bezieht eine Anzahl guter Zeitschriften durch Bahnhofsbrief, ein Weg, der der teuerste ist. Es handelt sich dabei um Zeitschriften wie Modenblätter usw., bei denen es nicht darauf ankommt, ob sie ein oder zwei Tage später ein- trefsen. Es wird von der Firma ganz offen erklärt, daß sie durch oen Vertrieb »zweifelhafter Literatur« so viel verdiene (was ja leider auch stimmt), daß sie an den anderen guten Zeitschriften nicht nur nichts zu verdienen brauche, sondern auch ganz ruhig etwas daran zusetzen könne, bis sie ihr Ziel — »Alleinherrscher zu sein« — erreicht hat. Wir und andere sind dadurch selbstverständlich gezwungen, auch diese Zeitschriften auf dem schnellsten und teuersten Wege zu beziehen, obwohl ganz genau ausgerechnet ist, daß so ganz und gar nichts übrig bleibt. Wir haben eine Rechnung liegen für eine Zeitschrift, die wir von seiten des Verlegers mit 40°/» Rabatt erhalten. Der Nettobetrag beträgt 888 Mark, hinzu kommt die ttberwcisungsgcbtthr für einen Monat im Betrage von 148 Mark, sodaß wir dem Verlag diese Sen dung mit 1030 Mark bezahlen müssen. Erzielt wird der Betrag von ordinär 1480 Mark. Es muß dann auch dabei berücksichtigt werden, daß allgemein 15°/» Botenlohn für AuStragcn der Zeitschriften hinzu kommt und außerdem noch alle Spesen für Abholen der Zeitschriften von der Bahn und für die Expedition im Geschäftslokal usw. Außer dem kommen dann noch die Umsatzsteuer sowie die Körperschaftssteuer hinzu. Das Endergebnis ist barer Verlust. Gegen die vorerwähnte Firma haben die Hanseatische Buch- und Zeitschriften-Gesellschaft und auch andere Firmen wegen unlauteren Wettbewerbs auf Grund des gesammelten Materials Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet, und es wird gehofft, daß dadurch ein anständiges Arbeiten erzielt wird. Es ist doch im eigensten Interesse des Verlags, die Spesen für die Zeitschriften aus ein Minimum herabzudrücken. Dies kann aber nur geschehen, wenn alle Verleger den Bitten und Ratschlägen der Sorti menter ein willigeres Ohr leihen, da die Vorschläge von den speziell Zeitschriften vertreibenden Firmen sich doch auf Grund wirk licher Fachkenntnisse aufbauen. Sehr dankenswert zum Beispiel ist das Vorgehen der Firmen Scherl und U l l st e i n, die einen Aus gabetermin festsetzen und jeden Abnehmer durch einen Verpflichtungs- schcin und Konventionalstrafe zwingen, nicht vor diesem Termin die Zeitschriften zu verkaufen. Dadurch ist es möglich, daß der Verlag im Interesse des vertreibenden Sortiments den Versand der Zeit schriften als Frachtgut vornehmen kann und sehr viel Geld spart. Wir richten die dringende Bitte an alle Verleger, diesem Beispiel zu folgen, um so dazu beizutragen, daß Tausende an Porto gespart werden, die so nur nutzlos verbraucht und an anderer Stelle doch für viel bessere Zwecke, z. B. Propaganda, verwendet werden könnten. Jedenfalls raten wir dringend jedem Sortimenter ab, sich auf Zeit schriften zu werfen. Der Umsatz wird erhöht, die Spesen aber doppelt so schnell vermehrt. Man suche sich evtl. Zeitschriften aus, hüte sich aber, in den Fehler der Vorkriegszeit zu verfallen. Orts-Verein Bremer Buchhändler. W. Hermann. ^Volbs, Lnusv: 8psrierxär,Le i'ii k jene äe8 -Vu'OZrsplien. Kino ^ureZunA rum ^utoßrüplienZammelu. Mt einer Utel- LeiebnunZ von Uan8 Ikoma unä 58 anäeren ^ddiläungen. Uerlin, kieknrä Earl Sekmlät L Eo., 1925. (196 8. 8°.) Oeb. dlk. 6.—. Der Herr Verfasser läßt seinem Handbuch für Autographen> sammler eine kleine Sammlung von Plaudereien Nachfolgen, die a>ls ihren Mittelpunkt seine eigene Autographenkollektion nehmen. Man wird es dem Handschriftenliebhaber nicht verdenken, wenn er bei solchen persönlichen Erinnerungen auch mancherlei mit betrachtet oder veröffentlicht, was Fcrnerstehenden weniger wichtig erscheinen könnte, entschädigt dafür doch wieder anderes, «so im Briefanhange. Und zahl reiche Faksimilia sind immer erwünscht; bisweilen sucht man eine anscheinend rasch aufzufindemde HanÄschriftenprobe vergeblich. Der Sammler zeigt di« eigene Sammlung, wie sie entstand und ist, teilt zu allgemeinem Nutzen die von ihm gemachten Sammlererfahrnngen mit und gewährt derart dem Leser einen Einblick in den Bereich einer bestehenden Sammlung. Zweifellos ist diese literarische Form die beste und nützlichste, nm eine Autographensammlung und ihre be merkenswertesten Einzelftücke zu erschließen: sie ist.in der nichtdeutschen Autographenliteratur ja wiederholt benutzt worden, und der Herr Ver fasser hat sie bereits für manche Teile seines Handbuchs gewählt, die richtiger vielleicht in diesem seinen Plauderbuche ständen. Aller dings, ein streng wissenschaftliches Handbuch der Autographenkundc dürfte noch auf sich warten lassen, es könnte am ehesten von dem Leiter einer großen staatlichen Sammlung geschrieben werden, der das sehr umfassende Gebiet in allen feinen Beziehungen beherrscht und der jederzeit auf Handschriftenbestände zurückgreifen kann, wie sie dem Privatsammler nur in Ausnahmefällen zur Versügnng stehen werden, und auch dann nur wenigstens teilweise dem Werte, obschon nicht der Zahl nach. Das berührt eine leidige Frage, die auch der Herr Verfasser des angezeigten Buches nicht unerwähnt läßt und die ebenso für Bllcher- sammler, überhaupt für jeden Sammler gilt: die Geldfrage. Be schreibungen einer Sammlung, wie auch der vorliegenden, können nur das erörtern, was der Sammler hat, und höchstens noch das erwähnen, was sich der Sammler wünscht. Nuu ist es Zwar leider wahr, daß es manche geschickte und kenntnisreiche Sammler gibt, die nicht über große Mittel verfügen, ja, man kann ruhig behaupten, daß das für die meisten Sammler zutrifft. Man pflegt gerne hervorzuheben, daß der Sammler, der etwas kann und weiß, dem bloß kaufkräftigen Sammler vorzuziehen sei. Das ist aber nur bedingt richtig, es gilt zwar für die Persönlichkeit, aber doch nur mit Einschränkungen für die Sammlung selbst. Für das Sammelwesen in seinen Grundlagen, den Auswirkungen des privaten auf das staatliche Sammelmesen, auf die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fähigkeiten der Händler, die dem Sammelwesen dienen, ist es wesentlich, daß ein kaufkräftiger Sammelmarkt vorhanden ist, auf dem dann auch der bescheidene Sammler seine Gelegenheiten finden wird. Man sollte es daher nicht immer mit abwehrendem Achselzucken begleiten, wenn ein bloß Geldreicher ein Sammelgebiet betritt, auch er kann auf ihm heimisch werden und gerade durch seine Geldmacht eine Sammlung zustandc- bringen, die sogar bei ihrer späteren Teilung bedeutendes Sammelgut, das er seinem Lande erwarb, diesem erhält. Andererseits jedoch darf man auch nicht das Nützliche des kleinen Sammlers verkennen. Ein einigermaßen starker Katalog eines großen Autographenhändlers breitet wahrscheinlich sehr viel mehr Schätze aus, als sie der Herr Verfasser des ««gezeigten Buches zu zeigen vermochte. Und der bei spielgebende Wert feines Buches liegt nicht in einer glänzenden Reihe von Kostbarkeiten und Seltenheiten, die er verzeichnen kann, obschon es ihm auch an dergleichen Stücken nicht fehlt, nicht in sich weit aus- dehnenden wichtigen Jnedita-Publikationen, sondern darin, daß es für größere deutsche Sammlungen die Anregung und den Anreiz geben sollte, sie in ähnlicher Form zu beschreiben. Dergleichen Auto- graphensammlererinnernngen haben neben dem Interesse, das sie unter
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