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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 303, 30. Dezember 1026. Redaktioneller Teil. — Sprechfaul. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel 1889 bis 1902 war er bei der Firma Karl W. Hierscmann in Leipzig tätig, ab 1894 als Prokurist. Im April 1902 kam er, ebenfalls als Prokurist, zur Firma Johann Ambrosius Barth und erhielt auch, als dieser die Firmen Leopold Voß und Curt Kabitzsch angeschlossen wurden, deren Einzelprokura. Fast 25 Jahre hat er den Firmen seine reichen Er fahrungen und seine nie ermüdende Arbeitskraft gewidmet und hat so ohne Zweifel viel zu dem Ausstieg des Geschäfts beigetragen. Ein schönes persönliches Verhältnis verband ihn mit dem Inhaber des Hauses, aber auch dem Personal war er durch sein liebenswürdiges, umgängliches Wesen stets ein freundlicher Vorgesetzter. Ein ehrendes Gedenken ist ihm gewiß; ferner: am 25. Dezember in Zeitz ganz unerwartet infolge Herzschlags im Alter von erst 36 Jahren Herr Reinhold Jubelt d. I. Der Verstorbene war Geschäftsführer der Firma Reinhold Jubelt, G. m. b. H. in Zeitz. im gleichen Monat dieselben gangbaren Weihnachtsbücher einzeln be stellten, anstatt einmal 7/6 auf einmal zu bestellen. Dabei wundert man sich bei dieser kleinlichen Wirtschaft, daß weder Sorti menter noch Verleger aus einen grünen Zweig kommen und daß die Spesen immer weiter steigen, so weit, daß sie wohl bei den allermeisten Buchverlegern über 30A des Umsatzes betragen. Würden die Be stellungen vernünftig zusammengelegt, würden dadurch die einzelnen Sendungen nicht mit unnötigem Porto beschwert, dann könnte schon das Publikum anstelle des teuren Portos viel mehr Bücher kaufen, die Preise könnten um die verminderten Spesen und das verminderte Risiko herabgesetzt werden, ja der Verdienst wäre in den meisten Fällen für das Sortiment höher. Wie dem abzuhefen wäre, ist schwer zu sagen. Vor allem müßte die Kapitalkraft des Sortiments gestärkt und müßten überflüssige Betriebe ausgemerzt werden. Dann könnte vielleicht durch weitgehende Spezia lisierung geholfen werden. Weitere Vorschläge wird das »Börsen blatt* sicher gern veröffentlichen. L. D. Z. Todesnachrichten aus Literatur und Wissenschaft. — In Wien ist im Alter von 58 Jahren vr. Wolfgang Madjera gestorben, der sich als Lyriker und Dramatiker einen geachteten Namen erworben hat. Er war Präsident des Landesverbandes Österreich des Deut schen Schriftstellerverbandes. — In München ist rm Alter von 72 Jahren Sanitätsrat vr. Arno Krüche, Herausgeber der Ärztlichen Rundschau und Verfasser weitverbreiteter Fachschriften, gestorben. — In Brüssel ist der Direktor der Kgl. Museen Vierens - Gevaert gestorben, der gleichzeitig Professor für Kunstgeschichte an der Uni versität Löwen war. » R ° ,^Eaal. Kleinliches aus dem Buchhandel. Allzuhäufig trifft man in den Kreisen der Nichtbuchhändler die Ansicht, eine Verlagsbuchhandlung sei gleichbedeutend mit einem En- gros-Geschäft der übrigen Branchen. Als kürzlich wieder ein Textil- fabrikapt eine ähnliche Behauptung ausstellte, habe ich mir die Mühe genommen, die Versendungszahlen einiger Monate herauszugreifen. Dabei stellte es sich heraus, daß im November des Jahres 1924 mein Buchverlag etwa 6500 Sendungen hatte, im November 1925 waren es 8000,uird Heuer sind es im gleichen Monat 10 600. Dabei blieben der tatsächliche Geldumsatz und die Zahl der expedierten Bände 1924—1925 etwa gleich, 1926 ist er demgegenüber, wie wohl allgemein, um 85L geringer geworden. Die Zahl der beziehenden Sortimenter ist seit 1924 um etwa 15—20A kleiner geworden, weil zahlreiche Sortimente eingegangen sind oder als zahlungsunfähig nicht mehr beliefert werden. Diese ganze Statistik zeigt nun so recht das Elend des deutschen Buchhandels, sowohl des Verlags als auch des Sortiments; deshalb ist der heutige Artikel nicht etwa gegen das Sortiment gerichtet, sondern er soll die gemeinschaftliche Art darlegen. Während man im Jahre 1924 noch Partien gangbarer Bücher bestellte, werden, abgesehen von einer kleinen Anzahl günstig gestellter Sortimenter, jetzt nur noch ganz ge ringe Posten bestellt, meist 1—2 Exemplare. Dabei konnte ich fest stellen, daß eine ganze Reihe Firmen darunter ist, die 3- und 4mal Der Überflüssige Sortimenter*). Am 20. Oktober 1926 bestellte ich bei Fussinger's Buchhandlung in Berlin 25 Stück »Deutsches Turn-Liederbuch« nnd erhielt hierauf folgende Postkarte: Bitte um Einsendung von Mk. 50.80 für 25 Stück Deutsches Turn-Liederbuch ä Mk. 2.50 ord., Mk. 2.— bar, Postscheck-Konto Berlin 108 210, oder um Nachnahme-Auftrag Mk. 50.80 und Nach nahme-Spesen — Mk. 51.50. Fussinger's Buchhandlung. Da der Preis von Mk. 2.50 dem betreffenden Verein zu hoch er schien, fragte ein Vorstandsmitglied direkt bei der Verlagsbuchhand lung an und erhielt folgendes Angebot: Herrn Berlin, den 28. 10. 1926. in Beuthen (O.-S.). Gewünschtes Liederbuch kostet pro Stück Mk. 1.85. Lieferung erfolgt bei Voreinsendung des Geldes portofrei (sonst Nachnahme). Postscheckkonto 108 210. Hochachtungsvoll Fussinger's Buchhandlung. Was sagen der Börsenverein und der Verlegerverein zu dieser Preisunterbietung? Beuthen (O.-S.). Hermann Kühn. Ausschaltung des Sortiments. Wir nehmen Bezug auf diese in Nr. 288 des Börsenblattes ent haltene Notiz und machen wiederholt darauf aufmerksam (Börsen blatt Nr. 34 vom 10. Februar 1926), daß unser Haus (Verlag der Hendelbücher) mit der darin erwähnten Firma F. W. Hendel G. m. b. H. in Leipzig, welche nur direkt mit dem Publikum verkehrt, nicht identisch ist. Berlin W 9. Otto Hendel Verlag (Hermann Hillger). *) Diese der Fa. Fussinger's Buchhandlung vorgelegte Einsen dung blieb ohne Erwiderung. D. Red. Abschied und Dank. Schon seit Monaten hat mich meine geschwächte Gesundheit an der Erfüllung meiner Obliegenheiten als verantwortlicher Redakteur des Börsenblattes gehindert und mich jetzt gezwungen, mein Amt niederzulegen. Kurz nach der Reorganisation des Börsenvereins im Jahre 1887 und einige Monate vor der Einweihung des Deutschen Buch- händlerhauscs zu Kantate 1888 hatte ich die Freude, unter der Vvrstandschaft von Adols Kröner und 0r. Eduard Brockhans in die Redak tion des Börsenblattes berufen zu werden. Fast 38 Jahre lang war es mir vergönnt, snr unser angesehenes Fachblatt nach beste» Kräften zu wirken und an seinem erfreulichen Ausstieg in den letzten Jahrzehnten teilznnehmen. Wenn ich auch die Berechtigung der volkstüm lichen Anschauung bestätigen kann, daß ein Redakteur (oder Schriftleiter, wie man ihn jetzt lieber verdeutscht, aber nicht ganz sinngemäß nennt) ein Mann ist, dem es nie gelingt, es jedem recht zu machen, so überwiegen doch in meiner Erinnerung bei einem Rückblick auf meine jetzt abgeschlossene Amtstätigkeit die Erlebnisse freudiger Art weitaus. Viel wohlwollende Förderung habe ich in der langen Zeit gerade von den Besten unseres Bernses erfahren, und häufig entwickelte sich aus einem zunächst rein geschäftlichen Verkehr mit Kollegen ein aus richtig freundschaftliches Verhältnis, das mir die Erfüllung meiner oft schwierigen Ausgaben erleichtert hat. Deshalb ist eS mir jetzt beim Scheiden aus dem Buchhandel eine angenehme Pslicht, meinen vielen hochverehrten Gönnern, vor allem den jetzigen und ehemaligen Herren des Vorstandes des Börsenvcreins und des Ausschusses snr das Börsenblatt, sowie meinen lieben Freunden im Buchhandel »tcsempfundcnen Dank siir die Unterstützung ausznsprechen, die sic mir reichlich zuteil werden ließen. Ich bin mir wohl bewußt, daß ich in menschlicher Un zulänglichkeit nicht alle Erwartungen habe erfüllen können, und daß ich auch in meinem lautersten Bestreben nach strengster Unparteilichkeit zuweilen verkannt worden bin, aber ich hoffe doch, daß mir der Trost des alten Proper;: »in magum et voiuisss sat sst« nicht versagt wird. Ich schließe mit dem Wunsche, daß dem deutschen Buchhandel bald wieder bessere Zeiten beschicken sein mögen, und daß ihm auch fernerhin das mir ans Herz gewachsene Börsenblatt ein treuer und gcrngesehcner Berater und Wegweiser bleibe. Leipzig, 3V. Dezember 182k. Richard Albert i. 1548
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