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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1925
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- 1925-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1925
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X. 190, 15. August 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt 1. d. Dtschn. Buchhandel. 13343 erprobten Beamten, kam die Sache aber eigenartig vor und er führte die Botin dem Vorsitzenden, Amtsgerichtsrat vr. Cohn, vor, dem es dann auch durch eindringliche Kreuz- und Querfragen gelang, aus der Überbringerin des Schreibens schließlich herauszubekommen, daß die Botin die Frau Sanitätsrätin selbst war, die sich angeblich in Ostpreußen befinden sollte! Nun wurde die Ange klagte nicht mehr vom Gericht weggelassen, sondern mutzte im Sitzungs zimmer Platz nehmen und warten, bis um 1 Uhr ihr Fall zur Ver handlung aufgerufen wurde. Uber ihr Vorleben wurde festgestellt, daß Marga Ortmann die Tochter eines wohlhabenden Rittergutsbesitzers in Ostpreußen gewesen ist. Sie hat den vr. O. in Königsberg 1891 ge heiratet. Dr. O. war ein bekannter Arzt in Königsberg und Letter einer chirurgischen Poliklinik. Der Ehe waren zwei Söhne entsprossen, die als Offiziere im Kriege gefallen sind. 1919 verstarb der Ehe mann, die Witwe löste den Haushalt auf und zog nach Berlin. Es war aber wenig Vermögen vorhanden, sodaß sie die früher aus Liebhaberei betriebene Malkunst zu ihrem Lebenserwerb ausnutzen mußte. In ärztlichen Kreisen fand sie auch Abnehmer für ihre Ge-' mälde. In den letzten Jahren aber wurden die Einnahmequellen sehr knapp, und sie war auf eine Unterstützung aus der Arztekasse und eine Militärrente als Hinterbliebene der gefallenen Söhne angewiesen. Der gerichtliche Sachverständige Santtätsrat vr. Leppmann sah in dem jahrelangen Opiumgenuß der Angeklagten eine teil weise Erklärung, wie sie hemmungslos zur Blichcrdiebin geworden sei. »Mir kann doch nichts passieren, ich bin ja opiumstichttg« äußerte sie bei ihrer Verhaftung zum Kriminalbeamten und ließ sich in der nächsten Apotheke eine Flasche Opium geben, vr. Leppmann hielt die Ange klagte für durchaus zurechnungsfähig, aber heruntergekommen. Ihr haarsträubendes Quartier, ihr schmutziger Körper und die Kleidung bewiesen das auch. Amtsgerichtsrat vr. Cohn erkannte gegen Frau Sanitätsrat Vr. Ortman n wegen fortgesetzten BUcherdiebstahls auf z w e i M o n a t e Gefängnis, billigte ihr aber drei Jahre Bewährungsfrist zu, wenn sie sich in Zukunft einwandfrei führe und den Schaden ersetze. Sicher eiu sehr mildes Urteil. Der Staatsanwalt hatte vier Monate bean tragt. Eine bemerkenswerte alpine Schaufensterauöstellung bietet die Buch- und Kunsthandlung KarlBeck (Inh. L. H a t l e) in M ll n ch e n, Neuhauserstraße 13. Um ein naturgetreues Relief des Totenkirchls von Prof. vr. S. Hlrth, das noch die Stripsenjochhütte umfaßt, grup pieren sich in dekorativer Ausmachung ein vom Alpinen Museum über lassenes Modell der alten Berliner Hütte im Zillertal, eine Pracht photographie der Königspiye von der Düsseldorfer Hütte aus, alpine Ausrüstungsgegenstände der Münchener Lodenfirma Frey und die alpinen Werke des Bergverlags Rudolf Rother in München. Ausstellungen. — Das Kunsthaus Julius Brauer inAl 1 en - bürg i. Thür, bereitet für September eine Kollektiv-Ausstellung der bekannten Btldnismalertn Margarete Simrock-Michael, der Gattin des verstorbenen Musikverlegers vor. Die Künstlerin, die im vorigen Jahre in einer Leipziger Galerie ausstellte, erregte damals großes Aufsehen. Auch besteht Aussicht, daß vr. Gottfried Niemann, der Sohn des Wagnersängers, ebenfalls im September mit neuen Arbeiten Motive aus den Alpen) aufwarten wird. — Der Verband der katholi schen Akademiker zur Pflege katholischer Weltanschauung veranstaltet anläßlich seiner diesjährigen Herbsttagung in Innsbruck eine Buchaus st cllung, mit deren Durchführung die Buchhand lung der V e r l a g s a n st a l t Tyrolia G. m. b. H. in Inns bruck betraut wurde. Alle in Frage kommenden Verleger wurden zur Teilnahme etngeladen. Flugtechnische Bücherschau. — Anläßlich eines am 9. d. M. statt- -esundenen Flugpropagandatages in F r a n k e n h a u s e n a. K. ver anstaltete die dortige Buchhandlung C. W e r n e b u r g in ihren Bücher stuben, am Festtage im Ausstellungslokal, eine Flugtechnische B 1i ch e r s ch a u, die alle neueren Werke der Fluglitcratur zeigte. Deutscher Schriftsteller-Verband. — Der diesjährige Schrift st ellerverbandstag findet auf Einladung der west lichen Untergruppen des Verbandes und der städtischen Kurverwaltung von Wiesbaden vom 12. bis 1b. September 1925 in Wiesbaden statt. Zur Erörterung stehen wichtige Tagesfragen des Standes, wofür namhafte Referenten gewonnen sind, unter anderm »Die Lage des deutschen Schrifttums«, -Die Lage des deutschen Verlags huch h a n d c l s«, »Der Zusammenschluß der deutschen Schriftsteller in einen Spiyenverband«, »Mitteilungen über den Plan einer all gemeinen Altersversorgung der Geistesarbeiter« und der Antrag der »Deutschen Schillerstistung«: »Verlängerung der Schutzfrist für Verfasser von 30 aus 60 Jahre nach dem Tode«. Die Leipziger Reklamemesse im Herbst 1925. — Die Leipziger Re klamemesse wird während der Leipziger Herbstmesse mit einer Raum vergrößerung von 60^ in den Nahmen der Ausstellungen eintreten. Auch sonst wird sie Momente ausgesprochener Weiterentwicklung zeigen. Neben der Darstellung von Neklameangebot wird sie Wert auf die Unterrichtung der Besucher über Neklamearten und Neklamemöglich- ketten legen. Die Ortsgruppe Leipzig im Verband Deutscher Re klamefachleute e. V., die mit dem Meßamt zusammen den Ausbau der Leipziger Reklamemessen in die Hand genommen hat, hat mit dem Besitzer einer der größten Privatsammlungen auf dem Gebiete praktischer Reklame ein Abkommen derart getroffen, daß auf den Leipziger Messen diese Sammlung allmählich als Anschauungsmaterial für Neklamefragen ausgestellt wird, und zwar mit Erläuterungen, die jeweils die Eigenart und die praktische Anwendung im Einzel fall behandeln. Daneben ist Wert darauf gelegt, durch graphische Dar stellungen den Besuchern einen Begriff von der Bedeutung und der Ausdehnung der Reklame in Deutschland und der modernen Wirtschaft zu geben. Auch hier ist das Material bereits derariig durchgearbeitet, daß die ersten Darstellungen auf der Herbstmesse herauskommen werden. Für beide Arten der Jnteressierung der Messebesucher für den Begriff der Reklame sind bereits systematische Behandlungen aus gestellt, die zu ihrer Abwicklung mehrerer Messen bedürfen. Damit erhalten die Leipziger Reklamemessen eine dauernde Zugkraft. Mit dem Besitzer der Privatsammlung ist außerdem ein Abkommen ge troffen worden, nach dem er sein Material nur der Leipziger Reklame messe zur Verfügung stellt, sodaß einheitliche und lückenlose Dar bietungen gesichert sind. Die Leipziger Ncklamemesse entwickelt sich damit zu einem Unternehmen von prinzipieller Bedeutung für de« Begriff Reklame in Deutschland. Da sich an ihr wieder eine Reihe neuer Unternehmungen beteiligt, zieht sich auch der Rahmen ihrer kaufmännischen und wirtschaftlichen Bedeutung immer weiter. Das Anwachsen ihrer Bedeutung für eine weitere Zukunft ist gesichert, da alle an ihr arbeitenden Kräfte ihren Ausbau Schritt um Schritt nach einem auf weite Sicht ausgebauten Plane vornehmen. Keine Verschiebung der Kölner Herbstmesse. — Entgegen um laufenden Gerüchten, daß die Kölner Herbstmesse verschoben werde, teilt das Messeamt Köln mit, daß in den letzten Wochen wohl Er wägungen geschwebt haben, die Jahrtausendausstellung um einige Wochen zu verlängern, wodurch eine Verschiebung der Herbstmesse notwendig geworden wäre. Nachdem aber die Fachausschüsse der Kölner Messe aus wirtschaftlichen Gründen eine Hinausschiebung des Messetermins einstimmig abgelehnt haben, wird die Herbstmesse zum vorgesehenen Zeitpunkt (allgemeine Messe 23.—27. September, tech nische Messe 23. September bis 2. Oktober) stattfinden. Wie das Messeamt weiter mitteilt, sind die Aussichten für die Beteiligung an der Herbstmesse die denkbar besten. Bis heute liegen schon mehr Ausstelleranmcldungen vor als zur selben Zeit des Vorjahres. In verschiedenen Zweigen der Messe ist der Ausstellungsraum bereits überbelegt. Schule der Weisheit. — Die nächste Tagung der Gesellschaft für Freie Philosophie findet in Darmstadt vom 13. bis 19. September statt. Ihr Grundthema ist das F r e i h e i t s p r o b l e m in der Gesamt heit seiner Aspekte. Vorträge haben u. a. angemeldet: Graf Hermann Keyserling »Freiheit und Norm«; Prof. vr. Hans Driesch »Logik und Metaphysik des Freiheitsproblems«: Prof. vr. Graf Dohna- Heidelberg »Verantwortung und Recht«; Graf Albert Apponyi »Macht als Bindung«; Hauptmann vr. Kurt Hesse »Disziplin und Autorität«; Graf Hermann Keyserling »Erfindung und Form«; Graf Kuno v. Hardenberg »Okkulte Gesetzmäßigkeiten«; Prof. I)r. Richard Wil helm-Frankfurt a. M. »Kosmische Fügung«; Gras Hermann Keyserling »Schlußvortrag«. Wissenschaft und Kunst im Völkerbund. — Aus Genf wird der »Bossischen Zeitung« gemeldet: In der Völkerbundskommission für geistige Zusammenarbeit ist zur besseren Förderung von Wissenschaft und Kunst eine besondere Unterkommission für diese beiden Gebiete eingerichtet worden, zu deren Vorsitzenden der bekannte französische Philosoph Henri Bergson ernannt wurde. Von deutschen Künstlern gehört dieser Nntcrkommission der Komponist und Dirigent Felix Weingartner an.
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