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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1926
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- 1926-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1926
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- Deutsch
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X? z, 5. Januar 1926. Redaltioneller Teil. Bekanntmachung. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Mitglicdsbei- »rag für das erste Quartal 1926 (Januar—März) von 7L6 Mark auf unser Postscheckkonto 13 483 oder durch Kommissionär spä testens bis zum 31. Januar 1826 zu überweisen. Bei den Zahlungen bitten wir stets anzngcben: Betr. M. B. >. Quartal. Vorauszahlung des Mitgliedsbeitrags für das ganze Jahr 1928 (3 0.— Mark) i st erwünscht. Nachsorderung aus Grund etwa späterer satzungsgemäß eiu- gesührter Erhöhung dos Beitrags bleibt Vorbehalten. Diejenigen Mitglieder, die durch Kommissionär oder über die BAG zahlen wollen, bitten wir, uns hiervon in Kenntnis zu setzen und dem Kommissionär rechtzeitig Auftrag zur Einlösung der Barsaktur zu geben. Mitglieder, die mit der Zahlung des Beitrags im Rückstand bleiben, haben die Einhaltung des Börsenblattes zu gewärtigen und alle durch das Mahnversahren entstehenden Kosten zu tragen, auch haben sie die durch die erneute Postüberweisung des Börsen blattes entstehenden Postgebühren zu entrichten. Leipzig, den 4. Januar 1826. Geschäftsstelle des Bärscnocrcins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. Bekanntmachung. Die Firma Oito Reichl Verlag in Darmstadt hat sich den von !der Arbeitsgemeinschast wissen- schastlicher Verleger ausgestellten Richtlinien betr. Vorzugsbedingungen angsschlossen. Leipzig, den 2. Januar 1926. Geschäftsstelle des Börjenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. Die BLG ein wirtschaftlicher Irrweg? Von vr. vee. pudl. Felix Meiner. Die Aussätze von Herrn vr. Alsrcd Drucken Müller im Börsenblatt gehörten immer zu den für mein Urteil wert vollsten Beiträgen. So habe ich auch den in Nr. 300 des Bbl. vom 24. Dezember erschienenen Artikel mit größter Aufmerksam keit gelesen und mit dem aufrichtigen Bestreben, daraus zu lernen und gegebenenfalls mich guch in meinen Ansichten korrigieren zu lassen. Leider muß ich gestehen, daß dieser Aufsatz meines verehrten Spezialkollegen »in ooeonomicis« mich recht enttäuschte, vor allem weil ihm das fehlt, was bei einem Volkswirt vor Abgabe eines Werturteils stehen soll: die nüchterne Tatsachensor- s ch u n g. I. Herr Or. Druckenmüller wiederholt ohne auch nur den Versuch einer Begründung die von verschiedenen Seilen ausge sprochene Meinung, -daß die Buchgemeinschasten wahrschein lich ihren Höhepunkt überschritten haben«. Leider steht dem gegenüber, daß jedesmal, wenn mir Angaben über die Mitglioderzahlen dieser Unternehmungen zu Gesicht kamen, sie um 50- oder 100 000 Mitglieder gegenüber der letzten Angabe ge wachsen waren. Die »Deutsche Buchgemcinschast« gibt in ihrem im Herbst erschienenen Prospekt 300 000 Mitglieder an, nach anderthalb Jahren Bestehens. Der »Vollsverband« behauptet, noch einige Hunderttausend mehr zu haben, und es zeugt nicht gerade von einem Nachlasse» seiner Finanzkraft, wenn er jetzt daran geht, das erste Hochhaus in Berlin zu bauen. 14 2. -Die Buchgemeinschasten könnten dem ernsthaften Sortiment wenig an haben». Aus einer mittleren Stadl wurde mir berichtet, daß von dem dort bejindlichen Landesjinanzamt nur noch der Präsident aus alter Gewohnheit den Buchladen betrete, dagegen habe der Volks verband unter den Beamten 40 Mitglieder! Nicht die mehr stim mungsmäßigen buchhändlcrischen Stimmen aus großen Städten dürfen sür unsere Einschätzung maßgebend sein, sondern die posi tiven Ersahrungen in den kleineren Städten, wo noch enger Kon takt zwischen Buchhändler und Kundenkreis besteht! 3. »Die Buchgemeinschasten hätten ihre An hänger In den Kreisen, die die BEG mit ihrer kulturellen Auswahl nicht zu sich «hin über ziehen könne«. Für einen Teil der Mitglieder will ich dies gar nicht be streiten. Je mehr ich mich aber mit der Frage der Buchgemein- schaften beschäftigte, desto mehr Beispiele ersuhr ich, zu meinem eignen größten Staunen, wieviel Angehörige der kulturellen Schichten, höhere Beamte, Rechtsanwälte, Universitätsdozenten und insbesondere deren Frauen dort »Mitglied» seien. Das vor herstehende Beispiel läßt aus eine ganze Anzahl kulturell gerichteter Mitglieder schließen. An eine »Vernichtung» der, Buchgcmein- schasten durch die Gegcnbewegung des Buchhandels habe ich nie geglaubt; dafür ist die Entwicklung schon zu weit vorgeschritten, dasür kam die Gegcnbewogung zu spät. Ich würde es aber schon sür einen recht erheblichen Ersolg der BEG ansehen, wenn solche Kreise zurückgewonnen werden könnten, oder wenigstens noch weiterer Abbröckelung von Sortimenterkundcn vorgebcugt werden könnte. 4. »Die Buchgemeinschasten verdankten ihre Erfolge der zwangsläusig geregelten Abnahme seitens de »Teilnehmer». Herrn vr. Druckenmüller ist also unbekannt, daß die Deutsche Buchgemeinschast das »Pslichtbuch»-System gar nicht kennt, sondern den Mitgliedern die Bücher nach völlig srcier Wahl aus ihren Listen zur Verfügung stellt! Auch der Volksverband geht mehr und mehr dazu über, seine Auswahllisten auszubaucn, und nimmt in diese Mappenwerke und bibliophile Drucke auf. In dieser Ent wicklung sehe ich sür den regulären Buchhandel und für den Ver lag eine weitere Vermehrung der Gefahr, da der Verband auch in solchen individuellem Geschmack dienenden Verössenllichungcn zufolge der Organisation seiner Käuserschichlen dem Buchhandel überlegen zu sein scheint. 5. -DieBEGerziehesolche Bücherkäuser,die bisher den richtigen Ladenpreis angelegt haben, zum Ra m scheinkau s». Wer jetzt zur Weihnachtszeit durch die Warenhäuser ging, der konnte überall, nicht bloß in der Buchabteilung, Tische sehen, aus welchen Ramsch zu einheitlichen Preisen von l.50 Mark, 95 Pfennig usw. angeboken wurde, und diese Tische waren dicht umlagert. Kann denn Irgend jemand heute noch an der Auf fassung festhalten, daß der Kunde des Sortiments nur diesen einen Buchladen kenne und ausschließlich dort seinen Bedarf decke? Will das Sortiment seine Kunden nicht verlieren, dann muß cs bestrebt sein, auch in Gelegenheitskäusen etwas bieten zu können. Damit verdirbt es nicht seine Kunden, es hält .sie nur davon ab, derartige Wünsche anderswo zu 'befriedigen und sich anderswohin zu ge wöhnen, und kann dann immer noch manches andere Buch znm »richtigen» Preis verkaufen. Wir wollen doch keine Bogel-Skrauß- Politik betreiben und eine Gefahr als nicht existierend betrachten, wenn sie außerhalb unseres normalen Gesichtskreises austritt. Es ist nun einmal so, auch die Organisation von Buchhcr- stellnng und Büchervertrieb -wird sich der Auswirkung der Er schütterungen, die die Weltwirtschaft erlitt, nicht ganz entziehen können. Gerade wer das Grundprinzip der buchhändlerischen Organisation für das richtige hält, soll sich von übertriebenem Konservativismus sernhalten und versuchen, neue Tendenzen rechtzeitig organisch einzugliedern. Die BEG ist der erste ernst hafte Versuch, etwas Positives gegen die Buchgemeinschasten zn unternehmen. Das Einzige, was Herr vr. Druckenmüller in Vor schlag bringt (außer der Hoffnung aus eine allmähliche Selbst besinnung des Publikums), sind Ausklärungsmiliel. Ich fürchte,
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