Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1926
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-L 34. 10. Februar 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Peking. 1001. Chinesische Soldaten haben während der Belagerung der ausländischen Gesandtsck-astcn in Peking auch die Han-Li-Uni- versitäts-Bibliothek in Brand gesteckt, wobei das größte Werk der Welt, die Enzyklopädie des Kaisers Mng-Lo, 11060 Bände um fassend. zugrunde gegangen ist. P 6 r o n n e. 1016. Durch die französische Beschießung wurden die Bibliothek und das Museum im Stadthause ganz vernichtet. Philadelphia. 1908. Vollständig niedergebranut ist die Villa »Lin de »hurst« des Millionärs I. Wanamakcr mit den wertvollen Kunstschätzen. hauptsächlich Gemälde erster Meister. Rio de Janeiro. 1910. Niedergebrannt ist die zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts von Tom Johann Six gegründete Nicscn-Nationalbibliothck mit vielen wertvollen Archiven. Be richten u. Statistiken. R o m. 1903. Brand in der Vaticana in der Wohnung des Biblio thekars ?. El;rle. Verlust einiger Handschriften, wertvoller alter Kupferstiche, eines unersetzlichen Codex, des »Papyrus ttereula- R o m. 1009. Durch Brand vollständig zerstört eine der wertvollsten Privatbüchcreicn Italiens, die des Bibliophilen Francesco Com- paretti. mit vielen Pergamcutmauuskripten. Den Wert schützt man auf wenigstens 150 000 Lire. Saint-Blocard. 1888. Die Schloßbibliothek ist ein Naub der Flammen geworden. Sie enthielt viele historisch« Urkunden und den größten Teil der Papiere und Archive der Familie Gontaut Biron. St. Paul. Nordamerika. April 1915. Die öffentliche Bibliothek ist durch ein Feuer vollständig zerstört worden. Von den 165 653 Bänden sind 131413 verloren, erhalten blieben nur etwa 30 000 ausgcliehene Bände und einig« wenige anderwärts untergebrachte Bestände. San Francisco. Mai 1906. Das Erdbeben hat an den Bllcher- schätzcn der Stadt erheblichen Schaden angerichtct. Im »Journal Keg Leonommtes« werden die Verluste der wichtigsten Bibliotheken mit folgenden Ziffern angegeben: Öffentliche Bibliotheken — Uokemian Olud — Akademie der Wissenschaften — Astronomisch« Gesellschaft, zus. 472 000 8an lssnacio ÖolleZo. 50 600 Bibliothek Sutro 75 000 597 000 Darunter 4000 Handschriften aus altchristlicher Zeit, eine große Sammlung alter Bibeln und zahlreiche Bücher aus der Frübzcit des Buchdrucks. Nach späteren Berichten soll -er größere Teil der Cutro-Bibliothek erhalten geblieben fein. Schwyz. Das große Kollegiumsgebäudc Mariahilf mit Bibliothek und wertvollen wissenschaftlichen Sammlungen wurde durch ein Schadenfeuer zerstört. Simoptera. 1891. Das Kloster der griechischen Mönche ist ein Raub der Flammen geworden. Zu beklagen ist vor allem der Verlust der Bibliothek, welche 244 Manuskripte, hiervon 43 aus Pergament, enthielt. S p a a. Februar 1909. Beim Brande des Kursaals wurde die dort untergcbrachte Musikbibliothek ein Raub der Flammen. Straßburg. 1870. Bei der Belagerung wurde die großartige Bibliothek mit ihren vielen unersetzlichen Kostbarkeiten durch Brand zerstört. Tokio. 10. Dezember 1909. Durch Feuer wurde der Buchladen von Maruya L Co. zerstört. Schaden ca. 300 000 Mark. Toronto (Kanada). 1. September 1909. Brand im Parlaments gebäude. dem die umfangreiche Universitätsbibliothek mit über 33 000 Bänden zum Opfer siel. Der Schaden beträgt ca. 100 000 Dollar. Toulouse. 1910. Durch Feuer in der Universität wurden die wert volle Bibliothek der medizinischen Fakultät mit 800 0W Bänden und zahlreiche wertvolle Instrumente vernichtet. Troy. 1902. Das Hauptgebäude des Polytechnischen Jrrstttuls ab gebrannt. Turin. 26. Januar 1904. Brand der Universitätsbibliothek, der ältesten gelehrten Büchersammlung. Vernichtet sind über 100 060 Bünde und etwa 3000 z. Tl. höchst wertvolle Manuskripte. Ter kostbarste Schatz, der beim Brande verloren ging, ist ein mit präch tigen Miniaturen geschmückter Codex »I^es kourvs cke 7'uriv«. den Herzog Jean de Berry hatte unfertigen lassen. Die Miniaturen haben die Brüder Hubert u. Jan van Eyck gernalt. Ferner haben n. a. die Flammen vernichtet: vier Manuskripte des »lioman cle la liv86« aus dem 14. Jahrhundert, die Reden v. Bessarion. das ein zige Manuskript des »Okevaliec errant« von Marquis von Sa- luzzo. ein Manuskript der 8eriptores diskoi-iae- augusta«« auS dem 15. Jahrhundert und 2 Bände kliacollanea über Bobbio. Der Brand wird einem Fehler der elektrischen Leitung zugcschricben. Der damalige Oberbibliothekar vr. Carta berichtete 3 Monate vor Ausbruch des Brandes an das Unterrichtsministerium, daß die Art der Anlage der elektrischen Leitung Gefahren mit sich bringe, und daß nach Aussage der Sachverständigen 1000 Lire nötig seien, um die Gefahr zu beseitigen. Das Ministerium antwortete, daß eS zu dieser Ausgabe keinen bervitstehenden Fonds habe. Warscha u. 1923. Die Bestände der Universitätsbibliothek, die während des Krieges nach Rostow am Don gebracht worden waren, sind mit fast allen Gebäuden dieser neuen Universität durch Brand vernichtet worden. Unter den verbrannten Büchern befanden sich zahlreick>e polnische Werke von wissenschaftlichem Wert. Ein großer Teil der Bestände der Universitätsbibliothek Warschau, die gegen 600 000 Bände umfaßte, blieb, als die russischen Truppen 1915 Warschau räumten, dort zurück. W e l s e n st e i n im Eisacktale. September 1918. Das dem Maler Professor Edgar Meyer gehörige prächtige Schloß mit wertvoller Bibliothek und reichen Schätzen von Altertümern, besonders tiro- lischer Kunst, ist völlig abgebrannt. Das alte Schloß Wrotteslcy Hall bei Wolverhampton, bevühmt durch seine Kunstschätzc und Altertümer, ist 1885 völlig niedcrge-- brannt und dabei die ganze Bibliothek mit ihrer hervorragenden Sammlimg alter Chroniken und reichen Schätzen an Urkunden, die bis auf das 12. Jahrhundert zurückgehen, den Flammen zum Opfer gefallen. Wzdow in Ostgalizien. Während des Weltkrieges wurde die in dem Schlosse der Gräfin Maria Ostaszewska befindliche wertvolle Bibliothek mit kostbaren Altertümern von den abziehenden Russen gänzlich zerstört. Erich von Nath über Aufgaben der Wiegcndruckforschung. Den wissenschaftlichen Mittelpunkt der vorjährigen Gutcnberg- feicr, die Gutenberg-Gesellschaft und Wiegcndruckgesellschast im gol denen Mainz vereinte, bildete der mit großem Beifall aufgenommene Festvortrag Erich von Raths über die Aufgaben der Wiegen- drucksorschung. Die formvollendeten und wohlabgewogenen Ausfüh rungen liegen nun im Druck vor*), als Gabe der beiden Gesellschaften, die sich dabei der Förderung durch die H. Berthold A.-G. dankbar erfreuen durften, an ihre Mitglieder. Ein sehr zeitgemäßes Thema! Wie ich schon im Zentralblatt für Bibliothekswesen (1925, S. 625 ff.) darlcgtc, mehren sich die Zeichen für eine Neuorientierung der Wiegendruckforschung. Ich nenne hier nur als besonders dczeichncnde Veröffentlichungen die von Alfred Hessel und die von Ernst Schulz. 1923 verlangt Hessel im Anschluß an Wilhelm Mci-er, daß Paläographie und Jnkunabclkuudc sich zu gemeinsamer Arbeit die Hände reichten, und erstrebt — die Auffas sungsweise früherer Generationen unter Nutzung des Ertrags der Bradshawschule verfeinert wieder ausnehmend — über die scharfe Scheidung der Einzeltypen hinaus eine geschichtliche Würdigung ihrer großen Stile. 1924 fordert Schulz die Erforschung der Zusammen hänge zwischen Handschrift und Druckbuch, namentlich jedoch, »daß die Jnkunabelforschung ihr bisher einseitiges, allzusehr auf bibliotheka rische und bibliographische Interessen beschränktes Arbeitsgebiet er weitere und sich endlich einmal den literarischen Problemen zuwende, welche die Frühdruckperiode bietet«. Er räumt zwar ein, daß Aus gaben dieser Art großenteils in den Bereich der Literaturgeschichte hinlibergreifen, rechnet sie aber trotzdem »zweifellos in das Programm der Jnknnabelkunde, da sie von hier ans anzugrcisen und mit ihren Hilfsmitteln dnrchzuführen sind«. Zu diesen Tendenzen zunächst war Stellung zu nehmen. Wohl lehnt von Rath natürlich die literarische Erforschung der Bücherpro duktion keineswegs ab, wohl gibt er zu, daß oft ein und dieselbe Person diese Erforschung mit einer Untersuchung der äußeren Form der Wiegendrucke verbinden werde. Aber gegenüber dem Gedanken einer Durchführung dieser Erforschung mit den Hilfsmitteln der Wiegendruckforschung tritt er dafür ein, daß in diesem Falle die eine Person verschiedene wissenschaftliche Methoden anzuwendcn habe und erst als Wiegendrucksorschcr, dann im Dienst einer Einzelwisseuschaft arbeite. Die Erforschung des Übergangs von der Handschrift zum Druckbuch, namentlich die Hesselsche Fragestellung, reiht er dagegen gerne unter die Aufgaben der Wiegendruckforschung ein. *) ki a t k, L i i c ti v v n: ^uk^aben der VVje^nckrinlikoi'kikiui'^. lUain/: sivtendvi dakt 1935. 22 8.
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