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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1926
- Strukturtyp
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- 1926-02-13
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- 13.02.1926
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^ 37, 13. Februar 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Ein anderer schreibt: -Nachdem Weihnachten kaum vorüber und die Bezahlung der vorjährigen Bezüge zwischen Verlag und Sortiment vielfach noch nicht abgeschlossen ist, macht sich bei der Post der letzten Tage wieder ein auffallendes Anschwellen von Drucksachcnsendungen und Ver lagsangeboten bemerkbar; säst hat es den Anschein, als wenn wir uns s Wochen vor Weihnachten befinden würden. Die Geschäfts lage ist sehr ruhig geworden, die Bücherwllnsche sür Haus und Familie sind erst kürzlich sür lange Zeit wieder befriedigt; manche Kunden fürchten das Betreten der Buchläüen, weil es ihnen noch nicht möglich war, ihre Reusahrsrechnungeti zu 'begleichen. Trotz dieser allgemein bestehenden schwierigen Zeiterschetnung hat es der Verlag wieder furchtbar eilig mit dem Anbieten von Neuerschei nungen. Wo soll denn das hinfllhren? Es wird wenig Sortimenter geben, welche zurzeit Neigung besitzen, sich sür höchst überflüssige Neuigkeiten zu erwärmen, die ihnen zahlreich als .unentbehrlich, als .glänzend', als .spielend leicht verkäuflich' und was sonst noch angepriesen werden. Man lasse dem Sortiment endlich einmal Zeit und Ruhe zur Besinnung, um seinen großen Lagerbeständen Be achtung zu schenken, man warte mit neuen Angeboten, bis sich Aussichten aus eine Besserung der allgemeinen Geschäftslage zeigen. Die meisten Drucksache» dürsten ungelesen in den Papierlorb wan dern. Das Geld ist knapp, das zwingt dazu, sich diesen Umständen anzupassen. Erzwingen läßt sich kein Absatz und zur Übernahme von Werbungskosten, die keinerlei Erfolg versprechen, ist keine Neigung vorhanden. Viele Sortimenter sind bereits hellblickendcr geworden, imd anstatt neue Bestellungen aufzugeben und Reisende zu empfangen, bemüht man sich, den Überfluß, der am Lager ist, an den Mann zu bringe», bevor Not und Konkurrenz dazu zwingen, die Sachen unter Preis und mit Verlust zu verkaufen«. So verstärMich diese Weheruse sind, so ist damit allein das Problem doch noch nicht gelöst. Die nächste Schlußfolgerung muß vielmehr fein, daß im Weg« der gegenseitigen Verständigung, am besten wohl mit Hilf« der oben schon gestreiften engeren, speziali sierten, avbertsgemcinischaftlichen Verbindungen eine Bssferung 'ver sucht wird. Gerade auf dem Gebiet der Werbung entsteht der Eindruck des Zuvielen am ühesten dann, wenn lediglich die rechte Organisation und Konzentration fehlt. Es handelt sich gar nicht um ein Zuviel an sich und schlechthin, sondern nur um ein Zuviel an der falschen Stelle, der Zeit »me dem Ort nach. Durch richtige Verteilung namentlich der Zeit nach ist viel zu bessern. Das gilt z. B. ganz besonders jetzt im Hinblick auf die Vorbereitung des Ostevgelschäfts. Die Pläne dazu müssen spätestens in diesen Togen fertig werden, und schon jetzt müssen sich Verlag und Sortiment darüber verständigen. In vier Wochen ist es zu spät. Das sei dreimal unterstrichen. In diesem Zusammenhang machen wir noch auf nachstehende Veröffentlichung im Amtlichen SchuMatt für den Regierungsbezirk Liegnitz aufmerksam, der in mehr als einer Beziehung anregend sein kann. Es hieß da: S ch ll l e r b ll ch e r e l e n. Lieguitz, den 11. Dezember 1928. Dem Ausbau der Schülerbüchereien ist erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwcnüen- Die für die Ergänzung der Schütcribüchcreien vorge sehenen HauSHEmittcl sind vollständig für diesen' Zweck aufzu brauchen. Die -Zentralstelle zur Bekämpfung der Schuudkiteratur bei der Regierung zu Liegnitz« — Geschäftsstelle Charlottenstraßc 4 — ist gern bereit. Rat und Auskunft bei der Beschaffung von Büchern zu geben. Dort sind auch Verzeichnisse guter und sür die Schülerbüche reien geeigneter Bücher auMsordern. Wir würden es gern sehen, wenn von Zeit zu gelt Ausstellungen guter Bücher durch 'die Schule veranstaltet werden. Solch« Aus stellungen lassen sich unter Mitarbeit des Buch handels oft mit ganz geringen Mitteln bewirken. Die Zeit vor Weihnachten und vor Ostern erscheint für sie am ge eignetsten. Negierung. Abteilung sür Kirchen- und Schulwesen. Für die Absatzförderung darf auch das Ausland nicht ver gessen werden. Wir geben nachstehend, nachdem die Ergebnisse sür >925 eben bekannt geworden sind, die Zahlen für Deutschlands Buchausfuhr nach den HaupbadsatzgMeten in den Jahren 1913, 1922, 1923, 1924 und 1925. Es gingen: nach 1913 Mengen 1923 100 KZ 1924 1926 Danzig 2 114 686 1 133 1 425 6 650 1526 637 I 041 630 117 155 178 6 891 3 440 1045 588 825 Belgien 2 830 956 360 226 293 Niederlande 6 294 12 941 7 212 5 606 4 709 Großbritannien 3 863 4 228 2 478 2 917 2 871 Dänemark 1 726 2 314 2 068 917 886 Norwegen 843 1 163 914 396 411 Schweden 2 273 1 858 2 022 913 865 Rußland 2 799 3 072 1 478 1 606 Baltikum 3 149 Estland 928 379 240 Lettland 995 838 844 Litauen 1 269 538 315 Finnland 818 1 131 730 538 478 Poln.-Oberschlesien 808 565 497 587 Westpolen 705 193 656 1 297 Ostpolen 1466 1 807 2 268 2 589 Oesterreich 22 799 11 308 9 763 12 819 Tschech.-Slow. 12 980 8 450 8 814 8 816 Ungarn 1065 496 516 839 Jugoslavien 34 460 447 305 453 Rumänien 579 640 498 521 520 19 581 14 217 9 421 10 116 10 491 Italien 2 020 789 1340 1 201 1 350 Spanien 500 1205 491 508 187 Palästina 62 57 394 422 China 279 260 221 341 205 Japan 1412 5 274 33 06 3 492 2 309 Ver. St. Amerika 9 234 6 332 5 132 6 364 5 085 Argentinien 1 414 1050 735 606 477 Brasilien 978 556 772 429 520 insgesamt ins Ausland 149 032 116 675 73 768 66 384 68 579 Jim ganzen ist also gegen 1924 eins wenn auch kleine, so doch erfreuliche Steigerung festzustellen. Die Einzelzahlen ver dienen genaueres Studium. Es kommt dabei weniger «uf die Ver gleiche mit der Vorkriegszeit an, da sich ja in den Grundbe dingungen mancherlei verschoben hat. Wichtig aber ist die Ten denz, dis die Entwicklung in den einzelnen Gebieten in den letzten Jahren zeigt. Es sind da diejenigen mit augenscheinlich steigen der Bedeutung von jenen mit abnehmender Aufnahmefähigkeit zu unterscheiden. Ganz von selbst ergeben sich daraus Schlüsse sür die Ausgaben der nächsten Zeit. 200 jähriges Jubiläum der Aschendorff'fchen Verlagsbuchhandlung in Münster i. W. Am l. Februar konnte 'die Aschen dorff's che Ver lagsbuchhandlung in Münster den zweihundertjährigen Gedenktag ihres Bestehens begehen, einen Tag der Ehre, da sie, wie so manches heute großartige Unternehmen, stolz darauf sein darf, klein angefangrn und durch rastlosen Fleiß und Weiter streben das mutig Begonnene zu achtunggebietender Höhe gebracht zu haben. In nachstehender Schilderung des Entwicklungsganges der angesehenen Jubelfirma folgen wir einem im »M ünsteri - scheu Anzeiger- veröffentlichten Artikel zu diesem Gedenk tag von Gsheimrat vr. S. P. Widmann. Als Wilin Aschendorff, der Sohn eines Schmalwebers Bernard Aschcndorff, geboren 1675, in der Martini-Layschaft zu Münster als Buchführer einen Laden eröffnete, wußte er, daß der Absatz von Büchern kaum den nötigen Lebensunterhalt einbringcn werde. Nach der Sitte der Zeit mußte er einer Zunft angchören. Das war für ihn die Buchbinderei — 1698 traten die Buchbinder Münsters in die Reihe der Zünfte —, die er erlernt haben mußte. Als Buchbinder durfte er nur gebundene Bücher verkaufen und sah sich so im wesentlichen beschränkt aus den kärglichen Ver trieb von Schulbüchern, Gebet-, Gesang-, Erbauungsbüchcrn. Wie noch heule, war auch damals schon meistens mit der Buchbinderei und dem Kleinbuchhandel eine Schreibwaren- und Devotionalien- handluug verbunden. Aschendorffs Geschäft aber war zugleich ein Antiquariat und eine Leihbibliothek, die in den achtziger Jahren 201
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