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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1924
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- 1924-11-03
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- 03.11.1924
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258, 3. November 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 15283 Internationaler Verlcgcrkongreß. — Gemäß den Bestimmungen des Provisorischen Aktionsausschusses des Internationalen Verleger kongresses vom 24. Mai 1922 (s. Bbl. 1922, Nr. 248) hat dieses den Gründer-Mitgliedern des Kongresses eine jährliche Aufstellung seines Vermögens zu überreichen. Vom Sekretär des Provisorischen Aktions ausschusses, Herrn Vr. N. von Stiirler in Bern, gingen uns soeben die Vermögensaufstcllungen für das 21. und 22. Rechnungsjahr zu. Die Einnahmen im 21. Rechnungsjahr, das vom 24. Mai 1921 bis 39. Juni 1923 reichte, betrugen Fr. 1716.30 (bestehend aus Fr. 1653.30 Kapital, Fr. 31.90 aus dem Verkauf von Verlagsmerken und Fr. 31.10 Zinsen). Die Ausgaben in der gleichen Zeit beliefen sich auf Fr. 326.— (Fr. 186.50 für Miete des Mobiliars, Fr. 105.70 für Unterhaltungs kosten des Mobiliars und Fr. 33.80 für Porto, Zoll usw.). Das Ver mögen am 30. Juni 1923 betrug demnach Fr. 1390.30. Das 22. Rech nungsjahr lief vom 1. Juli 1923 bis 30. Juni 1924, und in dieser Zeit bestanden die Einnahmen aus Fr. 232.45 aus dem Verkauf von Verlagswerken und Fr. 52.46 Zinsen, sodaß der Kongreß am 30. Juni 1924 über ein Vermögen von Fr. 1676.20 verfügte, worüber das Bank konto Nr. 6675 der Kantonal-Bank in Bern ausmeist. Erhöhung der Buchdruckerlöhne (vgl. Bbl. Nr. 257). — Das von den Vertretern des Deutschen Buchdrucker-Vereins nach dem ergebnis losen Abbruch der Verhandlungen in der Tarifkommission zur Abgabe eines Schiedsspruchs augerufeue Reichsarbeitsministerium bestellte in der Person des Herrn Reichswirtschaftsgerichtsrats vr. Königsberger einen Schlichter. Der unter dessen Vorsitz gebildete Schlichtungsaus- fchuß trat am 30. Oktober, nachmittags 4 Uhr, zusammen. Auch vor dieser Instanz versuchten die Arbeitnehmer ihre Forderung auf Er höhung des Spitzenlohnes von 33.60 Mk. auf 44 Mk. zu rechtfertigen, wobei sie außer der nach ihrer Ansicht sehr erheblichen Verteuerung der Lebenshaltung vor allem auf die Konjunktur im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe sich stützten. Die Arbeitnehmervcrtrcter behaupteten, eine solch beispiellos glänzende Konjunktur habe das deutsche Buch- und Zcitungsgewerbe seit Jahr und Tag nicht mehr gehabt. Kurz und bündig wurde ein »entsprechender« Anteil an dieser Konjunktur verlangt, andernfalls werde man sich das zu holen wissen, was frei willig nicht gewährt werde. Diese offene Drohung mit dem Streik konnte aber die Vertreter des Deutschen Buchdrucker-Vereins nicht davon abbringcu, auch vor diesem Schlichtungsausschuß zu erklären, daß nach Lage der wirtschaftlichen Verhältnisse und im Hinblick darauf, alles fernzuhalten, was zum Wiedereintritt einer Inflation mit bei tragen könne, eine Lohnerhöhung abgelehnt werden müsse, daß man aber bereit sei, den gegenwärtigen Lohn bis zum 31. Januar 1925, an welchem Tage der Mauteltarif ablaufe, weiterzuzahlen. Nach langen Auseinandersetzungen im sogenannten Vorverfahren verhan delte die Schlichtungskammer dann stundenlang unter sich. Um 11 Uhr nachts verkündete der Vorsitzende folgenden Schiedsspruch: 1. Der tarifliche Spitzenlohn wird vom 1. November 1924 an bis zum 2. Januar 1925 auf 37 Mk. wöchentlich festgesetzt. Falls nicht bis zum 24. Dezember 1924 die Kündigung dieser Lohu- regelung ausgesprochen wird, läuft sie bis zum 31. Januar 1925. 2. Erklärungssrist bis 3. November 1924. 3. Es wird den Arbeitgebern empfohlen, den in der Zeit vom 18. bis 31. Oktober 1924 in ihren Betrieben beschäftigt ge wesenen Arbeitnehmern 3.40 Mk. in der Spitze je Woche nach- zuzahleu. Bezugnehmend auf vorstehenden Schiedsspruch führte der Vor sitzende unter audcrm begründend aus, daß tatsächlich eine Teuerung bestehe, im Gewerbe aber eine gute Konjunktur herrsche. Das Aus maß der Forderungen der Arbeitnehmer schieße weit über das Ziel hinaus, aber auch die ablehnende Haltung der Arbeitgeber sei nicht verständlich. Eine zehnprozentige Lohnerhöhung müsse als angemessen und tragbar bezeichnet werden. Eine Befristung des Lohnabkommens bis zum 31. Januar 1925 sei nicht angebracht, weil nicht zu übersehen sei, wie sich die wirtschaftlichen Verhältnisse bis dahin entwickeln würden. Der Schiedsspruch wurde am anderen Tage von den Vertretern des Deutschen Buchdrucker-Vereins nach eingehender Beratung trotz schwerster Bedenken angenommen. Die Stellungnahme der Arbeitnehmervertreter wird am 3. November erfolgen. Leipziger Buchbinderei A.-G. vorm. Gustav Fritzsche, Leipzig- Berlin. — Aufsichtsratsvorschläge: Umstellung des Stammaktieukapi- tals (durch Abstempelung der lOOO-Mk.-Aktien auf je 50 Gm.) auf 950 000 Goldmark, des Vorzugsaktieukapitals von 1 Mill. Pm. gegen entsprechende Zuzahlung auf 5000 Gm. In Goldmarkeröffnungsbilanz ist bei äußerst vorsichtiger Bewertung der Anlagen und Betriebswerte Dotierung des Reservefonds mit 95 000 Gm. vorgesehen. Paul Schettlers Erben Aktiengesellschaft in Eöthcn (Anhalt). — Die Firma ladet ihre Aktionäre für den 20. November zu einer außerordentlichen Generalversammlung ein, die im Sitzungssaale der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig, Brühl 75—77, abgehalten werden soll. Folgende Tagesordnung wird zu verhandeln sein: 1. Vorlegung der Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 und des Berichts des Aufsichtsrats und Vorstands hierzu sowie Beschlußfassung über die Genehmigung derselben. — 2. Be schlußfassung über die Umstellung des Grundkapitals entsprechend dem aus der Goldbilanz sich ergebenden Neinvermögen. — 3. Änderung des Gefellschaftsvertrags gemäß den Beschlüssen zu Punkt 1 und 2 der Tagesordnung. — 4. Beschlußfassung über die Erhöhung des Aktien kapitals um Goldmark 30 000 neue Stammaktien. Festlegung des Ausgabekurses der neuen Aktien, Ausschluß des gesetzlichen Bezugs rechts der Aktionäre und Beschlußfassung über die sonstigen Modali täten der Kapitalserhöhung. — 5. Änderung des Gescllschaftsver- trags entsprechend den Beschlüssen zu Punkt 4 der Tagesordnung. — 6. Aufsichtsratsmahl. — Zu Punkt 4 und 5 findet neben ber gemein samen Abstimmung der Stamm- und Vorzugsaktionäre je eine ge trennte Abstimmung statt. . »Ecce Homo« von George Grosz in Wien beschlagnahmt. — Aus Wien wird uns geschrieben: Die hiesige Staatsanwaltschaft hat so eben nach 8 516 des Strafgesetzes die Beschlagnahme der Bildermappe »Ecce Homo« von George Grosz veranlaßt, weil »durch Verbreitung dieser Bilder die Sittlichkeit und Schamhaftigkeit gröblich und auf eine öffentlich ärgerniserregende Art verletzt wird«. Die Beschlag nahme wurde zuerst in dem Braumüllerschen Verlag, von dem der Vertrieb ausging, sodann in den übrigen Verkaufsstellen vorgenommen. Das Werk, das bekanntlich im Berlin-Wiener Malik-Verlag erschienen ist, befindet sich in Wien seit November 1922 im öffentlichen Handel: die Originale sämtlicher Bilder waren sechs Wochen lang in der Galerie Würthle öffentlich ausgestellt, und es fanden offizielle Füh rungen durch die Säle statt. Wie der Verlag mitteilt, wird er gegen die erfolgte Beschlagnahme Einspruch erheben und das Urteil maß geblicher Kunstverständiger einholen. Vorlesungen über Buchwesen in Leipzig. — Wie uns die Leitung der Deutschen B i b l i o t h e k a r s ch u l e mitteilt, können Buch händler uud Buchgewerbler, die die nötige Vorbildung besitzen, an den Vorlesungen teilnehmen. In diesem Winter werden folgende Vorlesungen gehalten: Direktor Professor vr. Glauning: Einfüh rung in die Bibliographie, Dienstags 6—7 Uhr; — Direktor Professor vr. Schr a m m : Geschichte der deutschen Buchillustration mit Licht bildern. Mittwoch 5—6, und »Ausgewählte Kapitel aus der Geschichte des Buches«, Mittwoch 6—7 Uhr; — Universitätsbibliothekar vr. Otto : Weltliteratur. Teil 3: Renaissance, Humanismus, Aufklärung; — Universitätsbibliothekar vr. Fink: Lektüre leichter lateinischer Texte. — Für eine Vorlesung (15 Stunden) ist der Betrag von 5 Mark zu zahlen. Näheres durch die Kanzlei des Buchmuscums, Leipzig,. Zeitzerstraße 14, I (geöffnet 8—^2 und 3—5 Uhr), wo die Teilnehmer karten entnommen werden können. Ausstellung von Märchenbüchern. — Das Deutsche M u s e u m fürBuch und S ch r i f t, L e i p z i g, Zeitzer Str. 12—14, beabsich tigt von Mitte November bis Dezember d. I. in seinen Räumen eine Ausstellung neuer deutscher Kinder- und Märchen bücher zu veranstalten. Daran anschließend soll eine Ausstellung der diesjährigen Almanache und Kalender stattfiudeu. Verleger solcher Werke werden gebeten, sich möglichst umgehend mit der Museums leitung in Verbindung zu setzen. Vortragsabende. — In L e i p z i g spricht am 4. November (abends 8 Uhr) Ingenieur Robert Petschow (Berlin) in der Aula der Universität über das Thema »Der Amerika-Zeppelin und seine Leistun gen« (mit Lichtbildern) und am 6. November (abends 8 Uhr) Astronom KurdKißheuer (von der Universitäts-Sternwarte, Jena) im Fest saale des Neuen Rathauses über das Thema »Mars in der größten Erdnähe des Jahrhunderts« (mit Lichtbildern). Bevorstehende weitere Ermäßigung der Fernsprechgebühren. — Bei der Neichspostverwaltung besteht die Absicht, über die ab 1. De zember bereits erfolgte Herabsetzung der Fernsprechgebühren hinaus eine weitere Ermäßigung vorzunehmen. Ebenso ist damit zu rechnen, 2007*
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