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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1926
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- 1926-12-09
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- 09.12.1926
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X: 286, 9, Dezember 1926. Svrechsaal. Da ich aus schweren Sörzen um unfern Berus mein« Bedenken unter obigem Titel ausgesprochen habe, nehme ich die Unterstellung, das! ich als Durchschnlltssortimenter nicht zu rechnen brauche und könne, nicht sonderlich schwer, besonders da die Gegenseite ihre Fähigkeit zum Rechnen nicht besser belegen kann, als durch ein« Ausstellung mit »bei spielsweise« und »würde». Wer selbst verlegt, weih, daß die Verbilligung eines Werkes durch eine große Auflage nur bis zu einer gewissen Grenze geht; -schon !i»as k. Tausend bringt im Verhältnis zu den ersten slinf Tausend eine geringe prozentuale Preissenkung für das Stück, nach dem 10., 20., SO. Tausend gleicht sich der Herstellungspreis des Stückes dem der vorigen Tausende immer mehr an. Zudem werden die Buchbinderkostcn bei einer Auslage von SO 000 nicht sehr viel unter die bei einer Aus lage von 10 OM für das Stück heruntergehen, denn Leinen, Leder, Pappe und Bindfaden erhält man auch bei großen Abschlüssen nicht wesentlich billiger. Nur ein Versuch wird den Beweis erbringen, ob ein Verleger, gestützt aus ein verständnisvolles Sortiment, das bewußte Buch oder eine Fortsetzung von solchen Büchern zu 30 Mark Reisebuchhandels- prets für 18 oder IS Mark bet einer Auslage von 30 000 herausbringen kann. Wenn der Reisebuchhändler dem Vertreter LOA, also bei dem LO-Mark-Buch 8 Mark gibt, bleiben ihm noch 1L Mark Nutzen — 100A vom Einkaufspreis oder LOA von dem durch die Provision gekürzten Verkausspreis. Wie sich das Verhältnis bei 65A verschiebt, mag sich jeder selbst ausrechnen. Ich möchte den Herren vom Verein der Reise- und Vcrsandbuch- handlungen doch rate», aus einen Ausweg zu sinnen, ihre Unkosten und ihr Risiko herabzusetzen. Vielleicht wären die neuen Kreditbanken für Abzahlungsverkaus slir sie ein Mittel, die Berlnstmögllchkeit zu verringern und die Gefahr anderen zuzuschieben. Wenn infolgedessen ihre Vertreter manche Geschäfte etwas vorsichtiger abschließc» würden, wäre der Allgemeinheit nur gedient. Zahlt dann der Kunde seine Zinsen der Bank, so wird der Reisebuchhandel von der Nachrede der Verteuerung zu seinen und des Gesamtbuchhandels Gunsten entlastet. Bei dem allscitigen Wettbewerb halte ich es sllr mißlich, zu erkläre«, -daß der Reisebuchhandel und durch ihn gezwungen der Gesamtbuch handel ein Buch für 80 Mark verkaufen mutz? das der Verleger sllr 12 Mark abgebcn kann. Ob der Reisebuchhandel mehr oder weniger als der Durchschnitts- sorttmenter verdient, soll nicht untersucht werden, spielt auch kein« Rolle. Selbst wenn er nichts verdient, ja wenn er aus Menschen freundlichkeit zuletzt, zieht er, abgesehen von der allgemeinen Ver armung, wirtschaftlich selbst seine Daseinsberechtigung in Frage, wenn er nach eigenem Zugeständnis nur mit einem Zuschlag von 150A aus den Einkausspreis verkaufen kann. Waldenburg, Schles., den 17. November 1SL8. G. W. Knorrn. Wenn man die in den Nummern 248 und 254 des Börsenblatts vom 21. und SO. Oktober erschienenen Klagen ohne Voreingenommen heit liest, kau» man die in sehr überheblichem Ton gehaltene »Ent gegnung« des Vereins der Reise- und Vcrsandbuchhandlungen in Nr. 287 nur bedauern, zumal sie die Dinge sehr einseitig betrachtet und mit allgemeinen Behauptungen, sllr die sie den Beweis schuldig bleibt, über die Tatsache hinwegtäuschen will, daß der Reisebuchhandel den Vertrieb und dadurch die Bücher selbst verteuert. Ich will aber nicht Behauptung gegen Behauptung setzen, sondern diese Frage, die für den Gesamtbuchhandel von so großer Bedeutung ist, an Hand von Berechnungen sachlich zu klären suchen und gehe dabei von einem Buche im Preise von SO Mark aus, wie es jene Entgegnung als Bei spiel nimmt. Bei 80A Rabatt erhält der Verleger dafür 12 Mark, also ebensoviel wie bei dem Sortimenterrabatt von 40A sllr ein Buch, das 20 Mark kostet. Mutz er also 12 Mark als den sich aus den Her stellungskosten ergebenden Nettobetrag einnehmen, so führt der Nabatt- unterschied von LOA automatisch zur Preissteigerung von 33)4 A beim Verkausspreis. Um nicht schon Gesagtes wiederholen zu müsse», verweise ich auf die von mir in Nr. 7 des Börsenblatts vom 9. Januar 1S28 gegebenen Berechnung»», deren Richtigkeit meines Wissens von keiner Seite be stritten, mir aber in vielen Zuschristen bestätigt wunde. Herr Haas wird mich also nicht zu de» »Kollegen, denen die elementarsten Kalku lationen nicht geläufig sind«, rechnen können. Nach den im Herbst 1WS geltenden Preisen, die inzwischen für den Verlag wohl etwas günstiger geworden sind, aber als Grundlage auch heute noch gelten können, entspricht der Nettopreis von 12 Mark sür den damals als Beispiel genommenen Band einer Auflage von 3000 Stück, wobei zu beachten ist, daß bas mit 10A vom Verkaufspreis des ungebundenen Exemplars berechnete Honorar von 1.70 Mark bei SO Mark Vcrkauss- preis auf 2.70 Mark steigt. Aus jener Tabelle ist ohne weiteres ab- znlesen, daß dieser Band, der beiSOA RabattSOMarkkosten muß, im Sortiment bei 40 und 45A Rabatt mit 20 Mark verlaust werden könnte. Aber auch bei einer Auslage von 5000 Stück müßte der Band, der dann im Sortiment sllr 14 Mark zu haben wäre, i m Reisebuchhandel 24 Mark kosten, damit dem Verlag bei den infolge des höheren Honorars <2.10 Mark) auf 8.84 Mark sür das einzelne Exemplar steigenden Aufwendungen bei einer Netto-Einnahm« von S.KO Mark wenigstens noch ein Nutzen von 98 Psennigen bliebe, der neben 14.40 Mark Rabatt sllr den Reisebuchhandel gewiß recht be scheiden wäre. Nun behauptet Herr HaaS in seiner Entgegnung aber, daß beim Reisebuchhandel ein Verleger von vornherein mit Erstauslagen von 30 000 bis 50 000 Exemplaren rechnen könne. Das wird immer nur in wenigen Ausnahmefällcii der Fall sein bei Werken, die in Ver bindung mit sührenden Firmen des Reisebuchhandels und eigens sllr ihis hergestellt werden, und wird sich nicht verallgemeinern lassen. Ich kann mir wenigstens nicht denken, daß es heute noch Verleger gibt, die in der Hoffnung, für den Vertrieb eines Buches die Unterstützung des Neisebuchhaudels zu sinden, einen Band dieser Preislage tu 30 000 Stück mit einem Auswand von rund 30 OM Mark — ohne Honorar, Einbaud und Unkosten — drucken lassen, zumal da sich durch die Erhöhung der Auslage von 10 000 auf SO OM Stück die reinen Herstellungskosten von 1.25 Mark aus 1 Mark, also nur um 25 Psennige sllr das Stück vermindern. Ich lasse mich aber gerne belehren und bitte Verleger, die mit so hohen Erstauflagen eigene Erfahrungen gesammelt haben, diese mit genauen Zahlen zum allgemeinen Nutzen zu vcrössentlichc». Kann also der Unterschied im Verkaufspreis bei Auslage» von 10 000 bis 30 OM Stück nicht groß sein, so wirkt sich eine Steigerung von 50M auf 10 000 Stück wesentlich anders aus, da bei normaler Rechnung die Gesamtherstcllung von 7 Mark auf 5.05 Mark sür das Stück und der Ladenpreis von 14 aus 10 Mark sinkt. Bei 60 A Rabatt müßte aber trotz dieser Auslage von 10000 Stück der Verkausspreis 20 Mark betragen, da dann nur 8 Mark sllr den Verleger übrig bleibe», die Herstellungskosten aber durch Erhöhung des Honorars aus 1.70 Mark und der Geschäfts spesen aus 3.20 Mark von 5.05 Mark in jener Liste aus 8.95 Mark steigen, dem Verleger also nur ein Nutzen von 1.05 Mark neben 12 Mark Rabatt für den Reisebuchhandel bleibt. Es ergibt sich hieraus, daß ein Band, der bei einer Auflage von 3000 Stück im Sortiment sür 20 Mark verkauft werden kann, im Reisebuchhandel selbst bei 10 OM Stück immer noch 20 Mark kosten muß, wenn dem Verlag noch ein Nutzen bleibe» soll. Ter Verkauf von 3000 Stück zum Durchschnittspreis von 11.50 Mark und 9.88 Mark Herstellungskosten bringt dem Verlag 4920 Mark Gewinn; 10 OM Stück zum Nettopreis des Reifebuchhandels: 8 Mark bringen dagegen bei 8.95 Mark Herstellungskosten 10 5M Mark. Diesem Mehrgewinn von 5580 Mark steht aber ein Mehr von 4370 Mark an reinen Herstellungs kosten gegenüber, slir den Verleger also ein schlechtes Geschäft, selbst wenn man annlmint, daß der schnellere Verkauf durch den Reisebuch- handel bas prozentuale Verhältnis der Geschäftsspesen zum Umsatz verbessert. Die Tatsache, daß der Reisebuchhandel mit seiner übertriebenen Forderung von 80A Rabatt die Bücher in jedem Fall verteuert, läßt sich also durchden Verkauf hoherAuslagcn nichtwiderlegen. Dies darf aber nicht hindern, anzuerkennen, daß durch den Neisever- trieb große Mengen von Büchern abgesetzt werden, die sonst unverkauft bleiben würden. Der Reisebuchhandel ist eine notwendige Ergänzung zum Sortiment, und wenn viele Verleger heute seinen Rabattforde rungen nachgeben, so tun sie cs wohl meist nur, um den Absatz zu steigern und Vorräte selbst durch Verlustgeschäfte in Geld uinzuwandcln. Kann sich der Reisebuchhandel, wie es vor dem Kriege allgemein üblich war, wieder mit 50A Rabatt bescheiden, so wird er nicht nur ein notwendiges und nützliches Glied des Gesamtbuchhandels sein, sondern gewiß auch von keinem Sortimenter mehr als Störenföied betrachtet werben. München Verlagsdirektor Ludwig Deubner Berantw. Redakteur: t. B. Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: E. Hedrich Noch!. sAbt. Ram m L Seemann). Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 sBuchhLndlerhaust. 1480
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