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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. (Nr. 148.) Schweizerischer Vuchhändlerverein. Jahresbericht über das Vereinsjahr 1923/24. (Auszugsweise mitgeteilt.) Unser Verein zählte am Schlüsse des Berichtsjahres 1923 180 Mitglieder, von denen 131 dem Börsenverein ange hören (1922/23: 186 und 148). Was Preisunterbietungen sowie Übertre tungen von Sperren anbelangt, so ist der Vorstand in allen bekannt gewordenen Fällen eingcschritten. Da wo Auf klärung oder Mahnung nicht genügten und vielmehr böser Wille und Absicht Vorlagen, sich auf Kosten der andern sinanzielle Vor teile zu verschaffen, mußte mit aller Schärfe eingeschritten wer den. Sperren mußten neben den bereits bestehenden in 3 Fällen verhängt werden, ebenfalls mußte in verschiedenen Fäl len zur Verhängung einer Buße oder Hinterlegung angemesse ner Garantien geschritten werden. Die U n i o n s b u ch h a n d 1 u n g hat im Januar 1924 den Schweizerischen Buchhändlerverein wegen angeblich »schädigen den Geschäftsgebarens gegenüber der Unionsbuchhandlung Zürich« zu einem Aussöhnungsversuch vor den bernischen Zivil richter geladen und angemessenen Schadenersatz verlangt. Wir haben die völlig grundlos gegen iRs erhobenen Anschuldigun gen selbstverständlich bestritten, sodaß eine Einigung infolge dessen nicht erfolgt ist. Eine Klage ist bis heute jedoch seitens der Unionsbuchhandlung beim Gericht noch nicht eingereicht worden. Auch in diesem Jahre brachte die Verkaufsordnung für Ausland lief erringen dem Vorstande viel Arbeit und machte Verhandlungen mit dem Börsenverein notwendig. Als am 15. August 1923 die Schlüsselzahl Plötzlich auf das Dop pelte stieg und bei einem Kursstand von Fr. 2.50 für die Million aus 700 000 festgesetzt wurde, machten viele Verleger von Z 5, Absatz 2 Gebrauch und berechneten dem ansländischcn Sorti menter zum Jnlandpreis, der bei dieser Konstellation höher war als der Auslandpreis. Um unsere Mitglieder vor Schaden zu bewahren, vcrordnete der Vorstand, daß für solche Berech nungen der deutsche Ladenpreis zum Tageskurs umzurechnen sei und für Kursrisiken ein Zuschlag von 20?L gemacht werde. Im September fiel die deutsche Mark immer mehr, und das da durch bedingte, sich überstürzende Steigen der Schlüsselzahl ver langte energisch eine Neuordnung der Dinge. Die Valuta-Kom mission des Börsenvereins wurde zu einer Sitzung nach Leipzig einberufen und unser Verein dazu eingeladen. Herr Helbing und ich nahmen an den Verhandlungen teil, und wir konnten den Vorschlägen beipflichten, daß die Grundmark zu Fr. 1.25 um gerechnet werde, unter der Bedingung, daß die Schlüsselzahl in der Art festgesetzt werde, daß eine Differenzierung zwischen Jnlandpreis und Auslandpreis kaum mehr bestand. Diese Zu sicherung erhielten wir. Es lag nahe, daß unter den gegebenen Umstünden die Valutaordnung überflüssig war, und so wurde sie denn auch am 13. September 1923 aufgehoben. Damit verschwand eins Verordnung des Börsenvereins und der deutschen Regie rung, die dem schweizerischen Buchhandel viel Schaden zugcfügt hat und die dem Vorstand während vieler Jahre viel Arbeit brachte. Rückblickend kann man wohl sagen, daß sie von zwei Übeln das kleinere war; denn wie die Verhältnisse im Sep tember 1919 lagen, so hätte ohne Valutaordnung der auslän dische Buchhändler einfach einen höheren Preis bezahlen müs sen als das Publikum beim direkten Bezug aus Deutschland. Es wurde Wohl vielfach behauptet, daß auch der schweizerische Buchhändler sich ohne Anslandpreise hätte eindccken können. Das mag für gewisse Artikel zutreffen. Für die vielen Sachen, die aber ein Sortiment für die Kundschaft bestellen muß und die es nur beim Verleger nehmen kann, blieb ihm nur dieser Weg. Der Bezug mit Umgehung des Verlegers hätte nach kurzer Zeit zur Sperre von seilen der Verleger führen müssen, und dann wäre der Schaden bedeutend größer gewesen als bei der Valuta ordnung mit Ausfuhrkontrolle. Ich will darauf verzichten, die ganze geschichtliche Entwicklung der Valutaordnung noch ein mal im Bilde vorzuführen. Sic ist in den früheren Jahres berichten so ausführlich behandelt worden, daß sie dort in all ihren Phasen genau verfolgt und nachgelesen werden kann. Glücklicherweise liegt diese schwere Zeit hinter uns. Mit der Stabilisierung der deutschen Mark ist auch eine Stabilisie rung der Bücherpreise eingetreten. Zwar haben wir immer noch ein Durcheinander bei den Preisen, da eben eine Einheitlichkeit der Preisgestaltung bei den deutschen Verlegern nicht durch- gefllhrt werden kann, da vielfach Eigensinn und Eigcnbrödclci einer gemeinsamen Lösung entgegenstehcn. Vorderhand berech nen die Verleger noch nach folgenden Arten: 1. inFranke m'itnd Mar a> vom Verleger festgesetzte Frankenpreise, d) Umrechnung der Goldmark zu Fr. 1.—, e) Umrechnung der Goldmark zu Ir. 1.28; 2. in Goldmark, umgerechnet zu verschiedenen Kursen, die zwischen 1.3V und 1.4V differieren; 3. nur in Goldmark; 4. in Dollar. Es ist aber zu hoffen, daß diese verschiedenen Berechnungz arten in absehbarer Zeit verschwinden, wenn endlich einmal die Goldnotenbank in Deutschland ihren Betrieb ausgenommen hat und die neuen Goldnoten auf der Basis des Schillings berech net werden. Der Vorstand wird vor allem darnach trachten, die Berechnung in Dollar oder über den Dollar in Schweizer Fran ken wegzubringen, da diese Berechnungsart bei dem regen Ver kehr, den wir mit den deutschen Verlegern haben, nicht berech tigt ist. Es ist nicht recht verständlich, warum einem Nachbar, land mit stabiler Währung in einer überseeischen Währung de rechnet werden soll. Der Vorstand war stets bemüht, den deutschen Verlag von der Richtigkeit unserer Wünsche und Forderungen für die Ab Hilfe in dem Preis-Chaos zu überzeugen. Seine Tätigkeit is ihm jedoch vielfach dadurch erschwert worden, daß sich Mit glieder oft in Fragen allgemeiner Natur selbständig an di! deutschen Verbände oder die Verleger gewandt und ihnen ihr! persönlichen Ansichten in langen Ausführungen auseinander! gelegt haben. Dies führte naturgemäß zu vielen Mißverstündl Nissen und widersprechenden Mitteilungen, die nicht im Jnteressl des schweizerischen Buchhandels lagen und die eine sichere uni zielbewußte Arbeit des Vorstandes erschwerten. Dagegen I der Vorstand selbstverständlich stets gerne bereit, alle Meinung» äußerungen der Mitglieder in grundsätzlichen Fragei entgegenzunehmen und zu überprüfen. Er hält einen regel Meinungsaustausch zwischen den Mitgliedern und ihm fil äußerst wertvoll, muß sich aber im Interesse der Sache bei Ve» Handlungen darauf verlassen können, daß ihm das notwendig Vertrauen geschenkt wird und seine Bemühungen nicht dur! widersprechende, oft von falschen Voraussetzungen ausgehen» persönliche Mitteilungen an die in Betracht kommenden auslä» dischen Instanzen erschwert oder gar illusorisch gemacht werde! Damit die deutschen Bücher mit Dollarpreisen ei» heitlich verkauft werden konnten, wurde im November 1923 dl Dollarkurs vom Vorstande für die Umrechnung bis auf weiter! auf Fr. 5.70 festgesetzt. Anfangs März wurde der Umrechnung! kurs auf Fr. 5.80 erhöht, seit 10. Mai 1924 beträgt dersel» wieder Fr. 5.70. ! Der Umrechnungskurs der Goldmark wurde im Janul 1924 auf Fr. 1.40 festgesetzt, sofern der Verleger i» Goidmcl fakturiert und keine bestimmte Relation zum Schweizer Frankl publiziert hat. Dieser Umrechnungskurs hatte auch dann Gl tung, wenn der Verleger über den Dollar rechnete, ohne VD kaufspreis in Dollar anzugeben. l ik«»-
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