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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1926
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- Deutsch
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39, 16. Februar 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. 13 74b Wulfs, Theodor Heinrich Wilhelm, i. Fa. Atair-Ver- lag Th. H. Wilhelm Wulfs in Hamburg. 13 767 Wülfing, Otto Ernst, i. Fa. Wcrtbuchhandlung Otto Ernst Wülfing in Düsseldorf. 13 719 Zehn der, Adolf, Direktor d. Fa. Photoglob-Wehrli Aktiengesellschaft in Kilchberg bei Zürich. Gesamtzahl der Mitglieder: 4981. Leipzig, den 1b. Februar 1926. Geschäftsstelle des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. I. A.: Paul Runge, Obcrfckretär. Zur Korporal ven Werbung. Ein Beitrag von vr. E. Stark! off. über die korporative Werbung, ihren Begriff und Ihre An wendung ist in der letzten Zeit viel geredet und gesprochen worden. Gott sei Dank nicht zum Zeitvertreib, sondern hoffentlich zur Be festigung der Erkenntnis, daß korporative Werbung nottut. Eins wissen wir alle und mehr und mehr läßt es die katastrophale Absatzstockung im Buchhandel erkennen: daß es mit mehr oder ivenigcr geschickt und gut abgesagten Zirkularen und Anzeigen ans Sortiment, mit mehr oder weniger wirksamen Prospekten für diese oder jene Gruppe des bücherinteressicrten Publikums nicht getan ist. Also korporative Werbung! Fürs Ausland hat sie meines Erachtens auch schon das geleistet, was vor der Hand geleistet tuenden konnte. Repräsentative Kundgebungen wie die großen Bücherausstellungcn in Florenz, Mailand, Chicago, New Jork, Stockholm usw. müssen Früchte tragen, auch wenn der Schein, wie der einzelne Verleger genau weiß, oftmals genug dagegen gesprochen hat. So etwas wirkt aber nicht von heute auf morgen. Was sonst noch die Auslandstelle des Börsenvcreins für den Deutschen Buchhandel an korporativer Werbung im Ausland ge tan und geleistet hat, steht in dem Aufsatz des Herrn General direktor vr. Heß »Börscnvcrcin und Werbung» in Nr. 19 des Bbl. und ist in dem öffentlichen Vortrag im Rahmen des Propagan distenkursus in Leipzig von Herrn Erhard Wittel am 26. Januar in, einzelnen besprochen worden. Die korporative Werbung im Inland, die korporative Wer bung überhaupt? Da zeigen sich noch Hemmungen, Unklarheiten! Manches ist inzwischen geschehen, Inserat-Matern wie »Wissen ist Macht», »Bücher sind Freundes »Bücher sind Gefährten» usw. sind angeboten und vereinzelt veröffentlicht worden, Autoren abende wurden in größerer Anzahl als früher angeregt und durch- gcführt, die Radioreklame wurde organisiert und manches andere noch. Es liegt mir fern, an diesen Dingen Kritik zu üben. Es müssen nur noch immer neue Wege 'der Werbung, neue umfassende Methoden gefunden werden. Die korporative Werbung darf sich nicht darauf beschränken, einige Verleger zusammenzusühren und für einen Schriststeller oder eine Verlags- oder eine Kulturgruppe einen Sammelprospekt oder Sammelanzeigen herauszubringen — die großen Verleger sind übrigens dabei meistens im Nachteil —, der Sortimenter soll auch nicht denken, daß er mit mehr oder ivenigcr umfangreichen Katalogen, die ja teils in Bausch und Bogen vom Verleger bezahlt werden, mit der Anreihung von Dutzenden, ja Hunderten von Titeln richtige Werbung macht! Das Endziel korporativer Werbung ist doch letzten Endes eine großzügige, periodische, wiederkehrcndc und andauernde Bearbei tung und Beeinflussung weitester Kreise im Interesse des Buches, nicht dieses oder jenes Buches, sondern des Buches überhaupt. Ich sehe hierfür zwei Wege, die bisher überhaupt noch nicht, oder aber in anderer Form beschnitten wurden: I. Die deutsche Presse und die deutschen Schriftsteller müssen zusammengeführt werden, müssen in den Dienst der korporativen Werbung, in den Dienst des Buches gestellt werden. Am besten durch die Vermittlung der Werbestelle des Börsenvereins. Es müssen Aufsätze geschrieben werden, erstklassige Aufsätze mit schla genden, einschmeichelnden oder aufrüttelnden Worten, Aufsätze etwa mit der Überschrift: »Das Buch im Dienste der Kultur« oder »Das Buch als Geschenk« oder »Bnchverleger und Bierverleger, 210 eine humoristische Zeitbctrachtung», oder »Der Buchladen der Neu zeit» oder -Was weißt Du von der Buchhandlung». Der Einwand, daß sich die. Zeitung höslichst dafür bedanken werde, eine solche »Reklame» sür das Buch durchzusühren, ist nicht stichhaltig. Schließ lich hat ja die deutsche Presse noch eine kulturelle Ausgabe und ist sich dieser auch noch bewußt, und schließlich weiß sie auch, daß ein Aufschwung des deutschen Buchverlagcs auch dem Zeitungs- verleger zugute kommt, und es ist ja auch etwas anderes, wenn da irgendein Winkelverlag der Zeitung einen Waschzettel sür eine 80 Ps.-Broschüre zuschickt oder ein Sekundaner seinen ersten ösfcnt- lichen, tragischen Aufsatz über den 339. Todestag eines vergessenen Klassikers schreibt. Für solche Aussätze ist und soll natürlich auch kein Raum in der Zeitung sein, aber der Redakteur wird ein Feuil leton von Thomas Mann oder Gerhart Hauptmann über »Das Buch im Dienste der Kultur«, wird eine» Aufsatz über das »Buch als Geschenk» von einem geistreichen Plauderer wie Horst Schütt ler gern veröffentlichen und wird seinen Lesern durch eine humo ristische oder satirisch abgesaßte, geistsprudelnde Anekdote von Karl Ettlinger oder Fritz Müller-Partenkirchen mit der Über schrift: -Buchverleger und Bierverlegcr» gern Freude bereiten. Und der Autor? Er wird diese Artikel schreiben, denn er hat ja selbst das richtige Interesse an der Sache. Der Autor muß natür lich In diesem Fall Altruist sein, sein Artikel darf nichts kosten, und wenn es auch nur 30—40 Pf. für die Zeile wären, denn »SUN res sgitur» und -eine Hand wäscht die andere». Solche erst klassigen, smarten Beiträge, wie sie die Werbcstelle von dem Autor entweder direkt oder durch Vermittlung der Verleger zu beschallen, zu sichten und mit dem nötigen Nachdruck hinauszulancieren hätte, würden nicht nur von der deutschen Tagespresse, sondern auch von der deutschen Zeitschrift gern ausgenommen werden. Das Niveau dieser Artikel, deren Herstellung billig genug ist, muß sich natürlich den Zeitungen anpassen. Man mag etwa zwischen drei Gruppen unterscheiden, a) die führenden, prominenten Zeitungen mit vor wiegend geistiger und disziplinierter Leserschast, d> allgemeine Groß stadt- und mittlere ProvinzpiMe, o) Kleinstadtpressc. Diese Drei teilung gilt natürlich auch »cum grau» salis» sür dis Zeltschristen. 2. Es müssen, diese großzügige Pressearbeit ergänzend, Wege und Mittel gesunden werden, in einer ansprechenden und ein ladenden Form einer ganz breiten Menschengemeinde immer wieder vor Augen zu führen, stärker und stärker in das Bewußt sein zu hämmern, daß die Eigenbibliothek, und sei sie auch noch so klein, das Kennzeichen des Gebildeten, das Buch der Freund stiller Stunden, der schöne Buchband der Schmuck des Heims ist, kurzum, daß es geradezu Anstandspflicht überhaupt ist, für das Buch jeden Monat so viel auszuwerfen, wie man wöchentlich am Biertisch hingibt. Ich kann mir vorstellen, daß es Künstler gibt, die die Be haglichkeit und Schönheit einer Bibliothek, das Buch in seiner Funk tion als Schmuck des Heims, als Freund stiller Abende illustrativ darstellen können. Ich kann mir vorstellen, daß man diese Tatsache in der verschiedensten Form einem breiten Publikum in das Be wußtsein hämmert, daß man diese Dinge nicht nur auf Plakaten, sondern aus Postkarten oder in anderer Form zum Ausdruck bringt. Es ist hier nicht der Platz, diese Vorschläge bis ins kleinste auszuarbeiten. Die angeführten Beispiele lassen sich vervielfäl tigen, lassen sich verbessern und ausbauen; sie sollen nur Anregung sein. Bei beiden aber erscheint mir eins wichtig: dieWirkung in die Breite. Die Bücherkäufer, die Interessenten, die wirk lich Freunde des Buches sind, mit Angeboten bis zur Bewußt losigkeit zu bombardieren, ist Unsinn! Es gibt eben einmal peku niär eine Grenze, über die keiner hinaus kann. Die Gruppe der Bücherinleressenten wird ja auch in 99 von 100 Fällen aus Grund der Kundenliste der Sortimenter stets über Neues und Spezielles auf dem laufenden gehalten, denn sonst hätten wir ja überhaupt leine Werbung. Bei den oben gemachten Vorschlägen handelt es sich darum, Neuland für den Buchabsatz zu gewinnen. Es handelt sich einmal um die Zusammenarbeit der berusenen Autoren mit der Presse durch die Vermittlung der berufenen Stelle, der Werbestelle des Börsenvereins; das andere Mal um die andauernde und eindringliche Beeinflussung breitester Volks schichten zur Aufmerksamkeit auf das Buch, zur Hinführung an die Erkenntnis und Einsicht, daß geistige Nahrung ebenso wichtig
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