11814 274, 25. November 1926. Fertige Bücher. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Oie „K.L am Lei-Iin vom 20. ^ovemdei- setireidi: Gin Volksbuch über Bismarch Mit seinem neuen biographischen Werke „Bismarck, Geschichte eines Kämp fers", hat Emil Ludwig das erste ernsthafte Volksbuch über den größten deutschen Staatsmann geschaffen: ein Buch, das endlich geschrieben werden mußte, um die törichteste aller Legenden zu zerstören, die jemals ein Volk von seinem Nationalhelden geglaubt hat. Was hat deun der durchschnittlich ge bildete Deutsche bisher von Bismarck gewußt? Nichts von wirklichem weichen Menschenstoff ist an dem legendären Bismarck zu finden. Es galt also, dem deutschen Volk — aus einem überreichen Material an historischen Dokumenten und Werken, an Denkwürdigkeiten, wie sie außer Bismarck selbst, Dutzende von Persönlichkeiten geschrieben haben, die ihm nahekamcn, aus Briefen und Gesprächen, die ausgezeichnet sind — das Bild des Menschen Bismarck erstehen zu lassen. Emil Ludwig nennt ihn einen siegenden und irrenden Kämpfer. Aber jeder Kämpfer wird auch bekämpft, und leidet. Und wenn von Bismarcks Taten erzählt wird, werden Bismarcks Leiden nicht verschwiegen, man hört ihn klagen und versteht gerade dann sein Menschliches am besten. An seiner Wiege, sagt Ludwig, haben die drei Dämonen Stolz, Mut und Haß gestanden. Aber auch Feen und Grazien haben nicht gefehlt, und alle Zauber der Persönlichkeit, die sie als Geschenk darbrachten, erglänzen in der Ludwigschen Darstellung. Was in diesen fünf Kapiteln erzählt wird, ist nicht sowohl eine Biographie, als vielmehr eine Psychographie: es handelt sich weniger um das Leben als um die Erlebnisse Bismarcks, nicht um die äußeren Ereignisse, sondern darum, was in dem Mann vorging, der an den Ereignissen den größten Anteil hatte Wie Bismarcks Haltung und seine Stellung zu allen Mächten und Pcrsön- LKN8? KOW0OO? - KLKOIN W 35