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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1924
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- 1924-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1924
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- Deutsch
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>ä 207, 3, September 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11497 zugänglich zu machen! SwarzenSkir »Regensburger Buchmalerei des 10. und 11. Jahrhunderts« und sein Wörk »Die Salzburger Malerei von den ersten Anfängen bis zur Blütezeit des romani schen Stils« sind bekannt, wie auch die »Beschreibenden Verzeich nisse der illuminierten Handschriften in Österreich« und die Hand sein müssen, der sich mit Handschriften beschäftigt. Auch Mertons Buchmalerei in Sankt Gallen vom 9. bis 11. Jahr hundert kann nicht übersehen werden. In Handschriften-Repro- duktionen hat der Verlag Karl W. Hicrsemann Außerordentliches geleistet. In dieser Beziehung haben wir von ihm in nächster Zeit noch manches zu erwarten, so den Psalter des Landgrafen Hermann von Thüringen aus der Stuttgarter Landesbibliothek, den Codex Bruchsal aus Karlsruhe, das Wolfenbütteler Lektio- narium des 10. Jahrhunderts und die Haggadah der Darmstädter Bibliothek. Mit ungewöhnlicher Aufmerksamkeit ist Karl W. Hiersemann von jeher der Inkunabel nachgegangen. Das spiegelt sich auch in seinem Verlag Wider und wird sich in den nächsten Jahren noch mehr Widerspiegeln, wenn einmal der Gesamtkata- log der Wiegendrucke, den die Preußische Jnkunabelkommission bearbeitet, in seinen 12 Bänden erschienen ist. Es wird immer ein großes Verdienst Karl W. Hiersemanns bleiben, daß er dieses Monumentalwcrk über den Frühdruck bei sich aufgenonunen hat, wie auch der »Bilderschmuck der Frühdrucke«, wenn seine 28 Foliobände einmal nebeneinander vorliegcn <7 Bände sind bis jetzt erschienen), mit seinen zahllosen Reproduktionen, von denen viele zum ersten Mal dem Freund des Buches zugänglich gemacht werden, für immer ein Nachschlagewerk sondergleichen sein wird. Ganz dem bahnbrechenden Wirken Karl W. Hierse manns entsprach es, wenn er Gottfried Zedlers Werk »Von Coster zu Gutenberg» in seinen Verlag nahm. Die Frage »Coster oder Gutenberg», oder wie Zedler die Entscheidung »Coster und Gutenberg« benennen möchte, ist zwar keineswegs restlos und widerspruchslos in dem tiefgründigen Werk gelöst, aber doch in überaus verdienstvoller Weise, die für immer an Wert behalten wird, behandelt. Wichtig für die Geschichte der Inku nabel ist ferner, was Konrad Haebler bei Karl W. Hiersemann herausgegeben hat: Die Geschichte des spanischen Frühdrucks in Stammbäumen, ein Folioband mit fast 500 Abbildungen in schönster Ausstattung. Konrad Haebler, dem wir auch die »öibbo- grakiL Iborica cksl «ixlo XV» in Hiersemanns Verlag verdanken, ist als Forscher auf dem Gebiet des spanischen Frühdrucks aner kannt als der Mann, der auf diesem Gebiet die Bahn gebrochen hat. Und vor ihm Konrad Burger, dessen Werke im Hiersemann- schen Verlag erschienen sind. So: Die Buchhändler-Anzeigen des 15. Jahrhunderts; Die Drucker und Verleger in Spanien und Portugal von 1501—1538, die in die spätere Zeit führen. Ein noch immer nicht genug bearbeitetes Feld der Buch kunde ist das R e na i s s a n c e b u ch, das Buch des Humanis mus und das Buch der Reformationszeit. Hier sind noch viel Werte zu heben. Dessen ist sich Karl W. Hiersemann Wohl be wußt und hat deshalb mit vollem Bedacht Wolfgang Mejers Doktorarbeit »Der Buchdrucker Hans Lufft zu Wittenberg« in vermehrter Ausgabe in seinen Verlag übernommen, ja er hat trotz der überaus kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, die Fest schrift für den ersten lutherischen Weltkonvent in Eisenach in einer Form verlegt, die das Staunen aller fremden Bischöfe, die aus der ganzen Welt in Eisenach zusammengekommen waren, mit Recht erregt hat. Es war keine kleine Leistung, das umfas sende Bildermaterial der lutherischen Bibel von dem Scptembcr- lestament bis zur letzten Bibel-Verösfentlichung Luthers vor sei nem Tode in dieser Form zusammenzubringen. Nur eine Firma von der Bedeutung Hiersemanns konnte schließlich Werke über den B u ch e i n b a n d in so seltener Schön heit herausbringen. Obenan steht Schmidts großes Werk über die Darmstädter Bucheinbände-. Bucheinband-Publikationen hat der Verlag übrigens schon früh ausgenommen, ich erinnere nur an Bickell, Bucheinband des 15.—18. Jahrhunderts, und an Schwenke und Lange, Die Silberbibliothek Herzog Albrechts von Preußen. Auch bei dem Bucheinband steht wieder eine Doktor arbeit: Christel Schmidt, »Jacob Krause, ein kursächsischer Hof- Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel 91. Jahrgang. buchbinder des 16. Jahrhunderts-, mit im Vordergrund, die Karl W. Hiersemann in vorbildlichster Weise auf den Markt gebracht hat. Dazu kommen Emil Gratzl: Islamische Bucheinbände und Konrad Haeblers Deutsche Bibliophilen des 16. Jahrhunderts. Die Fürsten von Anhalt: Ihre Bücher und Bucheinbände, zwei Werke von hervorragender Schönheit und bleibendem Wert. Mit Er wartung sehen wir dem Werke Husungs entgegen, der uns die Bucheinbände der Preußischen Staatsbibliothek bringen wird. Auf dem Gebiete der Bibliographie ist noch vieles zu tun. Auch hier hat der Verlag Karl W. Hiersemann in glück lichster Weise bedeutungsvolle Werke herausgegeben, so Georg Schneiders Handbuch der Bibliographie, dem man allen Erfolg wünschen möchte, besonders in der Hinsicht, daß es in erweiterter Auflage erscheint. Auch August Wolsstiegs Bibliographie der freimaurerischen Literatur soll nicht vergessen werden. In die sem Zusammenhang sei ein Verdienst besonders erwähnt, das sich der Verlag Karl W. Hiersemann erworben hat: Er hat die Festgaben, die hervorragenden Gelehrten gewidmet sind, in her vorragend schönen Drucken in feinen Verlag ausgenommen, so die Kunstwissenschaftlichen Beiträge, August Schmarsow zum 50. Semester seiner akademischen Lehrtätigkeit gewidmet, die Festgabe für Konrad Haebler »Wiegendrucke und Handschriften» zu dessen 60. Geburtstag, die Aussätze, die Fritz Milkau zum 60. Geburtstag gewidmet find, die Festschrift »Buch und Bucheinband«, die Hans Loubier von seinen Freunden überreicht wurde, die Schrift »Ernst Voullisme als Jnkunabelforscher-, die Erich von Rath heraus gegeben hat. Wir wären nicht vollständig, wenn wir nicht schließlich einer Tatsache noch Erwähnung tun würden. Um seinen Verlag abzu runden, hat Karl W. Hiersemann eine große Anzahl Publika tionen aufgekauft, von denen nur die »Bibliothek des Stuttgarter Literarischen Vereins« (266 Bände) und die »ickonumsata Esc- mMwe kistoricl»- genannt seien, Veröffentlichungen, die sich in den Verlag Karl W. Hiersemann würdig einfügen und seine Bedeutung nur vermehren. Auch vom Ausland hat er hervorragende Veröffentlichun gen aufgekauft. 40 Bände umfaßt die »klvra LiasiUsLsis» von Martins, Eichlei und Urban, 15 Bände die »Uxxsckilloa cksns Ws pariiss csiUraws cks l'^rnerigus cku Sack« von dem Grafen Fran cis von Castelnau, zwei Riesenpublikationen, die eben nur ein Verlag von der Bedeutung Hiersemanns an sich ziehen konnte. Dom jungen und alten Hiersemann. Zu seinem 7V. Geburtstage. Von Max Zieger t. In einem Zimmer des oberen Stocks im Hause Königstraße i.9 standen in einem Regal alte und neue Kataloge des Hauses Hierse mann bunt durcheinander, wie sie so aus der Hand gelegt worden waren, zum Nachschlagen. Das Mondlicht spielte durch das vorhang lose Fenster über das braune Büchergestell und die roten Schnitte der Kataloge, und die Kataloge, selbständige Lebewesen von kürzerer oder längerer Dauer und Zugkraft, begannen sich die Nacht durch Un terhaltung zu kürzen. Katalog 538, Buch und Schriftwcsen, als einer der jüngsten Produkte vom Mai 1924, ergriff das Wort, uni sich seiner Bedeutung nach in hellstes Licht zu stellen seinen Kollegen gegenüber. Ich enthalte, beteuerte er, in 1900 Nummern den eigent lichen Kernpunkt des unfern Chef interessierenden Gebietes: Hand schriftenkunde, Miniaturmalerei, Geschichte des Buchdrucks und der graphischen Künste, schöne Drucke, Bibliographie, Bibliothekswesen, Zeitschriften; ich verzeichne eine Reihe von Werken, die bis 6000 und 8000 Goldmark bewertet sind, in einer Reichhaltigkeit auf diesen Ge bieten, wie sie selten geboten wird. »Na na«, brummte der Inkunabel- Katalog 450, »ich bin zwar schmächtiger Natur, umfasse nur 80 Num mern, aber welche Brocken! Ich stelle dich mit deinen Preisen tief in den Schatten, mein lieber Kollege, überhebe dich nicht«. »Jawohl«, sekundierte Katalog 535, »er hat recht, ich gehe mit ihm, bin durch die Drucke des 16. Jahrhunderts fünfmal so dick wie er«. »Oho«, lieg sich Katalog 539, Asien, 1300 Nummern, vernehmen, »ihr habt nicht das Interesse unseres Chefs allein gepachtet; seht euch meinen Inhalt an und urteilt dann«. »Freunde, nehmt das Maul nicht so voll, blickt auf uns, die Neihr der Architektur- und Kunst-Kataloge, da könnt ihr was erleben«. »Ach, Kinder, renommiert doch nicht, wir 1496
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