Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19241020
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192410206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19241020
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-20
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^- 247, 20. Oktober 1824. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. 1430! (ie 6) erwähnt. In allen diesen Zahlen sind Schulausgaben, Bearbeitungen für die Jugend oder ganz btltige Volksausgaben nicht milgezähll; auch Rectams Universal-Bibliolhek wurde nicht berücksichtigt, denn es gibt Wohl kein bedeutendes Werl früherer Jahrhunderte oder der fremden Literaturen, das in dieser unver gleichlichen Sammlung nicht enthalten, wäre. Aus der übrigen deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts sind es nur einige Werke, die sür diese Aufstellung in Betracht kommen. Bürgers Münchhausen zählt 6 Neuansgaben neben mehreren Bearbeitun gen, feine Gedichte 5, ebensoviele die Jobsiade von Kortum, von denen 2 auf dieses Jahr anläßlich seines 100. Todestages ent fallen. Jung-Stillings Lebensgeschichte wurde 4mal heraus- gegeben und die Lebensgeschichte von Ulrich Bräker, des armen Mannes in Toggenburg, 2mal. Bezeichnend sind je vier Neu ausgaben von Thllmmels Wilhelmine und von Hetnses Arding- hello in einem Zeitraum von knapp zehn Jahren. Auch Wieland wurde ziemlich häufig verlegt, seines Geschichte des Prinzen Biridinker sogar 4mal. Von Lessing sind 4 neue Ausgaben seiner Minna von Barnhelm zu nennen, die vier Ausgaben seiner Fabeln wandten sich alle an begüterte Bücherliebhaber. Schon in das 19. Jahrhundert hinein reicht das Schaffen Jean Pauls, dessen Schriften sich einer ähnlichen Beliebtheit zu erfreuen schei nen wie zu seinen Lebzeiten. Allein vier Ausgaben seiner aus gewählten Werke sind in den drei letzten Jahren erschienen; das Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz mit sei nen 7 Neuausgaben seit 1914 ist man geneigt zu den verbrei tetsten Büchern zu zählen. Jean Pauls 1808 erschienene Frie denspredigt an Deutschland ist seit 1918 viermal erschienen, die in diesem Zusammenhang zu erwähnende Schrift Kants Zum ewigen Frieden sogar siebenmal. Weit größer ist die Reihe der Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, die heute noch zu den Lieblingen der Leser und Verleger gehören. Wollte man nach der Zahl der Neuaus gaben allein urteilen, so ständen von den älteren an erster Stelle Chamisso, die Droste-Hülshoff, Eichendorff, Hauff, Heine, Jmmermann und Mörike. Das Leben eines Taugenichts ist 19mal und Eichendorffs Gedichte 20mal erschienen, Heines Buch der Lieder 17mal und die Harzreise 8mal, Mozart auf der Reise nach Prag von Mörike ISmal, seine Gedichte ebenfalls IKmal und das Stuttgarter Hutzelmännlein 12mal, Hauffs Lichtenstein l7mal. die Judenbuche der Droste-Hülshoff und Peter Schle- Mihl von Chamisso je IKmal, der Oberhof, bzw. Münchhausen von Jmmermann IZmal. Handelt es sich hier meist um einzelne Werke eines Dichters, die bevorzugt wurden, so steht E. Th. A. Hosfmann an erster Stelle, wenn man die Zahl der verschiedenen Bücher in Betracht zieht; 25 seiner Romane und Novellen sind fast immer in mehreren, Ausgaben erschienen, Fräulein Scuderi 9mal, Meister Martin 7mal, die Lebensansichten des Kater Bturr, die Elixiere des Teufels und Doge und Dogaresse je Kmal. Steigender Beliebtheit erfreut sich auch Adalbert Stifter; die einzelnen Erzählungen aus den Studien wurden oftmals ver legt, Hochwald z. B. Ilmal, Heidedorf Kmal, Abdias 5mal; doch auch die umfangreicheren Werke Bunte Steine fanden 5 und der Nachsommer 3 neue Verleger. Von unseren Klassikern des 19. Jahrhunderts scheint augenblicklich Kleist der beliebteste zu sein. Seine sämtlichen Werke, die allerdings wenig umfangreich sind, sind 9mal erschienen, Michael Kohlhaas 8mal und die Mar quise von O . . . aus den Erzählungen 7mal, der zerbrochene Krug dagegen nur 2mal. Wie wenig Vorliebe für dramatische Literatur vorhanden ist, zeigt sich auch bei Hebbel und Grill parzer, deren Theaterstücke nur selten einzeln in besseren Aus gaben herausgegeben wurden. Da es aber zum guten Ton ge hört, die Klassiker zu -besitzen, können ihre sämtlichen Werke in immer wieder neuen Ausgaben erscheinen. Seit der Säkulär- ausgabe sind von Hebbel 10 andere Ausgaben erschienen; Grill parzer, der in letzter Zeit besonders von österreichischen Ver legern gepflegt wird, kann 7 Ausgaben aufweisen. Für Heine hatten außer den zwei oben genannten Werken nur die Verleger von Luxusausgaben besonderes Interesse. Von Lenau und Uhland sind die Gedichte beidemal in 7 Ausgaben erschienen. Bechsteins, Grimms und Hauffs Märchen sind in unzähligen Ausgaben sür die Jugend erschienen, ebenso das Schatzkästlein von Hebel, die deutschen Volksbücher von Gustav Schwab und- die Kaiperlkomödien ses Grafen Pocci ziemlich häufig. Von ein zelnen noch heule erfolgreichen älteren Büchern seien ferner genannt: Eckermanns Gespräche mit Goethe (7), Auerbach, Bar- fützele (7), Brachvogel, Friedemann Bach <7>, Fouqus, Undine (8), Kügelgen, Jugenderinnerungen (9), Lrrdwig, Zwischen Him mel und Erde (8) und Die Heiteretei (5), Meinhold, Bern steinhexe (6). Die Romane von Willibald Alexis fan den besonders zu Beginn des Krieges erneute Beach tung; die Hosen des Herrn von Bredow weisen 8 Ausgaben auf und der Werwolf 5. Das Hauptwerk des frü heren Nreuzherrenmönchs Postl-Sealsfield: das Kajütenbuch ist seit 1914 in 6 Ausgaben erschienen, außerdem daraus die Prärie am Jacinto in 5. Die verschiedenen Werke des -späteren Gerstäcker werden immer wieder neu aufgelegt. Eine Betrachtung für sich verdient die Gruppe jener Auto ren, die in den letzten Jahren frei geworden sind. Es wird oft. behauptet, daß erst von diesem Augenblick an die Werke eines Schriftstellers so recht ins Volk dringen, wenn es der Original verleger versäumt hat, billige Ausgaben zu schaffen. Es kann aber auch der Fall eintreten, daß von einem Autor erst nach Ablauf der Schutzfrist «ine würdige Ausgabe veranstaltet wird, die den Beifall der Bücherfreunde findet. Die Für und Wider zu unter, suchen, ist hier nicht der geeignete Ort. Bei der großen Anzahl von Ausgaben der Werke und der fast unübersehbaren Menge von Einzelausgaben der kleineren Erzählungen und Novellen von Keller und Storm z. B. drängt sich einem jedoch die Frage auf, ob hier nicht des Guten zuviel getan wurde, gerade in den Jahren, die man als Krisenjahre sür deutsche Literatur und Wis senschaft bezeichnet und in denen nach Angaben berufener Per sönlichkeiten so manches neue Werk ungedruckt blieb. Noch in die Friedenszeit fiel das Freiwerden Richard Wagners. Von seinen sämtlichen Werken gibt es 4 Ausgaben und von den ausgewählten Werken 12. Die Zahl der einzelnen Bühnendichtungen geht in die Hunderte. Die Verbreitung von Scheffels Ekkehard ist be kannt, in allen Volksbibliotheken gehört er seit vielen Jahren zu den gelesensten Büchern und doch mutz man sich über die Tatsache wundern, daß 33 Verleger den Mut zu einer neuen Ausgabe fanden. Der Trompeter von Säkkingen kann aus 14 neue Aus gaben blicken. Der nächste ist Friedrich Theodor Bischer, und es stellt der deutschen Leserschaft ein gutes Zeugnis aus, wenn, sein Roman Auch Einer in 10 Ausgaben erscheinen konnte. Wahre Rekordzissern weist Storm auf. Von seinen sämtlichen Werken gibt es 13 Ausgaben neben 21 Auswahlen; 4K seiner Erzählungen und Novellen sind einzeln erschienen, davon am öftesten Immenser (29), Der Schimmelreiter (26), Pole Poppen- späler (22>, Gedichte (12) und Lquis submersus (10). Die Träu mereien an französischen Kaminen von Volkmann-Leander brach ten es beim Originalverleger auf ungefähr 300 Tausend Exem plare, trotzdem konnten noch 10 andere Ausgaben erscheinen. Die beiden Romane von Anzengruber: Der Schandfleck und Sternsteinhof erschienen seit 1919 der eine in >0 und der andere in 13 Ausgaben. Ein Eldorado war für Verleger das Frei werden Kellers. Seine Werke erschienen in meist vollständigen Ausgaben 19mal, Der grüne Heinrich trotz seines bedeutenden Umfangs 13mal, Die Leute von Seldwhla Ilmal, daraus ein zeln Romeo und Julia auf dem Dorfe 23mal, Die drei gerechten -Kammacher 15m-al und Spiegel das Kätzchen lOmal. Aus den Züricher Novellen, die zusammen 9mal erschienen, sind die 13 Ausgaben vom Fähnlein der sieben Aufrechten und die 10 Aus gaben des Landvogts vom Greifensee hervorzuheben. Die Sie ben Legenden zählen 17 und die Gedichte 14 Ausgaben. Die letzte Reckenburgerin der Luise von Franeois hatte es von 1871 bis 1904 auf 8 Auflagen gebracht, soviel verschiedene Ausgaben erschienen allein seit vorigem Jahre, dem dreißigsten seit ihrem Tode. Was werden wir -da erst mit den Werken Gustav Freytags erleben! Wenden wir unfern Blick etwa 700 Jahre zurück, so begegnet uns das Nationalepos der Deutschen, das Nibelungenlied. Meh rere Jahrhunderte vergessen, wurde es 1757 von Bodmer teil weise und 1807 von F. H. v. d. Hagen vollständig herausgegeben. Seit dieser Zeit ist das Interesse daran nicht mehr erloschen, 11 1873-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder