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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1926
- Strukturtyp
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- 1926-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1926
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- Deutsch
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49, 27. Februar 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Jahre Inhaber eines Sortiments, das inzwischen in andere Hände gekommen ist, als er die erste seiner Leihbibliotheken in Hamburg er- össnete. Bei der großen Liebe und Sorgfalt, die Herr Kaven auf diesen Zweig seines Geschäfts wandte, blieb der Erfolg nicht aus. Im Laufe der nächsten Jahre entstanden die Filialen in Eppendorf und Harburg, und als Herr Kaven im Jahre 1911 das Sortiment, das räumlich und rechnerisch stets von den Leihbibliotheksgeschästen getrennt war, verkaufte, wurden in kurzen Zwischenräumen die Filialen in Eilbeck, Altona und Kiel gegründet, die sich ebenso wie das Hauptgeschäft allgemeinen Ansehens in Verlegerkreisen und zahlreicher Kundschaft erfreuen können. Wir wünschen Herrn Kaven zu dem Iubiläumstag seiner Firma ein glückliches Gedeihen seiner zahlreichen Unterneh mungen. Auf eine 25jährige Tätigkeit als selbständiger Buchhändler kann «m 1. März auch Herr FelixHedicke in Wismar zurückblicken. Er übernahm an diesem Tage des Jahres 1901 die von Moritz Meutzner am 1. April 1900 unter dessen Namen gegründete Buchhandlung in Wismar. Seit 1904 führt er die Firma unter seinem eigenen Namen. Zum 1. Mai 1910 verlegte Herr Hedicke sein Geschäft in sein eigenes neuerbautes Haus, wo es noch heute besteht. Wir wünschen Herrn Hedicke zu seinem Iubiläumstage auch für die Zukunft eine gute Ein Wicklung seines Geschäfts. 02. Geburtstag. Am 28. Februar kann der älteste Bürger Arnsbergs, Herr Verlagsbuchhändler Josef Stahl, seinen 92. Geburtstag feiern. Er erfreut sich neben seiner vollen geistigen Frische auch einer verhältnismäßig großen körperlichen Rüstigkeit. Als geborener Arnsberger hat er mit Ausnahme seiner Wanderjahre sein ganzes Leben in Arnsberg zugebracht. Nachdem er 1859 ein eigenes Geschäft in Stolberg (Rhld.) gegründet hatte, zog es ihn nach einigen Jahren doch wieder zu den heimischen Bergen. Er verkaufte vor 61 Jahren das gutgehende Geschäft und kehrte in seine Vaterstadt zurück, wo er das Geschäft seines kinderlosen Schwagers Abheuer über nahm, das er in fünfzigjähriger angestrengter, aber erfolgreicher Arbeit zu einer der größten Verlagsbuchhandlungen Westfalens empor brachte. Trotz aller geschäftlichen Erfolge blieb Josef Stahl immer der einfache, schlichte Mann, der wegen seines freundlichen Wesens und seines stets heiteren Sinnes überall gern gesehen wurde, nicht bloß in seiner Vaterstadt, sondern auch im ganzen Sauerland, das er auf seinen Geschäftsreisen, die er während dreißig Jahren unternahm, nach allen Richtungen hin mehrmals durchquerte. Der traurige Aus gang des Weltkrieges hat ihn, der ebenso guter Deutscher wie treuer Katholik ist, schwer getroffen. Noch heute ist er ein eifriger Leser des »Börsenblattes« und verfolgt mit regem Interesse die Ereignisse des ge samten Buchhandels. Möge es ihm vergönnt sein, sich noch eine ^»eihe von Jahren an dem Erfolg seiner Arbeit zu erfreuen! 88X60 Zentimeter — es muß ja nicht alles Gute allein aus Leipzig, Berlin oder München kommen —, sei allen Berussgenofsen empfohlen und ist zum Selbstkostenpreise von 40 Pfennig für das Stück durch meine Firma M. Jacvbi's Nachfolger zu beziehen. Zum Schlüsse noch ein Gedanke, der vielleicht Beachtung verdient, und den ich zur Erörterung stelle. Der Buchhändler nutze seine per sönlichen Verbindungen mit den Lehrern aus und versuche sie zu be wegen, den Schülern — es wird sich natürlich nur um die oberen Klassen handeln - einmal das Aufsatzthema zu geben: »Das Buch«. Die Richtung anzugeben, in welcher das Thema bearbeitet werden soll, wird Sache des Lehrers sein. Die Wirkung auf die Kindessccle wird eindringlicher und nachhaltiger sein als alle Vorträge und schönen Worte, wenn das Kind einmal aus sich heraus darüber Nachdenken muß, was ihm das Buch im Leben bedeuten kann. Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Aachcn, den 24. Februar 1926. Georg Schumacher. Eine Anregung für das Ostergeschäft. Die zweite Periode der Hochkonjunktur des Buchhandels, die Oster zeit, rückt heran. Als gutes Mittel für die Hebung des Umsatzes habe ich Folgendes ausprobiert: Man wende sich an die Pastoren des hei matlichen Ortes und erbitte von ihnen die Namen und Anschriften der Konfirmanden und Konfirmandinnen. Dann schreibe man möglichst schon jetzt einen persönlichen Brief an die Eltern dieser Kinder, in dem auf die Bedeutung des Buches als Ostergeschenk hlngewicsen I wird. Der Brief kann nicht persönlich und vertraulich genug klingen! ^ Man schreibe nicht »Ihr Sohn-, sondern Ihr Sohn Karl, Franz nsw. Gerade diese intime Form der Mitteilung ist es, die die Eltern besticht nnd zu einem Besuch der Buchhandlung veranlaßt. Zugleich fügte ich stets eine Liste von Neuerscheinungen und Standardwerken bei, die sich für diese Gelegenheit eignen. Die Liste war zweiteilig, aus der einen Spalte Knabenbüchcr, aus der anderen Mädchenbücher, nach Preisen gestaffelt. Dadurch wird den Eltern Gelegenheit geboten, sich in jeder Preislage etwas hcrausfuchen zu können. Die bequeme Uber iichtlichkeit der Liste war gleichfalls besteckend für meine Kunden. Bitte, versuchen Sie dies einmal, liebe Kollegen, mit protestantischer Kundschaft! Es würde mich freuen, von Ihnen den Erfolg zu er fahren. Partenkirchen — Ostseebad Bitte ans Hiddensee. Werner Schümann, Buch- u. Kunststuben. SprMM. Oster-Werbung. Der Aachener Buchhändler-Verein wird mit freund licher Unterstützung der hiesigen preußischen Regierung vom 21.—28. März d. I. ein« Jugendbuch woche veranstalten. Hierzu ge hören Vorträge über das Buch vor den sämtlichen oberen Klassen der hiesigen Schulen in der städtischen Fcsthalle nnd Ausstellung von guter Jugendliteratur in den Schaufenstern aller Firmen. Ferner haben wir durch einen ersten Plakatkünstlcr ein dreifarbiges wirksames Oster buchplakat Herstellen lassen mit dem Vers: Ein Osterei Ist schnell entzwei. Sei klug, Wähle ein Buch. Diese Verse sind von mir in aller Bescheidenheit gelegt worden, -ind ich bitte Sie, lieber Herr Breuer, mir diesen »Wettbewerb« svergl. Bbl. Nr. 39) nicht Übel zu nehmen. Ich füge gleich hinzu, daß sie, wenn auch »ernst gemeint«, nicht so »bon« sind wie solche, die in der Stadt der reinen Vernunft gelegt werden. Immerhin ist zu erwarten, daß die in Ihrem Eicrgeschüft bedrohten Hühner genügend gackern. Das Plakat, das sich übrigens nicht nur aus Jugendliteratur bezieht, wird an den Ansgängen sämtlicher Aachener Schulen und in unseren Schau fenstern angebracht. Also macht's nach! Dieses Plakat, Format etwa Die Kosten für korporative Werbung-. Alle Welt schreit nach Werbung, oder der neue Gedanken blitz heißt, nach »korporativer Werbung-. LLidertc von Vorschlägen sind gemacht und wieder verworfen wordM und nach vieler Leute Meinung traf noch keiner den Kern He. Man muß lächeln, wenn man liesDk aß der Buchhändler keine »Odolreklame« machen dürfe. Warum?/stn nicht? Weil der Buch Händler Kulturträger ist. Das wäre doch nur ein Grund, um Reklame zu machen. Die Kultur soll doch hinat^getragen werden in jeden Winkel der Stadt, in jeden Teil des Lan»e^. Wir brauchen »Odol reklame«! Warum darf und muß das Theater, das doch an erster Stelle Kulturträger ist, die große Reklame machen? Niemand wird etwas dabei finden, wenn auch der Buchhändler die Menschen daran erinnert, daß er da ist und ihnen auf Schritt und Tritt cinschärft, daß das Buch für sie eine Lebensnotwendigkeit ist, das sie wie das tägliche Brot brauchen. Das hieße erst, die Ausgabe des Kulturträgers voll erfüllen. An jedem freien Platz, an jeder Ecke, in jedem Eisenbahn abteil, überhaupt wo nur irgend möglich, müßte es stehen: »Kauft Bücher!«. Mit großen Artikeln kommen wir vielleicht an ein paar wirkliche Bücherliebhaber heran, an das große Publikum aber bestimmt nicht. In unserer fchnellebigen Zeit hat kein Mensch die Muße, lange Artikel zu lesen, selbst wenn der bedeutendste Name darunter steht. Wir müssen den Leuten heute in prägnanten Worten Zurufen, ivas wir ihnen zu sagen haben. Nun bleibt aber die Frage: auf welche Art und Weise können wir diese gewaltige Reklame verwirklichen? Wer soll sie machen, und vor allem, wer soll sie bezahlen? Die meisten Buchhändler scheuen heute Ausgaben, die eine Mehrbelastung des Nnkostenelats be deuten und von denen vielleicht auch noch ein anderer Kollege Vorteile haben könnte. Im letzteren Falle müßte man aber eigentlich den in Bnchhändlerkreisen so oft genannten Idealismus zeigen und auch ein mal Altruist sein. Einzelrcklamen bringen aber, wie die Erfahrung gelehrt hat, gar keinen Erfolg und kosten viel Geld. 271
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