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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1926
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- Deutsch
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.V; 39, 16. Februar 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. In großer Menge werden verkauft die Werke von Ludwig sowie die des Weltenbummlers Colin Roß. Auch flir technische Romane besteht großes Interesse. Die deutschen Verleger, die ihren Absatz nach Schweden erhöhen wollen, müssen drei Momente beachten. Ein großes Hindernis be steht, wenn zmn Druck nicht die international üblichen lateinischen, sondern die deutschen Typen angewandt werden, ein zweites, wenn die Preise zu hoch sind. Aus beiden Momenten wird die englische Unter- haltungslektllre der deutschen vorgezogen, sodaß deutsche Unterhaltungs- romane in letzter Zeit wenig abgesetzt werden. Drittens ist infolge der überragenden Stellung der Zeitung für den Erfolg eines Buches eine Zeitungskritik entscheidend. Prospekte und Anzeigen, Ausstellungen der Bücher in den Schaufenstern nützen nichts. Ein Buch wird sofort bestellt und gekauft, wenn eine führende Zeitung eine Besprechung bringt, wenn vielleicht gar der allgewaltige Herr Böök ein Buch in Svenska Dagbladct lobt. Das ist eine Feststellung, die jeder Buchhändler und jeder Bücherfreund täglich machen kann. Umso erstaunlicher ist cs. daß die Bedeutung der Besprechung eines Buches in einer schwedischen Zeitung bisher von den Verlegern nicht klar genug erkannt ist. Soll der durch die Buchausstellnng erzielte Erfolg an- halten, dann müssen die Verleger gerade diese Punkte aufs genaueste beachten.« Im Hinblick auf die letzte Anregung des Herrn vr. Grotkopp wird der Verlag daran erinnert, daß er sich der A u s l a n d a b t c i l u n g des Börsenvereins bedienen kann, wenn er Besprechungen seiner Werke in führenden skandinavischen Blättern zu erhalten wünscht, vr. v. k.. Zum Entwurf eines Gesetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriftcu. — Der Verband deutscher Volksbibliothekare sieht in dem Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schmutz- und Schundschriften nach dem zurzeit vorliegen den Entwurf kein geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Schundlite ratur. Er befürchtet vielmehr, daß die Strafverfolgung eines nach Umfang und Inhalt unbestimmten und daher willkürlicher Beurteilung unterliegenden Delikts zu unerquicklichen Hemmungen für die Ent wicklung und Ausbreitung unseres Schrifttums führen wird. Ins besondere ist der Verband der Meinung, daß Entscheidungen unab hängig voneinander arbeitender Prüfungsstellen geeignet sind, Ver wirrung zu stiften, und für das Reich nicht verbindlich sein können, um so weniger, als die Zusainmensetzung der Prüfungsstellen in der Praxis völlig von dem Belieben eines Beamten ab hängt. — Das wirksamste Mittel zu Bewahrung der Jugend vor dem unheilvollen Einfluß der Schundliteratur erblickt der Verband in der Versorgung der Jugend mit guter Lektüre. Er fordert daher, daß die verfügbaren Mittel nicht für unfruchtbare Abwehrmaßnahmen. sondern zum planmäßigen Aus bau von Jugend- und Volksbüchereien, die in jedem Ort in genügender Zahl unter fachmännischer Leitung einzurichten sind, verwandt werden sollen. Die Vereinigung der Bühncnvcrleger hat in ihrer Sitzung vom 8. Februar ihren Vorstand beauftragt, gemeinsam mit dem Ver bände Deutscher B ü h n e n s ch r i f t st e l l e r und Bühnen- k o in p o n i st e n Schritte zu unternehmen, durch die Verleger und Autoren sofort in den vollen und ungeschmälerten Besitz der ihnen zustehendeu Tantiemen gelangen. Der Vorstand hat einen genauen Plan ausgearbeitet, der bereits die Billigung des obengenannten Ver bandes gefunden hat. Radio-Übertragung von Kunstwerken. — Durch Radio wurden bisher nur Werke der Musik oder Literatur den Hörern vermittelt, neuerdings gehen die Bestrebungen der Haus Bredow-Schulc dahin, auch die bildende Kunst in ihr Arbeitsprogramm einzubczichen. Da es aber unmöglich ist, den Hörern Kunstwerke nahezubringen, die sie nicht vor sich sehen, so hat die bekannte Mirag (Mitteldeutsche Rund funk A.-G.) mit dem Kunstverlag E. A. Seemann in Leipzig ein Übereinkommen geschlossen, nach dem dieser Verlag für den Rundfunk besondere Mappen herstellt, die die Abbildungen enthalten, die im Radio besprochen werden. Vielleicht ist es auf diese Weise möglich, den Geschmack und das Kunstverständnis der breiten Massen zu heben. Wiederum eine Warnung vor wilden Adreßbuch-Unternehmungen. (Vergl. Bbl. Nr. 17, S. 92.) — Die Kieler Industrie- und Handelskammer veröffentlichte eine Bekanntmachung, in der es heißt, daß es angebracht erscheine, die Kaufmannschaft auf die üblen Erscheinungen, die sich im Adreßbuchwesen vielfach hcrausgebildet hätten, aufmerksam zu machen. In den letzten Jahren habe man die Erfahrung machen müssen, daß zahlreiche Unternehmungen. — ohne Rücksicht auf die Bedürfnisfrage — Adreßbücher, Branchenverzeichnisse und Nachschlagewerke herauszubringen beabsichtigten. In sehr vielen Fällen sei es den betreffenden Unternehmungen nicht darum zu tun gewesen, ein wirklich brauchbares Nachschlagewerk zu schassen, sondern die eigenen Erwerbsinteressen seien in den Vordergrund geschoben worden. Ein Heer von Agenten würde ausgesandt, um Anzeigen zu werben und Bestellungen entgegenzunehmen. Die Anzeigen würden vielfach im voraus bezahlt, ohne daß die Inserenten jemals wieder etwas von dem Adreßbuch oder Branchenbuch hörten. Es fehle diesen Unternehmungen auch an den erforderlichen Mitteln, ohne die die Herausgabe eines Adreßbuches unmöglich sei. Auch machten die Werber öfters falsche Angaben und behaupteten z. B., daß sie im Auftrag von Behörden für ein Branchen-Telephonbuch kämen. Es sei deshalb er forderlich, bei Ausgabe von Anzeigen für Adreßbücher und Branchen verzeichnisse größte Vorsicht walten zu lassen, und vorher Erkun digungen über den Ruf des betreffenden Verlages einzuziehen. Amerikanische Reklame betitelte sich ein Vortrag von Ernst Gundermann in der Technischen Hochschule in München, mit dem die Münchener Arbeitsgemeinschaft für buchgewerbliche Fortbil dung das Vereinsjahr eröffnete. Das aktuelle Thema hatte zahlreiche Hörer angelockt, die den fesselnden Ausführungen des Vortrageirden mit Interesse folgten. Herr Gundermann, dem es weniger darum zu tun war. Werturteile zu fällen oder Vergleiche mit deutschen Verhält nissen zu ziehen, ging ausführlich auf die Eigenart der amerikanischen Reklame ein, betonend, daß ihr Grundprinzip darin bestehe, den Leser auf die ihm angenehmste und bequemste Art zu überzeugen. Ein be sonderes Charakteristikum amerikanischer Wcrbekunst. die überragende Stellung der Illustration, erfuhr eingehende Beleuchtung. Man hörte anschließend interessante Einzelheiten über amerikanische Rcproduk- tionsmethoden, die besonders in der Herstellung von Buchöruckklischees Spitzenleistungen erzielen. Die geschickte und fast immer originelle Ab fassung von Text und Schlagworten, die uns besonders- fremd an- mutendc Verteilung von Anzeigen im Text einer Zeitung, die psycholo gisch fein durchdachte Wechselwirkung von Text rmd Bild und anderes mehr legte der Vortragende eingehend dar. Die Vorführung einer Aus lese amerikanischer Druckarbeiten im Lichtbild ergänzte die mit Beifall aufgenommenen Ausführungen rmd bestätigte die Ansicht des Vortra geirden. daß trotz weitgehender Verwendung von Maschinen und trotz der überall platzgreifenden Arbeitsteilung der amerikanischen Reklame ein gewisses Niveau nicht abzusprechen ist. Der Vorsitzende verwies im Schlußwort noch auf den am 2. März stattfindenden Vortrag des Freihcrrn von Pechmann über »Buchkunst ans der internationalen Kunstausstellung in Paris«. An den Vortrag, der in der Gewerbe schule an der Prankhstraße stattfinden wird, schließt sich einige Tage später eine von Freiherrn von Pechmann geleitete Führung durch das Nationalmuseum an. I. K. Falsche Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten und Geschästsauf- sichtcn. — Die Handelskammer Leipzig veröffentlicht: In Leipzig sind in letzter Zeit, wie in anderen Städten, unbegründete Ge rüchte über angebliche Zahlungsschwierigkeiten angesehener Firmen oder die Anordnung von Geschäftsaufsichten über sie verbreitet worden. Ten Erfindern und Verbreitern solcher Gerüchte komntt es nicht zum Bewußtsein, in wie unverantwortlicher Weise sie dadurch zu einer weiteren Verschärfirng der Wirtschaftslage beitragen können. Nicht nur die Firma, auf die sich die Falschmeldung bezieht, wird in ihren ge schäftlichen Beziehungen (Erteilung von Aufträgen, Ausführung von Lieferungen) und in ihrem Kredite geschädigt, sondern auch der deutsche Kredit im Auslände kann dadurch erschüttert werden, insbesondere wenn es sich um größere Unternehmen handelt. Wer sich darüber ver gewissern will, ob eine Firma unter Geschäftsausficht steht, kann dies aus den Veröffentlichmigen der Amtsgerichte in den Tageszeitungen und inr »Reichsanzeiger« sowie durch Nachfrage bei den amtlichen Interessenvertretungen der Handels- und Gewerbetreibenden (Indu strie- und Handelskammern. Handwerkskammern und Landwirtschafts- kammern) erfahren. Diejenigen, die falsche Gerüchte über die ge schäftlichen Verhältnisse einer Firma ausbringen oder verbreiten, setzen sich der Gefahr zivilrechtlicher und strafrechtlicher Verfolgung aus und müssen unter Umständen die Verurteilung zur Zahlung erheblicher Geldbeträge gewärtigen. Eine energische Bekämpfung der Schwindel gerüchte liegt ohne Zweifel im allgemeinen und damit auch im öffent lichen Interesse, damit die Nervosität, die infolge der schon allzulange andauernden Krisen in den Wirtschastskreisen Platz gegriffen hat, nicht noch mehr gesteigert wird. Man sollte deshalb jeden, der falsche Ge rüchte weitergibt, rücksichtslos zur Verantwortung ziehen. Aus dem Buchdruckgewerbc. — Das bis 28. Februar d. I. laufende bzw. durch Schiedsspruch verlängerte Lohn abkommen im B u chdr u ck g e w e r b e ist von keiner der am Tarifvertrag beteiligten Parteien gekündigt worden, sodaß es einstweilen unverändert bis zum 30. April 1926 weiterläuft. — Die am 9. Februar d. I. mit den Organisationen der Buch
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