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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1924
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- Deutsch
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12378Dörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 223, 22. September 1924. Bei der ersten Vorzeigung endgültig verweigerte Postaufträge können ohne Lagerfrist sogleich zurückgeschickt werden. Das Postnachnahnieverfahren wird für Briefsendungeu und Pa kete gleich gestaltet. Nachnahmen sind allgemein in der Währung des Aufgabelandes anzugeben. Der Absender hat eine ausgesüllte Post anweisung (besonderer Vordruck, für Briefsendungen hellgrün) beizu fügen. Gebühren v. H. des Nachnahmebetrags und eine Grund gebühr von höchstens 50 Gvldcentimen. Die eingezogenen Beträge werden kostenfrei übermittelt. Im Verkehr mit Ländern, in denen die Post nicht selbst den Paketdienst besorgt (wie Belgien, Frankreich), bleibt es für Pakete bei den alten Nachnahmegebühren (1 v. H.). Ersatzbeträge werden wertbeständig festgestellt und gezahlt. Bei Wiederbeschaffung verloren geglaubter Sendungen kann derjenige, der Ersatz erhalten hat, die Sendung gegen Rückzahlung des Ersatzbetrags zurücknchmcn. Ist Ersatz geleistet, so tritt die Post ohne weiteres in alle Rechte des Entschädigten an der Sendung ein. Hm Zcitungsverkehr können nach Ländern, die sich zu diesem Ver fahren bereit erklären, sogenannte Verlegerstücke überwiesen werden; mit derselben Einschränkung ist die Überweisung im Inland bezogener Zeitungen nach dem Ausland zugelassen. Postausweiskarten werden künftig 3 Jahre lang gelten. Von Beschlüssen, die für die Öffentlichkeit weniger von Belang find, ist eine wesentliche Herabsetzung der Durchgangskosten, die die Länder unter sich für die Beförderung der Briefposten zu zahlen haben, zu erwähnen. Sämtliche Änderungen treten e r st zum 1. Oktober 1925in Kraft. Der buchgewerblichs Materialienmarkt. Preisabbau oder Preissteigerung? Von Otto Richter, Direktor der Matgra-A.-G., Leipzig. Der Materialienmarkt hat in den letzten Wochen ein besonderes Gesicht angenommen. Bis in den August hinein waren die Ange bote noch recht schwankend und auch Zwangsverkäuife noch in großer Zahl vorhanden. Ende August, besonders aber Anfang September, wurden die Preise stabil, und bei den verschiedensten Waren traten Preiserhöhungen ein, die teilweise sogar größeren Umgang hatten. Diese Preiserhöhungen sind vielleicht weniger auf die kommenden Aus wirkungen des Londoner Abkommens zurückzuführen als darauf, daß die Ernte für verschiedene Rohmaterialien zu Ende geht und mit neuen Rohstoffen erst im Oktober/November gerechnet werden kann. Ein weiterer Grund für die Preiserhöhungen ist darin zu sehen, daß die Nachfrage eine regere geworden ist und die Zwangsverkäuse fast aufgehört haben. Die Preise für alle B a u m w o l l a r t i k e l sind trotz der aller günstigsten Meldungen aus den exportierenden Ländern fest geblieben, für bestimmte Gattungen ist sogar eine Preiserhöhung zu verzeichnen. Diese Preiserhöhung ist fast unverständlich, denn in Wirklichkeit hat der B a u m w o l l m a r k t in den letzten Wochen einen großen Preissturz gehabt; für Baumwollgarn ist durchschnitt lich eine Ermäßigung von 10 bis 15°/» eingetreten. Selbstverständlich kann diese Baisse sich nicht sofort auch in der Preisgestaltung für die Fertigfabrikate auswirken. Die Rohmaterialien für die jetzigen Fertig fabrikate sind bereits vor Monaten zu höheren Preisen auf Termin gekauft worden. Ferner komm-t hinzu, daß sich im Gegensatz zu der Baumwollbaisse zurzeit eine Wollhausse entwickelt hat, daraus ergibt sich, daß alle Waren, zu denen auch Wolle verwendet wird, eine Preissteigerung erfahren. Der Preisermäßigung der Fertig fabrikate steht auch der plötzliche große Bedarf an Baumwollge- weben und -Nvhgeweben entgegen. Dieser gesteigerte Bedarf ist aus die Belebung der Wirtschaft zurückzuführen und ferner darauf, daß infolge der hohen Wollpreise mehr Baumwolle verarbeitet wird. Es ist also, wenigstens in den nächsten vier Wochen, kaum damit zu rechnen, daß eine wesentliche Preisänderung auf dem Gewebemarkt e intritt. Leime haben in den letzten Wochen eine zweimalige Preis erhöhung erfahren. Diese Preiserhöhung wurde schon vor vier Wochen vorausgesagt, als die Felle- und Knochenpreise ganz bedeu tend in die Höhe gingen. Es wird auch noch mit einer weiteren Erhöhung der Leimprcise gerechnet. D e x t r i n e^ K a l t l c i m e: Dextrine werden nicht in großem Umfange angcboten; der Preis ist uneinheitlich, teilweise werden recht hohe Preise verlangt. Diese hohen Preise und das Zurttckhalten der Ware sind daraus zurückzusühren, daß mit einer schlechten Kartoffel ernte infolge der anhaltenden Negensälle gerechnet wird. Ferner geht sie alte Kartoffelernte ihrem Ende entgegen, und es ist nicht anzunehmen, daß vor November die Freigabe von Kartoffeln der neuen Ernte für die Dextrinfabrikation erfolgt. — Flüssige und Kaltleime haben augenblicklich noch die alten Preise, mit einer Preis erhöhung wird aber täglich gerechnet. B e t r i e b s st o f f e : Ole, Benzol usw. haben »ebenfalls im Preise angezogen, augenblicklich nur um ca. 5°/», jedoch ist mit einer rveiteren Steigerung noch zu rechnen. Bei denxAlen ver hält es sich säst genau so wie auf dem Banmwollmarkt. Die Noy- stsffpreise weisen keine Steigerung auf; die Ware in Deutschland wird teurer infolge der stärkeren Nachfrage und der geringen Ein fuhr, die ihre Begründung in dem herrschenden Kapitalmangel hat. Metalle: Die Metalle sind sehr fest im Preise, und es ist mit einer Senkung, die von anderer Seite angekündigt wurde, kaum zu rechnen. Es werden vielmehr bestimmte Metalle im Preise eine kleine Erhöhung erfahren; auf dem Eisenmarkt ist diese Erhöhung schon eingetreten, und zwar um ungeführ 10"/», teilweise sind die Preise auch schon 20"/o höher als Ende des Monats August. Die Buchdruckmetalle sind im Preise noch fest, aber auch bei diesen Me tallen ist mit einer Preissteigerung, die zwar nicht erheblich sein wird, zu rechnen. Das Geschäft in Buchdruckmetallen hat sich in den letzten zwei Wochen belebt. Papier und Pappen: Das Geschäft ist noch sehr ruhig. Die Preise sind fest, eine Preiserhöhung ist kaum zu erwarten. Der Altpapiermarkt ist fester geworden. Es besteht eine ziemlich rege Nach frage, und für bestimmte Abfälle, sowohl in Altpapier wie auch in Lumpen, sind die Preise in die Höhe gegangen. B i n d f üden, Kol u m n e n s ch n u r e n, Einziehfäde n und Packfäden: Die Hansbestände der alten Ernte sind zu Ende. Mit Eingang aus der neuen Ernte wird erst im November gerechnet. Es macht sich jetzt schon in bestimmten Waren, z. B. Einziehfaden, ein gewisser Mangel geltend, und auch die Preise, die sehr fest sind, sollen noch um ungefähr 5"/, gesteigert werden. Leinenzwirne und B a u m w o l l z w i r n e : Die Preise sind ebenfalls fest; die allgemeine Lage für Leinen- und Baumwol.- zwirne ist dieselbe, wie oben bei dem Markt für Webwarcn geschildert Das allgemeine Bild sieht so aus, daß auf dem größten Teil des Materialienmarktes eine ungefähr lOo/ylge ErhöhungAingetreten ist. Ob diese Preissteigerung allerdings bestehen bleiben kann, muß bezweifelt werden, wenn nicht eine große NachfEWe eintritt. Die Ne gierung jedenfalls tut alles, um keine Warenpreisverteuerung ein- treten zu lassen. Das erste Mal, solange die Rentenmark besteht und die Regierung den Preisabbau verlangt, geht, was von dem Verfasser- schön wiederholt als unbedingte Pflicht der Negierung hingestellt wor den ist, das Reich im Preisabbau voran: 1. Die Frachtc n der Normalklassen des Gütertarifs, die Sätze des Tiertarilfs, die Frachten des allgemeinen Kohlenausnahmctarifs werden vom 18. September ab um 10A ermäßigt. Der bisherige 10?Lige Gewichtszuschlag für Beförderung im bedeckten Wagen wird um 5A herabgesetzt. 2. Die Kohlenpreise werden ebenfalls ab 18. September durchschnittlich um 10^5 ermäßigt werden. Auch die Nuhrkohle soll um denselben Prozentsatz im Preise herabgesetzt werden. 3. Im Reichspostministerium schweben Verhandlungen, wonach P o st a n w e i s u n g s - und P o st s ch e ck g e b ü h r e n ermäßigt werden sollen. Wi^soeben bekannt wird, erstrecken sich diese Ver handlungen auch air^ die Ermäßigung der Telefongebühren, denn gerade die Telefongebühren belasten die Industrie ganz bedeutend, da sie noch 200A höher sind als im Frieden. 4. Der Geldmarkt wird eine große Erleichterung erfahren: s) durch das Flüssigerwerden auf dem Geldmarkt infolge der aus ländischen Kredite, b) durch Erhöhung des Diskontierungs-Gesamtkontingents um 10A seitens der Neichsbank, e) durch Zulassung von Wechseln bei der Neichsbank mit einer Laufzeit von drei Monaten mit der Beschränkung, daß diese Laufzeit nur auf reine Warenwechsel ausgedehnt bleibt. ck) Bank-Akzepte sollen vorbehaltlich einer Vereinbarung über rue von den Banken zu berechnende Akzeptprovision wieder dis kontiert werden. e) Die Negierung wird mit der Banken-Vereinigung Verein barungen über die Zinsgebaruug für hcrcingenommene Gelder, Kreditprovisionen usw. treffen. Dieses Vorhaben der Neichs bank kann nnr begrüßt werden, und die Auswirkung wird jedenfalls die sein, daß die Geldlage bedeutend flüssiger wi d und sich dadurch auch die ganze Wirtschaft hebt.
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