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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1925
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- 1925-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1925
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,j V?6>^1i^-, V,6. °»S.-. ^6.^>.-.SNchtmitgl.1.6.(nurunget.) «» rungen, au^> okne besondere Wittellunq lm^Siazsl^ill t»240.—. Llorige 6.: V, 6. 210.—. ^ S. NS.—. V« 6. 60.—... jederzeit Vorbehalten. — Deiderieitigee Erf.-Drt Leipzig. «I Ssntrr K0VK, — po»1»oti -KLo r 1SL63-?0SL8 — »««kdüi»»» Nr. 190 (R. 111). Leipzig, Sonnabend den IS. August 1925. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Verein Leipziger Kommissionäre. Verbesserung der Bahnverbindung Leipzig—München. Den Bemühungen unseres Vereins ist es gelungen, die Ein richtung eines Eilgut-Kurswagens Leipzig—Mün chen durchzusetzcn. Der Wagen läuft täglich 6 Uhr nachmittags ab Leipzig und trifft nach 29 Stunden in München ein. Wir empfehlen, diese Verbindung ausgiebig zu benutzen, ins besondere auch für den »Empfohlenen--Verkehr. Leipzig, den 12. August 1925. Verein Leipziger Kommissionäre. Die Krisis im Buchwesen und ihre letzten Ursachen. Von vr. Hermann Reiher, Wien. Es wäre törichte und unverantwortliche Vogel Strauß-Politik, wollte man leugnen, daß sich das gesamte deutsche Buchwesen, vor allem aber der deutsche Buchhandel, in einer schweren und gefährlichen Krise befindet, die mit der allgemeinen Krisis, die das Wirtschastsleben Mitteleuropas in immer zunehmendem Maße heimsucht, nichts zu tun hat, sondern ihre eigenen Ursachen hat und daher auch einer gesonderten Untersuchung bedarf. Daß die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse, die Arbeitslosigkeit und Geldknappheit auch die Absatzverhältnisse im Buchhandel äußerst ungünstig -beeinflussen, ist selbstverständlich und bedarf keiner weiteren Erörterung. Doch wäre es gänzlich verfehlt, die krisen haften Verhältnisse im Buchhandel etwa n u r mit der allgemeinen Wirtschaftslage erklären zu wollen und mit der Lage in anderen Handelszweigen auf eine Stufe zu stellen. Wenn diese Behaup tung vor einem Kreise von Fachleuten noch eines Beweises be dürfte, so würde wohl der Hinweis aus das Emporschießen und die ungeheuerliche Entwicklung der Buchgemeinschaften in ihren verschiedenen Formen genügen. Diese bilden für den Buchhandel eine Gefahr, die trotz der zahlreichen, vielsach sehr ausführlichen Erörterungen, die sich an diese eigenartigen Organi sationen in der buchhändlerischen Fachpresse geknüpft haben, scheinbar noch immer nicht richtig ersaßt und genügend gewürdigt wird. Diese Gefahr ist ganz fürchterlich, sie bedroht, das ist keine Übertreibung, den Buchhandel in seinen Existenzgrundlagen und ist ein unverkennbares Symptom dafür, daß das System der litera rischen Bedürfnisbefriedigung des deutschen Volkes in seiner bis herigen Form mangelhaft und ungenügend ist oder daß, mit anderen Worten ausgedrückt, der deutsche Buchhandel, wobei ich unter diesem selbstverständlich auch den Buchhandel Österreichs verstehe, seine Funktion, Mittler zwischen Buchproduktion und Buchabsatz zu sein und die literarischen Bedürfnisse der Gesamt bevölkerung zu decken, in einer Weise erfüllt, die man auch beim besten Willen und bei der wohlwollendsten Beurteilung nicht gerade als ideal bezeichnen kann. Denn während im allgemeinen in den Jahren, die der Be endigung der Kriegswirtschaft gefolgt sind, der genossenschaftliche Einkauf von Bedarfsgegenständen aller Art, der im Kriege einen ungeahnten Aufschwung genommen hatte, stark zurückgegangen und auf vielen Gebieten erfreulicherweise vollends geschwunden ist, um dem legitimen Handel wieder Platz zu machen, ist cs im Buchhandel gerade umgekehrt. Denn die obenerwähnten Buch- gcmeinschaften sind ja keineswegs die einzige Form, in der der Bucheinkauf der Bevölkerung seine eigenen, vom Buchhandel ge trennten Wege geht. Die Verhältnisse in Deutschland sind mir allerdings nicht bekannt. Aber hier in Österreich gibt es trotz des für den Buchhandel bestehenden Konzefsionszwangcs kaum eine Volksbildungsorganisation, die nicht über ihre eigene Buch handlung verfügen würde. Ich nenne als Beispiel nur di« Wiener Urania, den Volksbildungsverein, den Verein Volkshcim, die Organisation der Kinderfreunde, den Deutschen Schulverein, die Südmark, die Eichendorfs-Gesellschast usw. nsw. Man muß sich eigentlich an den Kopf greifen, wenn man diese Entwicklung beobachtet und wenn man sieht, einerseits, wie ganze riesige Bevölierungsschichten, und zwar gerade die besten, intelligentesten und aufnahmefähigsten Kreise dem regulären Buchhandel als Abnehmer verloren gehen, andrerseits, wie taten los und ohnmächtig der Buchhandel und seine dazu bebufcnen Vertretungen dieser katastrophalen Entwicklung gegenüberstehen und widerspruchslos zuschauen, wie die Grundlagen seiner Exi stenz immer mehr und mehr erschüttert und sein Wirkungsbereich von Jahr zu Jahr eingeengt und verkleinert wird. Kann man sich vorstellen, daß es noch einen anderen Bcrufsstand geben würde, der sich angesichts solcher Verhältnisse mit kleinlichen und relativ unwichtigen Fragen beschäftigen und gleichzeitig zusehen würde, wie er immer mehr aus dem Getriebe der Wirtschaft aus geschaltet wird, während seine eigenen Ausgaben, für die er er zogen und hcrangebildet ist und in deren Erfüllung er seinen Lebenszweck sieht, auf berufsfremde Außenseiter übergehen? Hat sich denn noch kein Buchhändler die Frage vorgelegt, warum denn eigentlich die Entwicklung so sonderbare und für den Buchhandel so verhängnisvolle Wege geht und ob es denn wirklich so sein muß, daß der Buchhandel die Fühlung mit den breiten Bcvölkerungsmassen immer mehr verliert? Die Beantwortung dieser Frage wird allerdings zu einem Resultat führen, das alles eher als erfreulich ist und eigent lich — man muß sich das, so bitter es auch klingen mag, un verhohlen eingestehen — einer Art Armutszeugnis für den Buch handel gleichkommt. Denn nach allen Gesetzen des Wirtschafts lebens und der Berufsbildung entstehen keine überflüssigen Ge bilde, zumal heute, wo die Wirtschaft frei und unbeeinflußt ihren inneren Entwicklungsgesetzen folgt und äußere Einwirkungen, wie sie etwa unter dem System der Kriegswirtschaft und der auf diese folgenden Übergangswirtschaft zu verzeichnen waren, wohl kaum mehr Vorkommen. Die bloße Tatsache des Bestandes der oben erwähnten Buchgcmcinschaften und sonstigen ähnlichen Or ganisationen, die starke Verbreitung des Vereins- und Gcnosscn- schastsbuchhandels und aller verwandten Erscheinungen beweisen, daß der Buchhandel in seiner heutigen Form und mit seinen der zeitigen Vertriebs- und Werbemethoden nicht genügt und nicht imstande ist, das vorhandene Lesebedürsnis der Bevölkerung in I6L0
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