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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1926
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- Deutsch
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X 17, 21. Januar 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. das Jahr hindurch öfters schwankend, geht aber in der Regel nicht j unter 8 Seiten hinab, soweit es die gröberen Tageszeitungen betrifft. Von Anfang Oktober an nimmt der Umsang ständig zu und erreicht wie im vorliegenden Fall hohe Seitenzahlen. Das Format bei der Times-Beilage entspricht einer halben Seite — hochgestellt — der Times und die Druckfläche im Hochformat mißt 36 cm in der Höhe und 26 cm in der Breite. Rein kalkulatorisch, abgesehen von dem Lcsewert der Beilage, darf man diese Bücher rundschau wohl als eine der Beilagen bezeichnen, die sich selbst bezahlt machen. Der Anzeigenteil der Bücherrundschau be trägt etwas über die Hälfte des Umfanges, während dagegen z. B. bei der Magazin-Beilage nur ein Viertel des Umsangcs aus Anzeigen besteht. Von den 20 Seiten der Ticsdruckbildcr-Beilagcn entfallen aus Anzeigen 9 und 11 auf Text. Bei der Sportbeilage finden wir nur eine Seite Anzeigen und sieben Seiten Text. Die Bücherrundschau schneidet somit unter den Beilagen dem An zeigenanteil nach am besten ab. Die verlegcrische Betrachtung einer solchen Beilage ist natür lich nicht nur eine rein rechnerische. Die Frage, was die Leser als Lesestoff einer Sonnlagsnummcr in der auf Weihnachten Angehen den Jahreszeit erwarten, steht im Vordergründe aller Überlegung. Die Verschiedcnartigkcit der Leferschichtcn schon bei einer einzelnen Tageszeitung und dann im Vergleich zum Leserkreis anderer Zei tungen und Zeitschriften weist daraus hin, daß man den Wert von Bücherbeilagen nur von Fall zu Fall beurteilen kann. Auch bei einem an sich interessierten Leserkreis bedeutet es manchmal eine gewisse Abschwächung der Wirksamkeit einer Büchcrrundschau, wenn diese als Teil einer 214 Seiten umfassenden Zeitungsnum mer erscheint, die im ganzen über 100 Seiten Text enthält. Frei lich kommt die Bücherrundschau gerade als Beigabe zu dieser -Über-Zcitung- erst in die Hände Tausender und Zehntausender von Lesern, die erst durch eine solche imposante Bücherrundschau von 32 Seilen dafür gewonnen werden, sich genauer mit Büchern zu befassen. Da die ktsw Vvrb limss über 350 000 Auflage hat, wird man ihrer Bücherrundfchau doch eine große Bedeutung für das Büchergeschäft bcizulegen haben. Die äußere Ausmachung ist sehr ansprechend. Text und An zeigen, beide reichlich mit Bildern ausgcstattet, sind in Tiefdruck hergestellt. Die Tcxtschrist entspricht ungesähr Nonpareille, sodaß reichlich Text gegeben werden kann. Beiläufig sei dazu bemerkt, daß in einem anderen Teil der Zeitung selbst noch zahlreiche Neuig keiten des Büchermarktes besprochen werden und somit die Bücher besprechung sich nicht auf diese Beilage allein beschränkt. Die Be sprechungen in der Beilage sind durchweg ziemlich eingehend. Im Vordergründe des Interesses scheinen immer noch Memoirenwerke über Ereignisse der jüngsten Geschichte zu stehen. Daneben finden historische, Politische, wirtschaftliche, soziale Werke sowie Romane und Novellen bekannter Autoren besonderen Raum in der Be sprechung. Von der Roman- und Novcllenlitcratur steht natürlich die heimische amerikanische Erzeugung im Vordergrund, daneben dann die englische und, soweit es weltbekannte Autoren sind, noch die deutsche. Auch die skandinavische Erzeugung wird beachtet, ferner französische, holländische, südamerikanische und orientalische Erzeugung, freilich in der Hauptsache nur mit einigen wenigen Zeilen erwähnt. Von deutschen Autoren finden wir in der vorliegenden Num mer eingehend behandelt Walter b. Molo, Gerhart Hauptmann und Moszkowski, also Autoren, deren Werke durch New Parker Verleger oder Vertretungen der deutschen Verleger unmittelbar propagiert werden können. Die Besprechungen in der üev Vorb liincs beziehen sich selbstverständlich nur auf Bücher, die ineng - lischer Sprache vorliegen. Fremdsprachige Bücher kommen allensalls in der Abteilung »Letzte Erscheinungen« ohne Kommen tar zur Anführung. Um den Stofs für den bei einer Tageszeitung ja nie einheit lichen Leserkreis anziehend zu gestalten, bringt der Text außer den eingehenden Besprechungen einiger allgemein interessierenden Werke und zahlreichen persönlichen kurzen Notizen über Autoren, ihre jüngsten Arbeiten und nächsten Pläne manches, was wir als Konzession an den Geschmack amerikanischer Leser ansehen dürfen. Hiervon wäre an erster Stelle zu nennen die Spalte »Frage und Antworten», wo die Leser ihre Nachfragen nach dem Ursprung oder Ansang wie Ende von Godichtsbruchstücken verösscntlichcn kön nen. Jede Nummer bringt etwa ein Dutzend solcher Ansragen. Das Interesse der Leser zeigt sich ähnlich wie bei der Abteilung -Briefkasten« unserer deutschen Tageszeitungen. Immerhin steht diese auf Gedichte beschränkte Spalte nur in sehr losem Zusammen hang mit einer Büchcrrundschau, und wie bei den Briefkasten- Spalten darf man darin ein hauptsächlich aus kleine Leute ge richtetes Zugmittel minderen Wertes schcip Der Text der Bücher- rundschau bringt sonst nichts, was sich von den bei uns üblichen Beilagen gleicher Art unterscheidet, außer den wie erwähnt zahl reich eingcstrcuten Bildern — Köpfen von Autoren oder Wieder gabe von Abbildungen aus illustrierten Werken, daneben auch Bilder von Szenerien, Landschaften — aber noch einen be merkenswerten Artikel, worin dem Publikum in inter essanter und sesselnder Weise über Bücheipreis und Herstellungs kosten Aufschluß gegeben wird. Veranlassung hierzu gab wohl das Herauskommcn einer 10 Ccnts-Bücherserie. Eine nach Fordschen Methoden ausgebaute Berlagsdruckerei in Tennessee gibt seit kurzem Bücher zu diesem außerordentlich niedrigen Preis heraus, die regelrecht in Leinen gebunden und von Platten aus gutem Papier gedruckt sind. Das gab natürlich ein großes Aussehen beim Publikum, das nicht be greifen konnte, wie diese Bücher nur 10 Cents im Verkauf kosten konnten und andere von ähnlicher Ausstattung dagegen 2 Dollar und mehr. Der Artikel weist nun darauf hin, daß in diesen Scrienbüchern nur klassische Werke in Mindestauslagcn von einer halben Million Exemplaren herausgcgeben werden und daß für andere Bücher solche Absatzzissern eben undenkbar seien, womit die Massenherstellung unmöglich wird. Nach Angabe des Artikclver- sassers Silas Bent werden von der Hälfte aller in Amerika ge druckten Werke bestimmt nicht 10 000 Exemplare pro Werk ver kauft. Viele Bücher erreichen nicht einmal lOOO Stück Absatz. Einer der bekanntesten Autoren Amerikas und Verfasser zahl reicher berühmter Werke hat noch bei keinem einzigen seiner Bücher 1500 Exemplare als Absatzzisfer erreichen können. Das spreche nicht etwa gegen den Autor. Seine Bücher ständen eben aus hoher Stufe. Die Verleger drucken seine Werke gern, aber eine geschäft liche Spekulation könnten sie nicht auf seinen Büchern aufbauen. Der Erfolg eines Buches sei nie vorher mit vollständiger Sicher heit zu berechnen. Die jetzt veröffentlichten Erinnerungen des früheren amerikanischen Botschafters in England zur Kricgszcit, Walter Hines Page, seien von der Vcrlegerfirma Doublcday, Page L Co. — der bekannten New Parker Verlagsfirma — nur in Ver lag genommen worden, weil der Autor Mitinhaber der Firma ist. Man rechnete wohl mit einem gewissen Absatz wie immer bei historischen Werken, aber die Erwartungen waren nicht groß. Und dieses Buch hat einen außergewöhnlich großen Erfolg gehabt und ist in der ganzen Welt verlangt worden. Für gewöhnlich darf man einen Absatz von 10 000 Exemplaren schon als sehr hoch be zeichnen. Bei einer kürzlich herausgebrachten Novelle eines sehr bekannten Autors war eine Auflage von 50 000 Exemplaren vor gesehen, und das gilt als etwas so Außerordentliches, daß fast alle großen New Parker Buchdruckereien und Buchbindereien in Wett kampf um Erlangung dieses Auftrages traten. Neben einigen außergewöhnlichen Erfolgen ständen aber nicht wenige Fchlschläge im Verlag. Ein Verleger teilte SilaS Bent vor kurzem mit, daß von vierzig Büchern seiner Vcrlagsliste nnr drei einen guten Gewinn erbracht hätten. In einem der letzten »Briefe an den Herausgeber« hatte ein Leser der Times geschrieben, daß das amerikanische Lesepublikum nie broschierte Bücher gekauft hätte und auch nie solche kaufen würde, wenn es zu vermeiden wäre. Bent bemerkt hierzu, daß der New Rcpublic-Verlag seit kurzem eine Serie Bücher herausgcbracht habe, die auf gutem Papier gedruckt sind und abgesehen vom Einband vollständig den Büchern entsprechen, die bisher gewöhnlich zu zwei Dollar ver kauft werden. Diese neuen Bücher der New Republik sind aber broschiert und werden zu einem Dollar verkauft. Das Publi kum hat nunmehr seinem Erstaunen Ausdruck gegeben, daß für gebundene Bücher 2 Dollar und für broschierte Bücher ähnlicher Art nur ein Dollar gefordert werde. Der Preis der gebundenen Bücher wurde als zu hoch befunden. Silas Bent besaßt sich in seinem Artikel auch hiermit. Nach seiner Ansicht könnten durch 87
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