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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1924
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- 1924-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1924
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- Deutsch
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X- 2L3, 27. Oktober IS24. Sprechsaal. — Bibliographischer Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14g 19 Tätigkeit vor allem auf die Medizin, zumal da der Beginn seines Wirkens in die klassische Zeit der modernen medizinischen Wissenschaft fiel. In den Fußstapfen seines Vaters wandelnd, hat er als erster in die medizinische Literatur die Handbücher und Sammelwerke großen Stils eingeführt. Damals entstand das Monumentalwerk »Deutsche Chirurgie«, eine Sammlung chirurgischer Monographien, nachdem die beiden großen Handbücher der speziellen und allgemeinen Chirurgie und der speziellen Pathologie und Therapie vorangegangen waren. Die Fortsetzung der erstgenannten ist die Sammlung »Neue Deutsche Chirurgie«, vou der heute 33 Bände vorliegen. Es entstanden ferner die groß angelegten Handbücher der Frauenkrankheiten, der Geburts hilfe, der Augenheilkunde, die Handwörterbücher der gesamten Medizin, der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege und Hirschs Handbuch der hi'storisch-geographischen Pathologie, später das Handbuch der praktischen Chirurgie, das einen beispiellosen Erfolg zu verzeichnen hatte, und das Handbuch der praktischen Medizin. Männer wie Virchow, Billroth, gehender, Bergmann, Bruns, Mikulicz, Ebstein, Hebra, von der jüngeren Generation Garre, Küttner, Lexer, Romberg und viele andere bedeutende Gelehrte gehören zu den Herausgebern und Mitarbeitern. Neben der Chirurgie richtete der Jubilar sein Augenmerk besonders auf die orthopädische Wissenschaft, wovon eine beträchtliche Anzahl von Lehrbüchern und Monographien sowie das groß angelegte Sammelwerk »Die Deutsche Orthopädie«, herausgegeben von Gocht, Zeugnis ablegen. Die bedeutendsten Orthopäden des deutschen Sprachgebietes sind Autoren des Verlags. Die von Albert Hosfa im Verein mit ihm gegründete Zeitschrift für orthopädische Chirurgie hat der Entfaltung dieses Zweiges der Medizin große Dienste geleistet und ist heute noch das führende Organ. Fast alle Gebiete der Medizin wurden nach und nach in die Verlagstätigkeit einbezogen. Ein eigenartiger Zweig des Verlages sind die Grenzgebiete zwischen Medizin und Kunst. Besonders sei hier auf den Namen E. Holländer hingcwiesen, der die Beziehungen der Medizin zur Plastik, zur Malerei und zur Karikatur vom Altertum bis zur neuesten Zeit in einer Reihe von Prachtwerken dargestellt hat. Auch die populäre Medizin wurde nicht vernachlässigt. Medizinische Zeitschriften bringt der Verlag vier heraus: Monatsblätter für Augenheilkunde bisher 73 Bände, Zeit schrift für Geburtshilfe 87 Bände, Archiv für Kinderheilkunde 75 Bände und die vorerwähnte Zeitschrift für orthopädische Chirurgie 46 Bünde. Der Humanmedizin gliederte sich später die Tiermedizin an, die, an fangs schwach vertreten, im Jahre 1886 durch die Herausgabe der Friedberger und Fröhuerschen Pathologie und Therapie der Haustiere einen kräftigen Aufschwung nahm. Diesem Werke folgten die heute weitverbreiteten Lehrbücher von Fröhner, Zwick, Kitt, Möller, Ostertag und Hausen. Aber damit nicht genug, es galt für den tatkräftigen Unterneh mungsgeist Alfred Enkes, noch viele andere wissenschaftliche Gebiete für den Verlag zu erschließe«. Das große Gebiet der Naturwissenschaften, das in den ersten Jahrzehnten nur als Nebenzweig gefördert wurde, trat von den achtziger Jahren an immer mehr in den Vordergrund. Auf physikalischem und elektrotechnischem Gebiete ist eine Reihe nam hafter Handbücher hervorgegangen, so unter anderm S. Günthers Handbuch der Geophysik, E. Kittlers Handbuch der Elektrotechnik, die Lehrbücher von H. Kayser »Physik«, Zenneck »Drahtlose Telegraphie« und Mie »Elektrizität«. Auch in der Literatur zur Chemie und chemi schen Technik hat er eine reiche Tätigkeit entfaltet. Die groß ange legten Sammelwerke: Otto Dämmers Handbuch der anorganischen Chemie, Handbuch der chemischen Technologie, Chemische Technologie der Neuzeit, ferner die Sammlung »Chemische Analyse«, »Chemie in Einzeldarstellungen«, Enkes »Bibliothek für Chemie und Technik« und »Sammlung chemischer und chemisch-technischer Vorträge« legen Zeugnis davon ab. Die schon väterlicherseits gepflegte Herausgabe rechts- und staats- wissenschastlicher Werke hat Alfred Enke fortgeführt. Er hat es ver standen, hervorragende Gelehrte auf diesem Gebiete zu gewinnen. Nur wenige sollen hier Erwähnung finden: I. von Schulte, L. Goldschmidt, Gustav Cohn, A. Merkel, Zorn, Oetker und andere. An Zeitschriften sind zu nennen: Der Gerichtssaal mit 90 Bänden, Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht und Konkursrecht mit 87 Bänden, Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft mit 40 Bänden, Kirchenrechtliche Ab handlungen mit 101 Bänden, Schriften der Deutschen Gesellschaft für soziales Recht mit 8 Heften und Finanz- und volkswirtschaftliche Zeit sragen mit 83 Heften. Als jüngste Erscheinung gesellen sich hinzu die eben begonnenen Tübinger Abhandlungen zum öffentlichen Recht, die von der Tübinger Juristischen Fakultät, den Herren Hegler, von Koehler, Pohl, Sartorius und Schoetensack, herausgegeben werden. Mit dem Verlag philosophischer Werke hat Alfred Enke hervorragende Ge lehrte gewonnen, die bekannten Philosophen Wundt und Dcssoir zählen zu seinen Autoren. So vielseitig sich auch der Verlag im Laufe dieser 50 Jahre ge staltete, immer fand der Unternehmungsgeist des rastlos tätigen Mannes Gelegenheit, Neues zu schaffen. Sein eigenstes Verdienst ist der Ausbau des Verlages in ästhetisch-künstlerischer Richtung, die seinen persönlichen Neigungen entsprach und die mit den Werken von Dcssoir und Utitz, sowie mit der von Dessoir gegründeten Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft begonnen wurde. Eine besondere Stellung nehmen die Werke des kürzlich verstorbenen Frauen arztes C. H. Stratz über die Schönheit und Körperpflege der Frau ein. Erstmalig wird in diesen Werken der Körper der Frau zugleich vom Standpunkt des Arztes, Künstlers und Anthropologen betrachtet. Der beispiellose Erfolg dieser Werke ist ein Zeichen, wie zeitgemäß diese Auffassung war. Als jüngster Zweig des Verlages endlich wurde das Gebiet der industriellen Organisation und Betriebswirtschaft aus genommen. Neben seiner vielseitigen Verlagstätigkeit hat der Jubilar noch Muße gefunden, seinen künstlerischen Neigungen auf dem Gebiete der Photographie nachzugehen; zwei von ihm herausgegebene Mappen auserlesener Lichtbilder geben hiervon Zeugnis. Eine feine dichterische Begabung offenbart ein stattlicher Band von Gedichten, in dem er seiner ernsten und tiefen Lebensauffassung und seinem warmen Natur empfinden, gelegentlich auch seinem gemütlichen Humor Ausdruck ge geben hat. Eine besondere Ehrung wurde Alfred Enke zuteil, als ihn im Oktober 1906 die medizinische Fakultät der Universität Tübingen in Anerkennung hervorragender Verdienste um die medizinische Litera tur zum vr. me<1. d. e. promovierte. Im Februar 1908 wurde ihm der Titel eines Kommerzienrats verliehen. In wenigen Tagen, am 18. November, kann Herr Kommerzienrat vr. Enke ein weiteres Jubi läum begehen. Er ist an diesem Tage 50 Jahre Mitglied des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. In erstaunlicher körperlicher und geistiger Frische kann der Jubilar mit Recht auf eine inhaltsreiche und verdienstvolle Tätigkeit zurückblicken. Zwei seiner Söhne, Ferdinand Enke und vr. Alfred Enke, die im Jahre 1911 und 1922 als Teilhaber in die Firma aus genommen wurden, können mit Stolz an dem von ihrem Vater zu großem Ansehen gebrachten Verlage weiterbauen: ihm aber möge die seitherige Schaffensfrelrde auch fernerhin erhalten bleiben und in Gesundheit noch ein langer und froher Lebensabend beschicken sein! 8V. Geburtstag. — Herr Kommerzialrat Eugen Marx in Graz, der langjährige Führer und Besitzer des Verlags A. Hart leben in Wien, begeht am 27. Oktober seinen 80. Geburtstag. Geboren in Leipzig, hat Eugen Marx dort bei E. F. Steinacker, unter Leitung des bekannten Konsuls Wilhelm Einhorn, seine Lehre bestanden. Am 1. April 1864 kam er nach Wien und trat in die Firma A. Hartleben ein, der nun seine Lebensarbeit gewidmet sein sollte. Mit aller Energie und großer Arbeitskraft, gestützt auf gründliche Kenntnisse, nahm Marx sich des neuen Wirkungskreises an, sodaß er schon 1870 zum Prokuristen ernannt wurde. Am 1. Oktober 1875 nahm ihn Franz Adolf Hartleben von Sarkhäza, der seinen Wohnsitz nach Leip zig verlegte, als Teilhaber in die Firma A. Hartleben auf, deren allei niger Leiter Eugen Marx schon war. Unter seiner Leitung hat der Verlag eine andere Richtung eingeschlagen. War diese bisher auf Belle tristik eingestellt, so nahm Marx zahlreiche Gebiete der Wissenschaften und der Technik in sein Programm auf. Sammlungen wie die Chemisch-Technische Bibliothek, die Elektrotechnische Bibliothek, die Mechanisch-Technische Bibliothek, die Bibliothek der Sprachenkunde ent standen. Erwähnt werden müssen auch die Übersetzungen der Werke Jules Vernes, die in Millionen von Bänden verbreitet sind, und die Einführung Peter Roseggers in die Literatur. Am 1. Januar 1919 übergab Herr Kommerzialrat Marx seinen Verlag, zu dem sich im Laufe der Jahre ein großes Kommissionsgeschäft und ein lebhaftes Sortiment gesellt hatten, seinem Sohn, Herrn Or. Richard Marx. Er selbst zog sich nach Graz zurück, wo er seinen Lebensabend an der Seite seiner Gemahlin noch rüstig und tätig verbringt; möge sich dieser ihm auch ferner heiter gestalten! Jubiläum. — Am 14. September d. I. konnte Herr Buchhändler Heinrich Kraft in Michel st adt auf seine 25jährige Selbständigkeit zurückblicken. Er erwarb im Jahre 1899 die Bossong'sche Buchhandlung in Wiesbaden und führte sie unter der Firma eigenen Namens fort. Im Jahre 1906 ging dieselbe an Herrn Oscar Bürger über, der sie bis zum 14. September d. I. unter gleicher Firma mit Hinzusatz seines Namens weiterführte. Herr Kraft er warb im Jahre 1906 die F. Namann'sche Buchhandlung in Michelstadt, die er unter seinem Namen bis zum heutigen Tage mit bestem Erfolg führt. 1945*
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