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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1924
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- 1924-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1924
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223, 22. September 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 12379 5. Die Umsatzsteuer, die bereits im August von 2)4 aus 2°/o ermäßigt werden sollte, wird nunmehr mit Wirkung vom 1. Ok tober an auf den genannten Satz ermäßigt werden. Die Ermäßigung der Umsatzsteuer ist zwar nicht bedeutend, wird sich aver doch fühl bar machen, da man berechnen muß, daß diese Ermäßigung um bei einem Fertigfabrikat nicht einmal in Frage kommt, sondern für jede Ware 4-, und auch 6mal. 6. Die K a p i t a l v e r k e h r s stc ue r n sollen aus dem Gebiete der Gefellschaftssteucrn und der Wertpapiersteuer ebenfalls vom 1. Ok tober ab eine Senkung erfahren. Alle steuerlichen Maßnahmen erfolgen angesichts der Dringlich keit durch Verordnung des Reichspräsidenten. Die Neichsregie- rung erwartet von der Privatwirtschaft eine Senkung des Preisniveaus, vor allen Dingen aber hat die Negierung im Auge, durch die Ermäßigung der Tarife und der steuerlichen Belastungen zu vermeiden, daß die Lasten, die dem deut schen Volk durch das Londoner Abkommen aufcrlegt worden sind, zu einer Preiserhöhung der Waren führen. Wie weit die Industrie diesen Wünschen der Negierung Nach kommen wird, bleibt abzuwarten. Die jetzigen Maßnahmen bestimmter Konventionen gehen diesen Wünschen der amtlichen Stellen entgegen. Immerhin kann damit gerechnet werden, daß doch eine gewisse Sta bilität der Preise bestehen bleibt und die Wirtschaft jetzt langsam aber sicher gesundet. Mrscliberx, l.eopo>ä: Der rssclienZoeäeke k'ranlrkurt (d4a.in), l'isckenig.nn L Lsi'slli. 1924. (VI, 815 8. 4 L1-) KI. 8". Lvv. 40.—, in 2 L6o. Asb. äureswoli. Llär. 60.—. Ein wirklich brauchbares und schönes Buch hat Herr Lr. Leopold Hirschberg in seinem Taschengoedeke geschaffen. Auch der gewiegteste Kenner der deutschen Literatur kann die Erscheinungsjahre der Erst ausgaben oder bei gesammelten Werken die Anzahl der erschienenen Bände nicht alle in seinem Kopfe haben, von Größen zweiten und dritten Ranges ganz zu schweigen. In klarer und übersichtlicher Weise sind alle Erstausgaben usw. verzeichnet, und auf den Einkaufsreisen werden Jrrtümer nicht mehr in Erscheinung treten, sobald man diesen Taschen- gocdeke sein eigen nennt. Zn begrüßen ist es, daß die Preise n i ch t angegeben sind. Diese würden nur verwirrend wirken und sind doch obendrein von allen möglichen Zufällen abhängig. Je mehr man sich in das Werk vertieft, um so lieber gewinnt man es. Tadeln will ich hier nur, daß man manches hätte weglassen können, das für die Praxis — und für diese ist das Buch nach dem Vorberichr geschaffen — entweder zu unbedeutend oder so selten ist, daß es nie Vorkommen dürfte, wie z. B. der hoeere Nus von Gouö und solcherlei ähnliche ver schollene Leckerbissen. Die liebenswürdigen Herren Verleger haben das Buch in ein würdiges Gewand gekleidet, besonders hcroorzuheben ist der überaus klare und deutliche Druck. Der Herr Verfasser hat als Motto ein Wort ans Tasso vorgcsetzt: »Ich komme langsam, dir ein Werk zu bringen, und zandre noch, es dir zu überreichen . . .« Warum so zimperlich, Herr Doktor? Bei Ihren früheren Verösfentlich.ln- gen wäre diese Oaptatio benevolentiae eher am Platze gewesen. Nichts für ungut! Leipzig. Friedrich Meyer. " » * Eine zweite Besprechung, die uns zur Verfügung gestellt wurde, lassen wir hier noch folgen: Einen alten Bekannten möchte ich in dem behäbig rundlichen Büch lein erkennen: nicht, weil es sich als einen Abkömmling des »Goedeke« vorstellen will seine Abkunft, die nicht alle nahen Verwandten des großen biblio-biographischen Handbuches zugestehcn), sondern weil es mich an das Zettelverzeichnis erinnert, d-as vor etwa zwanzig Jahren den Bibliothckskatalog der eigenen großen, inzwischen der Berliner Universitätsbibliothek einverlesbtcn Büchersammlnng des Herrn Ver fassers bildete, die sehr reich an wenig bekannten und gesammelt-'i Büchern der deutschen Dichtung des 18. und 19. Jahrhunderts war. Aus langjährigen Erfahrungen verfügt Herr I)r. Hirschberg über eine genaue Kenntnis der in seinem Taschengoedeke verzeichnetcn Aus gaben, um so mehr ist es zu bedauern, daß er diese Kenntnisse nichl in dem Maße seinem bibliographischen Lexikon nutzbar gemacht Hot, wie wir cs uns wünschen möchten. Um von vornherein dessen Haupt mangel zu bezeichnen: es ist das Fehlen einer festen bibliographisch- kritischen Methode, wodurch die für ein derartiges Unternehmen nun einmal unentbehrliche scharfe Eingrenzung des Stoffes häufig verhindert wird, was dann allenthalben in den Einzelheiten stört. Der Biblio graph, auch wenn er lediglich ein« Handliste liefern will, kann eine regelmäßige bibliographische Technik nicht entbehren, aber er muß auf die Sammler-Subjektivität verzichten. Aufgabe des Taschengoedeke soll es sein, die deutsche (philosophische und poetische) Literatur seit etwa 1659 (einschließlich etwa der Übersetzungen ausländischer Klassiker, v. r Hauptwerke der deutschen Buchgraphik seit Chvdowiecki und der deut schen Ästhetik und Musikästhetik seit Bach) zu verzeichnen, in einem großen alphabetischen Autorenrcgister, das ein zweites der Anonyma und Psendonyma ergänzt und das eine Liste nach »Sammlerkreisen« noch erweitern soll, von der sich bereits in diesem Bande einige Proben (Werther, Faust, Lenien) finden. Von einem literaturwissenschaft- lichcn Standpunkt her müßte gegen das Trennungsdatum 1650 man cherlei eingewendet werden, da aber der Taschengoedeke prArische Zwecke verfolgt, wird man zugestehcn, daß fein Stoffgebiet ungefähr dem entspricht, was gegenwärtig als Hauptsammelgebiet deutscher Originalausgaben gilt, das die in einem weiteren Sinne aufgefaßten neueren deutschen schönen Wissenschaften umschließt. Über die Aus wahl der Autoren wird sich dabei schwer Einigkeit aller Benutzer eines solchen bibliographischen Lexikons erreichen lassen; mit Recht hat der Herr Verfasser daher nach einiger Vollständigkeit gestrebt und auch die nebensächlicheren berücksichtigt und sein Nachschlagewerk dadurch wert voll gemacht, daß. er auch sie aufnahm. Aber für die Auswahl der Ausgaben waren von vornherein feststehende kritische Grundsätze aus zubilden, um alle Willkür möglichst cinzuengen. Das ist leider ver säumt worden. Lediglich mit dem etwas verschwommenen Begriff Erstausgabe — Erstdruck läßt sich die Anlage eines derartigen Lexikons nicht leiten, da dann die Fehlerquellen zu sehr anschwellen. Das Lexikon erfüllt (obschon die bibliographisch sehr unklare Unterscheidung zwischen »Nachdruck« und »Unrechtmäßigem Druck« eingeführt worden ist) deshalb nicht vollkommen seine Aufgabe, klar anzu zeigen, welches die von den Verfassern genehmigten oder herausge gebenen Originaltexte, bei posthumen Ausgaben die vollständigsten und wichtigsten in wissenschaftlicher Hinisicht find. So begegnen wir denn allerlei Inkonsequenzen (auch in den mit Recht sehr abgekürzten Titel aufnahmen, gelegentlich ist z. B. der Verlag genannt, meist nicht). Eine längere ^ckckencka et Oorrißenila-Lifte hier aufzunehmen, fehlt der Raum, nur einige Beispiele solcher Inkonsequenzen seien gegeben. Bei Clemens Brentano wird die Erstausgabe der Urfassung der Chronika des fahrenden Schülers, die hübsche Aus gabe des W o l k e n w a n d e r e r - V e r l a g s (Le i p z i g , 1923), ver zeichnet, dagegen nicht die geschmackvolle und sorgfältige Erstausgabe der Urfassung des »Gockel und Hinkel« (Frankfurt a. M., Hans Gieschen, 1923), bei Georg Büchner zwar die jetzt veraltete Franzos'sche Ausgabe der Werke, nicht aber die von Fritz Berge mann besorgte (Leipzig, Insel-Verlag. 19 22), die recht eigentlich die Erstausgabe des Büchner-Original- Textes ist, bei Goethe sind am Ende zwei unlängst erschienene Aus gaben Goethescher Zeichnungen angeführt, es fehlen aber die ver hältnismäßig wichtigeren ähnlichen Veröffentlichungen der Goethe-Ge sellschaft, des Insel-Verlags usw., die L e s s i n g - L i st e schließt mit der Jahreszahl 1852, obschon eine Durchsicht des Katalogs der C. R. Lessing-Sammlung und der Muuckerschen Bibliographie dargetan hätte, daß auch nach diesem Datum erhebliche hierhergehörige Ausgaben nicht zn übersehen waren. (Usw.) Aber auch die Auswahl der Autoren und ihrer Werke (für diese sollte doch Vollständigkeit erstrebt werden) wird zu manchen Beidenken Anlaß geben, wenn man etwa Gerhart Haupt manns bekanntere Zeitgenossen unter H. vergeblich sucht, Daniel Spitzer nur mit den »Apokryphischen Erzählungen« genannt findet, usw. Als' eine empfindliche Ungleichheit ist es weiterhin anzusehen, daß bald die späteren veränderten Ausgaben berücksichtigt sind, bald nicht. Der Herr Verfasser wünscht in seinem Vorwort, daß ihm kein Vorwurf etwa vorhandener Lücken wegen gemacht werde. Das ist für ein biblio graphisches Werk großen Umsauges selbstverständlich. Aber die eben gegebenen Beispiele bezeichnen Mängel des inneren Ausbaues (zumal dann, wenn ausreichende Vorarbeiten schon vorhanden waren); soll sich der Taschengoedeke bewähren, wie es wohl in seiner Absicht liegt, sich von Auflage zu Auslage vervollkommnen, dann muß sein Aufbau diejenige bibliographische Sicherheit bieten, die es dem Benutzer ge stattet, von vornherein zu wissen, was er zu finden hoffen darf, was nicht. Das läßt sich durch Kürzungen oder durch Vermehrungen er reichen, nur muß es erkennbar sein, worüber der Taschengoedeke Aus kunft geben will. Er will die beeilten Buchfcststcllungen unterstützen, der etwa eine Auktionsausstellung besuchende Büchersammlcr soll ihn in der Tasche tragen, der Buchhändler im Laden zur Hand haben, dem ein Buch znm Kauf angeboten wird. In beiden Fällen wird das Fehlen der Kollationsangabcn, die nicht durchgehend, sondern nur vereinzelt j (für Bild- und Mnsikbeilagen) gegeben werden, häufig vermißt werden. 1610*
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