Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260227
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192602275
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260227
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-27
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 49, 27. Februar 1926. Redaktioneller Teil. Erfahrungen und Ratschläge hinter dem Ladentisch in humorvoller Form. Er zeigt an vielen krassen Beispielen, wie man es nicht machen darf, und was an persönlichen Eigenschaften dazu gehört, um ein guter Verkäufer zu sein: Begabung, Kenntnis des Handwerks, Liebe zur Sache, Fleiß, Menschenkenntnis, viel Entgegenkommen, Geschick lichkeit und Kniffe, vor allem die Kunst, den Kunden für sich und für das Geschäft zn gewinnen. Der zweite Vortrag heißt: Vor dem Ladentisch. Betrachtungen einer Kundin. Von Charlotte Mühsam- Werther, der Vorsitzenden der Zentrale der .Hausfrauenvereine Groß- Berlin. Hier erzählt eine Käuferin von ihren Erfahrungen, die ebenfalls die Forderung nach Höflichkeit, Takt, Sachkunde und Men schenkunde betont und allerlei Beispiele dazu bringt. Arthur Jacoby schreibt vom Kundendienst im Ausland und wie er in Deutschland sein könnte. Deutsche Veamten-Ungeschicklichkeit, Kulanz, Bedienung, Schulung und Psychologie des Verkäufers werden erörtert, mangel hafte Zustände in Deutschland den vielfach bewundernswerten in Amerika gegenübergestellt. Richard Liebenberg spricht über Berufs auslese und Fähigkeitsschulung. *Die Eignungsprüfung spielt ja jetzt auf vielen Gebieten eine große Rolle, für den wichtigen Posten eines guten Verkäufers ist sie sicher von besonderer Bedeutung. Die kleine Schrift sei auch den Buchhändlern eindringlich emp fohlen, obwohl sie buchhändlerische Verhältnisse nicht besonders be handelt. 8. Georgs Handels-Lexikon. (Das A bis Z des Kaufmanns.) Ausg. in 1 B-de. Mitarb.: Max Behrend, Arthur Benz, H. F. Berger su. a.f. Hamburg: Weltbund-Verlag (1925). (800 S.) 4°. Leinen Mk. 17. , .Halbleder Mk. 22.—. Mit diesem handlichen, gut ausgestatteten Bande erfährt die jetzt sich rasch vermehrende Literatur für die Handbibliothek des Kauf manns eine weitere beachtliche Bereicherung. Die Mitarbeiter hat sich der Herausgeber hauptsächlich unter Fachleuten aus Hamburg und Umgebung gesucht. Sie zeigen sich ihrer Aufgabe durchweg gewachsen, obwohl diese bei der für lexikalische Zusammenstellungen dieser Art notwendigen Gedrängtheit der Darstellung nicht leicht ist. Die Be arbeitung ist freilich nicht ganz gleichmäßig und einheitlich. Nament lich bei den geographischen Angaben z. B. ist manchmal nicht ersichtlich, weshalb dieser und jener Name ungenannt bleibt, wenn andere, nicht wichtigere aufgesührt werden. Bei einer Neuauflage würde sich da eine Ausgleichung sicherlich empfehlen. Auch die Buchhandels- und Buch gewerbematerien sind durchweg berücksichtigt und treffend gekennzeichnet. Fn diesem Sinne dürste das Werk auch geeignet sein, allgemein über den Buchhandel aufklärend zu wirken. Zm. Kleine Mitteilungen. Jubiläen. — Am 1. März kann die Firma Selmar Hahne' s Buchhandlung in Berlin ihr 50jähriges Bestehen feiern. Sie wurde am 1. März 1876 von Herrn Selmar Hahne in Berlin im Hause Prinzcnstraße 54, wo sic sich auch noch heute befindet, gegründet. Durch die Tätigkeit in den Firmen: Neinhold Kühn L Engelmann, Leonhard Simion und A. Asher L Co., sämtlich in Berlin, sowie durch längeren Aufenthalt in Paris hatte sich der Gründer entsprechende Vorkenntnisse angeeignet. Die Eröffnung des Geschäfts in dieser Stadtgegend war aber insofern ein großes Wagnis, als sie damals noch nicht so dicht bevölkert und bücherkaufendcs Publi kum nur spärlich vorhanden war. In der Prinzenstraße selbst waren in beiden Häuserreihen noch manche Lücken vorhanden, die erst später bebaut wurden, und nur einige hundert Meter südlich der Prinzen- stratze war bereits freies, unbebautes Feld. Heute ist diese Gegend südlich der Prinzenstraße auf mehrere Kilometer ein großes Häuser meer. In den ersten Jahren war es nicht leicht, das Geschäft in die Höhe zu bringen, bald aber konnte dank dem Unternehmungsgeist und der kaufmännischen Befähigung des Inhabers der Jahresumsatz ver doppelt und vervielfacht werden. Schon nach etwa drei Jahren mußte der Laden, der bis dahin nur ein Schaufenster besaß, durch Hinzu- nahmc des Nachbarladens mit zwei weiteren Schaufenstern bedeutend vergrößert werden. Im Jahre 1882 ging das Grundstück Prinzen- straße 54 durch Kauf in den Besitz Herrn Hahnes über, und nach weiteren guten Erfolgen konnte das Geschäftslokal abermals erweitert werden, sodaß es heute insgesamt etwa 150 Quadratmeter umfaßt. Nebenzweige, wie Leihbibliothek und Journallesezirkel, rvaren schon früher als unergiebig abgestoßen morden. Die Wahl dieser Gegend von Berlin hatte sich später als durchaus richtig erwiesen, denn oft gingen hochgeachtete und angesehene Buchhandlungen, die mehr im Zentrum oder im Westen von Berlin betrieben wurden, hauptsächlich an der hohen Ladenmiete, die das Sortiment nicht tragen konnte, zugrunde, während ein Geschäftslokal in der Prinzcnstraße für verhältnismäßig geringe Miete zu haben war. Der Geschäftsgang steigerte sich immer mehr; am 1. März 1901 konnte das 25jährigc erfolgreiche Bestehen der Firma feierlich begangen werden. Da die Gesundheit Herrn Hahnes manches zu wünschen übrig ließ, sah er sich veranlaßt, am 1. November 1901 das Geschäft an die Herren Emil Lammers (früher i. Fa. Priber L Lammers) und Ernst Otto Gensel zu verkaufen. Ein Jahr später schied aber Herr Gensel wieder aus der Firma aus. Der Aufschwung nahm auch unter der bewährten Führung des Herrn Emil Lammers seinen Fortgang. Im Jahre 1904 gründete er unter der Firma Selmar Hahne's Buchhandlung, Filiale Westen, in der Joachimstalcrstrahe, dicht am Bahnhof Zoo, eine Zweig niederlassung und nahm für diese Herrn Otto Lüdersdorfs als Teil haber auf. Nach etwa sieben Jahren lösten diese beiden Herren ihr Sozietätsverhältnis wieder; Herr Lüdersdorfs übernahm die Filiale Westen für seine alleinige Rechnung und firmierte für diese von da ab Karl Lüdersdorff'sche Buchhandlung, während Herr Lammers das Hauptgeschäft in der Prinzcnstraße weiterbetrieb. Der geschäftliche Fortgang war auch in den folgenden Jahren recht befriedigend. Um dem Wunsche des Herrn Lammers nach einer besseren äußeren Auf machung der fortschreitenden Zeit gemäß Rechnung zu tragen, und um gegen andere Geschäfte nicht zurückzustehen, ließ Herr Hahne als Hauswirt 1911 die äußere Laden- und Hausfront des Geschäftshauses init seinen drei Schaufenstern und fünf Schaukästen elegant erneuern. Leider trug Herr Lammers den Keim einer jahrelang schleichenden Krankheit in sich, von der er nach einjährigem schweren Krankenlager im Dezember 1915 durch den Tod erlöst wurde. Natürlich hatte nicht nur die langwierige Krankheit, sondern auch der Krieg dem Geschäft großen Schaden zugefügt, sodaß seine Witwe außerstande war, es selbst weiterzuführen. Infolgedessen entschloß sich Herr Hahne 1016, das Geschäft wieder zurückzukaufen, und es gelang ihm, es wäh rend der letzten Hälfte des Krieges und der Nachkriegszeit wieder neu zu beleben, sodaß das Ansehen der Firma trotz der schweren Zeit voll erhalten blieb. Das Zeugnis, das sich Ende Februar 1876 Herr Hahne von der Firma A. Asher L Co. in Berlin erbeten hatte, schloß mit dem Satze: »Wir geben unserer Hoffnung und dem Vertrauen Ausdruck, daß es Herrn Hahne gelingen werde, der von ihm in den nächsten Tagen netizugründenden Firma Achtung und Ansehen in den weitesten Kreisen zu verschaffen«. Daß dieser so liebenswürdige Wunsch in Erfüllung gehen sollte, wagte der junge Gründer natürlich nicht zu hoffen, noch weniger aber, daß es ihm vergönnt sein würde, am 1. März 1926 auf ein 50jähriges Bestehen, sogar noch als Inhaber der, wie feine damaligen Chefs voraussagten: »in den weitesten Kreisen« bekannten Firma, zurllckblicken zu können. Am 1. März besteht ferner die H o h e n l o h e' s ch e Buch Handlung Ferdinand Rau in Oehringen 50 Jahre. An diesem Tage des Jahres 1876 errichtete eine Würzburger Buchhand lung unter dem Namen F. Stürmers Buchhandlung in Oehringen eine Filiale, die von dem Zeichenlehrer Schenk besorgt wurde. Bald darauf wurde die Buchhandlung an den Berliner Hans Holthosf ver kauft, und dieser veräußerte sie im September 1881 an den Buchhändler Heinrich Junge aus Leipzig. Junge verkaufte am 1. Juli 1907 seine Buchhandlung an seinen früheren Zögling Herrn Ferdinand Rau, der heute noch Besitzer ist. Die Platzfirma Hohenlohe'sche Buchhandlung wurde nun auch handelsgerichllich eingetragen. Der junge Besitzer, dessen Tatkraft der geringe Kundenkreis des Land städtchens und seiner nächsten Umgebung nicht genügte, befaßte sich neben dem Kampf gegen die damals in höchster Blüte stehende Schund literatur mit dem Vertrieb von Büchern über Heimat- und Volks kunde, zu der noch Pädagogik und Lehrmittel kamen. Bald machte sich trotz vielen Hindernissen ein stetiger Aufschwung bemerkbar. Durch den Weltkrieg — das Geschäft war 4 Jahre seines Leiters beraubt — und die Inflation wurde die Entwicklung unterbrochen, aber seit der festen Währung ist auch wieder ein langsamer, aber stetiger Aufstieg sestzustellen. Die Enge der Geschäftsräume und noch andere Umstände zwangen den Besitzer zu einer grundlegenden Änderung. Mitte De zember 1924 erwarb er in der besten Lage ein Gelände, und ein Jahr darauf konnte er mit der Buchhandlung in ein eigenes neues und stattliches Heim übersiedeln. Der Verlag, der in Zukunft noch mehr gepflegt werden soll, befaßt sich hauptsächlich mit Werken des heimat lichen Schrifttums (fränkische Volksbühne) und Büchern pädagogischen, 267
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder