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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
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8466Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. NS, 23. Mai 1925. Weitere Veranstaltungen. Der geselligen Festlichkeiten gab es in engeren Kreisen und intimen Zirkeln noch so manche. Man konnte aber nicht überall dabei sein. Das Börsenblatt ist gern bereit, Berichte von solchen programmlosen Zusammenkünften noch !m Börsenblatt zu veröffentlichen, wenn es durch kurze Berichte dazu in den Stand gesetzt wird. Gewissermaßen als Auftakt für die gesellschaftlichen Veran staltungen anläßlich des Börsenvereins-Jubiläums war die Tee- stundezu betrachten, zu der der L au en st e in e r Kr e i s in die Akademie für graphische Künste schon für Freitag (8. Mai) nach mittag eingeladen hatte. Sie sollte ein Beispiel einer Begrüßungs veranstaltung sein, die in bewußter Abkehr von den bisher üblichen Formen Anregungen zu geselligem Beisammensein in höherem Stil bieten könnte. Der Einladung war nicht nur aus Kreisen des Buchhandels, sondern auch darüber hinaus in beträchtlicher Zahl Folge geleistet worden. Nachdem Herr Eugen Diede- richs die Erschienenen begrüßt und über das Wesen des Lauen steiner Kreises kurz aufgeklärt hatte, schuf der Vortrag eines Brahmsschcn Trios durch drei junge Künstler die stimmungs- mäßigc Grundlage für die Tanzvorführungen Rudolf von Labans und seiner Partnerin Gertrud Löscher. Den Künstlern war ihre Aufgabe dadurch nicht gerade erleichtert, daß sie bei kaltem Tages licht ohne Bühne zu tanzen hatten. Daß sie trotzdem sofort das Interesse aller voll gewannen und in Bann hielten, war der beste Beweis für die Höhe ihrer künstlerischen Leistung. Der Nachmittag, der durch einen weiteren Musikvortrag abgeschlossen wurde, darf als voll gelungen bezeichnet werden und wird allen Teilnehmern in angenehmster Erinnerung bleiben. Während am Montag (ll. Mai) morgens der imposante Fest akt im großen Saale des Buchhändlerhauses seinen Anfang nahm, versammelten sich die Damen der Festteilnehmer auf dem Augu- stusplatz, um in großen Gesellschaftsautos eine Rundfahrt zu machen und die Sehenswürdigkeiten Plcißathens in Augenschein zu nehmen. Bei deni zwar etwas kühlen, aber trockenen und hei teren Wetter verlief diese Fahrt, die auch in verschiedenen Licht bildern festgchalten worden ist (siehe Anzeige im Bbl. Nr. 118, S. 8314), zur Zufriedenheit der Teilnehmerinnen. Solche Rund fahrten fanden während der Festtage noch mehrere statt. Am Nachmittage, 5 Uhr, folgte dann der Damentce im Hotel Astoria. Die damit verbundene Modenschau wird die rund hundert Frauen und Töchter deutscher Buchhändler voll befriedigt haben. E. K. im Leipziger Tageblatt berichtet darüber folgendermaßen: Die Firmen H. Zander (Kleider, Mäntel, Wäsche), Th. Mügge (Hüte) und Fr. Maerz (Pelze) veranstalteten die Schau. Ver treterinnen der Noch-und-Noch-Revue mit vollen, Sympathie er weckenden schlanken Figuren zeigten diese und sich in zeitgemäß duftigen Pyjamas und saisongemäß leichten Sommerkleidern — Crepe de Chine, Cröpe Georgette, Bastseide; bestickt, handgemalt, kariert, einfarbig weiß, grau, bleu, Modefarben; eng, weit glockig —; mit großen und kleinen Hüten, großbefedert, bebändert; mit drolligen gerafften Sonnenschirmchen; in Kompletts, Mänteln, Capes, prächtigem Pclzwert; in flotten kniehosigen Sportkostümen; in köstlichen perlenbcstickten goldenen und silbernen Abendgewän dern nebst königlichen und königlich getragenen Stirnreifen und Federbüschen. — Ein schöner zwingender Beweis für die Leistungs fähigkeit der Leipziger Modekunst! Ein brillantes Zubrot zu diesem musikalischen Kantate-Tee, vergnüglich und lehrreich. Für Dienstag (12. Mai) vormittag um 10 Uhr waren Besichti gungen verschiedener Leipziger Sehenswürdigkeiten — Universität, Universitätsbibliothek, Reichsgericht, Rathaus und Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe — vorgesehen. Die Institute hatten sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, die Besichtigung zu gestatten. Es waren Führungen in Aussicht genommen, und die Institute wollten das zeigen, was nach ihrer Ansicht für die Be sucher von besonderem Interesse sein mußte. Leider war die Teil nehmerzahl so gering, daß der Besuch der Institute unterblieb. Nur in der Akademie für graphische K ü n ste und Buchgewerbe fand eine Führung statt. Herr Professor vr. Zeitler erläuterte sehr eingehend die Aufgaben und Ziele der Aka demie und zeigte den Ausbildungsgang an Beispielen. Nachmittags 2 Uhr hatte sich dann eine Anzahl Teilnehmer am Buchhändlerhaus versammelt, um von da aus einige graphische Großbetriebe in Augenschein zu nehmen. Es wurden besichtigt: die Buchbindereien H. Sperling, Hübel KDenck und die Druckereien C. G. Röder, Oscar Brandstetter und Otto Spamer. In allen Betrieben fanden die Gäste aufmerksames Entgegenkommen und fachgemäße Führung. Zwischen die vielen Jubiläums-Veranstaltungen siel dann und wann doch eine Pause, die gern zur Besichtigung der ge botenen Ausstellungen benutzt wurde. Zeitgemäß und außer ordentlich lehrreich war die Ausstellung der Werbestelle des Börsenvereins in der Buchhändlerlehranstalt. Um dem Buch handel vor Augen zu führen, was die Werbcstelle leistet, soll noch eine ausführliche Beschreibung des in der Ausstellung Gebotene» veröffentlicht werden. Im Lesesaal der Bibliothek des Börsen Vereins war eine Auswahl aus einer der Gruppen der Georg Müller-Stiftung ausgestellt. Außerdem waren ein zelne Stücke ausgelegt, die einige der übrigen Sammlungen an deuteten. Die Gruppen der Georg Müller-Stiftung, die auf Kar tons aufgelegt sind, betreffen Graphiker, Buchkunst und Buch handel. Es waren in zwölf Vitrinen Blätter aus der Gruppe Buchkunst ausgelegt, weil sie auch bei flüchtiger Betrachtung in ihrer Buntheit und Zartheit ein überaus reizvolles Bild ge währen: Patenbriefe, Glückwünsche, Besuchskarten, Theater-, Speisezettel, Konzertbilletts, Stammbuchblättcr, Heiligenbilder, Silhouetten (gemalte, geschnittene, in Typendruck-Holz-schnitt her- gestellte, in Kupfer gestochene, in Lithographie ausgeführte; ver borgene), und anderes aus den letzten Jahrzehnten des 18. und den ersten des 19. Jahrhunderts. Die übrigen Vitrinen gaben Beispiele von Privilegien (Gesuch um Kais. Privil. auf Adam Riese's Rechenbüchlcin 1550; Insinuation mit eigenhändigen Unterschriften 1718), Geschäftsrundschreibcn (Palms Witwe 1806; Friede. Perthes 1814), Briefen (Plantin 1582; Palm 1799), Gcschäftspapieren (Hans Herfort, Augsburg 1529; Joh. Sam. Heinsius 1796), Göschensammlung (Klopstock an Göschen 1798); Dürr-Stiftung (Ludw. Richter an Dürr 1883); Buchschmucksamm lung (Ratdolt 1476 ff., nebst Anzeige 1484, Signet 1493, Buch binderbeibuch 1514); Prospektsammlung (Ausland), Medaillen sammlung (Dürer 1527, Petrejus 1545 u. a.), Einbandsammlung (Jacob Krauße u. a.); des Schreibmeisters Georg Peschel Guttc Ordnung 1571, Joh. Potken, 1515, an Seb. Braut über Gillen bergs Erfindung und anderes. Auch die vom Deutschen Buchgewerbeverein im Auftrag des Börsenvereins im Deutschen Buchgewerbchaus wieder wie alle Jahre veranstaltete Ostermeß- und Jahres ausstellung über die seit Kantate 1924 erschienenen Neuig keiten des deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienvcrlags, wie überhaupt das Buchgewerbehaus mit seinen Sammlungen wurde viel besucht. Anziehungskraft übte auch die Deutsche Bücherei aus, in der in einer Kantate-Ausstellung ein überblick über die »Neue Österreichische Buchkunst» gegeben wurde. Zum Schluß der Leipziger Jubiläumsfeierlichkeiten hatte der Vorstand des Börsenvereins für Donnerstag abend (14. Mai) außer den Herren des Festausschusses seine sämtlichen Beamten und Angestellten noch zu einem festlichen Abendessen ein geladen. Freudig hatte das Personal des Börsenvereins dieser freundlichen Einladung Folge geleistet, und man war allgemein überrascht, als man sah, daß sogar der große Festsaal dafür ge wählt worden war, wo geschmückte Tafeln zu fröhlichem Tun ein- ludcn. Herr Hofrat vr. Meiner begrüßte im Namen des Vor standes des Börsenvereins die Gäste und betonte, daß diese Ein ladung noch erfolgt sei, um vor allem dem Personal der Ge schäftsstelle für die freudige Leistung der vermehrten Arbeit vor de» Jubiläumsfeierlichkeiten Dank abzustatten. Der
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