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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1925
- Strukturtyp
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- 1925-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1925
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Schweizerischer Buchhändleroerein. Bekanntmachung. Nachdem sich die Firma Ernst Bircher A. - G. in Bern infolge rascher und starker Entwicklung ihres eigenen Berlages entschlossen hat, das Sortiment auszugebcn, um sich zukünftig nur noch ausschließlich dem Vcrlagsgeschäst zu widmen, ist derselben vom Unterzeichneten Vorstände gestattet worden, vom 7. Novem ber 1925 bis 31. Januar 1828 einen Ausverkauf zu veranstalten. Ästen,> der Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins zu diesen, Ausverkäufe feine Einwilligung erteilt hat, so geschah dies nur, nachdem mitlder Firma Ernst Bircher A.-G. über die Art und Weife der Durchführung des Ausverkaufs eine Vereinbarung folgenden Inhalts getroffen worden ist: 1. Die Firma -Bircher A.-G. ist verpflichtet, ihren Ausver kauf spätestens am 31. Januar 1926 zu beendigen. Mit diesem Datum ist auch das Geschäftslokal zu schließen. Nach diese,,, Zeitpunkt dürfen höchstens noch Bilder zu herabgesetzten Preisen und eigene Verlagswerke ausgestellt werden. 2. Bis zum 31. Januar 1926 unverkaufte Bücher dürfen „ach diesem Zeitpunkte in der Schweiz nirgends mehr in einem offenen Ladengeschäft zum Verkauf gebracht werden. Es steht dagegen der Firma Ernst Bircher A.-G. frei, solche Rcstbestäude noch in Form einer Bersandbuchhandlung zu vertreiben. 3. Vom Tage des Ausverkaufs an, d. h. vom 7. November 192b an verpflichtet sich die Firma Bircher A.-G., keinerlei Bezüge von Büchern irgendwelcher Art mehr zu machen, mit Aus nahme von Ergänzungen einzelner Serien- werke und Fortsetzungen. Diese Ergänzungen und Fortsetzungen hat sie zu den geltenden Ladenpreisen zu verkaufen. Gestützt aus vorstehende Vereinbarung dürfen also an die Firma Bircher A.-G. keinerlei Lieferungen mehr gemacht werden, mit Ausnahme von Ergänzungen einzelner Scrienwrrke und Fortsetzungen. Wir ersuchen, hiervon gesl. Kenntnis nehmen zu wollen. Bern, den 16. November 1925. Namens des Vorstandes des Schweizerischen Buchhändlcrvercins, Der Präsident: Der Sekretär: C. E. Lang. Or. R. v. Stürler. Warum dieBücherpreiseerhöhtwerden müssen! Von I. F. Leh m a n n in München. Da in der letzten Zeit verschiedene meiner Verlagswcrke, die in „euer Auslage erschienen, zu einem wesentlich höheren Preise berechnet werden mußten als früher, versuchte ich, mir einmal selbst klarzumachen, wodurch diese Verteuerung hervorgerufcn wird. Ich habe daher ein medizinisches Werk, das jetzt wieder neu gedruckt werden soll, von meiner Druckerei berechnen lassen »ud habe neben die neuen Preise, die niir jetzt berechnet werden, die des Jahres 1914 gesetzt. Es ergibt sich dabei Nachfolgendes: Aufl. 3000 Pr 1914 eis 1925 Satz: 1 Bildseite mit Beschriftung 6.60 13.20 100 Zurichtung jeder Farbe eines 16seitigen Bil derbogens . 64 — 141.— 120 Druck von 1000 Stück eines 16 fettigen Bogens 1. schwarze Farbe 12.— 20 — 66-/, 2. gelb, rot oder blau j> 12.— 80.— 150 Druck der Beschriftung der Bilderbogen von Platten für 1000 Stück 6.50 18.— 175 Glätten der fertigen Drucke je 1000 Bogen . . T 2.— 114 Papier: 100 holzfrei, zweiseitig gestrichen' Kunstdruck 67.— 100- 50 Einband -.7° 1.21 61 Honorar jept 10^, vom Ladenpreis bei M. 60.— 18000 30000 662/z Preis bei M. 100.— 272, 21. November 1925. Es ergibt sich hieraus, daß die Aufschläge für Satz und Druck zwischen 68A2S und 175A differieren. Die Druckerei soll, wen» möglich, II4?L Aufschlag erheben. Besonders inag dabei hervor gehoben werden, daß gerade die Arbeiten, für die weder Farbe noch,Firnis, noch Leim, noch sonst irgend etwas verwendet werden muß, wobei somit der Drucker die Schuld nicht auf andere schieben kann, am meisten lm Preise gestiegen sind, das heißt die Zurich tung. Es zeigt sich hier, daß ein Werk, das im Jahre 19l4 für 60 Mark verlaust werden konnte, heute mit mindestens 460 Mark berechnet werde» muß, wenn der Verleger noch aus seine Kosten kommen soll. Das Buch hat aber mindestens noch ein halbes Dutzend Kon- kurrenzwerle; diese werden von den anderen Verlegern, solange sie ihre alten Vorräte haben — und die gehen zur Zell nur sehr langsam ab —, zum allen Preise, der heute ties unter den Her stellungskosten liegt, verkauft. Will ich mein Buch neu drucken - und da cs im In- und Auslande jahrelang einen sehr schönen Absatz gesunde» hat und auch heute noch gut verlang! wird, wäre es dringend nötig, daß es neu gedruckt wird —, so stehe ich vor der betrüblichen Tatsache, mein Buch mindestens um die Hälstc teurer verkaufen zu müssen als die vorhandenen Konkurreuzwcrte kosten. Dadurch wird es aber aus dem Handel so gut wie aus- geschaltct, und in, Auslande, wo es bisher infolge seiner gediegenen Ausstattung und des verhältnismäßig billigen Preises immer noch gerne gekauft wurde, hört der Absatz daun naturgemäß auch auf, iveil es mit den fremden Werken »ich! niehr in Wettbewerb treten kann. Durch diese Preispolitik der Buchdrucker loird somit ein glänzend eiugesührtes Buch, das aus der ganzen Welt zwei Jahr zehnte an führender Stelle stand, einfach ausgefchaltcl; und wie es diesem Buche geht, wird es jedem neuen Werke gehen, das zu solchen Preisen gedruckt worden mutz. Wir fragen nun: Ist es nötig und liegt es im allgemeinen Interesse, daß den Buchdruckergehilfen Löhne bezahlt werden, die sie selbst im Vergleich zu anderen Löhnen als unverhältnismäßig hoch bezeichnen müssen? Fragen wir uns: Me sind diese Preise entstanden? Die Antwort lautet: Dadurch, daß das Buchdruck- uud Zeitungsdruckgewer-be in einer Organisation vereinigt sind. Jedesmal wenn die Lage des deutschen Volkes politisch gespannt ist, wen» Neuwahlen oder sonstige einschneidende Änderungen vor der Türe stehen, wird von Seiten der Zeitungsdruckereigehilfen die Gelegenheit benutzt, mit einem Streik zu drohen, um dadurch die Löhne weiter in die Höhe zu schrauben. Bei den letzte» Preiserhöhungen war aus Seiten der Buchdruckcreibesitzer über wiegend die Meinung vertreten, daß aus sozialen Gründen diese neuen Preiserhöhungen durchaus nicht geboten seien, -daß sich das Gewerbe dadurch wen» auch nicht sofort, so doch in der Folge schivcr schädigen werde. Trotzdem hat die Reichsregierung, die die Unterstützung der Presse nicht entbehren zu können meint«, jedesmal dahin entschieden, daß die Zeilungsdruckcr ihre Forde rungen bewilligt erhielten, damit nicht gestreikt werde. Durch die den Zeituugsdruckeru bewilligten Löhne wurden daun aber auch die Besitzer der Druckereien genötigt, ihren sür Werkdruck tätigen Gehilfen die Löhne gleichfalls entsprechend zu erhöhen, lodaß jetzt einzelne Positionen um 150—175^ teurer sind als vor dem Kriege. Welch vernichtenden Einfluß diese Preiswirtschaft auf den Export der deutschen Bücher ausübt, beweist der Niedergang der deutschen Ausfuhr, die von 91 000 Doppelzentner im Januar bis August 1913 aus 40 000 Doppelzentner im gleichen Zeitraum 1924 zurückgcgangcn ist. Wenn der Papicvhäudler 50?S, der Buch Kinder 6l?L mehr verlangt als vor dem Uriege, so fragen wir: Ist es dann nötig, daß der Buchdrucker 100—175?S mehr ver langt? Jeder Sachkenner wird dies glattweg ablehnen. Die Löhne sind aus politischen Gründen in die Höhe getrieben worden, und, wenn der ganze Berlcrgsbuchhandel nicht zugrunde gehen soll und damit auch die Druckereien selbst, so ist es eben nötig, daß hier von oben abgebout wird. An sich gönne ich auch jedem Buchdruckergehilfen einen höheren Lohn; aber wenn der Lohn, wie es jetzt der Fall ist, so hoch ist, daß eine verlegcrische Tätigkeit nahezu unmöglich ge macht wird, daß der wissenschaftliche Wettbewerb mit dem Aus land« dadurch ausgcschaltct wird, dann, sage ich, haben auch der Druckcreigchilse und vor allem auch der Druckcrei-besitzer, der die Erhöhung der Löhne ja jedesmal abwälzt, indem er auch seine
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