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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1926
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- Deutsch
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298, 21, Dezember 1926. Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Land wähl dem Namen nach deutsch war, aber das deutsche Volk die Grenzbrvölkerung doch als fremd empfunden hatte. Der Gedanke der völkischen Verbundenheit fehlte. Wie oft -habe ich gehört: »Ja, welche Sprache spricht man denn in Österreich, in Kärnten, in Tirol, daß sie sich dort haben verständigen können?« — Im Reich war nie bewußt gemacht, daß diese Länder einst deutsch waren und heute noch deutsch sind. Wir haben auch nie ganz bewußt Kulturpropaganda im Grenz land und darüber hinaus getrieben; zu wenig haben wir dem Grenz land von den geistig-seelischen Kräften unseres Volkes zugeführt. Nur deshalb konnten Uns die fremden Volkschasten von Jahrhundert zu Jahrhundert zuriickdrängen. Wenn das Grenzland trotzdem so deutsch geblieben ist, so diirsen wir uns das wahrlich nicht als Verdienst anrechnen. Die Gegner haben von uns gelernt; sie setzten und setzen alle Mittel bewußter Kulturpropaganda ein, um die ihnen angrenzenden Staaten und Provinzen Deutschlands und Österreichs in ihrem Volkstum auf gehen zu sehen. Es ist ganz gleich, ob die Italiener eine -deutsche, aber faschistische Alpetlzeiiung gründen oder im deutschen Kärnten das Uoroslra Slovouslr erscheint, oder der Däne die dänischen Heimatvereine in Deutschland unterstützt, sie alle dienen demselben Zweck: nicht nur Wahrung, sondern auch Weitung ihres Sprachgebiets. Durch Betteleien wird von unserer Seite versucht, die Mittel für die deutschen Schulen zu erhalten, also das Volkstum, das sich im Grenzland noch erhalten hat, zu wahren. Aber nirgends sehen wir den Versuch — besonders den planmäßigen Versuch —, über das Bewahren weiteren Lebensraum zu gewinnen, fremdes Volkstum ein- zudeutschen. Hier hätte der Buchhandel in der Gesamtheit schon lange die Auf gabe gehabt — allein aus der Möglichkeit heraus, neue Absatzgebiete zu schassen —, Planmäßig Kulturpropaganda Lurch das deutsche Buch zu treiben. Aber wir haben ja nicht einmal ein Grenglandamt, wie es die Studentenschaften und die großen Bünde der Jugendbewegung haben, die die Ereignisse des Grenzlandes aufmerksam versolgen und — soweit es in den durch die Jugendlichkeit bedingten Möglich keiten liegt — Gegenmaßregeln ergreifen. Wir lassen uns von Len Ver hältnissen schieben — statt selber unser Schicksal in die Hand zu nehmen. Hier müssen die Grcuzlaudbuchhäudlcr aktiv werden. Nicht in den Läden auf die Kunden warten, sondern aus dem Laden heraus ins Volk gehen. Sie müssen den Bedürfnissen ihrer Bevölkerung nachspüren, insbesondere der fremdsprachigen. Es gilt Buchausstel lungen zu veranstalte» — auch aus Neugier wird gekauft —, in Zu sammenarbeit mitSpielscharenz. B. wieder und immer wieder deutsches Volksgut au die Bevölkerung hcranzutragcn. Möglichkeiten gibt es viele, die zum Teil mit denen zu erörtern wären, die im Reiche das Buch aufs Land bringen wollen. Da komnkt jetzt die Ankündigung der Schlesischen Binterfrcizeit (Anmeldung: Theodor Marcus, Breslauj mit dem Thema »Die geisti gen und wirtschaftlichen Ausgaben des Buchhandels«. Herr Marcus schreibt, daß die Fragen des Grenzdeutschtums Erörterung finden werden. Selbst wenn dieser Punkt nicht aus dem Plan stünde, dann würden naturbedingt sich diese Kragen dort ausdrängen; denn Schle sien ist Grenzlamd — oder sind Oberschlesien und die polnischen Putsche vergessen? Dort muß von der Möglichkeit der Verbreitung des deutschen Buches in den gemischtsprachigen Gebieten gesprochen werden. Andere Wege gilt es da zu finden für den Absatz im Reich, und doch wird man auf die Erfahrungen bei uns zurück- greisen müssen. Kommen gar Brüder aus den österreichische» Grenz ländern, so Wird diese Tagung auch sehr anregend sür die Reichs deutschen sein; denn ein schwer ackerbares Feld haben die Buchhändler in den Grenzländern mit den schlechten Schulverhältnissen, und sie können ihre Erfahrung mit denen tauschen, die in der Arbeiter- und Landbevölkerung Absatz suchen. Dann wird besonders fruchtbar der geistige Austausch zwischen Reichs- und Grenzlanddeutschen sein. Haben doch beide wiederum naturgegeben eine ganz verschiedene Einstellung zu den Dingen, die täglich an sie herantreten. Diese Bintersreizeit zu unterstützen, sollte für den ge samten deutschen Buchhandel Pflicht sein. Bor allem . wäre es Sache des Verlags, dem an Weitung des Absatzgebiets ge legen sein muß. Wohl würden die aufgewenbeten Mittel sich nicht heute oder morgen bezahlt machen, — aber es gibt »och immer Ver leger, die auf lange Sicht arbeiten. Die Buchhändler des Grenzlandes sollen sich die MLglichheit, an ihrer Fortbildung zu arbeiten und für eine wirtschaftliche Fortent wicklung des Grenzlandbuchhandels den Grund zu legen, nicht entgehen lassen. Die Gehilfen, die nicht ganz die benötigten Mittel werden aufbringen können, werden vielleicht Unterstützung beim Verein Slld- mark oder beim Verein für das Deutschtum im Ausland finden. Alle Arbeit aber aus der Idee heraus, dem deutschen Gedanken Geltung zu verschaffen durch Verbreitung des guten deutschen Buches über das Sprachgebiet hinaus! Torgau. Max Eichelberg. „Zur Fortbildung des Jungbuchhandels in der Kleinstadt". Herr E. L. möchte »Gutachten« zu seinen im Bbl. 280 geäußerten Gedanken. Da mir diese Gedanken sehr trost- und hilflos zu sein scheinen, muß ich einige Worte dazu sagen, obgleich ich sehr wenig Zeit habe. »Wir in der Kleinstadt sind an den Ort gebunden und haben keine Möglichkeit, uns sortzubilden«, meint Herr E. L., — durchaus nicht ich. Ganz mit Absicht verlegte ich meine buHhändlcrische Tätig keit noch nie aus der Kleinstadt. Möglichkeiten zur Fortbildung boten sich mir jedoch reichlich. — An die Bücher selbst, die ein ganz unent behrliches Fortbildungsmittel find, brauche ich einen Buchhändler wohl nicht zu erinnern? Also Meinungsaustausch und Fühlungnahme von Mensch zu Mensch. Zugegeben — wir Menschen sind alle mehr oder weniger Gemeinschastswesen und brauchen dies. Ganz einfach kann der Buchhändler beides haben durch Verkehr mit den Intellek tuellen seiner Stadt — vorausgesetzt, daß die Buchhandlung wirklich dort geistiges Zentrum ist. Durch Einblick in fremde Gesichtskreise weitet sich der eigene Gesichtskreis ganz zweifellos. Doch Herrn E. L. liegt hauptsächlich an »buchhändlerischer« Fortbildung, und er nennt, als ihm verschlossene Möglichkeiten, Versammlungen von Kreisver einen, Kurse, die in der -mehrere Meilen« entfernten Großstadt lausen. Ich sllge noch hinzu: Sommer- und Wintersreizeiteu; denn mir scheint, eine solche würde dem Herrn Einsender ganz gut tun. Der Besuch einer Freizeit müßte doch meines Erachtens jedem möglich sein, auch vor allem in sinanzieller Hinsicht. Wenn Herr E. L. dies auch verneint, dann — ich muß bitten, meine offen« Sprache zu entschuldi gen — kann etwas in dem Betriebe, in dem der Herr Einsender arbeitet, nicht stimmen, und cs wäre wirklich höchste Zeit, daß er einmal -mit anderen Buchhändlern zusammcnkommt. — Ich selbst nahm an drei Freizeiten teil, und die Freizeitorte waren durchaus nicht nur »mehrere Meilen« von Schlesien entfernt (Elgersburg — Berchtes gaden — Dreißigackerj. Und wenn mir heute der Sinn darnach steht, dann fahre ich eben zu buchhändlerischen Versammlungen und Tagungen; vorausgesetzt: ich habe Zeit. Beiläufig möchte ich noch er wähnen, daß es bei de» Freizeiten auch finanzielle Zuschüsse gibt, über die ich aber nichts Näheres sagen kan». Ich glaube, sie sind allenthalben verschieden. Nein — »wir können nicht alle in der Großstadt beschäftigt fein«. Ich sür meinen Teil will es auch gar nicht. »Die Kleinstadt und ihre Buchhändler» ist übrigens jetzt ein Problem geworden, an dessen Lösung mitzuarbeiten sich schon lohnt. Aber — holen Sie sich erst etwas Aufmunterung und Anregung durch eine Freizeit. Im Winter gibt es welche aus der »Kefselschloßbaude« (Jsergebirge) und auf dem »Dobel«, Löwenberg (Schles.s. F r i eda Bi -ederman u. Achtung! Firmen, die mit der Firma G. Schmidt in Leonia (New Jersey, 11.8 L., 415 Vooälauck Lvo.) zu tun haben oder in Geschäfts verbindung treten wollen, wird empfohlen, sich mit der Firma Theodor Krische, Universitätsbuchhandlung in Erlangen in Verbindung zu setzen. Firmen, die mit einer Frau vr. Larsen in München, Lilicn- straße 86, zu tun hatten, bitten wir um Mitteilung- München. Verlag der Aerztlichen Rundschau. Wer kennt die jetzige Adresse des Fachzeitfchriftcnvcr- triebs L. W. Eisner, früher Wien II, Obermüllnerstr. 5? Leipzig, Gellertstr. 16. Francken L Lang. Vcrantio. Redakteur: i. B. st r a n z Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchkändler zu Leipzig, Deutsches BuchhäudlerhauS. Druck: E. Hedrtch Nachs. Mt. Ramm -Seemaunj. TiimMch in Leipzig. Adresse der Redaktion ».Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S iBuchhändl-ibauSI. 1508
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