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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1926
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- Deutsch
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.V 3S. 16. Februar 1926. Sprechsaal. SprelWal. Korporative Werbung in Üheorie und Praxis. Rückblick uud Ausblick. Bon Hans Breuer, p. Adr. Bons Buchhandlung, Königsberg i. Pr. Münzstraße 19. Ein Rückblick — nämlich auf unser Börsenblatt vom 23. Januar 1926. woselbst vier schöne Aufsätze der Herren vr. Heß, vr. Werner Klinkhardt, Fritz Schnabel und vr. Menz zu lesen sind. Ihr Grund akkord ist: korporative Werbung. Und wahrlich, wir haben solcher Auf sätze schon viele im Börsenblatte gelesen. Was aber haben wir getan? Nicht eben viel. Einige Büchertage und Buchwochen, einige Vorträge usw. Das ist lokale Werbung, regionale allenfalls, aber kor porative? Es ist leicht gesagt: die gegebenen Anregungen auszu werten, muH der Initiative des Einzelnen überlassen bleiben. Wer h a t Initiative? Wer wertet aus? Und w e n n — so ist das Resultat eine Anzahl zeitlich und ideell ganz verschiedener Einzelmaß- nahmen mit beschränktem Aktionsradius. Korporative Wer bung muß gleichzeitig alle Bücherfreunde und alle, die cs werden sollen, zu erfassen versuchen. Als »Schwan im Blanband«, als »Rcemtsma-Zigaretten« zum ersten Male auf dem Markte auftauchten, siehe da wußte zehn Tage später jedes Kind, sich das Rechte dabei zu denken. Der Buchhandel kann nicht und soll nicht nach dem Oöolprinzip werben. Es gibt keine Buchhandelszentrale, die imstande ist, Niesensummen für eine allumfassende Werbeaktion auszugeben. Korporative Werbung aber soll und m u ß allumfassend sein, dabei aber womöglich so einfach, daß kein Sortimentskollege — keiner! — sagen kann: »So etwas kann ich nicht machen«. Das Problem ist: Wie werben wir korporativ, allumfassend und doch so, daß weder einer Zentralstelle, noch dem einzelnen Berufsge nossen nennenswerte Kosten entstehen? Wo ist der Weg? Hier ist er. (Und jetzt kommt der Ausblick.) Sortimenter sind selten einig. Oder nie? Doch. In einem Punkte sind sie es. Jeder weiß, es wäre viel gewonnen, könnte man nur dem lieben Publiko beibringen. es möge seine heilige Scheu ob legen, einen Buchladen einmal, vielmehr recht oft, auch ohne Kauf- absicht zu betreten. Nehmen wir doch diese rührende Übereinstimmung der Sortimenterurteile als archimedischen Punkt für unsere korporative Werbung. Alle deutschen Sortimenter (alle!) sollen am gleichen Tage (sagen wir z. B. am 1. März) in einem ihrer Schaufenster oder in allen den gleichen Spruch anbringen, der das obgemeldete Vor urteil des Publikums bekämpft. Und hier ist der Spruch: Ernst gemeint. Bei mir (uns) geht zwanglos aus und ein Und wird stets hochwillkommen sein. Wer sich nur freut am schönen Buch. Kauft er auch nichts, mir (uns) ist's genug. Den Bücherfreund bei mir (uns) zu sehn. (Wer möchte da vorübergehn?) Ich weiß, man kann das poetisch schöner fassen. Aber darauf kommt es gar nicht an. Nicht allzu schön ist sogar für unsere Zwecke und für viele Volkskreise besser. Die Hauptsache ist: ttberallde r- selbe Satz! Das wirkt. (Andere kaufmännische Berufsgruppen wissen das schon lange und prämiieren solche Sprüche.) Acht oder zehn Tage später verschwindet dieser Spruch, und an seiner Stelle erscheint ein anderer. Wieder überall derselbe. Und so weiter. Die Sprüche wenden sich gegen andere Publikmusvor urteile. gegen Auchbuchhändlcr, feiern Tagesereignisse, Gedenktage, werten überhaupt gegebene Werbungsmöglichkeiten aus. Die Sprüche liefere ich alle rechtzeitig, sofern mir das Börsen blatt den Raum zur Verfügung stellt. (Warum sollte es nicht?) Und es müßte mit dem Teufel zugehen. n>enn uns Beharrlichkeit nicht zum Ziele führte. (Beharrlichkeit wird freilich nötig sein. Es ist nicht an- zunehmen, daß fünf Tage nach dem Erscheinen des ersten Spruches die Ladenkassen zerplatzen.) Wir werden aber ganz bestimmt erreichen, daß man unsere korporative Werbung beachtet (dann befolgt), denn die Sprüche werden die verehrlichen Leser nicht langweilen, sondern amü sieren. Man wird Woche für Woche zu ihnen pilgern und ihnen seine schätzenswerte Aufmerksamkeit bewahren. So gut ich kann, tveröe ich dafür sorgen. Manch einer kann es vielleicht besser, aber das nützt nichts. Einer muß es machen und immer derselbe, sonst ist kein logischer Aufbau in dem System. Und der m u ß darin sein. Die Leute müssen planmäßig allmählich dahin gebracht werden, wohin wir sie haben wollen, (kollow up-System.) Also lasse man mir das Vergnügen! Und alles gratis und franko? Mein Gott, warum nicht? Sicherlich hätte ich nichts dagegen, wenn die Herren Sortimenter und anch die Herren Verleger — denn diese haben ja schließlich auch etwas davon — ein jeder nach seinem persönlichen Gefühl dem Postscheckkonto der Firma Bons Buchhandlung. Königsberg-Pr. (Königsberg-Pr., Nr. 1662), eine Art Ehrensold für mich überweisen wollten, und verspreche, zehn Prozent von allen ein gehenden Beträgen, ob sie groß oder klein sind, dem Unterstützungs verein zuzuwenden, auch mehr, lvenn ich Überschüsse erziele. Ich fände das sehr schön, aber wie gesagt, ich verlange gar nichts. Auf meine Anzeige im Börsenblatt Nr. 19 vom 23. Januar 1926 (Seite 796) kamen, außer den erwarteten Aufträgen, ein« Menge An fragen. die bewiesen, wie wenig sorgfältig die Anzeige — sie enthielt kein Wort zu viel, aber auch keines zu wenig — gelesen worden war. Ich hoffe, dieser Artikel wird sorgfältiger gelesen und in seinen, oder vielmehr m einen inneren Beweggründen besser verstanden. Wer mich kennt, der weiß: ich bin einmal dem Buche verschworen, ich will und kann ihm und dem ganzen Buchhandel nützen, wenn mir das gestattet wird. Nicht nur mit Sprüchen und Werbcbriefcn. Andere Ideen noch harren- der tatbereiten Hände zur Ausführung. Ich werde dies« Ideen nicht für mich behalten, wenn ich mit dieser hier einige Gegenliebe finde. Ich habe ferner eine Reihe von Vorträgen — wohl erprobt und wirkungsvoll — über das Thema »Das Buch und der Mensch« auf Lager und bin bereit, als Missionsprediger im Dienst des guten Buches Deutschlands Gaue zu durchreisen. (Vcrgl. meinen »Offenen Brief über das Thema .Wirksame Werbung'« im Bbl. 1924. Nr. 259. S. 15 419 u. f.) Aber das sind alles spätere Sorgen. Zunächst einmal die Sprnch- sammlung! Wird etwas daraus? Oder werden sich wieder allent halben Kollegen finden, welche »die Sache für verfehlt« halten? Mein verehrten Herren! Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten. Oder mit Flaischlen »Fang an! Probier! Du kommst am raschesten vom Fleck und denkst dir nicht das Beste weg«. Es kommt zunächst nicht so sehr darauf an, daß alle auf den Erfolg der Idee schwören, es ist nicht so wichtig, was geschieht, als vielmehr, daß etwas geschieht und wie es geschieht. Die organische, die richtige Ausge staltung wird sich von selbst ergeben. Und die Garantie des Erfolges liegt darin, daß wir alle das Beste im Dienste des Buches leisten wollen und — Korpsgei st haben. (Daher der Name korp orative Werbung!) Wer sich in eigenbrödlerischem Besserwissenwollen abseits stellt, der bre m st, auch wenn er wirklich besser weiß. Darum keine Beratungen! Keine Ortsvcreinsbeschlüsse! Jeder fange an und hänge am 1. März den ersten Spruch (»Ernst gemeint«) ins Fenster. Jeder lasse ihn in eigener Regie Her stellen. Pappe, Pinsel, Tinte hat jeder. Bunte Verschiedenheit in der typographischen Ausgestaltung ist besser als ein für alle gedrucktes Einheitsplakat. Vor allem los! Tann marschiert, tvas wir alle in Marsch bringen wollen: die korporative Werbung! Berichtigungen zu Adressengesuchen. Im Bbl. Nr. 29 im Sprechsaal auf Seite 160 wurde die Adresse eines Herrn Will). Cizek in Wien gesucht. Darauf erhielten wir von der Firma Anton Schroll L Co. Ges. m. b. H. in Wien folgende Zuschrift: »Wir legen im Namen unseres Autors Wert darauf, zu be tonen, daß der im Börsenblatt Nr. 29 vom 4. Februar d. I. ge nannte Herr Wilhelm Cizek, Wien XX, vor dem gewarnt wird, keineswegs identisch ist, noch in irgendwelchen Beziehungen steht zu dem verdienstvollen Autor unserer beiden hervorragenden päda gogischen Verlagswerke ,Cizek, Papier-, Schneide- und Klebcarbeitcn' und ,Cizek-Kastner, Das freie Zeichnen'«. Im Bbl. Nr. 33 war erwähnt, daß der Provisionsreisende A r n o Chri st e n bei der Firma Eduard Kummer als Reisender beschäftigt gewesen sein soll. Wie uns von dieser Firma aber mitgeteilt wird, trifft diese Angabe nicht zu. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Verwechselung entweder mit der Firma Georg Kummer's Verlag oder Eugen Kuner, beide in Leipzig. Warnung! In Berlin hat sich in Kollegenkreisen eine »Dame« als meine Tochter ausgegeben und daraufhin Geld geborgt. Ich warne die Kol legen vor dieser Betrügerin und bitte, mir Tatsachen zu melden, damit ich dem Schwindel auf die Spur kommen kann. Leipzig. Hofrat vr. Arthur Meine r. verantwort!. Redakteur: Richard Albert t. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrich Nachs. tAbt. Ramm L Lee mann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« lBuchhündlerhauS). 220
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