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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1926
- Strukturtyp
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- 1926-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1926
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- Deutsch
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57, 9. März 1926. Redaktioneller Teil. Wirkl. Geh. Oberfinanzrat Ernst Sachs vom Preußischen Staatsmini sterium Berlin. Die Herren wurden von dem Direktor der Deutschen Bücherei vr. Uhlendahl empfangen und durch die Räume der Bücherei geführt. Besonderes Interesse fanden die stark besuchten Lesesäle und die Abteilung der Künstlerischen Drucke, in der sie sich längere Zeit aufhielten und die ausgelegten Werke einer näheren Durchsicht unter zogen. Verein der Buch- und Musikalienhändler im Saargcbiet. — In der Jahresversammlung am 12. Februar 1026 wurden folgende Herren in den Vorstand gewählt: P. Raueiscr, Saarbrücken, zum 1. Vorsitzenden: v. Gruchalla, Saarlouis, zum stellvertretenden Vorsitzenden: C h r. Claus; i. Fa. Gebr. Hofer A.-G., Saarbrücken, zum 1. Schriftführer: Carl Schäfer, Saarbrücken, zum 2. Schrift führer: L. Schubert, Neunkirchen, zum Kassierer. Als Beisitzer wurden Fräulein Sophie Hausen-Saarlouis sowie die Herren Ed. Becker- Homburg, Becker-Krapp- Merzig, Carl Didi 6 - Neunkirchen, Paul Heinrich i. Fa. Bock L Seip-Saarbrückeu, Paul Koitzsch-Völklingen und Carl S t r o h m a y e r - Saar brücken gewählt. Der Verein teilt auch mit, daß er durch Anschluß an den »Schutz- veretn für Handel und Gewerbe im Saargebiet e. V.« zu Saarbrücken eine besondere Geschäftsführung erhalten hat, die Herrn I)r. Wildt obliegt. Mit der Geschäftsführung ist auch die Kassenfüh rung verbunden. Sämtliche Zuschriften sind nicht mehr an den 1. Vor sitzenden, sondern an die Geschäftsstelle unter der Anschrift: »Verein der Buch- und Musikalienhändler im Saargebiet, Saarbrücken 3, Nassauer Str. 6« zu richten. Gründung einer Fachgruppe der Verlagsvertrcter im Verbände reisender Kaufleute Deutschlands. — Die Entwicklung, die im deutschen Verlagsbuchhandel in zunehmendem Maße zum Vertriebe durch Reise- vcrtreter geführt hat, lies; bei diesen, mochten sie im Angestellten- odcr freien Provisionsverhältnis stehen, schon lange das Vorhanden sein einer eigenen Organisation vermissen. Nunmehr haben die Nöte der Zeit, von denen auch diese Gruppe von Angehörigen unseres Be rufes in Mitleidenschaft gezogen worden ist, zur Gründung einer eigenen Organisation zwecks Wahrung der Berufs- und Standesinter essen geführt. Von Anfang an war inan sich darüber klar, das; diese Gründung im Anschluß an eine der großen Handelsvertreter-Organisationen er folgen müsse. In der am Abend des 3. März im Gesellschaftshaus »Tunnel« zu Leipzig einberufencn und über Erwarten zahlreich von den zur Messe anwesenden Verlagsvertretern besuchten Gründungsver- sammlung waren infolgedessen auch Abgeordnete jener Handelsver treter-Verbände erschienen. Da der Zentralverband der Handelsver treter nur selbständige Vertreter in sich vereinigt, die Anwesenden aber Wert darauf legen mußten, auch die im AngestelltenverhÜltnis stehenden Verlagsvertreter als Mitglieder einer Organisation anzugliedern, fiel die Entscheidung der Versammlung für den Verband reisender Kanf- Icutc Deutschlalü)s nicht schwer, eine Organisation, die, auf paritä tischer Grundlage errichtet, beiden Arten von Neisevertretern gerecht wird und, wie allgemein bekannt ist, sich durch vorbildliche Wohlfahrts- nnd Fürsorgeeinrichtungen auszeichnet. Man wird diese Wahl auch des halb begrüßen können, weil sich der Verband reisender Kaufleute bei den Behörden und auch in den Kreisen der selbständigen Geschäftsleute, von denen viele zu seinen unterstützenden Mitgliedern gehören, des besten Ansehens erfreut. Im Hinblick auf die Eigenart des Buch handels erschien die Bildung einer besonderen Fachgruppe geboten. Der Vorstand, der aus den Herren Arno Albrccht, Leipzig (1. Vors.), Julius Weiter, Köln (2. Vors.), Alexander- Strauß, Leipzig (1. Schriftf.), Erich Mett, Leipzig (2. Schriftf.), Karl Büggeln, Leipzig (1. Schatzm.) und Franz Reuter, Dresden (2. Schatzm.), besteht, wurde beauftragt, in der noch anzu- beraumendcn ersten Hauptversammlung einen Satzungsentwnrf und ein Programm vorzulegen. Anmeldungen nimmt der 1. Vorsitzende, Herr Arno Albrecht, Leipzig S. 3, Bornaische Straße 106, entgegen. Geschäftsaufsicht. - Durch Beschluß des Amtsgerichts hier vom Heutigen, vormittags 10 Uhr, wurde über das Vermögen des Kauf manns Wilhelm Marnct in Neustadt an der Haardt, Alleininhabers der Firma gleichen Namens, Buch- und Papierhand lung, Buchdrnckerei und Verlagsanstalt daselbst, die Gefchäftsaussicht zur Abwendung des Konkurses ungeordnet. Als Aufsichtsperson ist Herr Justizrat Eduard Girrsch, Rechtsanwalt in Neustadt a. d. Haardt, bestellt. Gleichzeitig wurde ein Gläubigerbeirat bestellt: in denselben wurden berufen die Herren: 1. Stein, Direktor der Pfälzischen Ver lagsanstalt dahier, 2. F. Schaffer, Fabrikant in Grünstadt, 3. vr. Emil Kraus, Rechtsanwalt dahier. Eventuelle Rechnungen sind an die oben genannte Aufsichtsperson zu richten. Neustadt a. d. Haardt, den 2. März 1926. Amtsgerichtsschreiberei. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 54 vom 5. März 1926.) Konkurseröffnung. — Uber das Vermögen des Antonio Zanutel, Inhabers der Firma A. Zanutel in Fiume, wurde am 10. Fe bruar 1926 der Konkurs eröffnet. Gegen das Gesangbuch-Monopol in Württemberg. — Die Heraus gabe eines neuen Schmuckgesangbuchs durch die evangelische Oberkirchenbehörde in Württemberg veranlaßte den »Verein Stutt garter Buchbindereibesitzer«, die »Buchbinder-Zwangsinnung Stutt gart und Umgebung«, sowie den »Verband der selbständigen Buch- bindcrmeister Württembergs«, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, da die Oberkirchenbehörde bekannt gab, dieses Gesangbuch werde aus schließlich vom Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs gedruckt und gebunden. Die Vereine rügen das: Damit werde eine Mono polisierung des Schmuckgesangbuchs in bezug auf den Einband ge schaffen. Dies mache sich dadurch bemerkbar, daß das Schmuckgesang buch wohl in vier verschiedenen Einbandarten zu haben sei, jedoch nur in einem einzigen Einbandschmuck. Für das kaufende Publikum werde so die Vielseitigkeit des Einbandschmucks beseitigt und damit auch die Auswahl nach Geschmack. Ein solcher Regiebetrieb müsse die einschlägigen Geschäfte um so schwerer treffen, als diese sowieso unter Arbeitsmangel stark zu leiden hätten. (-3- in der Papier-Zeitg.) Die Karl May-Stiftung. — Auf Grund von Karl Mays Testa ment wurde im Jahre 1913 die mildtätige Karl May-Stiftung er richtet, deren Hauptzweck in folgendem besteht: Sie soll in Deutsch land wohnenden Schriftstellern, Journalisten und Redakteuren, die durch Alter, Unfall, Krankheit oder andere Ursachen in drückende Not lage gekommen sind, Unterstützung gewähren. Durch Erbvertrag ist bestimmt, daß nach dem Ableben von Karl Mays Witwe das ganze von ihm hinterlassene Vermögen einschließlich sämtlicher Urheber- und Verlagsrechte an die Stiftung übergeht. Aber auch schon zu Lebzeiten der Witwe wird alljährlich ein nennenswerter Teil der Verlagsein- künfte an die Stiftung abgeführt, sodas; diese bereits ein Vermögen von weit mehr als 100 000 Goldmark besaß, das inzwischen der Ent wertung zum Opfer fiel und dessen derzeitiger Aufwertungsbetrag noch nicht feststeht. Seit Einführung der neuen Währung zielt das Bestreben des Ver lags jedoch dahin, den Bestand wiederum aufzufttllen, und zurzeit ist dieser abermals auf 65 000 Reichsmark angewachsen. Satzungsgemäs; wird alljährlich die Hälfte der Stiftungszinsen an unterstützungsbe dürftige Schriftsteller, Journalisten und Redakteure verteilt, während die andere Hälfte dem Stiftungskapital zufließt. Die Spendenverteilung obliegt lediglich dem Ministerium für Volksbildung in Dresden als Stiftungsvorstand: Karl Mays Witwe und der Verlag üben auf die Entscheidung von Gesuchen keinerlei Einfluß aus, auch nicht in Form einer Empfehlung oder Be fürwortung. Kunstausstellungen. — Das Graphische Kabinett in München cröffnete am 6. März eine Ausstellung von Aquarellen Marga Lepoids. Die Zeichnungen der jetzt 17jährigen Künstlerin stehen unter dem Eindruck der in Algerien verbrachten Jugend. — Gleichzeitig werden Faksimiles nach dem Pisanello-Codcx im Louvre gezeigt. — Die März-Ausstellung im Kunstsalon Her mann Abels in Köln zeigt Gemälde und Bronzen von Franz von Stuck sowie gleichzeitig Graphik von Mar Klinger. Die Ausstellung dauert bis zum 30. März. »Sphynx« Verein jüngerer Buchhändler Hamburg-Altonas. — Am Mittwoch, dem 10. März 1926, findet im Hotel Nllstdshagen, Caffa- machcrreihe 15/17, eine Versammlung statt, Beginn 8'/- Uhr. Tages ordnung: 1. Ergebnis der Hauptversammlung. 2. Einzelheiten über die Sommerakaöemie des Kreises »Norden«. 3. Verlags- und Sorti ments-Propagandistenkursus. (Bericht des Kollegen Mansch jr.) 4. Verschiedenes, u. a. Abstimmung über ein Essen (Zuschuß aus der Vcreinskasse). Punkt 3 der Tagesordnung dürfte gerade in der Zeit der Absatzstockung besonders fesselird für die Kollegen sein. Gäste herz lich willkommen. 317
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