Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1925
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- 1925-09-26
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- 26.09.1925
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. VV^enblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14571 226. 26. September 1925. 3. Preis: »Modernes Messewesen « von vr. E. E. Schmidt, Neu kölln. Angetan fl wurden: »Warum Messe?« von Redakteur W. Jäger, Aachen; -Neue Wege der Messeentwicklung« von vr. G. Nonnenmacher, Köln; Das moderne Messewesen als Glied der Absatzorgantsatton und als Propagandamittel der deutschen Industrie« von H. Bohr- m ann, Zürich; Die Messe, ihre Außen- und Jnnenwirkung auf den Betrieb« von I. Kempkens, Coblenz; »Vom Wochenmarkt zur deutschen Weltausstellung« von vr. Ern st Robert, Frankfurt a. M. Starker Rückgang der deutschen Papierausfuhr nach Amerika. — Eine amerikanische Statistik hat ergeben, daß die deutsche Papter- ausfuhr nach den Vereinigten Staaten in dem Wirtschaftsjahr 1924/25 gegenüber dem Jahr 1923/24 um fast die Hälfte zurückgegangen ist. Immerhin ist Deutschland noch der Hauptlieferant mit etwa 60A der gesamten Einfuhr für Druckpapier, mit 55A für Schreibpapier und mit 8096 für photographisches Papier. Im Monat Mat 1925 betrug nach deutschen amtlichen Zahlen die Ausfuhr an Druckpapier nach Amerika 7300 Doppelzentner (gegenüber 14 243 Doppelzentnern im Juni), wobei die Vereinigten Staaten der zweitgrößte deutsche Aus landskunde hinter Argentinien sind. Beendigung des SchristgießerstreikS. — Uber elf Wochen hat der Streik im deutschen Schriftgießereigewerbe gedauert, der nun am 19. September durch einen neuen Schiedsspruch, der von b e 1- den Parteien angenommen wurde, sein Ende erreichte. Der erste Schiedsspruch hatte keine Lohnerhöhung vorgesehen, durch den zweiten Schiedsspruch wird der bis jetzt 45,12 Mk. betragende Spitzenlohn (94 Pfg. Stundenlohn) auf 49,44 Mk. <103 Mk. Stundenlohn) erhöht. (Im Buchdruckgcwerbe beträgt der auf freiwilliger Bereiubarung be ruhende Spttzcnlohn für die Zeit vom 4. Juli 1925 bis 1. Januar 1926 48 Mk. salso pro Stunde 1 Mk.j.) Der neue Spitzenlohn der Schrist- gießer gilt für die Zeit vom 23. September 1925 bis 31. Dezember 1925. Der nach Beendigung von Streiks viel umstrittene Punkt der Wieder- cinstellung sämtlicher Streikenden ist im Schiedsspruch wie folgt ge regelt worden: Bei den Betrieben oder Betriebsabteilungen, die neue Arbeitskräfte bisher nicht eingestellt haben, werden alle früheren Arbeitskräfte am 23. September 1925 wieder eingestellt. Bei den übri gen Betrieben oder Betriebsabteilungen wird die Arbeit so schnell und so wett wieder ausgenommen, wie dies die betrieblichen und Wirt schastlichen Verhältnisse irgend gestatten. Die Wtedereiustellung soll möglichst am 23. September beginnen und spätestens bis zum 21. Okto ber 1926 beendet sein. Der Schiedsspruch schreibt des wetteren vor, daß Maßregelungen aus Anlaß der Arbeitsunterbrechnng nicht vor- gcnommen werden dürfen, und daß die Durchführung der Wiederauf nahme der Arbeit und des Jngangbrtngens der Betriebe in entgegen kommender, aus spätere reibungslose Zusammenarbeit abztelende Weise zu erfolgen hat. Mit der Beilegung etwaiger Streitigkeiten wurden durch den Schiedsspruch die örtlichen Tarifschiedsgerichte als Sonder schiedsgerichte beauftragt. Abnahme der Konkurse, Zunahme der Geschäftsaussichten. — Nach Feststellungen des Statistischen RetchsamteS wurden im August 751 kwue Konkurse und 379 angeordnete Geschäftsaufsichten im »Reichs anzeiger« bekanntgcgeben. Den entsprechenden Jultziffern gegenüber bedeutet das bet deu Konkursen eine Abnahme von 5,8A, bei den Geschäftsaufsichten eine Zunahme von 1,9A. Die meisten Konkurse entfallen auf die Gruppe des Warenhandels, während in der Gruppe Banken die geringste Anzahl von Konkursfällen zu verzeichnen ist. Unter den Geschäftsaufsichten entfällt die größte Anzahl auf die Gruppe Industrie, der nach einem kurzen Abstand auch hier die Gruppe Waren handel folgt. Goethe-Feier in Weimar. Am 7. November, dem 150jährigey Jubiläum von Goethes Ankunftstag in Weimar, werden von der Stadt und den dazu berufenen Kreisen Feierlichkeiten vorbereitet. Im Deutschen Nationaltheater wird nicht, wie zuerst geplant, Goethes »Iphigenie « gegeben werden, sondern der »Urfaust« in neuer Inszenie rung und Einrichtung durch Generalintendant vr. Ulbrich. Ein von Friedrich Lienhard verfaßter Prolog und Wagners »Große Faust- virvcrtüre- werden der Aufführung vorangehen. Am darauffolgenden Sonntagmorgen findet eine Morgenfeier im Theater statt. StaatS- mtnister vr. Leutheußer wird eine Ansprache halten, als Dokumen tation Thüringens, nach wie vor die von Goethe ausgegangene Weimar- Kultur rveiter zu pflegen und hoch zu halten. Deu Hauptoortrag wird Prof. vr. Korff (Leipzig), der bekannte Goethe-Forscher, halten. Die Urschrift von KlingcrS »Malerei und Zeichnung . Die einzige literarische Produktion des verstorbenen Meisters Max Klin- ger ist die interessante ästhetische Auseinandersetzung über »Malerei und Zeichnung«, die seit 1891 in drei Auflagen erschienen ist. Nun mehr ist der erste Entwurf dieser Schrift aufgetaucht und in den Besitz von Karl W. Hicrscmann in Leipzig gelaugt. Die doppelseitig be schriebenen Blätter zeigen mancherlei, vor allem stilistische Abweichun gen von der ersten gedruckten Auslage, deren Stil abgeschUfscner und durchdachter erscheint. Der hier vorliegende Entwurf wurde später von Klinger überarbeitet und blieb in dieser Form zum größten Teil nngedruckt. Nur sieben einseitig beschriebene Blätter, die, von anderem abgesehen, auch nach dem Duktus der Handschrift später ge schrieben sind, stimmen fast wörtlich mit der Druckschrift überein. Das evste dieser Blätter ist von» Künstler signiert. Die Handschrift ist in eleganter Juchtenmappe mit reicher Vergoldung aufbewahrt. Gründung der deutschen Platengesellschaft. — Am 12. September fand in Erlangen die Gründungsversammlung der Platengesell schaft statt, die durch alle geeigneten Maßnahmen das Erbe Platens verwalten und die Kenntnis seiner Werke verbreiten will. Ein Platen- jahrbuch soll den geistigen Zusammenhang zwischen den Mitgliedern aufrecht erhalten und fördern. In die Vorstandschaft wurden gewählt: Erster Vorsitzender: Hans von Hülsen-Berlin. 2. Vorsitzender: vr. Eduard Rühl-Erlangen. Schriftführer: Hermann Döllinger-Bcrlin. Am Sonntagvormittag (1.3. September) fand die Einweihung des Platenhäuschens auf dem Erlanger Burgberg statt, das die Stad»' in ihre Obhut übernahm. Zur Statistik der deutschen Studentenschaft. Au den vier Uni versitäten Freiburg, Hamburg, Heidelberg und Jena wurden inter essante Erhebungen über Vorbildung, Alter, Nebenbeschäftigung und Konfession der Studenten gemacht. Von den Studierenden hatten danach die Vorbildung eines Gymnasiums 37 v. H., eines Realgymna siums 23Z v. H., einer Oberrcalschule 22 v. H. und anderer höherer Schulen 17,5 v. H. Jünger als 20 Jahre waren 8 v. H., 20 bis 25 Jahre 02 v. H., 26 bis 30 Jahre 19 v. H., 30 und mehr Jahre 11 v. H. Im ersten bis vierten Semester standen 45,5 v. H., im fünften bis achten Semester 32 v. H., im neunten und zehnten 13 v. H., über zehn Semester hatten 9,5 v. H. Viele Studenten, besonders in Ham burg, gehen einer Nebenbeschäftigung nach, und zwar während des Semesters 9 v. H., in den Ferien 18 v. H. Der Konfession nach sind evangelisch 63 v. H., katholisch 20 v. H., israelitisch 8 v. H. Eine starke Zunahme hat die Anzahl der Studierenden der Rechts- und Staatswissenschasten und der Volkswirtschaft erfahren. Internationale Konferenzen für Anwendung des Esperanto in Handel, Verkehr und Industrie und in Wissenschaft und Technik, Paris, 14.—17. Mai. — Vertreten waren 150 Handelskammern, 110 Wirt- schasts- und wissenschaftliche Gruppen und die Negierungen Chinas, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Litauens, Rumäniens und Spa niens. Zur Verhandlung standen Fragen, die mit der praktischen Auswertung des Esperanto Zusammenhängen. Die offizielle franzö fische Handelsvertretung sprach sich vorbehaltlos für die Einführung des Esperanto in den kaufmännischen Verkehr aus. Berichte über die veranstalteten kaufmännischen Esperanto-Versuchsknrse wurden er stattet von Vertretern aus Berlin, Paris, London, Antwerpen, Gent, Retchenberg (Böhmen), Budapest n. a. Die Schaffung eines Wörter buches der Espcranto-Handclssprache wurde behandelt, ebenso die Her ausgabe eines möglichst vollständigen Adressenverzeichnisses der Fir men, die Esperanto praktisch verwenden. (»Natur und Gesellschaft«.) Puschkins Bibliothek. — Dem Andenken an Alexander Puschkin, den großen russischen Dichter der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ist ein besonderes Puschkin-Haus in Petersburg gewidmet, das unter Aussicht der Russischen Akademie der Wissenschaften steht. Zur Einrichtung dieses Dichtermuseums wurden der Akademie nach der Revolution zahlreiche Gegenstände ans dem Besitz des Dichters und vor allem seine umfangreiche und wertvolle Bibliothek überwiesen. Die Zahl der Bände beträgt 4000. Viele dieser Bücher haben für den Literarhistoriker ein besonderes Interesse, weil sie mit Randbemerkun gen Puschkins versehen sind, die interessante Aufschlüsse über seine Arbeiten und sein literarisches Urteil geben.
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