Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1925

X- 182, 6. August 1925. Redaktioneller Teil. PSrtenblatt f. d. DUchn. vuibbondel. 13001 Leipzig unter Leitung von Professor Wohlgemutst im Völkerschlacht denkmal. Im städtischen Neuen Theater werden sechs Meß-Fest- spiele veranstaltet. Zur Ausführung gelangen am Sonnabend vor der Messe, dem 29. August, »Carmen«, am Sonntag, dem SO. August, »Tannhäuser« mit Richard Schubert von der Wiener Staats oper als Gast, ani Montag, dem S1. August, »Intermezzo», am Diens tag, dem 1. September, die Tanzpantomtme »Sumurun«, bei der als Gäste Hertha Stern v. Walther, Berlin, und Lasar Gal - pern, Moskau, Mitwirken, daraus »Die schöne Galathö«, am Mitt woch, dem 2. September, »Tamerlan» mit Maria Schulz-Dorn burg von der Staatsoper Berlin als Gast, am Donnerstag, dem 3. September, »Mignon«. Im Alten Theater finden ebenfalls sechs Meß-Festspiele statt, und zwar werden gegeben am Sonnabend, dem 29. August, »Die Göttin auf der Balz», am Sonniag, dem 30. August, »Die heilige Johanna«, am Montag, dem 31. August, »Ein Sommernachtstraum«, am Dienstag, den, 1. September, »Charleys Tante«, am Mittwoch, dem 2. September, »Der Störenfried», und am Donnerstag, dem 3. Sep tember, »Charleys Tante«. Das Neue Operettentheater bringt ein Meß-Gastspiel der Vereinigten Berliner Bühnen Komische Oper und Apollo-Theater, und zwar eine große Ausstattungs-Operette von Paul Linke »Krau Luna«. Das Schauspielhaus gibt die ganze Meßwoche hindurch den Schwank »Der wahre Jakob«. Auch die Leipziger VaristS- Theater, insbesondere die erstklassigen VarisKs »Drei Lind en tlud «K r y ft a l l p a! a st-, planen für die Meßbesucher besonders großzügig zusammengesetzte, erstklassige Darbietungen. Ebenso wer den sich auch die großen Lichtspielhäuser und die zahlreichen Kabaretts und Vergnügungsstätte» mit einem zeitgemäßen Programm auf der Höhe der Zeit zeigen. Erwähnt sei noch, daß der Bayernverein am Meßdienstag zu Ehren der aus der Messe anwesenden bayrischen Landsleute im Theatersaal des Zoologischen Gartens einen großen Bayern-Abend mit Konzert, Theater und Ball veranstaltet. Vom Lohnstreit und Streik im Schristgicßercigeivcrbe. — Wider Erwarten ist die von den Arbeitgebern des Schriftgießeretgewerbes beantragte Verbindlich keitserklärung des Schieds spruchs vom 23. Juni d. I. vom Reichsarbcitsminister abge lehnt worden, und zwar, wie es in der Begründung heißt, »gemäß Artikel I H 8 der Schlichtungsordnung, weil nach Lage der gesamten Verhältnisse die gesetzlichen Voraussetzungen sür einen staatlichen Zwangseingrtfs in die Vertragssreihett der Parteien nicht gegeben sind«. Z» dieser Ablehnung der Verbindlichkeitserklärnng bemerkt die »Zeitschrift sür Deutschlands Buchdrucker und verwandte Ge werbe», die auch das osftztelle Organ des Vereins Deutscher Schrift gießereien ist, unter andern,, daß bei Streitigkeiten im Buchdruck- gewerbc die Ablehnung des staatlichen Zwanges stets dann betont und erklärt worden sei, wenn es sich um die Verbindlichkeitserklärung von Schiedssprüchen gehandelt habe, die den Wünschen der Arbeit- nehmer nicht entsprachen. Diese Übung sichre dazu, daß durch die Tarifverträge letzten Endes den Arbeitgebern und nur diesen die Erfüllung der Vertragspslichten auferlegt werde, während die Arbeit nehmer mangels staatliche» Zwanges hierzu nicht angehalten würden. Es wird dann »och daraus hingewiesen, daß nach der Klärung der tarisrechtlichen Lage, die durch die Ablehnung der Verbindlichkeits erklärung nunmehr ersolgt sei. die Schriftgießereien die Betriebe mit betriebsfremden Arbeitskräften in Gang setzen würden. Die erste tschechische Gesamtausgabe von Goethes Werken. — Unter Leitung Professor Ottokar Fischers-Prag arbeiten gegenwärtig die besten tschechischen Übersetzer an einer vollständigen tschechischen Goctheausgabe. Wertvolle Stiftung sür die Universität Jena. — Aus dem Nachlaß des am 19. März dieses Jahres in Philadelphia verstorbenen vr. Her mann Hilprecht ist der Universität Jena eine einzigartige und reichhaltige Sammlung von Keilschriften und babylonischen Alter tümern, sowie seine Bibliothek über semitische Sprachen und Archäolo gie zugefallen. Die Bestätigung des Vermächtnisses ist jetzt vom Nach» laßverwalter in Jena eingetroffen. Zeitungsvcrbote im besetzten Gebiet. — Tie Nheiuland- kolnmission hat durch Beschluß vom 31. Juli d. I. die Zeitungen »Tägliche Rundschau» und »Der Tag» für die Dauer eines Monats, mit Wirkung vom 5. August 1925 ab, in den besetzten Gebieten ver boten. Beschlagnahmte Druckschrift. — Durch Beschluß des Ermitte lungsrichters des Staatsgerichtshoses zum Schutze der Republik vom 3. 7. 1925 zu 14a I 201/25 ist die Druckschrift »Dokumente der russischen Revolution«, geheime Anweisung der Bolschewicki für die Vorbereitung des bewaffneten Ausstandes und die Organisie rung des Straßenkampses aus dem Jahre 1917, gemäß KK 41, 73 St.-G.-Bs., 13, 20 des Gesetzes zum Schutze der Republik, 8,19 giss, 1, 27 des Preßgesetzes, 94 u. sf. St.-P.-O. wegen ihres gegen KZ 81 Zisf. 2, 88 St.-G.-Bs., 7 Zisf. 4 des Gesetzes zum Schutze der Republik ver stoßenden Inhalts zu beschlagnahmen. Berlin, den 29. Juli 1925. Der Polizeipräsident, Abt. I L. sDeutsches Fahndungsblatt. 27. Jahrg., Nr. 7947 v. 1. August 1925.) BerMrsimAWen. Benutze die Lustpost! — Leipzig steht jetzt auch in Lustpostverbin dung mit Hamburg <an 6.15 N.) und Kiel san 7.20 N.j. Die Schlußzeit für gewöhnliche Luftpostbriesseudungen beim Lustpostamt Leipzig 2 (Brandenburger Str. 2) ist 12.15 N., der Abslug vom Flugplatz Leip zig-Mockau 1.15 N. Die Lustpost aus Hamburg sab 9.30 V.) und Kiel sab 8.15 V.) trifft auf dem Flugplatz Leipzig-Mockau 1.30 N., beim Postamt 1 (Augustusplatz) 2.40 N. ein. Gewöhnliche Luftpostbrief- scnduugen gelangen in die 3. Briefzustellung, Beginn 3.15 N. Saarburg liegt im Bezirk Trier, nicht im Saargebiel. — In letzter Zeit mehren sich die Fälle, daß für Saarburg bestimmte Kreuzband- sendungen, insbesondere Zeitschriften-Kreuzbänder, »ach dem Saar- gcbiet gehen. Diese Kreuzbänder laufen dann gewöhnlich erst mit tz- tägiger Verspätung in Saarburg ein, weshalb natürlich dauernd Re klamationen der Abonnenten erfolgen. Die Herren Verleger mögen darauf achte», daß alle Kreuzbänder sür Saarburg nur mit dem Ver merk »Saarburg jBcz. Trier), Rheinland (nicht Saar gebiet)» abgesandt werden. Viele Verleger kleben solchen Kreuz bandsendungen eine» Zollzcttcl auf und erreichen damit, daß die Post das Kreuzband über die Saargrenze hinausläßt. Diese grünen Zettel müs sen sür Sendungen nach Saarburg durchaus vermieden werden, da die Post hierdurch leicht trregeführt wird. Zolldeklarationen nach Italien. — Die Buchhandlung »Vogel- weider- in Bozen bittet, im Bbl. darauf htnzuwctsen, daß cs notwendig ist, die Wertangabe bei Zolldeklarationen entweder dem wirklichen Fakturenwert entsprechend einzufetzen, ober aber ganz weg- znlassen. Ungenaue Wertangaben sind unzulässig und könne» für den Empfänger Uuannehmlichkettcn nach sich ziehen. «ertme» amtlich« Teoiseu-Kurse. am: 4. August 1925 am 5. August 1925 «eldkurs Brieskur« «eldlur« Briefkurs ioo «uld. 168,79 169,21 168.69 169,11 «ueno« Aires (Pap.>Pes.)1 Peso 1.SS0 1.694 1,692 1.696 Belgien . . . 100 Frcs. 19,23 19,27 19.02 19.06 100 Kr. 76.65 76.85 77.60 77,80 100 Kr. 95,13 95.37 95,93 96,17 100 Kr. 112,78 113.06 112,74 113,02 100 Finnin. 10.577 10.617 10.575 10,615 Italien . . . 100 Lire 15,34 15.38 15.28 15.32 1 L 20.374 20.426 20.374 20.426 New York . . r r 4.195 4,205 4.195 4.205 Pari« . . . . 100 Frcs. 19,395 19.935 19.76 19,80 Schwelt . . . 100 Frcs. «1,48 81.68 81.47 81,67 Madrid . . . 100 Peseta« 60,65 60,81 60,61 60,77 Lissabon . . . 100 Escuto 20,775 20,825 20,775 20.825 Japan. . . . 1 Yen 1.727 1.731 1.733 1.737 Rio de Janeiro 1 Milrei« 0.494 0,496 0,494 0,496 Wien . . . . 100 Schill. 59,07 59,21 59.07 59,21 Prag . . . 100 Kr. 12,43 12,47 12.427 12,467 100 Dinar 7.60 7.62 7.55 7,57 100000 Kr. 5.887 5,907 5,895 5,915 100 Leva 3,03 3.04 8,03 8,04 I -Ort. L 2.38 2.39 Warschau . 100 Zloty 78.30 78.70 Riga . . . . 100 lett. M. 80,55 80.95 Reval . . . Tstn. M. Achen . . . . 100 Drachm. 6.69 6.71 Kattowitz . . . 100 Zloty 78,30 78,70 100 Bald. 80,85 81,05 100 Zloty 77,90 -°wu°. . . . 100 Lita« 41,345 «tZS — —