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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1926
- Strukturtyp
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- 1926-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1926
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- Deutsch
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MckMimKwWMcktimckl n 6. 40.—>. — Illusli-Ioi-ron mir Mitglieder: I. 6 durchgehend) 25.-^ Dufscklag. (Rabatt wird nicht gewahrt, (nur ungeteilt) 140.— Ädrige Seiten: V, S.I20.- ^ 6. .. -platzvor,chriften unverbindl. -Rationierung d. Dorjenblatt- S5.- 6. 35.- Nichtmitgl. 1.6. (nurunget.) 2S0.— »» raumes.jowie -Preissteigerungen, aucd ohne besond.Mitt. im Ädrige 6.: '/, 6. 240.— ^ 6. 130.— 6. 10.- .. LinzelsaN jederzeit vorbeh. — Deiderseit. Lrf.-E>rt: Leipzig. ksnk- I-Viprls - I»äsrsvk.-irio.i ^3483 - ^vi-nsoi-.: Ssmmsl »I-. 70S5K - Suokdoi-sv Nr. 303 (R. 158). Leipzig, Donnerstag den 30. Dezember 1926. 03. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Das Buch und der Mensch von heute. Unter diesem Titel veröffentlicht der Verleger Reinhard Piper in der ersten Nummer «der neugegründetcn »Süddeutschen Sonn tagspost. (Verlag Knorr L Hirth in München) einen eindring lichen Mahnruf, des Buches eingedenk zu sein und sich nicht mit geistiger Mafsenabsülterung zusriedcn zu geben. Dieser Mahnruf wird zweifellos durch die große Auslage, in der die erste Nummer dieser neuen Sonntagszeitung erscheint, weite Verbreitung finden. Wir drucken den Aufsatz hier ab, um auch andere Verleger und Sortimenter zu ermuntern, in ähnlicher Weise in der ihnen zu gänglichen Presse werbend für das Buch zu wirken. Der Aufsatz lautet: Wenn heute ein Verleger spricht, der es mit seinem Beruf ernst meint, so kann er nur als Mahner sprechen. Kein Zweifel: Die Kunst des Lesens hat rapide abgenommen. Wer versteht noch ein Buch zu lesen? Warum ist das so schwer geworden? Um ein bestimmtes Buch zu lesen, dazu gehört ein persönlicher Ent schluß. Aber einen solchen Entschluß in geistigen Dingen können offenbar nur noch wenige aufbringen. Auch im Geistigen ist alles Mässenabfütterung geworden. Gibt es den Menschen wirklich nur noch als Masse? Hält der Mensch es nicht mehr mit sich allein in einem Zimmer oder auf einer Wanderung aus? Offenbar nicht. Er muß immer Lärm und Gedränge um sich haben. Er lebt nur noch nach außen. Und wenn er doch einmal ein Buch liest, so liest er einen »Schlager», von dem alle Welt spricht. Von diesem Schlager spricht aber nach ein paar Wochen niemand mehr, dann liegt jedoch der Schlager, überflüssig geworden, immer noch herum, und der Massenmensch denkt: Wie überflüssig sind doch Bücher! Vermeiden wir die Schlager! Das Buch will persönlich ge wählt werden. Es wendet sich an den einzelnen. Nur der Ma'fsen- mcnsch kann nicht wählen, er muß nehmen, was ihm vorgesctzt wird. Er ist froh, wenn ihm Kino und Radio die Wahl ersparen. Europa soll aber nicht ganz zum nachgcmachten Amerika werden. Es ist es ja schon zur Genüge. Der Sport, der Film, das Auto, die Jazzband sind amerikanisch, — der ganze moderne »Betrieb». Nur eines gehört Europa allein: das Buch. Bleiben wir dem Buche treu! Wir wollen nicht zu denen gehören, die Schillcr- marken aus den Brief kleben, aber seit dem Schullesebuch nie mehr eine Zeile von Schiller gelesen haben. Von dem Augenblick an, wo wir aufhören zu lesen, haben nämlich die großen Geister der Menschheit umsonst gelebt, denn das Buch ist ihr einziger Mittler — von Generation zu Generation. Noch ein Wort gegen die infame Lüge, Bücher seien zu teuer. Im Gegenteil, Bücher sind spottbillig und jetzt besonders. Man vergleiche damit, was für den Seidenstrumpf und den Bubikopf, für Kino und Auto, für Tabak und Bier ausgsgcben wird — trotz der Wirtschaftskrise. Der Winter ist eine besinnliche Jahreszeit, sie ist so -recht die Zeit für den Leser. Zeigen wir, daß wir noch Menschen eigenen Wuchses sind, daß wir geistige Werte in unserem Haushalt noch nicht entbehren können. Wählen wir ein gutes Buch zur Wintcr- gesellschaft! Reinhard Piper. Buchhändlerische Wanderungen durch Italien. Von vr. Friedrich Wallisch. Fiume, einst die viersprachige Hafenstadt Ungarns, hat naturgemäß heute eine ganz andere nationale Färbung als ehe dem. Der starke Zustrom von Italienern hat dazu geführt, daß von den fünf Buchhandlungen, die hier vorhanden sind, drei rein italienischen Charakter tragen. Außer Werken in italienischer Sprache führen sie nur ein wenig sranzösische Literatur. Eine dieser drei Handlungen befaßt sich aber auch stark mit dem Ver kauf von Papier- und Schreibwaren und Galanterieartikeln. Dann gibt's hier eine durchaus international geführte Sortimentsbuch handlung, die übrigens auch Papier- und Schreibwarenhandlung ist. Sie führt in guter Auswahl italienische, deutsche, französische, serbokroatische und in geringer Menge englische Werke. Ihr eng lisches Lager besteht zum Großteil aus Tauchnitz-Bänden. Und die fünfte, aber keineswegs der Bedeutung nach letzte Buchhand lung in Fiume ist die deutsche. Der deutsche Buchhandel in Fiume hat ziffernmäßig gewiß keine erhebliche Bedeutung. Aber als ein Steinchcn im Mosaikbild unseres Auslandsbuchhandels hat er Wert und Sinn. Die Stadt konnte ihre starke Beziehung zum Deutschtum fast un verändert wahren. In den Schifsahrts- und Handclskrciscn spricht man hier viel und fließend Deutsch. Die große Nachfrage nach dem deutschen Buch wird allerdings auch hier durch die Scheu vor den Markprciscn beeinträchtigt. Am wenigsten leiden unter den Preisverhältnisscn naturgemäß jene Bücher, die aus beruflichen Gründen gebraucht werden. Von der recht viel begehrten deut schen Fachliteratur sind es vor allem technische Werke, die man hier gerne kauft. Besonderen Anklang findet auch in der deutschen Buchhandlung von Fiume die Tauchnitz Edition. Die italienischen Bücher entsprechen in ihrer Ausstattung zwar nicht immer unserem Geschmack, sind aber außerordentlich billig: auch die Zeitschriften und Zeitungen italienischer Herkunft zeigen er staunlich niedere Preise. Dennoch werden hier sehr viel deutsche und österreichische Zeitschriften verlangt, besonders in der Reise zeit. Die deutschen Magazine sind in Fiume sehr gut eingeführt. Es erscheint mir lehrreich, festzustellen, daß der Absatz der Ullstein- Sonderhefte hier ein geradezu glänzender ist. Französische Zeit schriften werden weniger verlangt, englische nur in geringer Menge. Im allgemeinen ist der Geschäftsgang in Fiume nicht günstig, seit Beginn des Jahres hat er sich noch recht wesentlich verschlechtert. Das Seebad Abbazia, vierzig Dampferminuten von Fiume entfernt, wird nach wie vor hauptsächlich von deutsch- sprechenden Gästen aus den Gebieten des ehemaligen Österreich- Ungarn besucht. Der Jtalienboykott des letzten Frühjahrs hat aber die Fremdensaison dieses Jahres sehr beeinträchtigt und die zahlreichen hier ansässigen deutschen Geschäftsleute arg geschädigt. Die beiden Buchhandlungen in Abbazia werden durchaus auf inter nationaler Grundlage betrieben. stieben deutschen Werken führen sie ungarische, französische, englische, polnische, serbo-kroatische, IS37
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