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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1925
- Strukturtyp
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- 1925-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1925
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. besonders erwähnte er Cotta, Len Schöpfer der einst so beriihmten Augsburger Allgemeinen Zeitung, ferner Heinrich Brock Haus, der die Deutsche Allgemeine Zeitung nicht nur ver legt, sondern auch jahrelang mit redigiert habe und bemerkte, das; ja auch heute noch Buch- und Zeitschriftcnverlag, manchmal sogar auch Zeitungsverlag vereinigt seien. Er erinnerte weiter an die Kämpfe, die Buchhandel und Presse gegen die Zensur und für die Pressefreiheit gemeinsam geführt hätten. Zum Schluß bat der Red ner um Erneuerung jener alten Waffenbrüderschaft, zum Wohle Deutschlands, an Lessen geistigem Wiederaufbau sie gemeinsam arbei ten wollten, und zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses aller Völker der Welt. Herr L o e w e n t o n - N a s i m o f f feierte in seiner Erwiderungsansprache Leipzig als Kulturzentrum und Herr Luigi Morandi, der Berichterstatter der »Tribuna«-Nom, sang Leipzigs Lob als der lebendigsten Stadt im lebendigen Deutschland und rühmte die Leistungen der Leipziger Buchmesse. Für die deutschen Journalisten ergriff Herr Dipl.-Jng. Heinrich Gesell, Chef redakteur der Telegraphen-Union das Wort und betonte in seinen Ausführungen, daß das deutsche Schrifttum durch die innige gemein same Arbeit von Verlegern und Schriftstellern zu seiner hohen Blüte gelangt sei. Nach Aufhebung der Tafel blieben die Teilnehmer noch eine kurze Zeit in lebhaftem Gedankenaustausch beieinander und setzten dann die Besichtigung der Leipziger Messe fort, wobei sie der Bugra- messe ihr besonderes Interesse z-uwanLten. Jubiläum. — Auf ein 50jähriges Bestehen konnte am 1. März die weit über die engere Heimat hinaus bekannte Verlagsbuchhand lung und Buchdrnckerei Will). Langguts) in Eßlingen zurückblicken. Der heute noch ganz rüstige Gründer, Herr Wilhelm Langguth, erwarb vor 50 Jahren die Buchhandlung Hohloch in Eßlingen und gliederte ihr in den folgenden Jahren eine Buch- drnckcrei an. Durch Tüchtigkeit und unermüdlichen Fleiß gewann das Geschäft, dem inzwischen auch eine Prägcanstalt und Buchbinderei ungegliedert worden waren, immer größere Ausdehnung. Die Räum lichkeiten wurden bald zu klein, sodaß Mitte der 80er Jahre der Um zug in das jetzige Anwesen, Berkheimer Str. 20, notwendig wurde, llm dem Verlag und der Buchdruckcrei die volle Kraft widmen zu können, wurde die Buchhandlung im Jahre 1900 an Herrn Franz Gutzmann, jetzt Adolf Stahl, verkauft. Die verschiedenen, gut ent wickelten Zweige des Geschäfts ermöglichten Herrn Wilbclm Langguth. allen drei Kindern eine selbständige Existenz zu gründen. So ging im Jahre 1910 aus dem alten Geschäft die Firma H e r m. Kölle in Eßlingen hervor, die die Prägcanstalt (Herstellung von geprägten Sicgelmarken und Etiketten) übernahm. Nach dem Kriege, den die beiden Söhne vom Anfang bis zum Ende in der Front mitmachten, zog sich der Gründer im Jahre 1919 altershalber zurück und über ließ die Stammfirma mit der Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei und Geschästsbüchcrfabrik seinem Sohne E r n st, während der Sohn Hans die Abteilungen Fensterbricfnmschlägc und Kartonnagen unter der neuen Firma Halawerk weitersührt. So kann der Jubilar heute auf drei blühende Firmen blicken, die seiner Tatkraft ent sprangen. Wir wünschen Herrn Wilhelm Langguth noch viel Freude an der weiteren Entwicklung der drei Firmen. Den jetzigen Inhabern aber möge es vergönnt sein, ihren Betrieben die angesehene Stellung im Wirtschaftsleben zu erhalten und weiter auszubauen. Piper-Drucke. — In einer Besprechung der »Piper-Drucke« im Bbl. Nr. 42 vom 19. Februar (S. 2877) ist geschrieben worden, daß es sich hierbei um Wiedergaben der von Meier-Graese herausgegebenen, als Marees-Drucke bekannten farbigen Einzelblätter usw. han delt. Es ist aber zu berichtigen, daß hier nicht die Marees-Drucke, sondern eben die »Piper-Drucke« in Frage kommen. Die Maröesdrucke sind keine Einzclblätter. sondern in sich abgeschlossene Bücher- und Mappenwerke. Lediglich die Piper-Drucke sind Einzel- blätter nach Gemälden. Der Rcichsbund Deutscher Papier- und Schrcibwarenhändler e. B. (Würzburg. Nüdigcrstraße 4) hält seine Hauptversammlung in der Zeit vom 22. bis 24. Juni in München ab. Der Bund vereinigt fast 10 000 Mitglieder in sich, somit den weitaus größten Teil des Papier- und Schreibwarengewerbes. Deutsche Bücherei zu Leipzig. — Von Montag, dem 2. März, bis Sonnabend, dem 21. März 1925, findet im Ai'sstellnngssaal der Deut schen Bücherei eine Ausstellung der Werke des Avalun - Ver - lages in Drcsden-Hellerau statt. Zutritt kostenlos. Besich tigungszeit: Wochentags von 9 Uhr vorm, bis 9 Uhr nachm. Eine Ausstellung von Miniaturbiichcrn. — Eine seltene Bücher schau, nämlich eine Ausstellung von Miniaturbüchern, war unlängst, wie »?udli8ker8' WeelU^« mittcilt, in der Öffentlichen Bibliothek zu Newark den BiicherfreunLen dargeLoten. Sie stammte aus dem Besitz eines Herrn Wilbur Macey Stone, einer Autorität aus dem Gebiet der Buchkunde, und umfaßte etwa 250 Bücher verschiedener Sprachen von älterer Zeit bis in die Gegenwart. In der kleinsten Type, in der bisher Bücher gesetzt worden sind, nämlich in der »Fliegen-Augen-Type«, waren darin La NochefoucaulLs »Maximes« zu sehen, die Firmin-Didot 1827 herausgegeben hatte, ebenso ein ge druckter Brief Galileis und eine Mailänder Dante-Ausgabe aus dem Jahre 1878. Zu den kleinsten Büchern der Sammlung gehören Bryces »Shakespeare« von 1908, 985 Seiten und 3*/s Zoll Höhe; Tennysons Werke in der Ausgabe von Eyre und Spottiswood, 1035 Seiten, 2X2'/s Zoll. Die kleinste Ausgabe des Neuen Testaments, die je gedruckt wurde, ist die gleichfalls von Bryce hergestellte aus dem Jahre 1895; der Teckel umfaßt Zoll. Besonderen Erfolg hatte Bryce einmal mit einer Miniaturausgabe des Korans in ara bischer Sprache aus dem Jahre 1900; das Buch wurde namentlich während des Weltkriegs von den Moslems stark begehrt und fand einen Absatz von Liber 500 000 Stück. In früherer Zeit pflegte nament lich Las berühmte Haus William Pickeving die Sonderheit des Minia turbuches. Im Jahre 1821 druckte es die »JliaS« und »Odyssee« in der kleinstell griechischen Type, die bis dahin gegossen morden war. Pickeving bevorzugte die »Diamant«-Type unL gab in dieser einen Horaz, einen Virgil, einen Cicero, Petrarca und andere Klassiker heraus, ebenso einen Shakespeare. Außer der bereits genannten Firma Didot war auch das Antwevpener Haus Plantin in der Sammlung vertreten, ebenso eine Anzahl der »Bijou«-Almanache aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die damals eine sehr beliebte Form des Miniaturbuchs waren, heute aber nur noch sehr selten zu finden sind. Auch Miniaturspielkarten und Stundenbücher waren in der Samm lung, ferner mehrere Handschriften sowie mehrere orientalische Bücher und Handschriften, darunter eine solche von nicht mehr als °/is Qua dratzoll Größe. S. Vortagsabende. — Am Freitag, dem 6. März, findet in der Kunst ausstellung D e r S t u r m in B e rl i n , Potsdam er str. 134 a, abends 7^4 Uhr, ein Klavierabend des ungarischen Pianisten Im re Weiß st aus statt, der Kompositionen von Bartok und anLeren neueren ungarischen Komponisten zum Vortrag bringt. — Kürzlich wurde in Trier ein Verlagsabend des F r i e d r. Lintz Verlages veran staltet. der in seinem Programm eine scbr glückliche Zusammenstellung i aufwies. Herr Paul Oetkers vom Schauspielhaus in Köln las als erstes den »Monolog des Greises« von Hermann Stehr, ferner ein Kapitel aus »Peter BrinLeisener«, und als letztes den ersten Teil von »Gudnatz«. Die Einheitlichkeit des Abends war dadurch sehr gut gewahrt, daß nur Werke von Hermann Stehr zum Vortrag kamen. Im zweiten Teil des Abends wurde der überaus gut gelungene Film »V o m s ch ö n e n B nchei n b a n -d« der Firma Hübel K Denck in Leipzig vorgesührt, der allgemein von Laien und Fachleuten auf das beste beurteilt wurde. > Börsenblatt s. den Dentschcn Buchhandel. 92. Jahrgang. Vorsätzlicher Diebstahl geistigen Eigentums. — Aus New Port wird der »Frankfurter Zeitung« berichtet, daß Miß Jda Vera Simonton wegen der Aufführung des sehr erfolgreichen, in vielen englischen und amerikanischen Städten gegebenen Schauspiels »^Vkits Carxo« Klage gegen den Autor Leon Gordon und Direktor Carl Caroll crboben habe, da als Vorlage für dieses Stück unberechtigterweise ihre Novelle »Spielplatz der Hölle« verwendet worden sei. Am 17. Februar d. I. hat nun das zuständige New Borkcr Gericht entschieden, daß die Klage von Miß Simonton zu Recht bestehe, und daß es sich in diesem Falle um einen vorsätzlichen Diebstahl geistigen Eigentums handle. Das Stück wurde inzwischen schon mehr als 500 mal allein in New Aork gespielt, abgesehen von zahllosen Ausführungen an anderen englischen und amerikanischen Bühnen. Auch in London wurde es mit größtem Erfolg gegeben, und sechs verschiedene Theatergesellschaften waren daran beteiligt. Ter Rechtsanwalt der Miß Simonton erklärt jetzt auf Grund dieser Gerichtsentscheidung, daß deswegen die Aufführungen durchaus nicht unterbrochen werden sollten, doch müßten die beiden verurteilten Herren seiner Klientin natürlich entsprechende Tantiemen zahlen. Er schätzt diese vorläufig auf die Kleinigkeit von einer halben Million Dollar. Der Richter erklärte in seinem Urteil, daß der Unterschied zwischen der Novelle und dem Schauspiel lediglich darin bestehe, daß die Erzählung so, wie sie ist, unverändert belassen und nur für die Bühne zurechtgcmacht wurde. Wie bereits gesagt, wird dieses Stück augenblicklich in London gegeben, und zwar gelangt cs demnächst zur 350. Aufführung. Auch auderswo fand das Stück die beste Aufnahme. 5l5
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