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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1924
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- 1924-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1924
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11496Böri«nbIüll f. d. Dtlchn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X» 207, 3. September 1924. Professor Riehl-München, von Professor Schreiber-Leipzig, von Professor Jaro Springer-Berlin, Won Professor Kurzwelly- Leipzig, bei Kunstgewerbe an die Bibliotheken von Professor Seder-Straßburg, von Direktor Ruland-Weimar, von Freiherrn Adalbert von Lanna-Prag, bei der Architektur an die Bi bliotheken des Oberbaudirektorz Sircichhan in Weimar, des Dom banmeisters Härtel in Straßburg, bei der Archäologie an die Bi bliotheken von Bötticher-Berlin, von Overbeck-Leipzig, bei dem Buchgewerbe an die Bibliothek von Nicolaus Trübner-London, bei dem Karl W. Hiersemann längere Zeit tätig war, an die Bibliothek von Theodor Göbel-Stuttgart, an Arnim Gracscls Bibliothek; bei dem Bucheinband an die Bibliothek Prideaux- London, bei französischer Literatur an die Bibliothek Suchier, an die Bibliothek Passy usw. usw. lladem sua 1w-> libellt! Inter national war aber Hiersemanns Antiquariat auch im Einkauf. Große Sammlungen von Americana hat er erworben, so von Professor Ernst in Caracas, von Professor Platzmann, von dem Großindustriellen Becker in Puebla, von den Amerikanisten Adam und Lejeal, von Don Marure und Don Pezuela, von Peäafiel usw. Neben Amerika seine Liebhaberei für Spanien! Er kaufte die Bibliotheken von da Fontoura, von Don de la Pena Mez Guillen, von Don Olmeda usw. Auch in Rußland erwarb er große Sammlungen, so die des Geheimen Staatsratcs Dimitrij Petrowitsch Severin. Wollte ich alle Namen nennen, ich müßte Seiten füllen. Nur der Orientalia sei noch gedacht. Veda- und Sanskrit-Literatur findet sich hier unter den Ankäufen. Der Katalog 403 verzeichnet nicht weniger als 681 südindische Palm blatthandschriften mit wichtigen Texten, die aus dem alten Fa milienbesitz von Brahmanen und Pandits aus der Präsident schaft Madras stammen und die Karl W. Hiersemann von ein heimischen Gelehrten unter Leitung des Professors F. O. Schräder von der Adyar-Library in Madras hat bestimmen und katalogi sieren lassen, eine Arbeit, die einen europäischen Gelehrten auf Jahre in Anspruch nehmen würde. Und der Katalog 500! Er ist wirklich ein Markstein in der Geschichte der Firma Hiersemann. Äußerlich und inhaltlich ist dies zum Ausdruck gebracht. Er ent hält eine Sammlung orientalischer Manuskripte, die zum größten Teil von äußerster Seltenheit, hohem Alter und größter Kost barkeit sind. Noch bin ich nicht am Ende. Der Seniorchef Karl W. Hierse mann hat mich auch Einblick tun lassen in seine »?r!vatslx kiiateck Oatalvgues-, die der Allgemeinheit nicht zugänglich waren. Seit 1913 sind diese besonders numeriert. Schon die äußere Auf machung, das glänzende Papier, der schöne Druck, die guten Re produktionen zeigen, daß wir es hier mit Außergewöhnlichem zu tun haben. Spanien, Südamerika, Mexiko sind sie gewidmet und enthalten eine unerhörte Zusammenstellung der seltensten und wertvollsten Literatur dieser Länder. Und daneben liegen die beiden Bände des Katalogs der Wcigelschen Ma nuskripten- und M-iniaturen-Sammlung, die ja weithin bekannt sind. Hätte ich früher mich an die Aufgabe machen können, über das Antiquariat zu berichten, es wäre ausführlicher und genauer geschehen. Ich mutz mir dies für eine andere Veröffentlichung Vorbehalten, glaube aber, daß meine kurzen Ausführungen man chem Freund des Buches auch in dieser Form willkommen sein weiden. Der Verlag Karl W. Hiersemann. Bon Albert Schramm. Erst mit dem Jahre 1892 beginnt die eigentliche Verlags tätigkeit von Karl W. Hiersemann. Wie seine antiquarische Tätigkeit, so hat Karl W. Hiersemann mit vollem Recht von allem Anfang an seine Verlagstätigkeit auf bestimmte Gebiete beschränkt, und zwar auf die Gebiete, die ihm das Antiquariat wies: Kunst und Kunstgewerbe und Schrift- und Buchwesen. Diese Beschränkung hat sich gelohnt, nicht nur für den Verlag, sondern auch für die Wissensgebiete, die er mit Liebe und Auf merksamkeit Pflegte. Kein kleines, unbedeutendes Werk ist von ihm verlegt worden. Es sind alles gewichtige Beiträge von größerem Umfange, die für immer dauernden Wert behalten. So klein die Zahl der Werke in den ersten Jahren des Verlags auch war, so beachtenswert war es, was Karl W. Hiersemann herausbrachte. Heute steht der Verlag in seiner Produktion achtunggebietend da: Kunst und Kunstgewerbe, Schrift- und Buchwesen danken ihm vieles, was kaum überholt werden kann. So wagemutig Karl W. Hiersemann im Antiquariat ge wesen und heute noch ist, so ging er auch im Verlag bald ins Volle. Es war ein kühnes Unterfangen, als er mit A. W. Sijthofs zusammen das »iZrsvisriain Orwiaiü. auf den Markt brachte in einer Reproduktion, die auch heute noch unsre Bewunderung ver dient, zumal wenn wir bedenken, unter welch großen Schwierig keiten die Wiedergabe der 1568 Seiten umfassenden Handschrift, die in der Biblioteca Marciana photographisch ausgenommen werden mutzte, erfolgte. Mußten doch die Druckplatten in Berlin hergestellt und dann wieder in Venedig verglichen werden, wäh rend der Druck selbst in Berlin erfolgte. Hiersemann hat es verstanden, Autoren von Ruf für seinen Verlag zu gewinnen. Das gilt insbesondere für seine Veröffent lichungen von Kunst- und kunstgewerblichen Werken. Hier finden wir Schmarsow mit seinem Buch »Wesen der architektonischen Schöpfung«, mit seinen Kompositionsgesetzen der Franzlegende in der Oberkirche zu Assisi, Flechsig mit seinen »Cranachstudien«, Graul mit seinem Werk »Die Wandgemälde des großen Saals im Hamburger Rathaus«, Kurzwelly mit seiner Arbeit »Das Bildnis in Leipzig vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur Biedermeierzeit«. Vergessen werden dürfen nicht die »Kunst geschichtlichen Monographien» und die hier einschlagenden Hierse- mannschen »Handbücher«. Und wenn man an den Kupferstich denkt, stößt man auf Max Lehrs' »Meister W.-. Bedeutende Pu blikationen sind aber auch der ausländischen Kunst gewidmet worden, so: »vibchos originales <t« Maestros sspanoles» von August L. Mayer, »Ursprung und Entwicklung der chinesischen und japa nischen Kunst« von Ernest Fenollosa usw. Noch mehr charakte risieren den Hiersemannschen Verlag seine Veröffentlichungen für das Kunstgewerbe. Große Tafelwerke für wichtige Sammel gebiete sind im Laufe der Jahre entstanden, die eine Fülle wert vollsten Materials enthalten. Ich nenne nur Hofmanns Werk »Geschichte der Bayerischen Porzellanmanufaktur Nhmphenburg« mit drei Quartbänden, Haydens Veröffentlichung über Kopen hagen» Porzellan, Hetheringtons und Rücker-Embdens Werke über chinesische Frühkeramik, das Waffenwerk von Erich Haenel, Gustav Pazaureks Arbeiten über Kunstschmiede- und -schlosser- arbeiten, über. Glas und alte Goldschmiedcarbeiten, Erwin Hintzes Werk über die deutschen Zinngießer und ihre Marken, die Tafeln zur Geschichte der Möbelformen von Meyer und Graul, Schubrings Truhen und Truhenbilder der italienischen Früh renaissance usw., ich erinnere an Kataloge und Verzeichnisse, an Beschreibungen von wertvollen Museumsstücken, für die Hierse mann Männer wie O. v. Falke, Julius Vogel, Gustav Pazaurek, Julius Leisching, Richard Graul und andere gewonnen hatte. Neben Kunst und Kunstgeschichte hat Karl W. Hiersemann in seinem Verlag in späterer Zeit in außerordentlich verdienstvoller Weise die Buchgeschichte gepflegt. Wie er im Antiquariat Handschriften und Inkunabeln und die Drucke der Renaissance mit größtem Interesse verfolgte, so hat er auch eine große Reihe recht bedeutungsvoller Veröffentlichungen über diese Gebiete in seinen Verlag ausgenommen, wobei er keine Kosten scheute, um das Werl dem Wert des behandelten Gegenstandes entsprechend auszustatten. Auf dem Gebiete der H and s ch r i f t ist in erster Linie eine Serie von Bänden unter dem Titel »Bilderhandschriften der Landesbibltothck Darmstadt- zu nennen, die Adolf Schmidt, der frühere Direktor der Landesbibliothek zu Darmstadt, der jahr zehntelang mit viel Liebe diese an wertvollsten Handschriften außerordentlich reiche Bibliothek verwaltet hat, herauszugeben sich anschickt. Band 1 behandelt den Gero-Codex, ein Retchenauer Evangelistar, geschrieben 970 von einem Kleriker Anno für den Erzbischof Gero von Köln. Welche Fülle von Material für die frühe Kunst des Mittelalters liegt hier, zum Teil in farbiger, einwandfreier Reproduktion, vor uns! Möchte cs Herausgeber und Verlag vergönnt sein, noch eine ganze Reihe von Bänden aus dieser Schatzkammer von Handschriften in Darmstadt uns
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