12 144 Elenblatt f. d. Dt,chn. BuchhaNVe» Fertige und Künftig erscheinenLe Büche:. X° 219, 17. September 192L. s o e^oe^ae^2or^oooe72o«^2oovc: Die neuen Romane Victor Meyer-Eckhardt Die Möbel des Herrn Berthelemy Roman, br M 5.—, Ganzleinen M. 7—, num. Vorzugsausgabe auf Bütten in Ganzleder M 25.- In einer eindrucksvollen farbigen Sprache schildert der junge rheinische Dichter in diesem Roman die Wirrnisse der französischen Revolution im Spiegel des Daseins eines Pariser Aristokraten, der sich im Kampfe um sein Besitztum vor dem großen Wellengänge geschichtlicher Ereignisse verkriecht, schließlich aber dock! von ihm unerbittlich erfaßt wird, um an einer streng fordernden Liebe zu echtem Menschentum zu reifen. Und dieser Kampf deS lebensfernen Spätlings einer im Strudel der Ereignisse zerbrechenden Kultur wird zum Symbol der gegenwärtigen, alle Formen wandeln den Zeit, er zeigt das verhüllte Gesetz im Leben der Völker. Ernst Schmitt Die Heimkehrer Roman, drosch. M 3.50, Ganzleinen M 5 — Der Grundgedanke des Romans ist das Problem von „Führer und Masse", ist dis brennende Frage, wie west ist der Deutsche von heute fähig, Gemeinschaflszellen zu bilden. Ein moderner „Faust", dem vielleicht Lauptmann Schmude einige Züge geliehen hat, versucht das letztere mit Leimkehrern aus dem Weltkriege. Er gründet im Gebirge eins Siedlung und erlebt im Laß der Masse gegen das Überragende seinen Untergang. Fast alltäglich möchte man dieses Schicksal nennen, nicht alltäglich aber ist das Können des Verfassers, kraftvolle Männlichkeit lebendig zu machen. SvendFleuron Schnock Ei» Hecht-Roman, br. M 3.—, geb. M 4.—, Äalbleder M 6.— Die große Gemeinde der Fleuronleser wächst mit jedem neuen Buch des Dichters, und auch dieser Roman wird ihm neue Freunde gewinnen. Mit dramatischer Gestaltungskraft führt er dieses Mal in das schicksals- reiche Leben in See und Sümpfen und hält uns mit den Abenteuern eines zu ungeheurer Größe gewachsenen Lechtes. und dessen Kampf ums Dasein mit Tier und Mensch in atemloser Spannung. Auch hier erleben wir alles so aus der Tierseele heraus, daß man vergißt, ein Buch von Menschenhand vor sich zu haben. /// ch—6. /aüLMck.' Ina Seidel ^ Das Labyrinth Ein Lebensroman aus dem !8 Jahrhundert. Mit Vignetten von Alphons Wölfle. drosch. M 6.-, geb. M 7.50 Dieser Roman ist Ina Seidels reifstes Werk. Wie Meyer-Eckhardt, so stellt sie hier ein Lebensschicksal aus dem Ende des 18. Jahrhunderts vor uns hin. das an Irrungen reiche Leben des Naturforschers und Weltreisenden Georg Förster, des Begleiters Cooks auf seiner ersten Sübsee-Expedition. Das ganze geistige Europa von vor ISO Jahren bildet den Linkerqrund. die Zeit des großen Fritz, da Lessing starb. Goethe jung war, Lumboldk seine ersten Reisen machte; die französische Revolution und Old-England in seiner Charles Dickens-Behaglichkeit rollen vorbei. Dabei steht das Buch weitab von popularisierenden Biographien. Aufbau und Stil machen es zu einer reichen psychologischen Studie. Prof. Or. R. Petsch schrieb in den „Preußischen Jahrbüchern": Anstelle der bloßen biographischen „Richtig keit" erhalten wir ein Höheres: eine mikrokosmische Darstellung der Menschen und der Welt, aufgefangen im Spiegel der „Leiden des jungen Förster", der wieder als Typus erfaßt und doch mit höchster individueller Lebendigkeit aus- gestaltet ist zu symbolischer Bedeutung. Ein echtes, ein starkes episches Kunstwerk, das sich den besten Denkmälern deutscher Romandichtung würdig anreiht. (Z) n'e/w <A Eugen Diederichs Verlag in Jena