Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1925
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12000 Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandel. Redaktioneller Teil. X- 182, 8. August 1925. setzt worden, selbst ln die Sprachen von Völkern, deren Existenz uns kaum bekannt ist. Kennzeichnend für die Schwierigkeiten einer Bibel übersetzung ist die Tatsache, daß allein siir die Übertragung ins Chi nesische ein Zeitraum von 28 Jahren ersorderlich war. Noch mühe voller ist die Aufgabe sllr den Missionar in den Ländern der SUd- sce, wo eine Sprache ost nur von 588 Menschen gesprochen wird, dabei aber einen überaus reichen Wortschatz und keine eigene Literatur be sitzt. Diesen Völkern, so wird dem »Berliner Tageblatt» berichtet, deren Sprachen kommen und vergehen, den der Menschheit gemein samen geistigen Besitz zu vermitteln, ist eine Ausgabe, die noch dadurch erschwert wird, daß eine Bibelübersetzung feinste Einfühlung in die seelische Struktur eines Volkes voraussctzt, eine Eigenschaft, die ost auch in jahrzehntelanger Misstonstätigkett bet den primitiven Völkern nur schwer zu erreichen ist. Urkundcn-Ansstclliing in München. — Das Haupt-Staatsarchiv München hat seine stillen Gewölbe geöffnet und eine Ausstellung seiner in Europa einzig dastehenden Urkundenschätzc veranstaltet. Allwöchent lich werden vom Juli bis September Führungen stattfindcn. Wie der »Berliner Börsen-Zeitung» mitgeieili wird, sind aus 888 888 Ur kunden (doppelt so viel als alle Archive Preußens zusamnicngenommen besitzen) ISO der wichtigsten mit vorbildlichem Verständnis zusammcn- gestellt worden. Dieser Reichtum ist dem bayerischen Staat haupt sächlich durch die Säkularisation zugcslossen. Die gegenwärtige Aus stellung umfaßt das Gebiet Staat und Kirche von 777 bis 1925, von der durch Karl den Großen signierten Schenkungsurkunde des Königs gutes Hammelburg an bas Kloster Fulda aus dem Jahre 777 bis zum jüngsten Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der römischen Kurie. Große Name» ziehen an uns vorüber, große Per sönlichkeiten, gewaltige umwälzende Ereignisse und Epochen. Jede dieser Urkunden erzählt mehr als ihr oft recht schlichter Inhalt im engeren Sinne. Aus den Merowinger und Karolinger Schristzügen bis zum gedruckten oder zuletzt mit Schreibmaschine geschriebenen Wort spricht zu uns der Geist der Zeiten unmittelbarer, lebendiger als sonst irgendwie oder irgendwo. Aus de» Vereinigten Staaten von Amerika. — Die Bedeutung der Krauen im amerikanischen Buchhandel ist hier schon mehrfach betont worden. Diese Frauenarbeit ist auf der Buchhändler-Versammlung in Chicago jetzt von Mr. Melcher, der als Mitherausgeber von üublisliers' Veeltl^ und sonst als Buchfachmann eine anerkannte Rolle im Buch wesen spielt, förmlich anerkannt worden. Er hatte die Ehrenmitglied schaften zu verkünden, und darunter befand sich auch das erste Mal eine Frau Marion E. Dodb in Northampton. Mas. Bei dieser Ge legenheit sprach Melcher von der Frauenarbeit im Buchhandel. Sic hätten neue Anregungen gegeben durch die Art und Weise, wie sie ihre Läden herrichteten, »nd durch ihre neuen Wege, Geschäfte zu machen. Er wandte sich dann an die »College Buchhändler«, die Abteilung der Buchhändlervereinigung, die im zweiten Jahre ihres Bestehens an der Versammlung teilnähme, und er schlug vor, einen oder eine aus ihrer Mitte durch die Ehrenmitgliedschast auszuzcichncn, und das war eben die genannte Miß Dodd, die auch einen College Rookstors besitzt. Von diesem Buchladc» sagte er, daß es der Mühe wert wäre, wenn man aus einer Reise in die Mhe käme, den Abstecher zu machen, um sich diese hervorragende Buchhandlung anzusehen. Sie ist ganz von Frauen auf gebaut und geführt. Die Leitung ist ein glänzendes Beispiel für jede Buchhandlung. Die Vcrkaussweise ausmcrksam, geschäftig und tatkräftig, und das Ganze ist eine hervorragende Musteranstalt, um in einer Universitätsstadt Bücher zu verlausen. — Die Kunsthändler, vereinigt mit den Leisten-, Rahmen- »nd Spiegelfabrikantcn, haben seit drei Jahren eine gemeinschaftliche Wcrbestclle unter dem Namen: »American ^rt üuroau» errichtet, die sehr zufriedenstellend arbeitet. Die Teilnehmer an der Gründung, 88 Firmen, sagen einmütig, daß der Ansschwung des Bilder-, Rahmen- und Spiegelgeschäfts den Werbearbeiten des Kunstburcaus zuzuschrci- ben ist. — Gerade im Buchhandel in Amerika wird der bekannte Satz, daß Amerika keine Geschichte habe, Lügen gestraft. Von der auch bei uns bekannten alten Vcrlagshandlung Brentano wurde bei dem viel besprochenen Umzug in den Neubau erwähnt, baß sie 1888 gegründet worden sei. Daraufhin hat mau Umschau gehalten nach den ältesten Buch- läben. Der älteste ist wohl die katholische Buchhandlung von Kcnedy, die 1828 in Baltimore gegründet wurde und 1838 nach New Pork iibersicdelte. Der jetzige Inhaber ist der Enkel des Gründers. Auch der Verleger Pntnam kann ans eine lange Geschichte zurückblickcn, da sei» Geschäft 181V gegründet worden ist. Man hat eine Liste von Buch händlern gesunden, die 187V aufgestellt worden isst sie gibt sllr New Bork 21V Buchhändler an, von denen heute »och g bestehen, während im ganzen die so außerordentlich gewachsene Stadt jetzt nur 28V Buch händler ausweist. — Besser als alle gedruckten Listen über Neuerschei nungen von Büchern wirken die Bücher selber, nur daß man solche selten beieinander steht. Neuerdings zeigt Scribncr, der Verleger, in einem seiner Schaufenster ein Regal mit der Überschrift: »Die letzten Bücher aller Verleger». Täglich werden hier neue Bücher ausgestellt, wie sie bei der Eingangs-Abteilung dieses großen Buchhauses eingehcn. Bücherltebhabcr stelle» sich hier täglich ein, sich die Neuheiten zu be trachten. — Der Chef des Hauses Scribner, Charles Scrtbner, wurde vor einigen Wochen aus besondere Art von der Vrlnveton vnl- versil^ geehrt. Charles Scribncr studierte genau vor 8V Jahren an dieser Universität sbci uns bekannt geworden, da Wilson dort einst Rektor war), während sein Vater, der Gründer des großen Hauses, an der gleichen Universität 83 Jahre früher eingeschrieben war. Die Universität überreichte ihrem frühere» Schüler den Ehrenboktortltcl. Sch. Amerikanische Buchdrucker-Bibliothek. — Die Organisation der amerikanischen Buchdrnckereibcsttzer (lluikocl lypotbataa vk Lmsrica) hat vor etwas mehr als drei Jahren mit der Gründung einer Biblio thek begonnen, die in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit aus 1VVV Bände angewachscn Ist. Ferner erhält die Bibliothek, wie die -Zeit schrift sllr Deutschlands Buchdrucker» mittellt, durch Austausch und Bestellung 84 regelmäßig monatlich oder wöchentlich erscheinende Zeit schriften. Besondere Regale enthalten Manuskripte und Broschüren von großem Werte, und hier wird das Ursprungsmaterial, das sich im Verlaufe technischer Forschungen ansammelt, aufbewahrt. Die Biblio thek ist sehr reichhaltig und wertvoll; sie enthält u. a. das 1871 er schienene Buch »Geschichte der Werbeanzeige» aus der srühesten Zeit». Dieses Buch enthält Anzeigenbeispiele, die Zeitungen bis zurück zum Jahre 1888 entnommen sind. An sonstigen alten wertvollen Büchern sind vorhanden: »Ursprung und Fortschritt des Schreibens und einige Angaben über den Ursprung und Fortschritt des Drückens« von Tho mas Astle, London 1871. — »Die Geschichte des Buchdrucks in Amerika mit einer Biographie von Buchdruckern und einer Aufzählung von Zei tungen . . .- von Jsatah Thomas, herausgegeben in Worcester im Jahre 1810. Diese zweite Ausgabe, die wertvoller ist als die erste, ist das große Ouellenbuch der Geschichte des amerikanischen Buch drucks. — »Ursprung des Buchdrucks», von William Bowyer, zweite Ausgabe, gedruckt in London 1771. — »Der amerikanische Buchdrucker, ein Handbuch des Buchdrucks» von Thomas Me Kellar, Philadelphia 1867. Eine frühere Ausgabe dieses Buches wurde die »Buchdrucker- Bibel« genannt. — »Die Grammatik des Buchdruckers», von John Smith, London 1778. Dieses Buch ist sehr selten. Es war der Vor läufer einer langen Reihe von Büchern derselben Bezeichnung, »nd hierauf wurde fast von jedem Schriftsteller Bezug genommen, der über den gleichen Gegenstand schrieb. — Das neuere Material ist aber auch gut vertreten, besonders die Zahl der Bücher über Drucken und Druckverfahren, Leitung und Verwaltung, Reklame, Geschäftsverkehr usw. ist ständig angewachsen. Preiserhöhung sür Pappen. — Die in Dresden am 21. Juli 1928 abgehaltene Sitzung des Gesamt-Ausschusses der Pappenfabrikanten, zu der auch Händler- und Verbraucherlreise, allerdings nur mitberatend und nicht mttbeschlicßend, eingcladen waren, setzte die Pappcnpreisc je nach Sorten um 6 bis 10 v. H. hinauf. Die Preiserhöhungen sind wie folgt festgesetzt: Maschinenpappen um 1 RM. die IVO leg, Handpappen durchschnittlich um 18 v. H. Maschinenlederpappcn bleiben vorläufig im Preise unverändert. Weitere Preiserhöhung sllr Vricsordncr. — Die Briesordnerkon- vcntion erhöhte mit Berechnung ab 1. August den Teuerungszuschlag von 18 aus 28 Prozent. Steigende Konkurszisser im Juli. — Die Zahl der Konkurse hat Im Juli mit 787 (Juni 789) den höchsten Stand in diesem Jahre erreicht. Dasselbe gilt sllr die Zahl der neu verhängten 359 (888) Gc- schäftsaufslchten. Aufgehoben wurden 182 (188) Geschästsausstchten. Konzert- und Thcateraussührnngcn während der Leipziger Herbst messe 1928. — Kür die Leipziger Herbstmesse vom 38, August bis 5. September ist ein äußerst reichhaltiges Konzert- und Theatcr- programm ausgestellt worden. Von den Konzerten ist in erster Linie bas große Sonderkonzert des Gewandhaus-Orchesters am Dienstag, dem 1. September 1925, zu erwähnen, dessen Leitung Generalmusik direktor Otto Klemperer in Wiesbaden übernommen hat. Zu nennen sind bann am Meßsonntag, dem 88, August, das Konzert des altberühmten N i e d e l v e r e i n s, der diesmal unter Leitung von Max Ludwig in der Thomaskirchc »Ein deutsches Requiem» von Jo hannes Brahms (für Soli, Chor, Orchester) zur Aufführung bringt, sodann die bekannten Gesangsauffithrungen des Domchors zu
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