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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1926
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- Deutsch
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Solche Rechnungen werden von mir allwöchentlich überwiesen. Um immer gute Ordnung im Rechnungswesen zu haben, prüfe und ver teile ich die Fakturen selbst. Gegen den früheren Bar-Verkehr über Leipzig ist dies Überwachen und Prüfen eine vermehrte unproduktive Arbeitsleistung, die ich jetzt besonders unangenehm empfinde. Noch unangenehmer war es, daß von den elf Verlegern, die die Beträge doppelt erhielten (babci solche von 75 und 90 Mark), auch nicht einer mir den zuviel erhaltenen Betrag anzeigte und unverlangt zurttckzahlte. Auf meine Anfrage an die elf, weshalb die Rückzahlung unterblieb, erhielt ich nur von zweien eine Entschuldigung, von zweien eine gewundene Erklärung, die anderen hüllten sich in Schweigen. Im Geschäftslcben halte ich es so, daß jeder zuviel bezahlte Be trag den Kunden sofort angezeigt wird mit der Bitte, darüber ver fügen zu wollen. Kann man das vom Verleger nicht auch verlangen? Braucht der Sortimenter sein Geld nicht ebenso dringend? Ich knüpfe an diese Vorkommnisse keine Schlußfolgerungen. Ich weiß, daß die BAG solchen Saumseligkeiten gegenüber ohnmächtig ist, ich vermeide es auch, die Namen der elf Firmen der BAG namhaft zu machen, aber ich verlange im Namen der der BAG angehörenden Sorti menter, daß zuviel erhobene Beträge unverlangt unter Anzeige z u r ü ck ü b e r w i e s c n werden. Der BAG-Verkehr hat, wie ich allwöchentlich aus der Zahl der Fakturen feststcllen kann, eine beträchtliche Zunahme erfahren. Er hat für den Verleger große Vorteile: er bringt sofort Geld. Für den Sortimenter besteht dagegen die Schwierigkeit, größere Summen inner halb weniger Tage beschaffen zu müssen, deren Höhe er oft gar nicht vorausbestimmen kann. Der Verleger kann diese Schmierigkeiten mil dern. wenn ev den BAG-Zettel nicht eher absenbet, als das Buch einige Tage in den Händen des Sortimenters ist. Zweckmäßig ist es, für jede Faktur einen BAG-Zcttel zu verwenden, nicht für verschiedene Rechnungen einen Zettel. Auch das sollte nicht Vorkom men, daß eine Anzahl Rechnungen am Ende des Vierteljahres durch einen BAG-Zettel erhoben wird. Die Bedingung »Zahlung sofort nach Erhalt« findet mau immer noch ausschließlich auf Verleger-Rechnungen. Im Handel ist aber die Formel üblich: Zahlbar Innerhalb zehn Tagen mit (3^), Ziel 4 Wochen. Das könnte der Verleger wohl auch, selbst wenn es sich nicht um Reise-Aufträge handelt. Hannover. Fr. Cruse's Buchhandlung (A l f r e ö T r os ch ü tz). Missionsseminar d. S.T.A. auf der Marienhöhe bei Darmstadt. Ein Verlag fragte bei mir an, ob mir das Missionsscminar Marienhöhe, Abteilung S o r t i m e n t s b u ch h a n d l u n g be kannt sei, ob die Sortimentsabteilung des Seminars eine einge tragene Firma ist und ob sie berechtigt ist, Buchhäudlerrabatt zu beanspruchen. Da mir von dieser Buchhandlung bisher nichts bekannt war, fragte ich der Einfachheit halber durch Fernsprecher direkt bei erwähntem Seminar an, ob eine Buchhandlung an dasselbe angegliedert sei, ob dieselbe handelsgerichtlich angemeldet oder eingetragen ist und ob sie ordnungsgemäß betrieben würde. Hierauf erhielt ich die Ant wort: »Das weiß ich nicht. Da muß ich mich zuerst erkundigen. Ich werde später Auskunft geben«. Die weitere Auskunft lautete: »Eine Buchhandlung haben wir noch nicht, wollen aber eine solche eröffnen. Die Vorbereitungen hierzu werden eben getroffen. Der handels gerichtliche Eintrag soll später erfolgen«. Die erste Auskunft zeigt klar, daß die Fernsprechstelle des Se minars von einer Buchhandlung nichts wußte. Die weitere, recht vorsichtige Auskunft ist offenbar in der Annahme gegeben morden, daß meine Erkundigung aus eine Anfrage einer Verlagsbuchhandlung, bei der man Bücher bestellt hatte, zurttckzuführen sei und man den Buchhändlerrabatt nicht verscherzen wollte. Zweifelsohne versucht das Seminar für seine Mitglieder und Zöglinge Bücher zum Nettopreis oder unterm Ladenpreis zu erhalten und hat sich hierzu die Bezeich nung »Abteilung Sortimentsbuchhandlung« zugelegt. Der Leiter dieser noch nicht vorhandenen Buchhandlung dürfte wohl ein Lehrer des Se minars sein, der vielleicht in einem Wirtschaftsamt einer der Uni versitäten seine bnchhändlerischen Kenntnisse erworben hat. Nach der mir gewordenen Auskunft hat das Seminar sicher noch nicht das Recht, sich die Bezeichnung: »Abteilung Sortimentsbuchhandlung« zu zulegen, und kann auch noch keinen Anspruch auf einen Buchhändler rabatt erheben. Dankenswert ist es, daß der Verlag vor einer Liefe rung bei mir anfragte. Möchten doch alle Verleger in ähnlichen Fällen mit der gleichen Sorgfalt Vorgehen! Darm stadt. Ernst Waitz i. Fa. Johs. Waitz. Professor 2osö Rainha Costa in Para (Brasilien). Im Sprechsaal des Bbl. Nr. 292 vom 16. Dezember 1925 bat unsere Firma um Auskunft über diesen Professor und hat daraufhin Zuschriften einiger deutscher Buchhandlungen erhalten, die sich durch den Genannten geschädigt fühlen. Auf unsere Anfrage bei einem Ver trauensmann in Para erfahren wir, daß genannter Herr häufig von deutschen Buchhandlungen Sendungen erhält, aber alle ihm von dor tigen Banken vorgelegten Quittungen zurückweist. Eine beim Deut schen Konsulat von uns eingcforderte Auskunft steht noch aus. Auf fallend erscheint, daß Genannter im Jahre 1925 mehrfach die gleichen Werke bei uns bestellte, die ihm aber nicht geliefert wurden, und darunter nicht weniger als viermal »Stielers großer Handatlas«. Jetzt erhalten wir wiederum aus Para Auftrag auf »Andrees geo graphischen Handatlas«, unterschrieben von Mr. Jsanra Pinto,' Lua 9 ckaneiro, 66, (Leiem) ?ara, mit dem Zusatz »Lagamento a 90 äm8«. Nicht nur die Straßenangabe sondern auch die Handschrift ist die gleiche wie die des Professors Rainha Costa und bestätigt unsere Vermutung, daß es sich hier um eine äußerst fragwürdige Persön lichkeit handelt. Vor einer Belieferung mögen sich deswegen alle deutschen Firmen sichern. Berlin. Oscar Rothacker. Biicherdieb! Zu meiner Notiz im Sprechsaal des Bbl. Nr. 33 über den Dieb stahl eines Exemplars von Nernst, Theoretische Chemie, habe ich ergänzend uachzutragen, daß es sich bei dem Dieb wahr scheinlich mn die Person eines »D^- Frank« handelt. Der Name ist aber sicherlich falsch angegeben; ich schließe das daraus, daß auch die angegebene Hoteladresse nicht stimmte. Der betreffende Herr be stellte astrologische Bücher und solche über Esperanto zur Ansicht. Er ist an einem Tage wiederholt dagewesen, hat aber die inzwischen ein getroffenen Bücher nicht abgeholt. Als ich ihn aurufen wollte, erfuhr ich, daß er gar nicht dort wohne. Er hat ein glattrasiertes Gesicht (Schauspielergesicht), ist etwa 45 Jahre alt und trägt eine große, schwarze Hornbrille. Kollegen seien hiermit gewarnt und werden ge beten, mich zu benachrichtigen, falls der Herr bei ihnen vorsprechen sollte. Gießen. Ferber'sche Univ.-Buchh. Inh. vr. püil. W. Huch. Adrefsengesuche. Herr vr. Fritz Weber ist von Marburg nach Branitz i. Schles. (Heil- und Pflegeanstalt) verzogen, von dort nach Uckermünde bei Stettin und von dort abgereist mit unbekannter Adresse. Die Kollegen werden um Angabe des Aufenthaltsorts gebeten. N. G. Elwe ri sche Univ. - Buchh. in Marburg a. L. Reisevertreter Paul Hoffmann, der speziell auf Brockhaus reist. Für Angabe seiner jetzigen Adresse wären wir recht dankbar. Richard Quitzow Ko m m. -Ges. in Lttbeck. Ostmärker Richard Sommer. Falls ein Herr dieses Namens sich als Bücherreisender bei Kollegen meldet, bitte ich um vorherige Rückfrage bei mir, sowie Mitteilung seiner Adresse. Iaites Buchhandlung u. Pommern-Verlag in Stargard i. P o m m. Anfrage. Wer ist der Fabrikant bzw. Lieferant von Müggcs Buch schoner »Triump h«? Mitteilungen zur Weiterbeförderung erbittet die Red. d. Bbl. Bezugsquellen für englische Bücher. <Slche auch Bbl. Nr. 2g., Auf unsere Anfrage in Nr. 21 des Bbl. sind uns nachträglich noch folgende deutsche Firmen gemeldet worden, die sich eben falls als Lieferanten von englischer Literatur empfehlen: Alfr. Lindner (Inh. Fel. Marschner), Berlin-Charlottenburg, Schloßstraße 3, A. Twiet meyer, Leipzig, Gellertstraße 14. verantwort!. Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Druck: E. Hedrich Nachf. (Abt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S sBuchhändlerhaus). 20S
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