Me Kvankßurter Leitung H e bn „Die Epopöe des kroatischen Volkes an der Schwelle der neuen Zeit - nicht mehr und nicht weniger ist der Roman, den Friedrich von Gagern unter dem Titel: „Ein Volk" im Verlage L. Staackmann zu Leipzig herausgebracht hat. Die Epopöe des kroatischen Volkes - alles, was es an deutscher Erzählungs literatur über Südslavisches gibt, verblaßt daneben... Hier ist wirklich das große epische Strömen und Rauschen, hier brodelt Saft und Kraft, besticht Wurf und Schmiß; hier strahlen die Dinge bunt nicht durch Bemalung, sondern durch ihre Ur- und Grundfarbe; hier sind die Menschen lebendig, nicht weil ihre Glieder an Drähten zappeln, sondern weil sie von ihren Muskeln be wegt werden; der Modeworte „Dynamik" und „Ballung" ganz uneingedenk erinnert man sich vor diesen Seiten wieder, daß Kunst von Können kommt... Plastisch und drastisch rollt Gagern in breitem Rund das Kroatien der siebziger und achtziger Jahre auf, ein Land in Gärung und aus dem Gleichgewicht... Aus allen, die nur die Fäuste im Sack ballen und heimlich gegen Magyaren, Stuhlrichter und Pfaffen, Advokaten und Juden als Ursachen des Elends raunzen, springt einer auf, ein Kerl, ein Rebellenblut, Marko Ubranitsch, bricht durch die Schranken, weil Schicksal ihn peitscht, und wird als Räuber hauptmann die harte Faust der Getretenen und Glücklosen. Und wie dieser erst dumpfe Bauerntölpel durch die Wucht der Ereignisse zum Ubranitsch, zum Erlöser wird, wie er züchtigt und zuschlägt, wie seine Bande mordet und sengt und schändet, wie er schließlich an sich und seiner Missioniere wird, wie er die Abkehr der Kumpane erlebt, wie er eines elenden Todes stirbt und wie sich die ewigen Sterne auch in dieser armen Menschenseele spiegeln, das, kleiner psychologischer Unwahrscheinlichkeiten bei der Zeichnung eines Hallodri von Junker ungeachtet, ist, atmend, lebendig, bewegt, mit Morgenröte und Mitternachtssiurm der Inhalt dieses ungewöhnlichen Buches. Dessen sechshundert Seiten ihr lieber hintereinander ohne Aus hören lesen sollt, als noch sechs Zeilen darüber." Berlangzettel liegt bell M S.-RA». Ulk S!k MMk M «kl>> MM Ml» III MI«! L. StaaEmann G Verlag, Leipzig