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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1926
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- 1926-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1926
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- Deutsch
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X- 254, 30, Oktober 1926. Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. SpreWül. ^ ^ Sortiment und Neisebuchhandel. (S. auch Bbl. Nr. L48, S. 1284.» Die offensichtlich von einem Verleger angeschnittene Frage be schäftigt und bedrückt mich seit Monaten. Ich habe bei der letzten Hauptversammlung des Provinzialvereins der Schlesischen Buchhänd ler in Breslau in Gegenwart des Herrn Professor vr. Menz diese Frage angeschnitten und auch mit einigen Verlegern darüber einen Schriftwechsel geführt. Der von vielen Verlegern beschrittene Weg des Vertriebes ihrer Verlagswerke durch den Reisebuchhandel erscheint für unseren Stand verhängnisvoll. Bet dem schweren Wettbewerb, den uns die Bnchgemxinschaften und ähnliche Vereinigungen machen, besteht die große Gefahr, daß wir wirtschaftlich unterliegen, wenn wir uns nicht auch mit unseren Preisen der Not der Zeit anpassen, und das ist unmöglich, wenn Verleger — und zwar, wie ich weiß, auch wissenschaftlicher Werke — ihre Berechnungen auf den Reisever trieb cinstellen und einen Nachlaß von 60?L für diese Fälle vorsehen. Unsere verarmte Wirtschaft wird es auf die Dauer nicht ertragen können, daß Werke, die 33)^ bis 40?L billiger durch den Ladenbuch handel verkauft werden könnten, nur deswegen so teuer sind, weil der Neisebuchhandel einen so hohen Nutzen braucht. Ob er nötig ist, er scheint mir zweifelhaft, wenn man das großartige Auftreten der Bücherreisenden, die die Kundschaft besuchen, mit ihrem bescheideneren Gehaben in der Vorkriegszeit vergleicht; jetzt Auto, großartige Auf machung, früher dritter Klasse bei schlichtem Auftreten. Wenn wir auch dem Neisebuchhandel die Gefahren der größeren Verlustmöglich keiten zugutchalten, so scheint er doch zu sehr an der Berechnung der Inflationszeit zu hängen. — Wo ein ganzes Volk verarmt ist, müssen auch diese Kreise sich bescheidener einstellen. Ebenso muß, wie ich schon verschiedentlich betont habe, der Ladcnbuchhändler mit geringerem Nutzen zufrieden sein. Eine Jugendschrift, die der Verleger mit Mk. 2.10 bei kleineren Posten abgeben kann, bei größeren mit Mk. 2.— äußerst, dürfte höchstens Mk. 3.25 bis 3.30, aber nicht Mk. 4.— im Verkauf kosten. Nur so können wir uns die Gunst der Kundschaft er halten und laufen nicht Gefahr, daß auch Bilderbücher und Jugend schriften, wie es leider schon ansängt, und letzten Endes auch das wissenschaftliche Buch durch Gemeinschaften vertrieben werden. Ich habe mich bis jetzt gescheut, diese Gedanken unserem Fachblatt anzuvertraucn, um sie nicht zur Kenntnis außenstehender Kreise zu bringen. Nachdem Herr B. die Frage angeschnitten hat, wäre weiteres Schweigen zwecklos, besonders da nur schwere Sorge um unseren Be rns mich zur Veröffentlichung veranlaßt. Mit Recht wirbt man soviel für die Werbung, man scheint aber zu vergessen, daß die beste Werbung immer die gute Bedienung des Kunden mit preiswerten Waren ist. Letzten Endes geht es um den Bestand von Verlag und Einzelbuchhandel. Waldenburg i. Schl., den 23. Oktober 1926. G. W. K n o r r n. Vertreter-Inflation. Seit einiger Zeit reist in Jugoslavien bei Wissenschaftlern ein Herr als Vertreter eines großen Wiener wissenschastlichen Sortiments (hinter bem ein bekannter Verleger stehts herum, der nach seiner eigenen Aussage noch vor kurzem Reisenber in Herrenwäsche war und — ungetrübt durch irgendwelche Fachkenntnisse — sich z. B. bei einem Professor sllr Physiologie krampshast bemühte, ein großes Werk über Chirurgie abzusetzen. Der betreffende Professor, der sonst eine hohe Meinung vom deutschen Buchhandel hat, sragtc aus diesem Anlaß, ob es im deutschen Buchhandel keine stellenlosen Gehilfen mehr gäbe und ivarum ausgerechnet Wäschereisende für den Vertrieb des deutschen wissenschaftlichen Buches im Ausland engagiert werden. Auch ich möchte mich dieser Frage anschließen. Belgrad. Jos. A. Benesch. Ein eigenartiges Verfahren zum Anbringen alter Schmöker hat sich der Verleger Adrian M. van den Broecke, Meißen-Leipzig, ausgesonnen. Nachdem er seine Damen- bibliothck erfolglos angeboten hat, kommt er mit der Bitte, ihm gegen Pfand eines Romans: »L. du Bois-Rcymond, Engels Erdenwallen, ord. Mk. 4.50«, Mk. 3.50 zu leihen. Das Reisegeld sei ihm ausgcgangen und seine Frau habe ihm nur diesen Band in größerer Anzahl ge sandt. Auf Einwendungen hat er schließlich nur den Vorwurf: »Sic helfen wohl nicht gern.« Schließlich gab ich nach und ließ mir für Mk. 3.50 zwei Exemplare geben unter der Bedingung, daß der Betrag zuzüglich Porto für Rücksendung der Bände umgehend gesandt würde. Darauf wartet man vergebens. Die zwei sonst eleganten Bände sind 1913 erschienen. Im Adreßbuch steht die Firma nicht mehr. Rastatt. H. K r o n e n w c r t h. Beihilfen fiir Fortbildungskurse und Studienreisen. Fritz Schnabel hat auf dem Sortimenter-Propagandisten-Kursus eine Studicnfahrt nach England angeregt, und im Jmngbuchhändler- rundbrief finde ich denselben Gedanken (s. auch Bbl. Nr. 252). Ich halte diese Idee für ausgezeichnet; diese Reise wird sich be fruchtend in unserer ganzen Arbeit auswirken, weil den Teilnehmern im Ausland der Blick stark geweitet wird. Leidet doch der Deutsche daran, alles von seiner kleinen Kirchturmspitze aus zu beurteilen und nicht aus einem weiteren Gesichtswinkel zu sehen. Vor dem Kriege konnte sich der junge Mann in dieser Beziehung auflockern. Nach dem Kriege ist das so ziemlich verbaut. Nun wird sicherlich eine ganze Reihe junger Gehilfen diese Reise gern milmachen — und ratsam ist es, gleich mit dem Sparen zu beginnen —, aber trotzdem werden sich viele kurz vor der Reise sagen müssen: Du kannst nicht mit, das Geld reicht nicht. Dasselbe sagt sich bestimmt auch mancher Gehilfe vor jedem F-ortbildungskursus. Ich weiß jedenfalls, daß es einigen Ge hilfen nicht möglich gewesen wäre, den Propagandistenkursus mitzu machen, wenn der Sächsisch-Thüringische Buchhändler-Verband nicht 50 Mark zugeschossen hätte. Und da werfe ich die Frage auf: ist es den anderen Kreisvereinen nicht möglich, dasselbe für die Ge hilfen in ihrem Gebiet zu tun? Dabei möchte ich den Begriff Fort bildungskurse oder Akademien auch auf die Studienreisen ausgedehnt wissen. Allerdings müßte dann — um tatsächlich nur genügend Vor- gebildeten diese Unterstützung zu gewähren — Teilnahme an einer früheren Akademie oder einem Kursus Bedingung sein. Das kleine Opfer, das jede Firma hierfür zu bringen hätte, würde sich frucht bar für den ganzen Stand auswirken. Torgau. Max Eichelberg. Welcher Typendrucker bewährt sich am besten? (Vgl. Anfrage im Bbl. vom 23. Oktober 1926.) Rein fachmännisch müßte diese Frage lauten: »Welcher Typen drucker leistet im Rahmen der mit der Anschaffung verbundenen Kosten die besten Dienste?«. Es gibt einschl. der ausländischen Typendrucker zurzeit rund 40 verschiedene Typendrucker, von denen jeder in seiner Art Vortreffliches leistet. Leider sind aber bei den meisten (auch bei den ganz teuren) Systemen die Verwendungsmöglichkeiten ganz eng begrenzt. Wohl kann man mit einem Notationsdrucker, dessen Preis immer an 800 Mark herankommen wird, auch Buchdruckarbeiten sehr schnell Herstellen. Aber sobald man eine Spezialarbeit machen will, mutz man wieder Kosten für Spezial-Liniaturcn irnd die be- soirdere Herrichtung von Klischees in Kauf nehmen. Ich arbeite selbst mit meinem Debego-Typendrucker, zu dem ein sogenannter Schnell setzer gehört, nur noch sehr wenig, obgleich der Apparat technisch ganz hervorragend gebaut ist und in dieser Beziehung jede Konkurrenz aushält. Aber das »Schnellsetzen« hat seine Tücken. Bei allen den teuren Typendruckern wird fast ausnahmslos mit Kurz - Typen gearbeitet, die auf Blech-Führungsschienen ausgereiht werden. Fehler im Satz sind daher ganz mühselig zu korrigieren, da erst wieder sämtliche Typen bis zu der falsch gesetzten auf eine leere Schiene abge schoben werden müssen, damit man überhaupt zur Fehlerstelle gelaugt. Alle diese Schwierigkeiten haben mich dazu gebracht, mir einen einfachen Typendrucker, bei dem normale Buchdruck-Typen (die ja auch in Schreibmaschinenschrift geliefert werden) verwendet werden, anzu schaffen. Jetzt drucke ich jede kleinere Buchdruck-Arbeit, selbst unter Verwendung von Autotypien, mit meinem billigen Typcndrucker (Hio- Ni-Typendrucker) selbst. Will ich eine Schreibmaschincn-Vcrvielfälti- gung machen, spanne ich das Farbtuch über. Dadurch habe ich den komplettesten Apparat, den ich mir nur wünschen kann. Herr Kollege Glasewald in Pöslin hat mir mitgeteilt, daß er ebenso zufrieden ist und sogar ein ganzes Bücher-Verzeichnis mit dem gleichen Apparat gedruckt hat. Ich bin zur Übersendung von Probearbeiten jederzeit gern bereit, da ich eine Menge Vorrat habe, denn ich drucke mir fast alle Formulare damit selbst. LeipzigC. 1, Schließfach 211. Wolfgang Döring. Verantw. Redakteur: i. D. ftran, Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsche» BnchhSndlerhauS. Druck: E. Hedrich Nachf. lAbt. Na m m L Sce m a n n). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Ervedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« (BuchhändlerhauS). 1300
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