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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1925
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- Deutsch
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X- 123, 28. Mai 1925. Redaktioneller Leit. ««r,n>bi°u I. d. Dti«». 8753 dert seines Bestehens vergönnt sein möge, über einem glück lichen, zufriedenen und einigen Gewerbe zu walten. Wir brin gen auch ein Angebinde für den Geburtstagstisch des Hundert jährigen. Es besteht in der kunstvollen Verglasung eines der vier Fenster dieses Saales, die des bunten Schmucks noch ent behren. Ich bin heute nur in der Lage, einen skizzen haften Entwurf vorzulegen, da die Verglasung selbst — wie es immer so geht — nicht fertig geworden ist, weil gut Ding Weile haben will. Ich hoffe und wünsche, daß das liebe Him melslicht durch die gemalten Scheiben dieses neuen Fensters niemals trübe brechen möge wie in Faustens Studier zimmer, sondern daß es allezeit hell, freundlich und bunt auf uns und unserm Tun liege. — Da nun das in Frage kommende Fenster dasjenige ist, das dem Vorstandstisch des Börsenvereins in erster Linie das Licht zu spenden hat, so hasse ich, daß es dieser seiner hohen Aufgabe allezeit völlig gerecht werde, und daß die Beleuchtung und Erleuchtung des Vor standes allezeit eine gute und richtige sein möge. (Heiterkeit.) Und endlich hoffe ich, weil das neue Fenster nunmehr durch unsere Gabe etwas „sortimenterlich" angehaucht sein wird, daß es bei den lieben Kollegen von der andern Fakultät kein Miß behagen Hervorrufen möge. (Heiterkeit.) Alles in allem wün schen und hoffen wir: Licht, Wärme, Sonnenschein und bunte Farbe in diesem Saal, in unseren Herzen und unserer Arbeit. Denn wie beim einzelnen Individuum, so ist es, wenn wir es recht betrachten, auch beim ganzen Gewerbe, auch bei unserm schönen Buchhandel und dem Börsenverein: am farbigen Ab glanz der Geschehnisse haben wir alle erst richtig das Leben. (Lebhafter Beifall.) Herr Robert Lien au- Berlin, Vorsteher des Verbandes der Deutschen Musikalienhändler: Der deutsche Musikalienhandel, im Namen dessen ich hier als Vorsteher des Verbandes der Deutschen Musikalienhändler sprechen darf, ist ein altes, treues und starkes Mitglied der gro ßen Familie des Börsenvereins — alt, da auch er im Schutze des Börsenvereins bald hundertjährige Einigkeit feiern kann, — treu, da er all die Zeit bestrebt war, sich getreulich einzusügen in die große Gemeinschaft des Buchhandels, — stark, da seine Wurzeln in dem festen Boden der Börsenvereins-Organisation kräftig gedeihen konnten. Dankbar erkennen wir an, was auch dem Musikalienhandel die hundert Jahre des Börsenvereins bedeuten. Stolz sind wir auf seine Erfolge als Teil dieses großen Ganzen. Brüderlich wollen wir gemeinsam weiterstreben, nach trüben Zeiten wieder in fröhlicher Arbeit. Denn der ernsten Arbeit bringt die Musik den Frohsinn wieder. Fröhlich ist darum auch die Festgabe des Musikalienhandels, die wir als Zeichen unserer Dankbarkeit und Treue dem Börsenverein heute stiften: Wir schmücken seine Fenster mit heiteren Bildern. Von dort oben sollen künftig bunte, sonnige Strahlen niederfallen in die ernste Arbeit hier unten! Und aus diesen farbenfrohen musikalischen Allegorien der Fenster rufe ich nun herbei dis Meister deutscher Musik, auf daß im Glanze ihrer Namen unsere Wünsche be sonders fröhlichen und festlichen Ausdruck finden: Zu einem Strauß winden wir unsere Wünsche und Ge fühle. Das Doppelgestirn Gluck und Händel möge — in engharmonischer Verwechslung — als »Glück und Handel- im Buchgewerbe blühen und wieder erblühen! Möchte immer — wie bisher — an seiner Spitze stehen ein rechter Volkmann, neben ihm Männer von der Kraft des Loewe, Männer von der L i s z t des F u ch s, — Männer Klug-hardt und Ern st, ein Damm gegen alle Schrekkcr! Das Rheingold — nämlich die Kasse — bewache stets ein guter Zöllner, der Raffen kennt und sorgt, daß Haydn- mäßig viel Kreutzer, Goldmark und Schil- lingsin den Beutel fließen. Die Verleger seien immer wagemutige Wagner, die Sor timenter aber emsig wirkende Weber. Niemals wieder komme es zwischen beiden zum Bruch, nein — einig stehen sie wie ein starker Bohm! Dann werden sich im Börsenverein alle wohl fühlen wie in 'Brahms Schoß. Im flotten Marschner- schritt soll es vom tiefen Fall auswärts gehen zum ragenden Schönberg, Sommer wird's werden, und — nicht in 30- jähriger — nicht in öOjähriger — nein in 100 0jähriger »Schutzfrist« wird der Börsenverein lebendig dahinströmen wie ein reiner klarer Bach, lange, Heller und reger, immer reger! Den deutschen Buchhandel, den Waffenschmied der Kultur, festlich zu grüßen, naht das himmlische Orchester, Joachims Geige, die Zauberflöte, der Trompeter von Säkkingen mit schmetternden »Signalen« und der Chor der Meistersinger. Sie alle stimmen an Beet hovens Hohes Lied: Freude schöner Götterfunken — bis zum brausenden Finale: Seid umschlungen Mil lionen! Deutsches Buch der ganzen Welt! (Starker Beifall.) Herr Carl Lin ne mann, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins, Leipzig: Sehr geehrte Damen und Herren! Der Deutsche Musika- lien-Verlegcr-Verein nimmt aufrichtig Anteil am Jubeltage des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, in dem alle deut schen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler zusammen verbun den sind. Ich habe die Ehre, die Glückwünsche des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins zum Ausdruck zu bringen. Dabei zurückschauend auf das ruhmreich verflossene Säku- lum gedenke ich in erster Linie der Männer, die das Schicksal unserer alle Zweige des Gesamtbuchhandels umfassenden Orga nisation geführt, die den Börsenverein durch gute wie durch schwere Jahre gemeistert haben. Es ist wohl unsere höchste und selbstverständliche Pflicht, heute dankbaren Herzens dieser Män ner zu gedenken. Richard Wagner, einer der größten deutschen bahnbrechenden Tondichter des Jahrhunderts, in dem der Bör senverein zur heutigen Höhe emporwuchs, lehrt uns mit herr lichen Worten: Verachtet mir die Meister nicht Und ehrt mir ihre Kunst, Was ihnen hoch zu Lobe spricht, Fiel reichlich Euch zur Gunst. Auch die von unseren Führern geleistete Arbeit ist Kunst und die Segnungen dieses Schaffens unser Nutzen! Einer dieser »Meister« war einer der Unseren, nicht nur Führer im Mu sikverlag, sondern auch im Vereinsleben: Oskar von Hase. Er war es, der zuerst mit Nachdruck und Erfolg dafür eintrat, daß auch die Interessen des Musikverlags, des ganzen Musi- kalienhandels überhaupt im Börsenverein Würdigung und dessen Unterstützung fanden; er war einer der großen Meister, sein Geist ist es, der uns beseelt und auch heute noch die Wege weist, die uns sicher zu unseren Zielen führen. Wir brauchen nur seiner Spur zu folgen. Und diese Wege gehen im und mit dem Börsenverein! Es war also auch durchaus im Sinne un seres Meisters Oskar von Hase, daß der Deutsche Musikalien- Verleger-Verein, dessen Mitgründer er gewesen ist, sich dem Börsenverein — wenn auch erst im 25. Jahre seines Bestehens, nachdem er erstarkte — als Organ fest angefchlossen hat. Wir sind voller Zuversicht, daß wir jederzeit beim Börsenverein sür die besonderen Belange des Musikverlags die rechte Einsicht finden werden, wenn auch einmal die Wege vom Buchverlag etwas abzweigen; wir hoffen, daß wir in solchem beiderseitigen richtigen Verstehen auch weiterhin stets Schulter an Schulter unseren lebensnotwendigen Zielen zustreben können und diese, ohne die Interessen anderer Gruppen im Börsenverein zu ge fährden, erreichen werden. Auf die Meister ist unser Hoffen ge richtet! Richard Wagner beendet seinen am Schlüsse der Meister singer Hans Sachs in den Mund gelegten Mahnruf mit den Worten: Was deutsch und echt, wüßt' keiner mehr, Lcbt's nicht in deutscher Meister Ehr'! Drum sag' Ich euch: Ehrt eure deutschen Meister, Dann bannt ihr gute Geister! lISL
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