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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1925
- Strukturtyp
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- 1925-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1925
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- Deutsch
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bl 60vbrs«blarr f. ö. Dtjch». vuchhaLdel. Redaktioneller Teil. 72, 26. Mürz 1925. Zeit (Dr. S^rukner: »Grillparzer, Raimund und Nestroy«, Dr. von Payer: Grillparzers Bibliothek) und der heutige Vortrag Dr. Kurt Thomasbergers weisen die Richtung, der die Gesellschaft treu bleiben will. Im heurigen Jahre kommt durch den Einleitungsband- das ver dienstvolle von Hofrat Dr. Wolkan herausgegedene Sammelwerk »Wiener Volkslieder aus fünf Jahrhunderten« zum Abschluß, und gleichzeitig für das Jahr 1925 ist eine im Manuldruckverfahren vom Kartographischen (ehemals Militärgeogvaphischen) Institut -besorgte Faksimile-Reproduktion einer der schönsten Inkunabeln als Publi kation in Vorbereitung genommen, und -war die 1483 von Lien hardt Holl in Ulm gedruckte deutsche Übersetzung des ursprüng lich indischen Fa'belwerEes P a n t s ch a t a n t ra, ein ungefähr 400 Seiten umfassender Band im stattlichen Quartformat mit ungefähr 12V Blatt großer Holzschnitte von hohem kunsttechnischen und be deutendem kulturgeschichtlichen Interesse. Der Vortrag des Dr. T h o m a sd e r g e r, «betitelt: »Die Lite ratur über das Burgtheater«, konnte von vornherein auf das wärmste Interesse der Anwesenden rechnen, gehört doch alles, was das Burg theater «betrifft, zu den Herzensangelegenheiten jedes kulturell orien tierten Wieners. Es war sehr erfreulich, zu sehen, daß der Vor tragende in diesem Stoffgebiet vollständig zu Hause ist und über eine genaue Kenntnis der Geschichte und Literatur über das Burgtheater verfügt. Darum war es ihm auch ein Leichtes, den Stoff, der sich über einen Zeitraum von anderthalb Jahrhunderten erstreckt, sachlich und übersichtlich zu gliedern und eine geradezu plastische, abgerundete Dar stellung zu geben. In dieser war keine Lücke, es fehlte kein irgendwie wichtiges Moment. Die großen, monumentalen Werke über das Zlurgtheater fanden selbstverständlich gebührende Beachtung, doch auch die kleinsten — aber mitunter warmherzigen — Monographien über einzelne Schauspieler wurden nicht übersehen. So kam denn ein ab gerundeter Vortrag zustande, für den die Zuhörer mit herzlichem Bei fall dankten, und es wurde allgemein die Hoffnung ausgesprochen, diesen theatergeschichtlichen und literarischen Essay bald gedruckt besitzen und lesen zu können. Wie mir mitgeteilt worden ist, wird diese Hoff nung bald in Erfüllung gehen. Wien, Mitte März 1925. Friedrich Schiller. Frankfurter Buchmesse. — Wie im vergangenen Herbst wird die Buchmesse auch zu der Frankfurter Frühjahrsmesse vom 19.—22. April im oberen Stockwerk des »Hauses Werkbund« untergebracht sein. Sie bietet Sortimentern günstigste Gelegenheit, sich über Neuerscheinungen zahlreicher ausstcllender Verlage zu orientieren. Frankfurts vorteil hafte geographische Lage, die auch der Buchmesse ihre besondere Be deutung zusichert, ist bekannt. Anläßlich der Frankfurter Frühjahrs messe tagt der Mitteldeutsche Buchhändlerverband E. V. am 19. April in Frankfurt a. M. Zwcihunderttausend Besucher auf der Leipziger Frühjahrsmesse. — Auf Grund der verkauften Meßabzeichen, Tageskarten und der ausgegebenen Ausstellerkarten ist festgestellt worden, daß die Gesamt zahl der geschäftlichen Meßbesucher der Leipziger Frühjahrsmesse 1925 mindestens 168VVV beträgt. Die Ehren-Ausweiskarten, ferner die Dienst-, Arbeiter-, Studenten- und Schülerkarten usw. find dabei nicht mitgezÄhlt. Bei ihrer Hinzurechnung überschreitet die Gesamtbesucher zahl der Frühjahrsmesse 20V VVO. Auszeichnung eines deutschen Verlags in Argentinien. Die deutsche Verlagsgesellschaft Dckitora Internaeional in Ber lin, die bekanntlich im großen Stile deutsche Literaturwerbe, spanische klassische Werke und spanische Romane herausbringt, hat vom Präsi dium der lm Februar in Buenos Aires veranstalteten Landes ausstellung für Unterrichtsgegenstände, Schulbedarf und Lehrmittel die goldene Medaille erhalten. Die Dckitora Internacional hat sich in den Ländern spanischer Zunge besonders durch ihren Nachdruck der »dlov6ls8 DjempIsreZ« von Cervantes aus dem Jahre 1616 im Manuldruck bekanntgemacht. Sie hat weiterhin eine spanische Klassiker- Ausgabe unter dem Sammeltitel »l'eLtro D8paüol« veranstaltet, die aus 7V Bände berechnet ist, wovon 21 Bände bereits vorliegen. Gegen den Warenhandel der Beamten in behördlichen Räumen. — Die Neichstagsabgeordneten Findeisen und Beythien haben fol genden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsrcgicrung zu ersuchen, statistische Erhebungen anzustellen über Arl, Zahl, Umfang und Umsatz der in behördlichen Räumen be stehenden Warenversorgungsstellen der Beamten. Insbesondere ist zu ermitteln. s) tu welchen behördlichen Gebäuden sie untergebracht find und welche Beträge von ihnen an die behördlichen Kassen für Miete, Heizung, Beleuchtung usw. entrichtet werden, b) inwieweit Beamte entgeltlich und unentgeltlich die Arbeiten in den erwähnten Betrieben ausführcn, c) welche Steuerleistnngen diese Betriebe gegenüber Reich, Ländern und Gemeinden vollbringen, ck) inwieweit und zu welchen Bedingungen ihnen öffentliche Kre dite als Betriebsmittel zur Verfügung gestellt lvordeu sind. Gegen den Hausierhandel unter Benutzung von Kraft w a ge n richtet sich folgender Antrag derselben Abgeordneten: Der Reichstag wolle beschließen, die Neichsreg'iernng zu ersuchen, eine Ergänzung der Neichsgewerbeordnung dahin zu veranlassen, daß der Hausierhandel im großen insbesondere unter Be nutz» ngvonKraftwagenverboten wer de. Tollten Bilderbücher mit Blockschrift hcrgestellt werden? — Der B u ch h ä n d l e r i s ch e F r a k t u r b n n d teilt uns folgende von ihm erbetene Antwort mit: Vom Bund für deutsche Schrift ist uns Ihre Anfrage über die Verwendung von Antiqua für Bilderbücher, die für das erste Lesealter bestimmt sind, zugegangen. Wir möchten Ihnen darauf erwidern, daß der Umstand, daß neuerdings eine Reihe von Schulen zur Verwendung lateinschriftlicher Fibeln übergegangen ist. den Bilderbuch-Verlegern keinen Anlaß bieten sollte, nun die Be schriftung ihrer Bilderbücher in Lateinschrift und womöglich gar in Großbuchstabeu-Schrist vorzunehmen. Für die Verwendung lateinischer Schrift im ersten Schreib-Leseunterricht werden lediglich methodische (wenig stichhaltige) Gründe geltend gemacht, und zwar nur für das erste Halbjahr dieses Unterrichts. Dann folgt sofort der Übergang zur deutschen Schrift sowohl im Lesen als auch im Schreiben, wie auch die führenden Vertreter der neuen Fibel erklärt haben, daß das Ziel, die deutsche Schrift zu lehren, auf dem neuen Wege nur um so energischer festgchalten werden solle. Der Bilderbücher-Verlegcr würde also geradezu durch lateinische Beschriftung scinerBil derbücher deren Geltung zeitlich ein schränken, statt ihre Lebensdauer zu erweitern. Er würde mit solcher Handlungsweise außer zur Schädigung seines Absatzes höchstens noch zur Untergrabung der Geltung unserer deutschen Schrift beitragen, wenn diese nicht zu fest im deutschen Gemüt verankert wäre. Sicher ist demnach wohl nur, daß Bilderbücher mit Lateinschrift in weiten Elternkreisen aus ener gischste Ablehnuirg stoßen würden. Jedes Bilderbuch wendet sich an das Gemüt des Kindes. Dem schlägt aber die nüchterne Antiqua ins Gesicht. Text in Lateinschrift mit ihrer Beschränkung auf nur 2 der einfachsten Formenelemente, die Gerade und den Kreisbogenteil, kann niemals die Phantasie des Kindes in Schwingung versetzen, wie die »krause« deutsche Schrift es tut. Bohrt sich doch jedes gesunde Kind in die krauseste Formenfülle Schnorr v. Carolsfelöscher, Ludwig Nich- terscher, ja Dürerscher Holzschnitte mit tiefster Andacht hinein. Denn das Kind ist formenhungrig, und es wäre ein Wahnwitz, seine Phanta sie mit Lateinschrift niederzuhalten, wo wir unsre der Poesie des Kin derbuches kongeniale echte Fraktur haben, bei deren Schöpfung ein Albrecht Dürer Pate gestanden hat. Von irgendwelchen Maßnahmen von Landesregierungen gegen die deutsche Schrift ist uns nichts bekannt. Ein Erlaß des preußischen Kultusministers, der den Gebrauch der Lateinschrift im ersten Unter richt direkt verbietet, ist niemals aufgehoben worden, und von der württembergischen Negierung ist sogar neuerdings eine Verfügung an sämtliche Ministerien über die Bevorzugung der deutschen Schrift er gangen, deren Wortlaut Sic aus der Anlage ersehen wollen*). Die Peiniger unserer nnerlösten Brüder in Südtirol haben ihnen den Ge brauch ihrer deutschen Schrift verboten, und die wissen, warum, denn der »Oorriere ckella 8era« schrieb: »Krieg allen, Buchstaben, die nicht lateinisch sind. Die deutschen Buchstaben sind gewissermaßen Besta n Li te ile der deutschen Sprache. Darum Abschaffung dieses Wahrzeichens!« So sorgen unsere Feinde dafür, uns die Augen zu öffnen. Die deutschen Landesregierungen werden dieses Kulturgut ge wiß nicht abbauen. Aus Großbritannien. — »Weltanschauung« ist ein Wort, das manchmal in den Sprachen anderer Kulturvölker als deutsches Wort übernommen wird, weil sic keine Übersetzung dafür haben. AuS diesem Grunde scheint man sich auch die Weltauffassung recht einfach zu machen, sonst würde nicht ein Buch eines noch nicht 14 Jahre alten Knaben in England Leser finden, freilich kostet es nur 1 sk. und ist 44 Setten stark; es lautet: dkuAAvtZ ruicl dien: a 6o/s Opinion on tks Dnirei-s» von William Margrie. Das Buch des Knaben-Philosopheu, der eine *) Abgedruckt im Bbl. Nr. 44.
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