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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1924
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- Deutsch
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1283k«»r>-l>bl°u I. d. Dtschn. vuchhandel. Redaktioneller Teil. 22g, 29. September 1924. für ihr zahlreiches Erscheinen; war doch mit der Zahl 94 der versammelten Mitglieder genau das Doppelte des Vorjahres erschienen! Als Gast konnte der Vorsitzende wieder Herrn Paul Nitschmann-Bcrlin und als Ehrenmitglieder die Herren Max Kretschmann-Magdeburg, Walther Jäh-Halle und Rudolf Hopser- Burg begrüße«. Die satzungsgemäße Einberufung wurde vom Vorsitzenden festgestellt und weiter von ihm bekanntgegeben, daß Herr Reinecke-Magdeburg das Protokoll, Herr Mark-Rudol« stadt die Rednerliste führen, sowie die Herren Frahm-Erfurt und Clauß-Saalfeld als Stimmzähler wirken werden. Beim Eintritt in die Tagesordnung heißt der Vor sitzende Herrn vr. Menz-Leipzig vom Börsenverein herzlich willkommen und erteilt ihm das Wort zum Referat -Die Wirt schaftslage allgemein und im deutschen Buchhandel«. Versailler Friedensbertrag — Volks- und weltwirtschaftliche Auswirkung der Flucht in die Ware — Vermögens- und Ein kommensverschiebungen — Geldknappheit — Kapitalsverluste der Industrie — Arbeitsstockung — Preisabbau — Versagen der Ban ken — Kreditgesahren — Umstellung — sind die Hauptpunkte des allgemeinen Teils der trefflichen Ausführungen,-die damit enden, daß die Not immer der größte Lehrmeister gewesen sei, Wohl leben aber nur selten zu Fortschritt geführt habe. Für den Buch handel lägen die Verhältnisse nicht so ungünstig, wenn auch nicht für all« Zweige gleichmäßig. Kreditwesen sei wieder erfor derlich, da sonst kein Neuigkeitenvertrieb denkbar wäre. Auch beim Barsortiment sei das Lager zu groß geworden, der Wege zum Abstoßen des Überflusses seien aber zu wenige. Das Sortiment müsse sich spezialisieren, der Zeit entsprechend einstellen. Der Verlag produziere zu viel. Für ein gedeihliches Fortbestehen des Sortiments sei stärkerer Zusammenschluß, reges Vereinsleben und größeres Gemeinsamkeitsgefühl im Buchhandel erforderlich. Reicher Beifall lohnte die interessanten Ausführungen. Zu Punkt 2 verliest der Vorsitzende den Jahresbericht (Abdruck erfolgt demnächst im Börsenblatt). In trefflichen Wor ten und sicherem Urteil wird das verflossene Vereinsjahr noch mals aufgerollt: Schlüsse und Folgerungen, ernste Mahnungen und zu erstrebende Ziele, schließlich die Forderung, frischen Mu tes in das neue Verbandsjahr einzutreten mit dem Gelöbnis, in Rechtschaffenheit und Liebe zum Berufe allezeit zusammcn- zustehen. Diese fleißige Arbeit des Vorsitzenden wurde wieder holt durch anhaltenden Beifall anerkannt. Herr vr. Eug « n Diederichs - Jena bespricht, da er seiner Krankheit wegen die Versammlung gleich verlassen muß, zusammenhängend einige Punkte des Jahresberichtes, woraus das Folgende hervorgehoben sei. Die Erschienenen und beson ders die Jugend möge dem Jenenser Gei st entsprechend handeln. Dieser werde am besten durch Vergleich mit dem Leip ziger und Berliner Geist gekennzeichnet. Der Leipziger Geist sei der der Vertuschens, der Kompromisse, der Berliner der der Organisation, der Jenenser Geist der des organischen Denkens. Zwei Fahnen möchten künftig in Buchhändlerversammlun gen mahnend grüßen: die eine Fahne müsse die Aufschrift tra gen »Buchhändler sein, bedeutet Gentleman sein» und die andere: »Buchhändler sein, bedeutet durch das Buch dem Geiste dienen und damit dem Leben«. Wir müßten ethisch empfin den und nicht nur an der Verbesserung der Organisation arbei ten, sondern auch an der des Verlegers und Sortimenters. Die Sommerakademien könne man nicht mit wenigen Wor ten abtun. Wenn die evangelischen Sommerakademien einen starken Besuch und die übrigen nur geringen zu verzeichnen hätten, so läge das am Geist in der Gehilfenschaft. Reklame im Buchhandel sei zu begrüßen, aber sie müsse mehr sein als Tamtam; nicht Geschrei führe das Buch zum Erfolg, es müsse letzten Endes eine Melodie ausklingen. Obgleich Feind der Titel, so wünscht D. trotzdem, daß man jene Buchhändler, die der Ausgabe gerecht würden, nur dem guten Buch den Weg zu bahnen, doch durch einen Titel auszeichnen solle, wofür D. als besonders passend »Buchrat« vorschlägt. Der Teuerungs zuschlag habe seine Berechtigung verloren. Der Buchhändler müsse Buchseelsorger sein; d. h. er dürfe erstens nicht' mit Liner Maske im Gesicht umherlaufen, zweitens müsse er ein königlicher Kaufmann oder, was dasselbe sei, ein anständiger Mensch sein und drittens müsse er Gemeinschaftsgefühl haben. Der vertretene Jungbuchhandel aber solle hier mutig seine Meinung sagen. Um den Gang der Verhandlungen nicht zu stören, muß eine zusammenhängende Entgegnung natürlich unterbleiben, da gegen beginnt nunmehr die Besprechung des Jahresberichts, die besonders rege bei den Absätzen Schulbüchergeschäft, Produk tion, BAG und Reorganisation des Börsenvereins wird. Von den Schulbücherverlegern wird höherer Rabatt und weniger direkte Lieferung gewünscht. Auch die Sommerakademien be schäftigen die Versammelten länger. Unter starkem Beifall wird schließlich der Jahresbericht genehmigt. Der Vorsitzende setzt darauf eine Pause von 10 Minuten an, während der uns die Jenenser Kollegen durch einige stimmungs volle Lieder der Kurrende überraschen. Danach erteilt der Vorsitzende dem Schatzmeister, Herrn Albert Neubert-Halle, zur Erstattung des Kassenberichts das Wort. Die von den Herren Gast-Zerbst und Schröck- Nordhausen geprüfte Jahresrechnung wurde von der Versamm lung anerkannt und die Entlastung erteilt. Darauf wird ein stimmig beschlossen, einen Jahresbeitrag von 10 Goldmark, ein Ausnahmegeld von 20 Goldmark und ein Abwesenheitsgeld bei Verbandsversammlungen von 3 Goldmark zu erheben. Der 4. Punkt der Tagesordnung bringt die Wahl des gesamten Vorstandes. Aus berechtigten geschäftlichen und familiären Gründen lehnte der Vorsitzende die Wie derwahl ab und ließ sich trotz immerwährend wiederholter Bit ten in der Vorstandssitzung, der Vorbesprechung und der Haupt versammlung nicht zur Wiederübernahme bewegen. Der stell vertretende Vorsitzende Herr Rudolf Z i ck f e ld t - Osterwicck bittet ebenfalls von der Wiederwahl abzusehen, da die Tätig keit im Deutschen Buchdruckerverein und im Zeitungsvcrleger- verein, sowie andere Ehrenämter und das eigene Geschäft eine wirkliche Mitarbeit nicht mehr zulassen. Der Schatzmeister, Herr Albert Neubert- Halle, legt das Amt nach eben überstan dener schwerer Erkrankung nieder. Die übrigen Vorstandsmit glieder sind satzungsgemäß neu zu wählen. Die Wahl des ge schäftsführenden Vorstandes findet satzungSgemäß durch Stimm zettel statt. Herr Friedrich Reinecke (Central-Buchhand- lung u. Antiquariat Fr. Reinecke), Magdeburg, wird einstim mig zum Vorsitzenden, Herr Otto Mark, Rudolstadt, einstim mig zu dessen Stellvertreter und Herr PaulPabst (Reinhold Pabst), Delitzsch, einstimmig zum Schatzmeister gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder werden durch Zuruf gewählt, und zwar Herr Victor Schrocder, Gotha, durch Wiederwahl, und ferner die Herren Rolf Kreisch mann (Creutz'sche Ver lagsbuchhandlung), Magdeburg, WalterSchwalbe (Eduard H. de Rot), Dessau und Direktor Leopold Klotz (Friedrich Andreas Perthes), Gotha. Herr Rein ecke dankt der Versammlung für das chm ge schenkte Vertrauen. Die Wahl sei den Mitgliedern sicher leichter geworden als ihm die Annahme. So bereitwillig er jederzeit helfe und mitarbeite, so sei er doch nicht der Mann, der sich auf einem so exponierten Posten wohlfühle. Er wolle aber ver suchen, den Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden. Da er mit Bestimmtheit damit gerechnet habe, daß der Vorsitz trotz allem in den bisherigen bewährten Händen bleibe, so sei er von der nun stattgesundenen Wahl doch so überrascht, daß es ihm nicht möglich wäre, sofort ein Programm zu entwickeln. Lebhaften Meinungsaustausch ergibt wieder Punkt 5 der Tagesordnung, die Festsetzung der Verkaussbestimmungen. Der Vorsitzende schlägt vor, es den örtlichen und regionalen Ver einigungen zu überlassen, einen Spefenzuschlag zu erheben, des sen Höhe sie selbst festzusetzen, zu schützen und gegebenenfalls zu vertreten haben. Herr Paul Nitschmann- Berlin entgegnet zunächst den Ausführungen des Herrn vr. Diederichs, weist die Notwendigkeit der Organisation nach und schildert für das Sor timent die Notwendigkeit des Spesenzuschlags. Es gäbe kein Gewerbe, das von der Berechtigung, z. B. die Umsatzsteuer abzu wälzen, keinen Gebrauch mache; warum solle gerade das Sor timent diese aus der eigenen Tasche bezahlen? Herr Alban
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