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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1925
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- 1925-05-15
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- 15.05.1925
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scheideneren Nutzen gilt bei den Verfechtern des Preistariss gar nichts, geradezu verpönt ist aber in diesen Kreisen die berechtigte und wirtschaftlich notwendige Forderung nach der Zulassung einer- gesunden Konkurrenz. Da aber die »Zeitschrift« sich den Ge dankengang des Ministers durch die Bemerkung: »damit ist zum ersten Male von Ncgierungsseite aus die wirtschaftliche Lage so gekennzeichnet worden, wie sie wirklich ist« zu eigen gemacht hat, so ist vielleicht zu hoffen, das; nunmehr auch die »Gesetzmäßigkeit« und »Handelsüblichkeit« des Preistariss innerhalb des Deutschen Buchdrucker-Vereins mit etwas anderen Augen angesehen wird, und daß man vor allem dem Ministerwort von der »Zulassung gesunder Konkurrenz« eine weit objektivere Aufmerksamkeit schenkt und nicht zurückscheut, die daun unvermeidlichen Konsequenzen zu ziehen. Die Ohnmacht des deutschen Wirtschaftslebens wird in dem Augenblick explosiv offenbar werden, wenn man ihm — dem Beispiel des Buchdruck-Preistariss folgend — seine beste Stütze — die ehrliche, gesunde Konkurrenz nimmt. In Nr. 27 vom 3. April d. I. behauptet die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« in einem Artikel »Ist der Deutsche Buch druck-Preistarif Handelsbrauch?« trotz alledem: »An sich sind auch ohne eine ausdrücklich gerichtliche Bescheinigung die Bestimmungen des Deutschen Buchdruck-Preistarifs handelsüblich.« Fertig, basta! Weit eher wird man dagegen die später folgende, immerhin den vorstehenden Satz sehr einschränkende Ansicht gelten lassen können, daß ein Gericht in jedem Falle zu prüfen haben wird, ob die Bestimmungen des Deutschen Buchdruck-Preistarifs als billig und maßgebend angesehen werden dürfen. Die »Zeitschrift« rechnet in diesen Fällen damit, wie aus einem Artikel in Nr. 32 vom 2l. April d. I. hervorgeht, daß die Sachverständigen-Gutachten sich voll und ganz auf den Boden des Preistarifs stellen, das heißt, die Vorschriften des Preistarifs ihrer Begutachtung ohne weiteres unterlegen. Die »Handelsüblichkeit« des Tarifs hofft man am ehesten auch vor Gericht dadurch zur Anerkennung zu bringen, daß die Orts- und Bezirksvereine des Deutschen Buch drucker-Vereins sich darum kümmern, wer aus Kollegenkreisen als S a ch v e r st ä n d i g e r fungiert. Das ist ganz in der Ord nung, hoffentlich werden die berufenen Sachverständigen dann aber auch tatsächlich »gänzlich selbständig urtei len«, denn wenn sie erst den Preistarif studieren oder sich bei der zuständigen Berechnungsstelle oder dem Berechnungsamt in Leipzig erst Rat holen müssen, dann kann doch von einer selbstän digen Beurteilung auf Grund eigenen Rechnens und eigener praktischer Erfahrungen gar keine Rede mehr sein, ganz zu schweigen davon, daß ein derartiges Gutachten schließlich auch weiter nichts ist als eine wortgetreue Übernahme des Preis tarifs, dessen »Handelsüblichkeit« dann als bequemste Waffe dem Konkurrenten oder dem Auftraggeber gegenüber vor Gericht ins Feld geführt werden könnte. Glücklicherweise ist es aber noch nicht so weit, und die allgemeine Handelsüblichkeit des Buchdruck- Preistariss wird nach Lage der gesetzlichen und gewerblichen Ver hältnisse einstweilen noch ein frommer Wunsch des daran inter essierten Teiles der Vuchdruckercibesitzer bleiben. Es wird auch wohl ein Kunststück sein, nachzuwcisen, daß eine Erhöhung der bis Juni 1918 gültig gewesenen Preise für Formschließen und Textzurichtung bis rund 280^, wie wir in der auf Seite 6725, Nr. 94 des Bbl. aufgestellten Tabelle nachgewiesen haben, nicht nur handelsüblich, sondern auch gerechtfertigt ist. Allmonatlich gibt der Deutsche Buchdrucker-Verein die »Be- rechnungsamts-Nachrichten« heraus. In Nr. 42 vom April d. I. ist der »Berechnung des Marginaliensatzes« eine Abhandlung ge widmet worden. Hier wird für 100 Zeilen Marginalien (3 Cicero breit, Nonpareille Fraktur, kompreß, je Zeile 12 Buchstaben — 1200 Buchstaben), einschließlich 180?L Aufschlag auf Grund des Lohntarifs, ein Preis von 7.17 Mark (ohne Gebühr für Anschlägen) berechnet. Der Setzer erhält hierfür 2.88 Mark. Für das Anschlägen erhält er 1.66 Mark, der Preistarif berechnet 4.18 Mark. Daß selbstverständlich zwischen Lohn und Verkaufspreis ein wesentlicher Unterschied bestehen muß, bedarf keiner Frage, ob aber ein Sachverständiger vor Gericht mit der Behauptung durchdringen wird, daß ein Unterschied von 148,965L bzw. 151,81 A gegenüber dem Arbeitslohn als handels üblich im Buchdruckgewerbe zu gelten hat, wollen wir dahingestellt sein lassen. Die »Handelsüblichkeit« des Preistariss wird so lange seitens der Handelskammern und der Gerichte nicht anerkannt werden können, als außer den bereits angeführten Gründen mehr oder weniger erhebliche Preisabweichungen ohne Gefährdung der Betriebsprosperität zu verzeichnen sind. 0edrauck8-6r3p1lik. blouat88ediikt 2ur köräeruiiA küiwt- lerweker Reklame. Ilerauk^eZebeu von ?roke88or 11. U. Rrenrel. ckabrZanZ 1. 1924 (12 Uekte). Hekt 7: v a 8 lZüro. Or. 4°. 88 Leiten, mit ^dbiläungen, Heilsten U8>v. Verlag Uböuix 0. m. b. U., Uerlin 8VV. 68. krem vierteljäbrliek klk. 10.—. Noch immer liegt wegen Geldmangels das Geschäft darnieder. Mehr als je sind äußerste Anstrengung, Anzeigen, Reklame für den Geschäfts mann notwendig, um Absatz zu erzielen, uni sich über Wasser zu halten. Die Reklame blüht wie noch nie. Geschickte und bewährte Vertriebs leiter und Neklamechcfs werden gesucht und bezahlt. Zur guten Re klame gehört unter andern auch die geschickte Ausstattung der Gc- schästspapiere, Briefbogen und aller aus dem Hause gehenden Druck sachen. Nun kann mau sich nicht alles aus den Fingern saugen, nicht immer neue Gedanken erfinden, ohne Helfer, ohne Vorlagen zu haben. Deshalb blühen auch die Reklame-Zeitschriften, zumal wenn sie mit Geschick und Geschmack vielseitigen Wünschen gerecht zu werden ver stehen. Das vorliegende Sonderheft der Gebrauchs-Graphik will hauptsächlich den Bedürfnissen des geschäftlichen, des kaufmänni schen und Fabrik-Bureaus dienen. Der erste Artikel behandelt den Briefkopf. Wer Jahrzehnte hindurch auf das geschäftliche Leben zurück blickt, weis; aus eigenem Empfinden und Erleben, wie sehr der deutsche Geschäftsmann oder der ihn bedienende Buchdrucker und Lithograph in diesem Punkte oft im Rückstände war. Es bedurfte dringend des Ein tretens von künstlerisch geschulten Kräften, um mit der Zeit Erträg liches zu bieten. Heute haben wir prächtige Vorbilder, wie es dieses Heft der Gebrauchs-Graphik zeigt, heute können wir mit Befrie digung und Genuß den Briefbogen einer angesehenen Firma in die Hand nehmen und uns über die geschmackvolle Ausstattung freuen. Fritz Hellwag. Berlin-Zehlendorf, schreibt über die Entstehung des modernen Briefkopfes, und eine große Zahl von Entwürfen heutiger Künstler ist seinen Ausführungen beigef-ügt. Hanns Kropff, Wien, bietet einen längeren hochwichtigen Artikel über Unternehmer, die Reklame und ihre Fachleute. Kein Reklame-Fachmann, kein Inhaber eines größeren Geschäfts sollte diesen Artikel unbeachtet lassen. Er enthält wertvolle Anregungen und einen Plan zur richtigen Schulung im Neklamewesen. Ein weiterer Artikel von Hans Sachs behandelt das Thema: Künstler und Kaufmann. Dazwischen sind eingesügt Ent würfe von sonstigen Geschäftspapieren. Postkarten, Kalendcrbildcru in reicher Auswahl, von Plakat- und Neklamebildcrn, Anzeigen-Vorlagen. Handelszeichen usw. Ein Adressenverzcichnis von graphischen Künst lern, Schriftstellern und Druckern ist bcigegeben. Das ganze Heft ist in Truck und Herstellung, in seinen Bildwiedcrgaben in Schwär;- und Farbendruck auf der Höhe, textlich sehr wertvoll uud in seiner bunten Mannigfaltigkeit ein Genuß für den Beschauer. 8. Kü8t6r. ^Ikert: Oie äsutgelie ^ikerslur lief ^ukklüfunL^relt dnelwancklunA, 1925. Wc. 10.—. Albert Köster hat das Schicksal der bedeutenden deutschen Literar historiker auch noch seiner Generation geteilt. Reich an Arbeitsergeb nissen in der Einzelforschung, in der erneuerten Grundlegung der Schrifttumswissenschaft und dessen, was mit dieser näher oder weiter zu sammenhängt. kamen sic fast nirgends zu abschließenden Gesamtdarstel lungen, zu großzügigen Zusammenfassungen ihrer eigenen Ansicht vom Werden und Wesen des Schrifttums. Als akademische Lehrer anregend und wegweisend, beisPielgebend im Betriebe ihrer Fachwis- 'senschast, blieb es ihnen versagt, die »großen« Bücher zu schreiben, die von ihnen zu erhoffen und zu erwarten w-aren. Die Auseinander setzung mit den Bestrebungen des litcraturwissenschaftlichen Sturmes unid Dranges unserer Zeit, vielleicht vielmehr noch mit den Zeit strömungen, die mik chaotischen Wolken einen geliebten Kosmos ver hüllten, versetzte sie in die Notwendigkeit, immer wieder zu prüfen, ob das Abschließende, das sie zu geben wußten, nicht allein das Ende des Alten, -sondern auch ein Anfang des Neuen sei. Von den beiden großen Werken, die in Jahrzehnten stetiger zielbewußter Arbeit Kösters
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