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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1924
- Strukturtyp
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- 1924-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1924
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- Deutsch
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12566 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 225, 24. September 1924. vr. Chr. Schrempf-Stultgart geleitet wird. Die Nachmittage bringen Wanderungen, die Abende geselliges Beisammensein sowie eine Auf führung von Goethes »Iphigenie« durch das Deutsche Nationaltheater in Weimar. Näheres durch die Geschäftsstelle der Volkshochschule Thüringen, Jena, Carl Zeiß-Platz 3. Eine Hcrdcrbüchcrei in Mohrnngcn. — Anläßlich der Feler von Herders 186. Geburtstag (geb. 26. August 1744) Unterzeichneten eine An zahl von Mitgliedern des Literarisch-Polytechnischen Vereins und Mit glieder des Magistrats in Mohrungen einen Vertrag über Bildung einer Arbeitsgemeinschaft zwischen Stadt und Verein zwecks Gründung einer Stadtbücherei, die den Namen Herders tragen und ihre Stätte im Geburtshause Herders haben soll. Touristensturm gegen Marbakka. — Die Neugier und Zudringlich keit der Nordland-Touristen scheinen gelegentlich bedenkliche Formen anzunehmen. SeIma Lagerlöf hat sich, wie man in den skandi navischen Zeitungen lesen kann, genötigt gesehen, ihr Gut Mu rbakka — das auch denen, die cs nicht besucht haben, aus der autobio graphischen Kindheitsschilderung der Dichterin vertraut geworden ist — völlig abzusperren. Die Reisenden brachten es fertig, an die Fenster hcranzutrcten und in das Speisezimmer, während Selma Lagerlöf bei Tisch saß, hineinzustarren. Sie gingen ungeniert im Garten umher. Bis an 40 fremde Automobile waren einmal bei dem Besitz tum versammelt. Aus allen Ländern kamen Vereine und Schulen, die die berühmte Dichterin sprechen, sie in ihrem Heim sehen wollten. Die Folge war, daß Selma Lagerlöf den Zugang zum Wohnhause hat verbieten müssen. Zeitungsverbot. — Der Minister des Innern hat auf Grund der 88 8, Ziffer 1, 21 des Gesetzes zum Schutze der Republik vom 21. Juli 1922 das Erscheinen der im Verlage »Vereinigung internationaler Ver lagsanstalten G. m. b. H.«, Berlin 8>V. 61, Planufer 17, erscheinenden Zeitschrift »Der Knüppel«, satirische Arbeiterzeitung, auf di? Dauer von drei Monaten, und zwar für die Zeit vom 31. August bis einschließlich 30. November 1924, verboten. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 223 vom 20. September 1924.) PemnalliaAMen. Gestorben: am 19. September Herr Willy Heyne, Prokurist der Firma G. D. Baedeker G. m. b. H. in Essen. Der Verstorbene hat der Firma über 35 Jahre lang mit uner müdlichem Fleiß gedient. Er war schon in die Handlung eingetretcn, als diese von den Herren Julius und Eduard Baedeker geleitet wurde. Er hat dann mit den Herren Gustav und Ticdrich Baedeker ge arbeitet und ist in den letzten Jahren Herrn Alfred Baedeker, dem Sohne Diedrich Baedekers, eine treue Stütze gewesen. Er war eine überaus beliebte Persönlichkeit, nicht nur im Kreise seiner Kollegen und seiner Kundschaft, sondern in der Bevölkerung Essens überhaupt. Nachdem im vorigen Jahre die Firma Baedeker ihren Prokuristen Erasselt nach fünfzigjähriger Tätigkeit verloren hatte, ist sie abermals von einem schmerzlichen Verlust betroffen worden. Auch hier handelt es sich um eine Persönlichkeit, die die besten Grundsätze eines treuen Angestellten verkörperte, die mit Liebe an dem Buchhandelsberufe hing und ein Vorbild von Treue und guter Gesinnung für die Heran wachsende Jugend in unserm Berufe gewesen ist: ferner: am 17. September Herr Anton Hußla, Prokurist der Nürn berger Bücherei und Verlagsgcsellschast Töllinger L Co. in Nürnberg, der er lange Jahre hindurch wertvolle Dienste geleistet hat. EMWal. (Ohne Verantwort»«« der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Broschiert oder gebunden. Es mehren sich sie Fälle, wo das Sortiment broschierte Exem plare zum Umtausch gegen gebundene zuriicksendet. Die Ursache zur irrigen Expedition ist das Fehlen der Bezeichnung »broschiert» oder »gebunden» ans den Bestellungen. Während nach alten Traditionen stets broschiert geliesert wurde, wo die Bestellung keine nähere An gabe trug, wird jetzt von cinerAnzahl Firmen bei Belletrist,t »gebunden» gewünscht, wenn nicht ausdrücklich »broschiert» bestellt wird. Welche Firmen so beliefert sein wollen, ist dem Expedienten nicht immer bekannt. Auch bestehen oft, Zweifel, ob der Besteller bas fraglich« Werk zur Belletristik ober Wissenschaft rechnet. Um allen irrige» Expeditionen und den damit zusammenhängenden un produktiven Arbeiten vorzubengen, wäre es zu empfehlen, wenn eine einheitliche Liefcrungsart wieder Platz greisen würde, di« vom Bör» senvcrcin bestimmt und bekanntgegeben werden mühte. Bis zur Klärung dieser Frage liegt es im beiderseitigen Interesse, die ge wünscht« Ausgabe auf der Bestellung anzngeben. L. Dezentralisation des Sortimentsbuchhandels. Wandert man durch die Straßen einer Großstadt, so macht man die merkwürdige Beobachtung, daß man alle oder wenigstens die meisten Buchhandlungen dicht beieinander in den vornehmen Stadt teilen findet. In Berlin gruppieren sie sich um den Potsdamer Platz, in Magdeburg ist es der südliche Breiteweg, in Bonn- die Gegend um sie Universität —, nur um drei Städte zu nennen, deren Topo graphie mir gerade gegenwärtig ist. Kommt man sagegen nach dem Norden, Osten und Südostcn von Berlin (Neukölln), so fällt einem der Mangel an Buchhandlungen auf. Und doch wohnen dort viele Menschen, die nach geistiger Nahrung hungern: der Mittelstand und die Arbeitermassen. Namentlich die Arbeiter scheuen sich meist, die prächtigen Buchläden des Westens zu betreten, sie fühlen sich da nicht hingehörig, sind zu unsicher in ihren Kenntnissen, Bücher betreffend, glauben auch mit ihrem Arbeitsanzug anzustvßen. Warum fehlen in den Gegenden -des kleinen Mittelstandes die Buchhandlungen? Papier handlungen gibt es dort wohl, die nebenher auch Bücher führen, aber es sind meist minderwertige. Fehlen die Ideale, der Wagemut, das Geld? Ich meine, hier müßte geholfen werden. Diese Volksteile, die auf das Buch warten, die jedes Buch im Eigenbesitz Hochhalten und mit Andacht lesen, müßten dem Buche erhalten und in steigendem Umfange gewonnen werden. Also Dezentralisation -des Sorti mentsbuchhandels, das ist es, was wir wünschen; dadurch würde nicht nur dem Volke geholfen, auch der Buchhändler, der es wagte, sich in diesen bis jetzt bnchlosen Stadtteilen niederzulassen, würde kein schlechtes Geschäft machen. Er müßte aber keine Prachtlädcn mit Luxusausgaben aufmachen, sondern in einfachen anständigen Ver- kaufshallcn Hausmannskost bieten, die uns am meisten nottut: Klas siker. Reclamheftc, Wiesbadener Volksbücher und wie sic alle heißen. Diese Ausführungen entnehmen wir einer Würzburger Doktor- dissertation des jungen Bonner Gelehrten Wilhelm Lehman n*), die, wie es jetzt üblich ist, nicht im Druck erschienen ist, die aber viel Beherzigenswertes enthält. Ter Verfasser ist besonders berufen, über'diese Dinge zu sprechen, da er selber Buchhändler ist, und zwar Mitinhaber der altangesehenen Tümmlerschen Verlagsbuchhandlung, sie seit 1807 besteht und in der Werke von Eichendorff, Heinrich Heine, Franz Bopp, Grimm und anderen Größen der Dichtung und Wissenschaft zum ersten Mal erschienen sind. Studiendirektor a. D. vr. W a s s e r z i e h e r. Wanderbuchausstellung. »Der Nordische Gedanke« nennt sich eine fast nahezu 200 Bände umsassen.de, ansgewählte Sammlung, die der Ver lag Deutsche Gemeinschaft, Bad Berka bei Weimar, im Ver ein mit hervorragenden Mitarbeitern Anfang dieses Jahres für einen -engeren Kreis geschaffen hat. Angeregt durch den großen Zu spruch und die rege Anteilnahme aus dem Publikum, ist diese Samm lung weit über ihre Ursprünglichkeit hinaus gewachsen und stellt nun unter geschickter Leitung eine Wauderbnchausstellung dar, die für Deutschlands Erneuerung stark entscheidend werden kann. Tie Ausstellung bedeutet als Sammlung ein Kulturgut, weil sie wie ein Markstein die geistige Geschichte unseres Volkes zeigt. Angefangen von der «deutschen Vorgeschichte und germanischen Altertumskunde, führt sie hinüber in das gewaltige Reich der vorhandenen Zeugnisse von Mythologie und Sage der Völker, besonders des Deutschen Volkes. Sie enthält Bücher über die alten Religionen, Zend Avesta, die indische Veda, die herrlichen Sänge der Nigveda, Bhagavadgita, und besonders die Edda in ihren verschiedenen Übersetzungen und Deutungen. Und das ist der grundsätzliche Gedanke: Aus der Eddaforschung und ver gleichenden Mythologie der Völker das zusammenhängende Glaubens- *) »Soziale Verfassungskämpfe in der Absatzorganisation des deut schen Buchhandels zwischen Buchkonsumentenvereimgungen und regu lärem Buchhandel.« 1922. 0
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