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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 253, 27. Oktober 1824. Arbeiten eine Erhöhung von mindestens 18"/» erfahren müssen. Wir dürfen der unbedingten Erwartung Ausdruck geben, daß unseren Mitgliebersirmen in der Berechnung des Zuschlages keine Schwierig keiten bereitet werden». Den Bestrebungen für einen allgemeinen Preisabbau, der sich nach Möglichkeit auch auf die Bitcherprelse erstrecken sollte, ist durch diese Lohnerhöhung ein großes Hemmnis erstanden. Die Marktlage im Buchgewerbe. (Von Otto Richter, Direktor der Matgra A.-G., Leipzig.) — Die Lage aus dem Materialmarkte hat sich in den letzten Wochen geändert. Es wurde allgemein angenommen, daß spätestens Anfang Oktober ein Abschlag aus alle Warenpreise ein- treten würde. Teilweise sind, wenn auch kleine Abschläge gekommen, aber der größte Teil der Waren und hauptsächlich der Fertigfabrikate ist im Preise nach oben gegangen. Das Bild ist überhaupt ein höchst unklares, und durch diese Unklarheit wird auch das Wiedereinsetzen der verstärkten Beschäftigung beeinträchtigt. Biele, die schon lange einen Auftrag gegeben hätten, halte» zurück. Dazu kommt, daß wohl die Geldlage eine flüssigere geworden ist, aber nur ganz bestimmte Firmen Kredite erhalten. Für mindestens 88?? aller Fabrikanten ist der Geldmarkt heute noch genau so in der Frage des Kredits verschlossen wie in den Sommermonaten. Die Warenmärkte, die besonders die Papier- und graphische Industrie interessieren, haben vielleicht zu 25?? eine Ermäßigung, weitere 25^ sind ungefähr gleich gebliebe» und etwa 58?? haben eine Erhöhung erfahren. Dieses Bild ist also kein erfreuliches, vor allen Dingen auch unerfreulich durch die Schwankungen, die viele Märkte zeigen. Baumwolle, die vor 4 Wochen stark im Preise gefallen war und zwar bis zu 25??, in einzelnen Gebieten sogar bis 33l???, stieg wieder und siel, sodaß eine Preisermäßigung infolge der Unsicherheit der Lage trotz der Verbilligung der Rohstoffe und trotz Verbilligung der Frachten und Verringerung der Umsatzsteuer um ???? bis heute so gut wie nicht eingetreten ist. Im Gegenteil, einzelne Waren, be sonders die Waren, bei denen ein Teil Wolle enthalten ist, haben im Preise angezogen. Filze, Schwanboy, Molton sind im Preise gestiegen, infolge Erhöhung der Wollpreise, und es ist zu erwarten, daß die Preise dieser Waren weiter steigen und wahrscheinlich sogar eine beträcht liche Steigerung noch erfahren werden. Die Präge filze für Stereotypie und Galvanoplastik sind um 18?? erhöht worden. Papiere gehen langsam im Preise zurück, und bei Papier möchte geraten werden, vielleicht große Lagcrkäuse jetzt nicht zu tätigen, denn einzelne Papierpreise, besonders die Preise für die geringen Sorten, aber auch die Preise für die holzfreien Papiere sind noch zu hoch, und es ist zu erwarten, daß diese Preise in nicht zu langer Zeit heruntergehen. Papier ist zu hoch im Preise. Pappen. Die Konventionsfirmen haben in ihrer letzten Sitzung erklärt, irgendeinen Preisnachlaß nicht bewilligen zu können, und haben ihre Mitglieder ausgesordert, nicht unter dem Preise zu ver lausen. Diese Aussonderung von seiten der Konvention ist nicht be folgt worden, und es wird mit den Pappen genau so weiter geschleu dert wie vorher. Der Großhandel ist gar nicht i» der Lage, Bare in den Pappensabriksn zu Konventionspreisen zu kaufen, denn zu diesem Preise würde er einsach die Pappen unter Preis an den Ver braucher abgeben müssen. Also auch hier Vorsicht, keine allzu großen Einkäufe in Pappen. Leime. Eine ganz merkwürdige Erscheinung in den Waren märkten bietet der Leim. Vor kurzem noch unter dem Preise von 1814 liegend, hat sich der Preis in den letzten Wochen sprunghast erhöht, und zwar sind die Preise heute 38—58?? höher als vor 4 Wochen. Eine Begründung zu geben für diese Erhöhung ist wohl ausgeschlossen; gewiß, Knochen und Häute sind im Preise etwas gestiegen, aber nicht so erheblich, daß eine derartige Preiserhöhung berechtigt wäre. Mit einer Ermäßigung Ist nicht zu rechnen, im Gegenteil, die Leimsabrtken kündigen bereits wieder eine neue Erhöhung zum 1. 11. an. Dextrine und flüssige Kleister haben im Preise angc- zogen und werden wahrscheinlich bis zum Januar nächsten Jahres ihren Preis behalten, wahrscheinlich aber noch im Preise etwas steigen. Der Grund: die Kartosfelernte geht zu Ende, neue Kartoffeln können infolge ihres Wassergehaltes nicht für die Dextrinsabrikation Ver wendung finden. Hier besteht jedes Jahr im Winter dieselbe Er scheinung. Benzole,Benzine,Betriebsstoffe (Ole),Terpen tins sind durchschnittlich im Preise gestiegen, größtenteils um 15??. Außerdem besteht in diesen Waren (mindestens in einwandfreien Waren) eine gewisse Materialknappheit, und besonders in Benzolen hat sich bas Angebot ganz bedeutend verringert, und die großen Ver triebsstellen haben teilweise überhaupt keine Ware am Lager. Durch diese Steigerung aller Oie werden sich wahrscheinlich die Preise siir Waschmittel, soweit sie aus reinen Mineralölen bestehen, ebenjalls er höhen. Der Mctallmarkt ist sehr unruhig. Die Nachfrage ist ziem lich gut, nur die Preise haben in der letzten Woche eine mehrmalige Steigerung erfahren. In den letzten 4 Wochen ist Metall ungesähr um 28?? nach oben gegangen und steht heute etwa 75?? über dem Preis im Jahre 1914. Nach den Anzeichen und nach den Nachrichten aus dem Ausland und von den Metallbörsen ist mit einer weiteren Steigerung der Metallprcise zu rechnen. Metallutensilten sind etwas im Preise gesallen. Sämt liche Fabrikanten haben diese Preissenkung allerdings noch nicht durch- gesührt, werden aber wahrscheinlich ebenfalls solge». Pinsel, Besen, also Borsten- und Noßhaarware haben eine Durchschnittspreiserhöhung von 18?? erfahren. Bindfaden, Packsaden, Kolumnenschnur, Ein- zteh faden sind um 12?? im Preise erhöht worden. Aus vorstehenden kurzen Angaben über die einzelnen Produkte geht, was schon oben angeführt ist, hervor, daß ein Aus und Nieder auf allen Warenmärkten besteht. Die Lage ist also eine unruhige, zum Teil sind tatsächlich die Warcnpretscrhöhungcn nicht zu verstehen. Sie würden zu verstehen sein, wenn restlos die Qualitäten von vor 18 Jahren wieder aus den Markt kämen, aber das ist auch nicht der Fall. Alle Industrien wünschen die Hebung des Exports. Export ist aber nur zu heben, wenn die Preise ermäßigt und nicht erhöht werden, wenn die bekannte deutsche Pünktlichkeit aus den früheren Jahren wieder da ist und wenn die guten Qualitäten, für die eben- salls die deutschen Fabrikate bekannt waren, wieder zur Einführung kommen. Man nahm an, baß die Lage sich schneller klären würbe und daß bereits der November ei» Monat wird, der eine glänzende Beschäftigung gibt. Die Anzeichen, die jetzt vorliegen, sprechen aller dings nicht dafür. Vielleicht ist es auch besser, daß die Gesundung langsam eintritt. Denn würde die Beschäftigung ganz schnell eine Besserung erfahren, so würde ein Ansturm zu den Warenmärkten ein- treten, «ine Lieferungsunmöglichkeit und dadurch eine weitere Preis erhöhung. Ein Jahr Rundfunk. — Auf der am 81. Oktober aus Anlaß der einjährigen Wiederkehr der Einführung des Rundfunks in Deutsch land stattfindenden Tagung des Funktechnischen Vereins im Berliner Konzerthaus Clou wird der Staatssekretär vr. Bredow über das Thema --Ein Jahr Rundfunk» zu den Funk- freunden sprechen. Um seine Worte auch weiteren Kreisen der Funk freunde zu Gehör zu bringen, wird die Ansprache um 7!4 Uhr abends über einen Sender der Hauptfunkstelle Königs-Wusterhausen aus Welle 2588 w im Reiche verbreitet werden. Das Resormationssest ist in Sachse» gesetzlicher Feiertag! — Um allen Zweifeln zu begegnen, wiederholen wir, daß der Reformationstag s31. Oktober) und der allgemeine Herbst-Bußtag <19. November) in Sachsen gesetzliche Feiertage sind, an denen die Arbeit zu ruhen hat. Für den Verkehr mit dem Leipziger Platz ist auf diese Feiertage Rücksicht zu nehmen. Bibliothek siir moderne Musik in Wien. — InWieu wurde an läßlich des 58. Geburtstages von Arnold Schönberg eine Bibliothek für moderne Musik, und zwar unter dem Namen ArnoldSchönberg- Bibliothek gegründet. Diese Bibliothek will eine Ergänzung der großen amerikanischen Bibliotheken sein, insbesondere sür die Musik der letzten 30 Jahre. Durch die Einbeziehung von Partituren von Or chesterwerken und Opern soll weiteren Kreisen das Studium von sol chen Werken ermöglicht werden, die bisher fast völlig unzugänglich waren. Als Grundstock wurde der neuen Bibliothek eine Sammlung von mehr als 1088 Bänden moderner Musikwerke aus der Wiener Universal-Edition zur Verfügung gestellt. PersmllllnMWeli. Jubiläum. — Am 28. Oktober d. I. begeht Herr Kommerzienrat vr. msck.Ii. e. Alfred Enke, Seniorchef der Verlagsbuchhandlung Ferdinand Enke in Stuttgart, sein öOjähriges Jubiläum als Ge schäftsinhaber. Was der heute 72jährige Jubilar in diesen 58 Jahren rastloser »kriegerischer Tätigkeit im Buchhandel und sür die Wissen schaft geleistet hat, kann hier nur in Umrissen bargelegt werden. Ge boren am 12. August 1852 in Erlangen, hat der kaum 22jährige nach Ablauf seiner Lehrzeit in der Jaegerschen Buchhandlung in Frankfurt a. M. das von seinem Vater Ferdinand Enke im Jahre 1837 gegründete Verlagsgeschäft am 28. Oktober 1874 übernommen und noch im gleichen Jahre nach Stuttgart verlegt. Die Tradition des Hauses lenkte seine
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