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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1924
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
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14474 «SrIkNbl»tt :. e. DÜ4». vuchr-nd-l. Redaktioneller Teil. — Von der Werbestelle. X: 249, 22. Oktober 1924. dem Entschlafenen warme Worte der Anerkennung nach. Im Aufträge der beiden Hamburger Vereine sprach Herr W. H e l d t-Hamburg fol gende herzlichen Worte: »Im Namen des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins rufe ich unferni Ehrcnmitgliede ein letztes Lebewohl zu. Ich spreche auch gleichzeitig tm Aufträge des Buchhändler-Verbandes ,Kreis Nor den', dem der Entschlafene fett der Gründung des Vereins ange hörte. Mit dem Heimgang unsers Hermann Seippel Ist eine Lücke unter uns Kollegen gerissen, die sich nicht wird wieder schlichen können, denn wir verlieren in ihm eine Persönlichkeit von über ragender Bedeutung, eine Persönlichkeit, die, wo sie auch immer wirkte, in ihren Bann zog, nicht nur durch die herrliche Redner gabe, dt« Hermann Seippel eigen war, sondern vor allen Dingen auch durch die Lauterkeit seiner Gesinnung und seines ganzen Wesens. Er war uns Vorbild des echten, des deutschen Buchhändlers; er war kein Bücher-Hänbler, der sein Geschäft, sein Lebenswelk nur zu dem Zwecke ausgebaut und betrieben hätte, um dadurch seinen Lebensunterhalt z» bestreiten, sondern er war der Buchhändler aus altem Schrot und Korn, der seiner Kundschaft gleichzeitig Berater und Freund war, der es niemals über das Herz hätte bringen können, einem seiner Kunden ein Buch in die Hand zu drücken, von dessen innerem Wert er nicht selbst durchdrungen gewesen wäre, und der so sein gut Teil mitgeholsen hat an der hohen Kullrnrausgabe, die Ihm durch seinen Berus gestellt war. Aber auch aus die Autoren von Büchern, die ihm besonders ans Herz gewachsen waren, hat sich seine Freundschaft erstreckt. Wem von uns ist es nicht bekannt, wie er in Erinnerungen schwelgte, wenn er uns von einem Sterneder, wenn er uns von einem Peter Rosegger erzählen konnte, um nur zwei der Wertvollsten zu nennen, die ihm Freunde geworden waren. Und schließlich: war er uns nicht allen ein Freund? Hat er uns nicht stets bereitwillig von seinem reichen Wissen geschenkt? Ich erinnere nur an die jährlichen Bllcherbesprcchungen in unser:» Verein; durfte da jemals das Urteil eines Hermann Seippel fehlen? Wissen wir nicht, wie gern er stets unter uns weilte? Konnten wir uns überhaupt vorstellen, daß eine Zusammenkunft unserer Mitglieder stattfand, an der Hermann Seippel nicht teilnahm? Erst in den letzten Jahren seiner schweren Krankheit haben wir ihn leider missen müssen, und wie schwer ist es ihm selbst geworden, daß er uns fernblciben mußte, daß er nicht mehr mitberaten und Mitarbeiten durfte, nicht mehr den Gedankenaustausch psiegcn konnte mit alten und jungen Freunden, was er so gern tat. Selbst an feinem 50jährigen Geschäftsjubiläum hat er uns seine Anhänglich keit bewiesen, der Tag, der zufällig mit einem Sitzungstag des Ham burg-Altonaer Buchhändler-Vereins zusammensiel und an dem er trotzdem unter uns weilte; ja gerade an diesem Tage glaubte er, zu uns zu gehören. Und wie er so bei uns in kleinem Kreise Großes und Gutes schuf, so stellte er sich auch willig in den Dienst der All gemeinheit des deutschen Buchhandels, wenn er gerufen wurde. War er doch mehrere Jahre Vorstandsmitglied des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, sechs Jahre Vorsitzender des Verbandes der Kreis- und Orisvereine im Deutschen Buchhandel, den er zusammen mit seinen beiden Kollegen und Freunden Justus Pape und Otto Meißner in geradezu vorbildlicher Weise leitete, so- daß ihm die Leitung dieses Verbandes sogar den Vorwurf einer Nebenregierung des Börsenvereins, dem er unterstellt war, ein brachte, ein Vorwurf, den er sich gern gefallen lassen durste, zeugte er doch von den hervorragenden Fähigkeiten dieses Mannes. Als in diesem Monat, im Oktober vor drei Jahren unser damaliger Senior Lucas Gräfe zu Grabe getragen wurde, da stand Hermann Seippel, wie schon so oft, auf dem Platze, aus den mich heute die ehrenvolle, aber traurige Pflicht gestellt hat, und ich er innere mich, daß er am Schluß der Trauerfeierlichkeit zu mir sagte: »Nun, junger Freund, wer nun wohl der Nächste von uns Kollegen sein wird?», und es sprach aus seinen Augen und aus seinen Worten so viel Ahnen, so viel Wissen, als wollte er sagen: -Ich glaube, nicht nur dem Alter nach bin ich jetzt der Nächste». Drei Jahre lang ist er daun noch der Senior der Hamburg-Altonaer Buchhändler ge blieben, bis bann der Tag kam, an dem cs sich bewahrheiten sollte, daß seine Ahnung ihn nicht getäuscht hatte. Den einen Trost aber haben wir alle heute: wir wissen von Hermann Seippel, daß er ein Leben gelebt hat, so unendlich reich an Wissen und Geist, so un endlich reich an herrlichen Idealen und so unendlich reich an Liebe, Liebe zu seinem deutschen Buchhandel, Lieb« zum deutschen Buche und Liebe zum Deutschtum überhaupt. Wohl selten war einem Men schen ein solch reiches Leben beschicken wie ihm. Nie aber hat dieser aufrechte, dieser echt deutsche Mann den tiefen Fall seines ge liebten Vaterlandes verwinden können, und wir wissen, daß die Schmach und das Unglück seines Deutschlands miigenagt haben an diesem starken Baum« und dazu beigetragen haben, ihn, wohl schon vor seiner Zeit, zu Kall zu bringen. Und so rufen wir Dir hier au Deiner letzten Ruhestätte aus echtem deutschen Herzen zu: Ruh« in Frieden, Hermann Seippel, ruhe in Frieden einer besseren Zeit entgegen!» Mit dem Gesang: »Ich weiß, daß mein Erlöser lebt» schloß di« Trauerseier, und unter den Klängen des Besthovenschen Trauer- Marsches wurde der Sarg hinausgetragen aus den blumengeschmllcktc» Gottesacker. Gestorben: am 18, Oktober an Herzschwäche Herr vr. jur. RobertFaber, Seniorchef der Faber'schen Buchdruckerei in Magdeburg. vr. Kader, der ein Alter von nur 55 Jahren erreicht hat, war Mitgründer des Vereins Deutscher Zeitungsverleger und zuletzt Ehren- Vorsitzender dieser Organisation, der er früher seine ganze Kraft gewidmet hat. In den letzten Jahren war er auch Arbeitgeber-Präsi dent der Reichsarbeitsgemeinschaft der deutschen Press«. Von der Werbeftelle. Das Buchfcnster im November. Wintersport — Bilderbücher — Kalender — Jahrbücher — VereinStheater. Sonderfenster: Das wiffenschaftlich« Buch (zum UniversitätS« und Hochschülbeginn). Das Märchen. Di« Gestirne (Astronomie, Urgeschichte der Erde, Geologie, Mineralogie, Astrologie). Gedenktage im November: Am 8. 11. ist der 260. Todestag des englischen Dichters John Milion (ch 1774): am 10. 11. feiert Deutschland den Geburtstag Friedrich von Schillers; am 11. 11. 1884 starb der Naturforscher Alfred Brehm; am 16. 11. fährt sich zum 25. Mal der Todestag des Publizisten Moritz Busch: am 17. 11. begehen die Freunde deutscher Mystik den 300. Todestag des Görl'tzer Schusterphilosophen Jatob Böhme; am 19. II. 1904 starb der Dichter Hans von Hopfen, am 20. 11. 1894 der russische Komponist Anton Rubinstein, am 26. 11. des gleichen Jahres der Maler Stanislaus Graf von Kalkreuth: am 27. 11. 1914 wurde Hindenburg zum General« feldmarschall ernannt; am 29. 11. feiern Österreich und Deutsch land den 7b. Geburtstag des Dichters Ludwig Anzengruber Das Buchfenster im Dezember. „Schenkt Bücher zum Weihnachtsfest!" Angebote über daS im Wettbewerb der Werbestelle preisgekrönte dreifarbige Plakat mit dem obigen Text, über Postkarten und Brief« fiegelmarken, die den Plakatentwurf verkleinert wiedergeben, ferner über ein dreifarbiges Scheibenplakat und über Klischees für Zeitungsinseratzeilen mit den Texten »Schenkt Bücher!« — »Kauft Bücherl« — »Schenkt Bücher zum Weihnacht-fest!« erfolgen demnächst im Börsenblatt. Gedenktag« im Dezember: Am 4. 12. der 80. Geburtstag Wilhelm Leibls (ch 1900); seinen 75. Geburtstag feiert der Geueralfeld« marschall August von Mackensen am 6. Dezember; Rudolf Stratz am gleichen Tage seinen 60.. Rudolf Herzog seinen 65., am 11. 12. ist der 10. Todestag von Hans von Hoffensthal; am 12. 12. der 100. Geburtstag von Rudolph GenSe; am 14. 12. des Radierers Peter Halm (-s- 1923) 70. Geburtstag; des Malers und Radierers Otto Greiner 55. Geburtstag am 16. Dezember (f 1916); am 18. 12. Lujo Brentanos 80. Geburtstag: am 24. 12. 400. Todestag Vasco da Gamas und 100. Geburtstag von Peter Cornelius (-j- 1874); am 31. 12. der 26. Todestag des Komponisten Karl Millöcker.
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