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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1924
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- Deutsch
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211. 8. September 192-1. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11707 begehrten, geistiges Brot zu bereiten und zu reichen. Sie waren ein Jüngling und Schüler unsrer Anstalt, als Emanuel Geibel an Ihrem Geburtstage nach dem ruhmvollen Ringen von Seban seinen Jubel hymnus schrieb: »Nun laßt die Glocken von Turm zu Turm durchs Land frohlocken im Jubelsturm!... Der Herr hat Großes an uns ge tan. Ehre sei Gott in der Höhe!« Und als Sie die Anstalt Ostern 1871 nach wohlbestandener Prüfung verließen, konnte Ihnen der da malige Direktor, vr. Adolf Bräutigam, bei der Entlassung neben Ihren Mitschülern Otto Nauhardt, Curt v. Funcke u. a. zum glänzen den Abgangszeugnis eine wertvolle Buchprämie überreichen. Sie haben unsrer Anstalt, die nur eine schlichte Dienerin des deutschen Jung buchhandels sein will, ein dankbares Herz, Güte und Wohlwollen be wahrt und in noch nicht ferner Vergangenheit durch eine Reihe von Jahren als Mitglied des Schulausschusses zum Gedeihen der Anstalt beigetragen. Insbesondere sei es Ihnen gedünkt, daß Sie vor nun mehr anderthalb Jahren, als die Anstalt ein Opfer der Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse zu werden schien, sich nachdrücklich für die Er haltung der deutschen Fachschule für den Buchhandel eingesetzt haben. Was Sie, hochverehrter Herr Doktor, in mehr als einem Men schenalter als Gründer und Chef des Hauses Karl W. Hiersemann dem deutschen Buchhandel und der mit ihm untrennbar verbundenen Wissenschaft und Kunst geworden sind, wird heute von anderer, be rufenerer Seite zum Ausdruck gebracht werden. Wenn Sie aber in besinnlicher Stunde das Fazit Ihres Lebens ziehen, dann werden Sie des Psalmisten sich erinnern und mit ihm sagen können: Es ist köst lich gewesen, denn es ist Mühe und Arbeit gewesen. Mit allen, die di? Freud? und die Ehre haben, Fhnc» und Ihrem Hause nahezustehm, birken wir Gott heute, daß er Fhr Lebenswerk auch fernerhin mit seinem reichen Segen kröne, und daß er es Ihnen vergönnt sein lasse, sich noch recht viele Jahre im Voll besitze körperlicher und geistiger Rüstigkeit im wieder gesundenden deutschen Vaterlande Ihres Werkes zu freuen. Gott segne und be hüte <Ne! Mit vorzüglicher Hochachtung Die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Der Schulvorstand: Die Schulleitung: H. Degener. Prof. vr. Frenzel, Geheimrat H e i n i g. Studiendirektor. Jubiläum. — Noch nachträglich kommen wir der angenehmen Pflicht nach, -des 50jährigen Jubiläums der Musikalienhandlung Otto Halb reit er in München zu gedenken, das diese ange sehene Firma am 1. September begehen konnte. Der Gründer Otto Halbreiter wurde am 6. Jan. 1827 in München im sogenannten Schloß! an der Isar geboren, erlernte dort den Buchhandel, ging von dort zu Cotta nach Stuttgart und später nach Innsbruck. In dieser Stadt fand er seine treue Lebensgefährtin Luise, geb. Obholzer, die ihm später auch als Gehilfin zur Seite stand und viel dazu beitrug, das Ansehen des Geschäfts zu heben. Um 1860 nach München zurückgekehrt, beteiligte er sich zunächst an der Musikalienhandlung Faller L Sohn, bis er 1874 ein eigenes Geschäft gründete. Auf den von Halbreittr errichteten Sockel stellte seine Frau den zierenden Oberbau, indem sie die gesellschaftlichen Kreise, das beamtete und künstlerische Leben Münchens für die Firma gewann. Sie verwandelte das Geschäftslokal in einen Salon geistreicher Menschen, in dem sich besonders die Mit glieder des Hoftheaters um Hans von Bülow versammelten. Halb reiter verstand es, sich einen Kreis tüchtiger Mitarbeiter heranzu ziehen, die z. Tl. schon mehrere Jahrzehnte tätig sind. Aus ihnen ging auch der jetzige Besitzer, Herr Ernst Bisfinger, hervor, der nach dem Tode Halbreiters im Jahre 1910 zwei Jahre das Geschäft für die Witwe führte und es am 1. August 1912 käuflich übernahm. Er, den seine Gehilfenjahre zu Tanger in Köln, Augener in London und Bock in Dresden geführt hatten, lenkte das Geschäft in moderne Bahnen und hat sich auch als Verleger mit Glück b-etätigt. Seit 1921 ist Herr Bissinger im Vorstand des Vereins deutscher Musikalien händler, und der Kreisverein Südbayern wählte ihn zu seinem Vor sitzenden. Anläßlich des Jubiläums ist eine von der Mandruck A.-G. in München hergestellte schöne Festschrift erschienen, geschmückt mit zwei Bildnissen und zwei Ansichten des Geschäfts. Vorträge. — Freitag, den 22. August, veranstaltete der Hansa Buchhandel in Hamburg 24, Jfflandstraße 85, einen Vortrags abend mit RobertGarbe. Der Dichter las hochdeutsche Schöpfun gen aus feiner Jugendzeit. — Freitag, den 29. August, bereitete Hans Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 91. Jahrgang. Fleischer in seiner köstlichen Art den zahlreich erschienenen Hörern einige vergnügte Stunden. Der den Kollegen bestens empfohlene Vor- tragskllnftler las Stücke von Reuter, Brinckman und Darnow. Die Wirtschaftslage im Buchgewerbe. — Der Monatsbericht August der Leipziger Handelskammer führt aus: Wenn man aus gewissen ersten Anzeichen im vergangenen Monut ein allmähliches Auslaufen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise fest stellen zu können glaubte, so ist im Leipziger Bezirk noch wenig davon zu verspüren. Zweifellos fetzt man auf die Durchführung des Sach- verständigen-Gutachtens in Wirtschaftskrisen einige Hoffnungen, er wartet eine Konsolidierung der Lage, insbesondere durch die Wieder herstellung des ungehinderten Verkehrs mit dem besetzten Gebiet und durch die Erleichterung der Kreditbeschaffung. Die Unsicherheit über die Annahme der Gesetze wird in manchen Berichten mit als Ursache der geschäftlichen Zurückhaltung erwähnt und demgemäß von der jetzt gefallenen Entscheidung eine Belebung erwartet. Ein gewisser Stim mungsumschwung ist somit festzuftellen, seine Berechtigung und seine Auswirkungen bleiben abzuwarten. Im Buchdruckgewerbe sind gegenüber dem Vormonat keine bedeutenden Veränderungen zu verzeichnen. Die Kreditnot hält weiter an und wirkt sich wie bisher in besonders schwerem Maße auf die Lohn- und Werkdruckereien aus. Die ungeklärte politische Lage hat zweifellos die durch Kreditmangel erzeugte Zurückhaltung noa- ver stärkt. Dies gilt nicht nur für den Verleger als Auftraggeber für den in Leipzig das Hauptkontingent stellenden Lohndruck, sondern auch in fühlbarem Maße für die Jnferatenkundfchaft in Zeitungs- und Zeit schriftenbetrieben. In der zweiten Hälfte des Berichtsmonats machte sich eine Erhöhung des Beschäftigungsgrades und gleichzeitig ein Rück gang der ArbeitsloseuMer bemerkbar, der auf die Messe zurückzu führen fein dürfte. Unverändert ist auch die Lage im Stein druck gewerbe, wo der Beschäftigungsgrad nach wie vor schlecht ist. Die alten Auf träge gehen allmählich zu Ende, neue gehen nur schleppend, aus dem Ausland fast gar nicht ein. Auch im B u ch b i nd e r e i ge w e rb e sind die Beschäftigungs verhältnisse im August nichts weniger als erfreulich zu nennen. Die Arbeitsstr-eckung ist in ganz wesentlichem Umfange durchgeführt, und auch Entlassungen mußten vorgenommen werden. Der Auftragsbestand aus dem Inland ist sehr gering, im Ausland ist die Konkurrenz sehr stark. Die Außenstände können nur sehr langsam hereingebracht wer den, da der Absatz der Verleger sehr gering ist. Da die Betriebe, die Tausende von Arbeitern beschäftigen, nicht warten können, bis der inländische Markt wieder entsprechend konsumfähig ist, machen sich bei einem Teil der Firmen fchon Anzeichen auf Umstellung der Be triebe bemerkbar. Zu klagen bleibt nach wie vor über zu hohe Preise der Rohstoff-Fabrikanten. In der M u s i k i n> st r u m e n t e n - B r a n ch e hielten die dlbfatz- schwierigkeiten auch im Monat August an. Exportgeschäfte waren bei den hohen Selbstkosten fo gut wie unmöglich. Dagegen scheint sich das Geschäft in Deutschland in Verbindung mit den Londoner Ab machungen etwas beleben zu wollen, namentlich nach Wegfall der Zollgrenzen zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet. In den meisten Betrieben der Branche muß indessen zurzeit noch verkürzt gearbeitet werden. Metallmarktbcricht der Deutschen Mctallhandcl-A.-G., Berlin- Obcrschöneweide, vom 5. September 1924. — Die Belebung des Metallmarktes, die man sich von dem Abschluß des Londoner Ab kommens versprochen hat, ist bereits in der Berichtswoche auf ein zelnen Marktgebieten eingetretcn, wenn auch sämtliche Operationen zurzeit in Anbetracht der durch die Geldknappheit beengten Lage, in der sich die gesamte deutsche Industrie befindet, mit größter Vorsicht und nur schrittweife vorgenommen werden. Die bcgrenzren Mittel lassen auch heute eine Eindeckung nur für den allernächsten Bedarf zu. Die Metalle haben ihren Kurs in der Berichtswoche nur wenig verändert. Lediglich Antimon regulus liegt weiter außerordentlich fest. Der Markt schließt mit folgenden Notierungen: London: Zinn L 256.—.—/258.—.—, Blei L 33.—.-/34.—.-, Antimon L 44'/s/45.—.—. 1523
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