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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1925
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- 1925-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1925
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Sie spendet in verschwenderischer Fülle Ein schimmernd Bild Euch bunt und lebensfroh, Natur und Kunst verband ein Schönheitswille Im Säkulum des heitern Rokoko, Im sonnigen Barock verklungner Zeiten Und um das türmereiche Städtcbild Läßt noch der Mai den Blütcnzauber breiten, Der aus der Fülle bunter Gärten quillt. Schönheit ist Freude, Freude allerwegen; Liegt Leipzigs stolzer Reichtum in der Kraft, So trägt die Schönheit Dresden Euch entgegen, Die Eurem Herzen Licht und Freude schafft. Und Kraft und Schönheit innig zu vereinen In unserm Buch, ist herrlicher Beruf, Ein Buch will nicht nur gelten, will auch scheinen Im äußern Schmucke, den der Künstler schuf. So nlöge sich von Jahr zu Jahr erfüllen, Den Inhalt, den Euch Leipzig dargebracht, Soll Dresden Euch mit seinem Glanz umhüllen, Wenn seine Schönheit Euch entgegenlacht. Und wenn ich heute unser Dresden Preise, Ein Preis, der besser einem Fremden frommt, So ist es Absicht, denn ich hoffe leise, Daß Ihr nun öfter mit nach Dresden kommt. Es werde, ach, erfüllt uns diese Bitte, Wenn wir nun wieder auseinandcrgehn, In jedem Jahre eine schöne Sitte, Daß wir in Elbflorenz uns Wiedersehn, Herr Georg Merseburger- Leipzig feierte mit seinem unerschöpflichen Humor die Damen und bezeichnete Dresden als die Filiale Leipzigs, zur Strafe konnte er am andern Morgen nur noch lispeln, Herr Rudolph begrüßte als Vorsitzender des Vereins Dresdner Buchhändler seine Gäste und teilte den Dank aus an alle, die mitgeholfen, die Dresdner Festfahrt so schön zu gestalten, Herr B o y s e n - Hamburg dankte der Stadt und dem Festausschuß, Herr Hofrat vr, Ehlermann, der glückliche Vater des glücklichen Gedankens, die Kantate-Buchhänd ler nach Dresden einzuladen, besonders Herrn Rudolph für alle seine Mühe, Umsicht und Aufopferung, und hier setzt die Bericht erstattung ein, um diesen Dank aus vollem Herzen auch an dieser Stelle zu unterstreichen. Was Herr Rudolph an Arbeit geleistet, um die Gäste unterzubringen, den Besuch der Oper und aller Veranstaltungen zu ermöglichen, können nur die ermessen, die wissen, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind. Aber cs wäre ihm nicht möglich gewesen, wenn unser Börsenvereinsmit glied Herr Stadtverordnetenvorsteher Hofrat Holst in Dresden ihm nicht in nimmermüder Bereitwilligkeit die Wege geebnet hätte, Herr Otto-Delmenhorst wand dann noch seinem Oldenburger Landsmann Herrn Hayno Focken einen blau roten Kranz von Liebe und Freundschaft, und zwischen den Reden erhöhten die »Lachenden Gesellen-, die Dresdner Hofschauspieler Meyer und Wierth, in reifster Künstlcrschaft die Stimmung durch die Gaben köstlichsten Humors, Und so verklang die große Leipziger Symphonie der Jahr hundertfeier in Dresden in einem leuchtenden Schlußakkord der Freude, — — — — — — — — — — Soll nun noch von dem nächsten Tage berichtet werden, von einem Mai-Sonnentage, der die schimmernde Elbcstadt in der gan zen zauberischen Fülle ihrer Schönheit erstrahlen ließ und den Rest der Kolleginnen und Kollegen — und es war immer noch ein stattlicher Rest — in Sachsens schönes Elbsandsteingebirge lockte —, es würde zu weit führen. Es darf nur noch berichtet werden, daß sogar noch am Freitag mit dem Festzeichen geschmückte Buchhändler in den Dresdner Straßen gesehen wurden, » . » Bukadia. Wenn das Kantatemahl früher an seinem richtigen Tag, dem Kantatesonntag, abgehalten wurde, folgte Montags stets ein lustiger Abend in irgendeinem Leipziger großen Bergnügungs- lokal. Da zum 100jährigen Jubiläum das Festessen aus Montag verschoben werden mußte, war der sogenannte Kantatemontag- Abend ein Kantatedienstag-Abend geworden und hatte deshalb den Namen Bukadia erhalten, das heißt die Feier des Buchhändler-Kantatc-Dienstag-Abends, Lange vor dem festgesetzten Anfang der Vorstellung (8 Uhr) füllte sich der für die lustige Feier bestimmte Krystallpalast zu Leipzig mit einer ungeheuren Menge von meßfreudigen Buch händlern, Der große, viele Hunderte umfassende Varictssaal war gestopft voll, und nur außerordentlich schwer war noch hier und dort ein Platz frei zu machen. Zur Vorführung kam eine echt Berliner moderne und mondäne Revue, Viele Buchhändler, be sonders aus kleineren Städten, die noch nie ein solches Schau- und Ausstattungsstück gesehen Hallen, werden wohl erstaunt ge wesen sein über die Pracht der Bilder, aber auch über die zum Teil doch sehr extravaganten einzelnen Nummern des außerordentlich reichen Programms, das sich ohne Pausen abrollte. Wenn auch dieser Messeabend stets der leichtgeschürzten Muse gewidmet war, diesmal hatte man es mit der Schürze etwas sehr leicht ge nommen, Es war, wie wir hören, von vornherein auch gar nicht die Absicht des Festausschusses gewesen, dieses echt Berliner Schau stück zu übernehme». Es kommt aber bekanntlich immer anders, als man denkt. Neben Kleinkunstvorträgen und Tanz war ur sprünglich eine VarietSvorstellung geplant. In dieser Erwartung hatte sich der Festausschuß schon vor Monaten den großen Varictö- saal des Krystallpalastes gesichert. Inzwischen war jedoch da- Variete von der Revue abgclöst worden, sodaß die in Berlin 5e- reits häufig gegebene Revue «Noch und Noch- in den Spielplan einbezogen werden mußte. Der Festausschuß hat, wie er erklärt hat, an dieser Revue keinerlei Mitautorschaft; er durfte voraus setzen, daß den Besuchern des «Bukadia» die allgemeine Wesensart dieser neuen Gattung von Bühnenwcrken hinlänglich bekannt sei. Der »freie» Geist der Neuzeit herrschte sehr ungeniert, aber an den lustigen Abenden nach Kantate war ja doch schon immer Ausgelassenheit Trumpf. In unaufhörlicher Folge wechselten Bilder, gute und schlechte Witze, allerhand komische Einfälle und Couplets miteinander ab. Das Programm wies an die fünfzig solcher Bilder und Szenen auf, also gab es Abwechslung genug. Auch einige buchhändlerische Witze waren cingeflochten worden. So z, B, wurde von einem Buchhändler erzählt, der die Fest nummer des Börsenblattes von A—Z durchgelesen habe und daraus unheilbar erkrankt sei. So abwechslungsreich und unterhaltend diese Revue manchem auch erschienen sein mag, die alten Kantate-Festspiele mit ihrem ausschließlich buchhändlerischen Inhalt waren aber doch viel an gemessener und ein solches hätte sicher besser in die Jubiläums- feierlichkeiten gepaßt. Wie schön war z, B, das echte Buchhändler- stück »Das Rezept», das derselbe Kantate-Festausschuß im vorigen Jahr den Kantatebesuchern geboten hatte. Die ungeheure Arbeits last, die dieses Jahr auf den Herren des Festausschusses lastete, hat sie wohl leider nicht die Zeit finden lassen, wieder ein so hei teres Stückchen zu bieten. Für die folgenden Jahre wird man aber hoffen können, daß den Kantatebesuchern wieder mehr Buch händlerisches geboten wird. Es war 12 Uhr geworden, bis die Revue alle ihre Glanz nummern, worunter die Damen sicher die Moden- und Hüteschau gerechnet haben, aufgezcigt hatte. Die anderen Räume des weit läufigen Krystallpalastes nahmen die Besucher auf, die noch nicht nach Hause wollten. Die Jugend aber drängte nach den oberen Sälen, wo in dem einen eine schneidige Jazzband-Kapelle aufspielte, während im andern richtige Tanzmusik nach guter alter Sitte ge boten wurde. Noch lange wurde hier mit voller Hingabe — mei stens allerdings in qualvoll füchterlicher Enge — dem Tanze gehuldigt. BörfevStatt t. de» Deutschcn Buchhandel. 92 Jahrgang.
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