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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1927
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- 1927-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1927
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- Deutsch
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sX- 4, 6. Januar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Gebiete des handwerklich-künstlerischen Schaffens nicht überall ange bracht — mit seiner starken Betonung des Einfachen, Zweckmäßigen und doch Schön-sein-könnens, wo Schmuck nur als Steigerung heran gezogen wird, der heutigen Wirtschaftslage doch sehr gerecht zu werden scheint. Und diese neue Schönheit, die, ich möchte sagen, aus dem Werk gehalt geboren wird, kann nur den Händen des Handwerkskünstlers ent springen, niemals — oder nur in ganz seltenen Fällen — Lenen des nur entwerfenden Künstlers. Ich berühre das Verhältnis beider Künstlergattungen deshalb, weil der Einfluß des Graphikers, da er viel zu sehr in einer figürlichen und rein ornamentalen Kompositionssphäre befangen ist, für die weiter anznstrcbende moderne Einbandentwick lung des werkgerechten hanögebundenen Buches eher hemmend als för dernd ist. Früher war das anders. Noch vor etwa zehn Jahren genügte es, wenn ein Graphiker mit den Zierwerkzeugen auf der Grundlage der Material- und Technikkenntnis zu zeichnen verstand, um ausführ bare Entwürfe zu schaffen. Es ist heute für diese Künstler schwerer denn je, sich in den Gestaltungsbedingungen, in dem Arbeitsfeld des modern schöpferisch-tätigen Buchbinders zurechtzufinden. Warum? Weil heute ein viel tieferes, einheitlicher zusammenhängendes Verhältnis zum organisch-technischen und geistig-künstlerischen Wesen des Bucheinbandes notwendig ist als es früher der Fall war. Das Hauptbetätigungsfeld und das geeignetste für den Graphiker ist und bleibt der Verlegerein- banö. Wenn »Kunst« nichts anderes bedeutet als Ordnung und Be seelung irgendeines ungestalteten Stoffes zu schönen Harmonien, wer kennt da innerhalb der Buchgestaltung die elementaren Einbandbeöin- gungen, seine oft schon darin liegenden schöpferischen Geheimnisse nicht besser, als derjenige Künstler, der dauernd mit dieser Materie prak tisch zu tun hat? Wir sind heute ganz gut in der Lage, die bis herigen Leistungen auf dem Gebiete des modernen Handeinbandes zu überblicken, und wer würde bei aufmerksamer Betrachtung behaupten wollen, daß die bisher erreichte künstlerische Qualität im Bereiche des Liebhabereinbandes auf den Einfluß des Graphikers zurückzuführen ist? Doch wohl niemand. Die ganze Zukunft und die Kultur des Buchein bandes hängt einzig und allein von denjenigen Kräften ab, die inner halb dieses Handwerksgebietes schöpferisch-künstlerisch tätig sind, also von den Handwerkskünstlcrn. Daß es in der Buchbinderei eine ganz stattliche Zahl solcher Kräfte gibt, ist erfreulich und ein Zeichen der inneren Kraft und eigeiren künstlerischen Stärke. Die letzten Ausstel lungen, besonders die in Salzburg und Zürich, legten hiervon beredtes Zeugnis ab. Genau wie auf allen anderen Gebieten gibt es auch hier künstlerisch schwache Kräfte, solche, deren Arbeiten den Stempel des Nachscha-ffens tragen. Man kann niemand verwehren, Einbandentwürfe zu machen, aber es wird künftig mehr die Aufgabe der Pädagogen sein, diese Leute von dem Sehnen zur »hohen« Kunst abzulenken, und ihnen die Nutz losigkeit ihrer Bemühungen klarzumachen suchen. Hier stoße ich von selbst auf die pädagogischen Aufgaben unserer^ Fach- und Kunstgewerbeschulen, die ich im folgenden auch nur andeutend streifen kann. Wir müssen ganz besonders künftighin unser Augen merk mehr auf die manuell begabten Buchbinder lenken, unbedingt Grenzen setzen — ich verkenne die Schwierigkeit dieser Aufgabe keines wegs! — zwischen ihnen und den künstlerisch befähigten Köpfen. Was nützen einem Buchbinder, der ein Semester eine Fachschule besucht, die kompliziertesten Stempelübungen und Abklatschübungen der Entwürfe anderer? Vom Absehen wird man nie zu einer selbstsicheren, zu einer selbständigen Kunstausübung kommen. Einige Schulen stellten in Salzburg derartige Schüler-»Entwürfe« aus. Genügt es nicht, wenn ein solcher Schüler einen einfachen Band technisch und geschmacklich gut Herstellen lernt, wenn man ihn in diesem Sinne und innerhalb dieser Schasfensmöglichkeiten erzieht? Er wird dann sein Handwerk als »Buchbinder« erst richtig ausllben und diesem zu einer größeren Achtung verhelfen, als es im allgemeinen geschieht. Besitzt jemand eine künst lerisch-schöpferische Fähigkeit, so soll man versuchen, diesen zu einem mehr künstlerischen Studium zu verhelfen. Der Lehrer soll für beide Gruppen Wegbereiter sein und nicht dazu beitragen, Kompromisse dieser Art zu unterstützen, und sich mitschuldig machen daran, daß solche Halb heiten unsere Schulen verlassen und glauben, genug Grundlage und Fähigkeiten zum Entwerfen zu besitzen. Gerade diese Kräfte schädigen die künstlerische Seite unseres Handwerks mehr, als man im allge meinen glaubt. Es sind schwache und im Entwurf unselbständige Kräfte, die stets im Abhängigkeitsverhältnis stehen. Jedenfalls wird dem Ge samtniveau unseres Handwerks durch diese bewußt-anzustrebende Trennung mehr gedient als durch das »Auch-versuchen-wollen« im Entwerfen. 22 Also recht feines psychologisches Verständnis in der Ausbildungs lehre unseres Handwerks! Die jungen Kräfte dahin führen, wohin sie gehören und wo sie später etwas Ganzes zu leisten imstande sind. Man sieht: unsere Zeit ist reich an Problemen, reich an Krisen, Helsen wir alle mit, sie zu meistern, im Glauben an eine bessere Zukunft! Wöchentliche Überficht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: E — Mitglied des B.-V. in eines anerkannten Vereins. — " — Mitglied nur d. B.-V. — H — Mitglied des Verbandes der Deutschen Musikalienhändler. — o«- — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — ö — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H., Leipzig.! — st — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels gerichtliche Eintragung smlt Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung!. — Dir. — Direkte Mitteilung. 27.-31. Dezbr. ISA. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 3V3. Konkurse und Geschäfts« ussichten. ^Bücherstube Severin G. m. b. H., Hagen (Wests.!. Die Geschäftsaufficht ist beendet. sB. 398.s Pfälzisches Musikhaus Waldemar Henke, Ludwigs hasen (Rhein). Tie Geschästsaufsicht ist beendet. sB. 801.) Bergverlag Rudolf Rother, München 19. Dem Walter Kuntze wurde Prokura erteilt. sDir.s fKBrodesser, August, Baden-Baden, Leopoldsplatz, Haus Victoria. Buch- u. Kunsth., Antiquariat. Seit 1./V. 1907. Gegr. 1882. <«-r> 271. — Uff Rhein. Kreditbank, Filiale Baden- Baden. — d Karlsruhe (Badens 29 419.) rv. sB. 8ll1.s KB uchhandlungam Lyzeum (Boseplatz) AmthorLIung Nickel, Wiesbaden. Der Inh. Georg Amthor ist ausge schieben. sB. 394.1 Cieslar, Paul, G. m. b. H., Graz I. Leipziger Komm, jetzt: Volckmar. sB. 3ü2.s fEbbeke, Wilhelm, Warendorf, Kreckenhorster Str. 44. Buchhandlg. Gegr. 1./XI. 1928. (»^- 489. — V Barendorfer Kreditbank, Warendorf. — d Dortmund 21919.) Leipziger Komm.: «. Volckmar. sDir.s GcutersRcisefiihrerverlagG. m. b. H., Berlin NW 87. ^ Adresse jetzt: W 57, Potsdamer Str. 69IV. Ltitzow 9292. sB. 303.s Hauser, Heinrich, München, d 14 728. sDir.s Heyne's Buchhand l., Gustav, (vorm. A. Hoffmann), Striegau, ging 1./XII. 1928 ohne Pass, käuflich an Elisabeth Scheibe über, die G. Heyne's Buchhandlung vorm. A. Hofsmann Inhaber: E. Scheibe firmiert. sB. 288.s Heyne's Buchhandlung, G., vorm. A. Hosfmann Inhaber: E. Scheibe, Striegau, Ring 28. Buch-, Kunst-, Musik-, Papier- u. Schreibwh. Gegr. 1844. («^> 112.) Inh.: Elisabeth Scheibe. Geschäfts?.: Hella Heyne. Leipziger Komm.: rv. Flei scher. sB. 289.s EH i r t e, C o n r a d, L S o h n, H a l l e (Saale). Der Mitinh. KCon- rad Hirte ist 27./XII. 1926 verstorben. sDir.s chHochniann, Georg, Glauchau, Markt 19. Sortimentsbuchh. Gegr. I./Vlll. 1928. (^-r- 1911. — W Stadtbank, Glauchau.) Leipziger Komm.: rv. Fr. Foerstcr. sDir.s Hölder-Pichler-Tempsky A.-G., Wien. Die Prokura des Rudolf Brettschneider ist erloschen. sDir.s Hönisch, Rudolph, Leipzig S 3. Die Prokura des Erich Carlsohn ist mit dem 31./XII. 1928 erlöschen. sDir.s KJubelt, Reinhold, G. m. b. H., Zeitz. Der Geschäfts?. Neinhold Jubelt d. I. ist verstorben. sDir.s Kunze, C. Richard, Leipzig C 1. Der Geschäfts!. Hermann Oefterwitz ist ausgeschieden. sDir.s Le Sondier, H., Paris, wurde in eine A.-G. umgewandelt, die H. L c S o u d i c r, S. A., firmiert. Zu Direktoren wurden Reue Le Soudier u. Paul Rayman bestellt. sDir.s
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