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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1925
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- 1925-03-26
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- 26.03.1925
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6 I älÄörsrnblott I. d. Dtlchn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 72. 26. März I92S. 57 von Burgersdijk Sa Niermans in Leiden (1346 Nrn.), die beiden ersten nur die Autoren enthaltend. Ein präch tiger Katalog über Kostüme liegt von Joseph Bacr Sa Co. in Frankfurt a. M. vor (Nr. 764). Das äußerst umfängliche Material (1586 Nrn.) ist reich, unter andern! nach Ländern ge gliedert, und bei der Durchsicht begegnet man vielen seltenen und teuren Werken, die ja gerade auf diesem beliebten Sammclgebietc häufig sind. Ein so umfangreicher Antiquariats-Katalog darüber ist jetten erschienen. Von den vielen Katalogen über Kunst sind nur wenige erwähnenswert, die meisten enthalten neue Bücher der letzten Jahre zu mehr oder minder herabgesetzten Preisen. Gut bearbeitet sind Katalog 142 von Friedrich Cohen in Bonn (887 Nrn.) und Katalog 151 von Paul Alickc in Dresden, der den einschlägigen Teil der Bibliothek von Fer dinand Avenarius verzeichnet. Durch seine Herkunft ist auch in teressant Katalog 5 der Ntopia-Buchhandlung in Ber lin, er enthält die Bibliotheken des großen russischen Dichters Wassilij Joukovskij und seines Sohnes, des Malers Paul Jou- kovskiji Die wie auf so manchem andern auch auf dem Gebiete ! K un st g c w e r b c führende Firnia Karl W. Hie rse mann in Leipzig gibt in ihrem Katalog 546 (1299 Nrn.) eine Aus wahl aus ihren Beständen. Es ist interessant, darin nicht nur Bücher, sondern auch Gegenstände des Kunstgcwcrbcs, wie ein chinesisches Stcinrclief aus dem Jahre 147 n. Ehr., chinesische Grabsiguren usw., zu finden. (Schluß folgt.) Wirtschaftsgeschichte des deutschen Buchhandels. Es gehört mit zu den neuesten Richtungen der (Geschichtsforschung, I die Einwirkungen des Wirtschaftslebens aus die Entwicklung des I politischen Geschehens und umgekehrt zu betrachten. Aus diesem Ge- I danken heraus dürfte die im Flamberg Verlag in Gotha erscheinende I Sammlung »Die deutsche Wirtschaft und ihre Führer« entstanden sein lund sich auch mit völliger Berechtigung ihrem bisherigen Inhalte I nach als wertvoller Beitrag zur deutschen Wirtschaftsgeschichte be- I Haupte» können. Als ein Band in dieser Sammlung erschien von ^Gerhard Menz: Der deutsche Buchhandel*). In diesem Bande, der I jedem Buchhändler seinem Inhalte nach völlig vertraut werden muß, I schildert der Verfasser, der uns aus seinem soeben erschienenen Buche »Deutsche Buchhändler« (vgl. Bbl. 1924, Nr. 295) bereits als Kenner Ider Geschichte des deutschen Buchhandels bekannt ist, die Wirtschafts geschichte des deutschen Buchhandels. Durch das ganze Buch, das in I großen Zügen von Gutenberg an bis zur Neuzeit, oft an den Vor- I bildern einzelner Persönlichkeiten und Führer gemessen, die Geschichte Idcs deutschen Buchhandels umfaßt, geht der Wunsch, den inneren Zu sammenhalt, den Geist der Kollegialität, den Nexus im Buchhandel Ibesondcrs hervorzuheben. Es ist der Leitsatz, den man dem ganzen IBuche vvransetzcn könnte, wenn wir auf S. 70 lesen: »Mögen An- Isätzc vorhanden sein, die das Verhältnis zwischen Verleger und Sorti- Imenter beinahe im Sinne desjenigen von Arbeitgeber und Arbeit nehmer betrachten möchten; noch gilt der Geist der Kollegialität und Inoch übcrwicgt das Gefühl, daß beide gleichmäßig Buchhändler sind.« ^ Im ersten Kapitel befaßt sich der Verfasser mit dem Thema I»Buchware und Buchhandel«. Der Umfang des Buchhandels »kann nicht eng begrenzt werden, wie auch in Satzungen usw. nie vom »Buche«, sondern von »Gegenständen des Buchhandels« gesprochen Iwird. Das Buch selbst ist geistiges Erzeugnis, das durch eine eigene Igeistige Leistung des Verlegers und seiner Mitarbeiter materialisiert, Id. h. kaufmännisch nutzbar gemacht wird. Nicht eine einzelne Ware list das Buch, sondern eine Warengattung, die aber stets innerhalb Idos gesamten Warcnhandels ihre Eigenart bewahrt. Die Herstellung Idcs Buches erfordert oft recht nahe Beziehungen des Buchhandels zu Iben anderen Buchgewerbcn, der Buchdrnckcrei und Buchbinderei. Der lUrhcberrechtsschutz. der besondere rechtliche Schutz, den das Buch ohne Iweitercs anderen Warenerzeugnissen gegenüber genießt, trägt viel dazu Ibei, die Eigenart dieses rein geistigen Erzeugnisses hcrauszuschälen. »Zwar ist gerade der Urheberrechtsschutz erst eine Errungenschaft der mienesten Zeit, aber auch ohne seine gesetzmäßige Form war er Ziel »md Tat des vornehmen, führenden Buchhandels. Der Kampf gegen Iden Nachdruck war eine der edelsten Aufgaben aller Köpfe im Buch handel. *) M enz. Gerhard: Der deutsche Buchhandel. Die deutsche Wn t- Ischaft und ihre Führer. Bd. 4. Gotha: Der Flamberg Verlag 1925. jl69 S. 8°. Preis Mk. 3.60. »Die U n t e r n e h m e r p e r s ö n l i ch k e i t des Verlegers« steht im Mittelpunkt des gesamten Buchhandels. Der Name »Ver leger« war in früheren Zeiten für Kaufherren aller Handelszweige gängig, weil mit ihm kapitalkräftige Handelsherren, die ihren Hand werter» Verlag, d. h. Vorschuß gaben, bezeichnet wurden. Unter Ver lag versteht man heute im allgemeinen nur den Buchverlag, ein Zeichen dafür, daß sich der von altershcr gewohnte Geschäftsgang bis heute in gleicher Form im Buchhandel erhalten hat. Der Verleger ist Ver mittler, Financier, Organisator, Führer, nicht Erzeuger der Literatur, welche Aufgabe dem Autor zukommt. Tie vornehme Aufgabe des Verlegers, zu neuen geistigen Erzeugnissen anzuregen, wird von Män nern wie Kant und Fichte näher definiert. Nicht nackte Gewinnsucht treibt den Verleger; hierdurch würde seine Tätigkeit nach Menz zur Kuppelei herabgewürdigt. Die Eigenschaften, die ein Verleger bc sitzen muß, bedingen die geringe Aussicht auf Erfolg für einen Selbst verlag. Da nur in der Persönlichkeit der Verlag seine Vollendung finden kann, werden Staats- und Vereinsverlage, und nicht zuletzt auch die heute üblichen Buchgemeinschasten, nur dann ihre Stellung im allgemeinen Geistesleben behaupten können, wenn der Leiter dieser Einrichtungen dem Ganzen den Stempel seiner Persönlichkeit auszu drücken vermag. Die Buchgemeinschaften, die durch ein mehrköpfiges Direktorium geleitet werden, sind gerade durch die Mehrzahl der Leiter untereinander gehemmt. Der hier vorliegende Fall von Kol- lcktivverlagen kann als ein Schritt zur Sozialisierung des Buchhandels angesehen werden. Sozialisierung würde aber bei der auf rein gei stigem Gebiet liegenden Tätigkeit des Buchhandels brutalste Berge waltigung aller Individualität und somit das Ende aller freien Gcistescntwicklung bedeuten. Die schon so oft geforderte Kulturabgabe von Werken der deutschen Dicht- und Tonkunst liegt auf gleicher Linie. Es ist ein Glück, daß an der Gesundheit des deutschen, vielleicht alles menschlichen Geisteslebens überhaupt, sich solche Phantome und Pro bleme totzulaufen pflegen. Im 3. Kapitel des Menzschen Buches »Der Nexus des deutschen Buchhandels« scheint der Grundgedanke der gan zen Schrift verborgen zu liegen. Johann Stephan Pütter, Göttinger Jurist 1747—1807, verstand bereits unter dem Nexus im deutschen Buchhandel das, was ihn noch heute als Einheit und natürlichen Organismus erscheinen läßt. Der damalige Meßhandel mit seinem Tauschverkehr bedeutete bereits Buchhändlcrgemeinschaft, eine Einheit in der territorialen Vielheit Deutschlands. Es stehen im Buchhandel neben- und miteinander der entschiedene Individualismus der Per sönlichkeit und der Zug zum idealen Kommunismus der Gesamtheit. Eine Musterorganisation wie der Börsenvcrein, der sich in kluger Weise nicht zum Kartell ausbaute, sondern in der Aufstellung und der Überwachung der Verkaufsordnuug seine Hauptaufgabe sah. ist die glücklichste Folge dieses Nexus. Auch die sich allmählich zur Auf gäbe der Gesamtheit entwickelnde Herausgabe der allgemeinen deut scheu Bibliographie beweist den inneren Zusammenhang des Gesamt buchhandels. Die Deutsche Bücherei hier zu erwähnen, hat Menz unter lassen. Aber auch sie kann nur als das Werk aller deutschen Buch Händler betrachtet werden. Eine große Rolle für die einzelnen Zweige des Buchhandels spielt »die S t a n 5 o r t s f r a g e«. Die zentrale Lage aller Kommissions geschäfte ist eine Selbstverständlichkeit, die gar keiner weiteren Be gründung bedarf. Das Sortiment wird dort sich am besten und sichersten entwickeln, wo seine günstigsten Absatzmöglichkeiten liegen. Die modernen Verkehrseinrichtungen haben allerdings hier schon mehr Freizügigkeit in der Ortswahl geschaffen und den Versand- und Neise- buchhandel hervorgcrnsen. Die Verlage entwickelten sich in früheren Zeiten ganz besonders dort, wo ihnen die Autoren am beguemsten zur Verfügung standen. Die Zentren der Geisteskultur waren auch Entwicklungsstätten für die Verlage. Die neue Zeit hat hier grund legenden Wandel geschaffen. Der Hochstand des Postvcrkehrs ermög licht es den Verlagen, ihre Autoren überall leicht anfzusuchen und zu erreichen. Die Herstellung ist heute das ausschlaggebende Moment in der Standortsfragc des Vcrlagshandels. Dort, wo Papierfabrik. Druckerei und Buchbinderei, von de» anderen buchgewerblichen Fa briken ganz abgesehen, nahe beicinanderliegen, ist der für billige Her stellung besonders geeignete Verlagsplatz. Es bleibt darum aber dem Verlagsherrn unbenommen, seine Büros weitab vom Getriebe auf zuschlagen, um durch Post und Telegraph die Herstellung zu leiten. Das Streben, alle buchgewcrblichcn Betriebe möglichst nahe beiein ander zu haben, bedingte die Vormachtstellung Leipzigs, wo sich von Anfang an alle Zweige des Buchgewerbes entwickelten. In früherer Zeit wurde die Entwicklung Leipzigs zur Buchhandelszentrale noch besonders durch die maßvolle Handhabung der Zensur, durch den Ver zicht auf Pflichtexemplare und durch eine günstige Verkehrslagc für den Meßhandel gefördert. »K o n z e n t r a t i o n 3 p r o b l c m e im Buchhandel« suchen gerade in der allerneuesten Zeit eine Lösung. Man kann nicht darüber hinwegsehen, daß der Verlag teilweise bemüht ist, durch direkte Liefe-
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